Das Pays de Bitche wartet nicht unbedingt mit Spektakulärem auf. Nicht auf den ersten Blick. Aber es gibt viel zu entdecken, wenn man sich der Mühe unterzieht, in die Region einzutauchen.
"Frivole Genüsse" nennt sich der Skulpturengarten am Straßburger Tor in Bitche.
Die sog. Stillen Feiertage im November: Allerheiligen, Totensonntag, Volkstrauertag, Fotos von verschiedenen Orten und Friedhöfen: Nürnberg, Paris (Cimetiére Montmartre), Bretagne etc.
Streetview Nordelsaß - Es geht über den Col du Pfaffenschlick und vorbei an Drachenbronn (ehem. Luftwaffenstützpunkt) nach Rott (bei Wissembourg). Vom Wald in den Wein. Das Outre-Forêt (Unteremwàld auf elsässisch) ist eine naturräumliche Region im Norden des Elsaß, das unmittelbar an Rheinland-Pfalz grenzt. Outre-Forêt bedeutet „jenseits des Walds“, was auf den Hagenauer Wald bezogen ist. Im Norden ist es vom Bienwald und dem Fluß Lauter, im Osten vom Petit Ried und vom Rhein, im Westen von den Nordvogesen und dem Falkensteinerbach begrenzt. Abseits von größeren Straßen und touristischen Routen, hat das Outre-Forêt seine Traditionen beibehalten können. Es gibt zahlreiche Fachwerkdörfer, außerdem wird traditionell dem Töpferhandwerk nachgegangen und Wein angebaut.
Für den Col du Pfaffenschlick haben sich noch mehr für ihre Ausfahrt entschieden.
Bei der Kirche Saint-Ulrich in Altenstadt (Wissembourg, Département Bas-Rhin) beginnt die Elsässer Route Romane, die Straße der Romanik. Sie führt im Süden bis in den Sundgau.
Und für Wissembourg gleich schon mal vormerken: Den Weihnachtsmarkt.
Ein kleiner beschaulicher Markt neben der Kirche Saints-Pierre-et-Paul. Sie ist neben dem Straßburger Münster die größte gotische Hallenkirche des Elsaß und beherbergt mit dem Heiligen Christophorus Frankreichs größtes gemaltes Menschenbildnis.
Eppenbrunn wurde 1235 als Eppenburnen erwähnt, der Weiler Ransbrunnerhof schon 1155 als Ransbronnen. Beide gehörten damals zum Kloster Sturzelbronn (Lothringen). Von dort gelangten sie an die Grafschaft Zweibrücken-Bitsch.
Die Altschloßfelsen sind eine etwa 1,5 Kilometer lange Felsgruppe aus Buntsandstein, deren Sandsteintürme eine Höhe von bis zu 30 Metern erreichen. Teils haben sich einzelne Sandsteintürme ausgebildet, teils längere Ketten. Sie sind die größte Felsformation der Pfalz. Das sog. "Felsenglühen" zeigt sich witterungs-, vegetations- und sonnenstandsabhängig am besten in der ersten Aprilhälfte um 19.00 Uhr auf der Südostseite des dritten Felsens von Osten (von Eppenbrunn).
Bild links: Einkehr in Roppeviller über der Grenze. Von Roppeviller aus schwappte die Französische Revolution über die Grenze. Zunächst nach Eppenbrunn: Am 8. November 1792 kamen mehrere Bürger unter der Führung des Oberförsters Weiß aus der nur vier Kilometer entfernten lothringischen Gemeinde Roppweiler (heute: Roppeviller) zusammen mit zwölf französischen Nationalgardisten nach Eppenbrunn und pflanzten einen Freiheitsbaum oder – wie sie es nannten – einen „Zeugen der Freiheit“. Noch am gleichen Tag zogen die Freiheitskämpfer weiter nach Trulben und pflanzten auch dort einen Baum. Diesem Beispiel folgten die Dörfer Kröppen, Hilst und Schweix am nächsten Tag, Ludwigswinkel wenig später. Die aufrührerischen Dörfer schufen unverzüglich eine neue Gemeindeverwaltung nach französischem Vorbild und beantragten bei der Pariser Nationalversammlung die Aufnahme in die Französische Republik. Schon am 14. Februar 1793 entsprach die Nationalversammlung dem Gesuch und erklärte die freiheitsliebenden Dörfer zu französischem Staatsgebiet. Die Zugehörigkeit zu Frankreich endete mit Napoleons endgültiger Niederlage und Abdankung 1815. Freiheitsanhänger aus der nahegelegenen lothringischen Garnisonsstadt Bitsch (heute: Bitche) überbrachten ihren pfälzischen Gesinnungsbrüdern als Geschenk eine Guillotine, die anschließend fleißig als Hinrichtungsinstrument benutzt wurde. In Erinnerung an die blutigen Opfer kam später der Name Hackmesserseite auf.
