Freitag, 5. Januar 2018

Nürnberg gehen die Christen aus


Immer weniger Nürnberger gehören einer der großen christlichen Kirchen an:

Nach der jüngsten Einwohnerstatistik sind 27 Prozent der Bürger der Bürger Nürnbergs evangelisch, 25 katholisch. Das sind mal gerade noch knappe 52 Prozent.

Im Umkehrschluss heißt das, dass 48 Prozent der Nürnberger keine oder eine andere Konfession haben.

Noch vor einem Jahrzehnt machten Katholiken, Protestanten und alle Übrigen jeweils ein Drittel der Stadtbevölkerung aus, wie ein neuer Bericht des städtischen Statistikamts zeigt. Am drastischsten schrumpfte im historischen Rückblick der Anteil der Protestanten. 1961 stellten sie 59 Prozent, zu Beginn des 20. Jahrhunderts 69 Prozent. Bis Nürnberg 1806 an Bayern überging, gab es in der streng reformatorisch ausgerichteten Stadt fast 300 Jahre lang überhaupt nur Protestanten. Danach zogen stetig Katholiken aus dem Umland zu. 1812 nahmen sie schon vier Prozent ein, mit dem industriellen Wandel wuchs ihre Zahl bis 1900 fast auf ein Drittel der Bevölkerung.

Im Bericht zu den Mitgliederzahlen der christlichen Kirchen schildern die Statistiker die Bevölkerungsentwicklung als eine Hauptursache. Dazu zählt natürlich auch die Zuwanderung. In Wohnbezirken mit vielen Migranten entlang der Fürther Straße oder in der Südstadt beträgt der Anteil aller Christen zusammen heute nur noch 30 bis 40 Prozent. Spitzenwerte erreicht er im weniger durchmischten Knoblauchsland mit teilweise 75 Prozent.

Bilder oben und links: Der Englische Gruß von Veit Stoß in der Lorenzkirche








St. Klara ist eine römisch-katholische Kirche in der Altstadt von Nürnberg. Das Gebäude steht im Stadtteil Altstadt St. Lorenz an der Königstraße zwischen Lorenzkirche und Frauentor. Der im Jahr 1270 begonnene Bau ist eines der ältesten erhaltenen Sakralgebäude der Stadt und diente zunächst als Gotteshaus des Klarissenklosters. Im Zuge der Reformation wurde das Kloster aufgelöst und die Kirche ab 1574 als evangelische Predigtkirche genutzt. Nachdem Nürnberg im Jahr 1806 an Bayern fiel, profanierte man das Gebäude, seit 1854 ist es wieder eine katholische Kirche. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche bei einem Bombenangriff schwer beschädigt, in der Nachkriegszeit baute man sie in ihrer vorherigen Gestalt wieder auf. 1979 ging das Kirchenrektorat an die Jesuiten über. Seit 1996 ist St. Klara Offene Kirche mit einem breit gefächerten spirituellen und kulturellen Angebot.

75 Prozent Christen im Knoblauchsland: Großgründlach - Ein Stadtteil Nürnbergs im Knoblauchsland


Im Knoblauchsland:



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