Sonntag, 4. Oktober 2015

Auf den Spuren der Wittelsbacher - In Bayern und in der Pfalz


Altötting ist sicher die bedeutendste Marienwallfahrt Bayerns und die Gnadenkapelle steht auch in Beziehung zum Hause Wittelsbach, denn in der sogenannten Herzgruft dort sind die Herzen der Wittelsbacher beigesetzt. Ihre Körper hingegen in der Münchner Theatinerkirche. Und dann haben die Wittelsbacher auch noch ein Stammkloster. Das ist Scheyern, nahe Pfaffenhofen an der Ilm.


Versailles in Bayern

Maximilian II. Emanuel, der "Blaue Kurfürst" strebte einst nach der deutschen Kaiserwürde. Und da der französische Sonnenkönig Ludwig XIV. in ganz Europa in Versailles den größten absolutistischen Pomp sein eigen nannte, ja, deswegen wollte der Kurfürst natürlich mithalten und ließ in Schleißheim bei München das "Neue Schloß" errichten.


An den Schulden dieses Verschwenders hat Bayern noch mehr als hundert Jahre bezahlt.

Die Pfälzer Wittelsbacher

Die bayerischen Wittelsbacher sind Ende des 18. Jahrhunderts ausgestorben. Sie hatten keine männlichen Nachkommen mehr. Und so gelangte Bayern in die Hand der Pfälzer Wittelsbacher. Von denen hatte auch mal einer Versailles nachbauen wollen. In Form des Schlosses Karlsberg bei Homburg. Das aber haben die Truppen der Französischen Revolution dem Erdboden gleichgemacht.

Im südwestpfälzischen Zweibrücken aber gibt es heute noch ein Wittelsbacher Schloß.


Aus dieser Zweibrücker Linie entstammte auch König Ludwig I. von Bayern. Das war der mit der Lola Montez. Und mit der Walhalla und der Befreiungshalle bei Kelheim. Im Gegensatz zum Blauen Kurfürsten hat dieser König allerdings seine Bauprojekte aus eigener Tasche und nicht aus der Staatskasse bezahlt.


Ein kostspieliges Vergnügen war für den Bayernkönig Ludwig I. die Fertigstellung der Befreiungshalle auf dem Michelsberg bei Kelheim, bezahlte er das Bauwerk doch nach seinem Rücktritt als Staatsoberhaupt aus seiner Privatschatulle. Sein Ehrgeiz, den Marschällen und Generälen der napoleonischen Befreiungskriege ein Denkmal zu setzen, war ihm 20 Millionen wert gewesen. Die Bauzeit betrug mehr als 20 Jahre. Eingewiht wurde das von Gärtner begonnene und von Leo von Klenze fertiggestellte Bauwerk am 50. Jahrestag der Völkerschlacht von Leipzig, am 18. Oktober 1863, in Anwesenheit aller noch lebenden Feldherren der Befreiungskriege. Das Innere des Rundbaus ziert eine Galerie von 34 sogenannten Viktorien, Siegesgöttinnen also, die jeweils in ihrer Mitte einen aus feuervergoldeter erbeuteter Geschützbronze gegossenen Schild mit den siegreichen Gefechten der Befreiungskriege von 1813 bis 1815 halten. Die Namen der Feldherren und der eroberten Festungen sind gleichfalls darauf festgehalten. Beachtlich ist auch die Aussicht von der Außenbrüstung auf Donau- und Altmühltal.

Klar, dass sich der König als gebürtiger Pfälzer auch gerne in der Pfalz aufgehalten hat. Zum Beispiel in seiner Sommerfrische, der Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben. In der Toskana Deutschlands.

  

Und die Feldherrenhalle in München hat auch Ludwig I. erbauen lassen.

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