Heute zeigt sich die enge Verbindung mit Frankreich u.a. auch im nahen Liederschiedt. Der deutsch-französische Kindergarten in Liederschiedt (Pays de Bitche, Bitscherland, Department Moselle, Lothringen, Lorraine, 57) ist eine Einmaligkeit in ganz Europa. Hier werden Kinder aus Frankreich und dem Landkreis Südwestpfalz (Region Pirmasens) gemeinsam zweisprachig betreut.
Bis letzten Samstag stand in Busenberg im Kreis Südwestpfalz ein Haus, das früher ein rituelles Tauchbad für Juden beherbergt haben soll: das sogenannte Mikwe-Haus. Nun wurde das Gebäude aus dem frühen 19. Jahrhundert überraschend abgerissen.
Das kleine Gebäude wurde am Wochenende auf Betreiben der Kreisverwaltung Südwestpfalz von dem privaten Eigentümer abgerissen – zum Entsetzen des Dahner Heimatforschers Otmar Weber, der darauf verwies, dass dieses Mikwe-Haus pfalzweit das letzte dieser Art gewesen sei. Das Gebäude selbst sei nicht schützenswert und baufällig gewesen, teilte dazu ein Sprecher der Kreisverwaltung am Dienstag mit.
Seit mehr als 25 Jahren setzte sich der Theologe und Heimatforscher Otmar Weber aus Dahn für die Erhaltung des jüdischen Kulturguts im Wasgau ein. Seinen Recherchen zufolge war die Mikwe in Busenberg die einzige in der Pfalz. Weber setzte sich auch - leider erfolglos - dafür ein, das Häuschen unter Denkmalschutz stellen zu lassen.
In dem Ritualbad, das bis 1890 in Gebrauch war, konnten sich Frauen nach Menstruation oder Geburt reinigen. Man wurde dreimal untergetaucht und durfte dieses Bad nur nackt und ohne Schmuck begehen. Das Wasser durfte nur lebendiges Quellwasser sein.
Die Mikwe wurde zu Anfang des 18. Jahrhunderts errichtet, als die ersten Juden in den Wasgauort kamen. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich Busenberg zu einem der Zentren des Judentums in der Südwest- und Südpfalz. In Busenberg bestand eine jüdische Gemeinde bis 1939. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. 1784 wurden bereits 79 jüdische Einwohner gezählt. Die Busenberger Gemeinde war die älteste und zentrale Gemeinde der jüdischen Gemeinden im Wasgau (Dahn, Erlenbach, Vorderweidenthal). Die zentrale Rolle zeigt sich auch in dem in Busenberg für diese Gemeinden befindlichen Friedhof.
Die Geschichte der Landjuden im Wasgau endete im Dritten Reich: Sie wurden alle vernichtet. Heute gibt es keine jüdischen Gemeinden mehr.
Noch ein plattgemachtes Kulturgut
Es ist ja nun leider nicht das einzige einzigartige Baudenkmal, das in der Südwestpfalz sang- und klanglos verschwunden ist.
Auf dem Felsenbrunnerhof im Landkreis Südwestpfalz wurde im Jahr 2009 das letzte erhaltene Herrenhaus aus der Zeit des Landgrafen Ludwig IX., ein ehedem stattlicher spätbarocker Mansardenbau aus dem Jahr 1788, abgerissen! Berichten zufolge konnten sich Eigentümer und ein potentieller Käufer nicht einigen. Die zuständige Denkmalbehörde des Landkreises Südwestpfalz nahm daraufhin das Gebäude aus der Denkmalliste und gab es zum Abriß frei!
Ein Wolf hat im Landkreis Heilbronn, bei Widdern im Jagsttal, drei Schafe gerissen.. Das ist nun nachgewiesen. Hier nachzulesen. Das Raubtier kommt nun immer weiter in die Kulturlandschaft und richtet Schäden an.
