Mittwoch, 11. November 2015

Prachtvolle Romanik: Marmoutier und Otterberg


Gegründet im Jahr 590 als merowingisches Kloster war Mauersmünster (Mauri Monasterium) eine Reichsabtei gewesen. Der gewaltige romanische Sakralbau im elsässischen Marmoutier beherbergt in seinem Innern eine Orgel des sächsischen Orgelbauers Silbermann.



Die Zisterzienserabtei in Otterberg, nördlich von Kaiserslautern, wurde Mitte des 12. Jahrhunderts gegründet. Getreu des zisterziensischen Mottos von Sachlichkeit und Strenge entstand in 90 Jahren Bauzeit die Abteikirche, die zu den ganz herausragenden mittelalterlichen Sakralbauten zählt. In der Blütezeit des Klosters (um 1400) lebten hier gut 200 Mönche. Im Zuge der Reformation wechselte im Jahre 1556 Kurfürst Ottheinrich von der Pfalz die Konfession und wurde evangelisch. Sein Nachfolger Friedrich III. löste das Kloster auf. Das war ziemlich zeitgleich mit der Flucht der Wallonen, einer Volksgruppe im heute französischsprachigen Teil Belgiens, der damals zu den (katholischen) Spanischen Niederlanden gehörte. Sie mussten wegen ihres reformierten Glaubens das Land verlassen. Pfalzgraf Johann Casimir holte die Wallonen 1579 ins Land und siedelte sie in Otterberg in der aufgelassenen Abtei an. Die Flüchtlinge gründeten dort Tuch- und Ledermanufakturen.


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