Die Region des Wolfsnachweises:
Kulturlandschaft Jagsttal
Das Jagsttal, das ist keine Wildnis, sondern eine Kulturlandschaft, das mögen uns die folgenden Filme demonstrieren. Wir kommen da u.a. auch durch Widdern.
Nein, fürwahr keine Wildnis, in der der Wolf tolerabel wäre. Nein, eine alte gewachsene Kulturlandschaft.
Beobachtungen im herbstlichen Garten - Flora und Fauna - Gartenvögel im Herbst - Jetzt sind alle unsere Gartenvögel auf Futtersuche, um sich für den Winter zu wappnen und Speck anzufressen. Die Amsel "wütet" im Staudenbeet und die Stieglitze (Distelfinken) bedienen sich an den Sonnenblumenkernen.
Jetzt ergeben sich für den Naturfilmer eine Vielzahl farbenprächtiger Motive.
Gartenarbeiten im Herbst
Jetzt im Herbst ist es oft erforderlich, bestimmten Staudenpflanzen einen Winterschutz zu geben. Dazu gehört auch die Herbstanemone (Anemone Japonica). Dazu deckt man die Wurzelscheibe mit Laub und Rindenmulch ab. Herbstlaub ist ja nun zur Genüge im Garten vorhanden.
Die letzten Gartenarbeiten im November: Rosentriebe schneiden, Hecken etwas kappen, Lavendel zurückschneiden und dergleichen mehr. Das alles trägt zum besseren Austrieb im kommenden Frühjahr bei. Es ist kühl geworden (die robuste Barbour-Weste aus gewachstem Segeltuch hält warm!), nur noch wenige Blätter herbstlichen Laubs sind an Bäumen und Sträuchern. Ziemlich wacker hält sich diesbezüglich noch der rotblättrige Fächerahorn.
Jetzt im Herbst ist die optimale Zeit zum Auspflanzen von Zwiebelgewächsen.
Ja, es gibt Schietwetter im Herbst. Ganz greußliches Schietwetter. In der Tat. Nichtsdestotrotz kein Grund, nur in der warmen Stube zu bleiben. Es kann ja auch eine kleine Tour im warmen Auto sein.
Wenn es nun aber gar "Goldener Oktober" ist, mit Sonnenschein und herrlichem Herbstlaub, ja, dann macht ein Ausflug richtig Spaß.
Eppenbrunn im Pfälzer Wald - war ein beliebtes Wanderziel des Altbundeskanzlers Helmut Kohl. Nach ihm ist so auch ein Wanderweg ins benachhbarte französische Roppeviller benannt.
Die Altschloßfelsen sind eine etwa 1,5 Kilometer lange Felsgruppe aus Buntsandstein im Pfälzerwald nahe der Grenze zu Frankreich und die größte Felsformation der Pfalz, deren Sandsteintürme eine Höhe von bis zu 30 Metern erreichen. Teils haben sich einzelne Sandsteintürme ausgebildet, teils längere Ketten. Die Altschloßfelsen sind von Rissen und Fugen durchzogen, die teilweise sogar breit genug sind um hindurchzusteigen. Sie sind vor allem durch ihre vielfältigen Verwitterungserscheinungen bekannt. Sie befinden sich am Brechenberg nahe Eppenbrunn auf einer Höhe von rund 406 Metern.
Ein Highlight der herbstlichen Jahreszeit ist immer der Hubertusmarkt bei Walther's Naturgut in Vinningen.
Alljährlich im November - Wild aus eigener Jagd - Obst aus eigenem Anbau - Forellen aus eigenen Gewässern - Marmeladen, Konfitüren, Senf, Pasteten -
Bild links: Roppeviller im Département Moselle (57) - 1993 - Die lustige Episode dazu: Wir waren das erste Mal zusammen von der Südwestpfalz über die Grenze gefahren und meine (damals noch) Freundin freute sich, nach langer Zeit mal wieder Französisch hören zu können. Sie war schon verwundert, dass ich unseren Vin Rouge auf Deutsch bestellt hatte. Ich empfahl ihr dann, wenn sie Französisch hören wolle, doch mal durchs Lokal auf die Toilette zu gehen. Was sie auch tat. "Die reden ja genau wie du!" war ihre Feststellung bei Rückkehr. Nun ja, wir sprechen diesseits und jenseits der Grenze in der Tat den gleichen (deutschen) Dialekt. Kommt noch besser: Eine Woche später war Dorffest. Und was spielt die Kapelle? "Nordseewellen" und "Warum ist es am Rhein so schön". Auch eine weitere lustige Episode aus dem Supermarché MATCH in Bitche (Bitsch): Zwei ältere Damen stehen an der Kasse und unterhalten sich. Die eine spricht französisch, die andere deutsch. Und die Kassiererin wechselweise. Je nachdem, mit wem sie spricht.
Zwei Beispiele dafür, dass die Staatengrenze zwischen Deutschland und Frankreich keine wirkliche Grenze ist. Und - abgesehen von den unseligen Zeiten der "Erbfeindschaft" - historisch betrachtet auch nie eine wirkliche Grenze gewesen ist.
Grenzenlos sind hier auch die Wanderwege und die Bäche.
Zwischen Eppenbrunn im Pfälzerwald (Landkreis Südwestpfalz, Verbandsgemeinde Pirmasens-Land) und dem französischen Nachbarort Roppeviller verläuft der Helmut-Kohl-Wanderweg, den der ehemalige Bundeskanzler gerne und oft privat benutzt hat. Der Helmut-Kohl-Wanderweg ist mittlerweile 15 Jahre alt.
Von Eppenbrunn aus führt auch am Eppenbrunner Bach bis Walschbronn der Bach ohne Grenzen (Ruisseau sans frontière). Dies ist ein zwölf Kilometer langer Weg, der mit Hinweisschildern versehen ist, die auf Besonderheiten entlang des Baches, wie beispielsweise eine Fischtreppe, aufmerksam machen.
Eine kleine Exkursion im Grenzland, diesseits und jenseits der Grenze:
Wir sehen in dem Clip auch ein Lothringer Kreuz. Die sog. Lothringer Kreuze im deutsch-französischen Grenzgebiet in der Südwestpfalz und im Pays de Bitche (Bitscherland, von woher sie auch ihren Ursprung haben, daher auch der Name).
Die Lothringer Kreuze haben ihren Ursprung im Bitscher Land und sind eine in Stein gehauene Allerheiligenlitanei. Es sind nicht einfach Wegekreuze, sondern Feldaltare, wie man unten an den Kreuzen sieht. Früher führten Prozessionen zu ihnen.
Im Grenzland gibt es zwei Kirchen, die wir besonders lieben, weil sie eine starke mystische Ausstrahlung haben und die wir daher oft besuchen.
Das Beinhaus von Schorbach aus dem 11. Jahrhundert. Da man in alter Zeit glaubte, dass nur der die ewige Seligkeit erlange, der in (oder auf) geweihtem Boden ruhe, wurden die Gebeine der Verstorbenen ausgegraben und in solchen Karnern (Schädelstätten) auf dem Friedhof aufbewahrt. Die Pfarrkirche Saint-Remi ist die Hauptkirche verschiedener Gemeinden im Bitscherland (Pays de Bitche). Die Kirche ist im Ursprung romanisch (der Turm ist noch romanisch).
Das zweite Gotteshaus ist im Elsaß, gleichfalls eine romanische Kirche.
Wenige Kilometer von Weißenburg entfernt, in Altenstadt, heute ein Ortsteil der Gemeinde Wissembourg, finden wir das erste rein romanische Bauwerk an der Strecke der Elsässer Route Romane, die Kirche Saint-Ulrich aus dem 11. und 12. Jahrhundert. Deren Westturm birgt ein bemerkenswertes Portal, dessen reichgeschmückter Sturz aus dem 11. Jahrhundert Seltenheitswert besitzt. Die sieben umrankten Medaillons erinnern an koptische Stoffe und eine Inschrift besagt, dass jeder Besucher der Kirche vor Eintritt erst die Erlaubnis des Abtes Liuthard einholen solle. Das ist heute nicht mehr möglich, denn Liuthard von Weißenburg stand dem Benediktinerkloster Sankt Ulrich in Altenstadt im ersten Drittel des 11. Jahrhunderts vor.
Bei der Kirche Saint-Ulrich in Altenstadt (Wissembourg, Département Bas-Rhin) beginnt die Elsässer Route Romane, die Straße der Romanik. Sie führt im Süden bis in den Sundgau.
Ausflug ins Elsaß - Vorbei an dem Fort Four à Chaux (Kalkofen) der Maginotlinie bei Lembach geht es durch Pfaffenbronn und über den Col du Pfaffenschlick vom Wald in den Wein. Wir sehen mit Merkwiller-Pechelbronn den Ort, in dem erstmals in Europa Erdöl gefunden wurde. Und Hunspach dürfte sicher das schönste Dorf des Elsaß sein.
Er ist ja ganz schön durch die Lande gezogen, der geschasste Polenkönig Stanislas Leszczyński, bevor er endlich Herzog von Lothringen wurde und in Nancy residierte. In Zweibrücken in der Südwestpfalz ließ er sich das Schlößchen Tschifflik bauen (Fasanerie) und auch im elsässischen Weißenburg (Wissembourg) hatte er ein Palais. Er gehörte zu seiner Zeit also nicht gerade zu den armen Asylanten.
Relief Otfrid von Weißenburg (* um 790; † 875), der erste namentlich bekannte althochdeutsche Dichter. Er schrieb das Bibelepos, der Liber evangeliorum im südrheinfränkischen Dialekt.
Unser letztes Ziel ist Saint-Ulrich in Altenstadt. Sankt Ulrich in Altenstadt, einem Ortsteil von Wissembourg (Weißenburg) im Nordelsaß ist die älteste romanische Kirche des Elsaß und der Ausgangspunkt der Route Romane, der Straße der Romanik, die bis in den Sundgau im Süden führt.
Im Mittelalter gehörte Altenstadt mit umliegenden Dörfern zur Weißenburger Mundat, den Ländereien des Klosters Weißenburg. 1521 gelangte die Vogtei Altenstadt hälftig zur Kurpfalz.
Die Nordvogesen haben einiges Interessantes zu bieten. Das Schiffshebewerk Saint-Louis/Arzviller (französisch Plan incliné de Saint-Louis/Arzviller) ist Teil des Rhein-Marne-Kanals. Es ist seit 1969 in Betrieb und ersetzt mit einem Höhenunterschied von 44,55 m 17 vormalige Schleusen zwischen Saint-Louis und Arzviller in Lothringen und dem Tal der Zorn. Dieser Schrägaufzug ist einmalig in Europa.
Es geht weiter über die D98 und man erreicht nach ca. 10 Kilometern die lothringische Ortschaft Dabo. Eineinghalb Kilometer südöstlich des Ortes erreicht man den Dagsburger Felsen (Rocher de Dabo), 664 Meter hoch, mit der St-Leo-Kapelle. Sie war Papst Leo IX. geweiht, im 11. Jahrhundert der erste elsässische Papst.
Gallo-römische Thermen in Mackwiller (Elsaß)
Mackwiller im Krummen Elsaß ist touristisch wenig bekannt. Aber der 578-Seelen-Ort empfiehlt sich mit seinen römischen Thermen dennoch für eine Stippvisite.
Auf keinen Fall versäumen sollte man Marmoutier.
Denn hier finden wir einen der bedeutendsten Sakralbauten des Elsaß.
Das Kloster Marmoutier (lat. Mauri Monasterium; deutsch Maursmünster) im Elsass wurde um 590, nach anderen Quellen 659 wohl vom hl. Leobard (Liebhard) (+ um 680 in Maursmünster), einem Schüler des hl. Columban gegründet und nach der oberitalienischen Stadt Aquileia genannt. Maursmünster wird zu den merowingischen Klöstern gerechnet und war eine Reichsabtei. 728 reformierte der hl. Pirmin als Abt mehrere elsässische Klöster columbanischer Prägung im Sinne der Benediktregel, darunter auch Maursmünster. Abt wurde Maurus, nach dem das Kloster bald benannt wurde. Am 1. März 1096 weihte Papst Urban II. die neue Klosterkirche ein. Von der staufischen Architektur der Stiftskirche ist heute noch die Westfassade (um 1140/50), die Vorhalle und die Türme aus dem 11. und 12. Jahrhundert vorhanden. Die Fassade wird von drei Giebeln gekrönt und ist von zwei Achtecktürmen flankiert. Dazwischen erhebt sich ein viereckiger, 36 m hoher Hauptturm. Obwohl der Bau nur 20 m breit ist, macht er einen mächtigen Eindruck. Die Front mit ihrem reichen Figurenschmuck, aber auch der Säulen- und Bogenschmuck der Vorhalle zeugen von der romanischen Bildhauerkunst. Daher gilt diese romanische Abteikirche auch als eine der schönsten des Elsass überhaupt. Das hinter dem Westwerk liegende Langhaus der Kirche wurde zwischen 1225 und 1301 in gotischen Formen neu erbaut.