Die Zisterzienserabtei in Otterberg, nördlich von Kaiserslautern, wurde Mitte des 12. Jahrhunderts gegründet. Getreu des zisterziensischen Mottos von Sachlichkeit und Strenge entstand in 90 Jahren Bauzeit die Abteikirche, die zu den ganz herausragenden mittelalterlichen Sakralbauten zählt.
In der Blütezeit des Klosters 8um 1400) lebten hier gut 200 Mönche.
Im Zuge der Reformation wechselte im Jahre 1556 Kurfürst Ottheinrich von der Pfalz die Konfession und wurde evangelisch. Sein Nachfolger Friedrich III. löste das Kloster auf.
Das war ziemlich zeitgleich mit der Flucht der Wallonen, einer Volksgruppe im heute französischsprachigen Teil Belgiens, der damals zu den (katholischen) Spanischen Niederlanden gehörte. Sie mussten wegen ihres reformierten Glaubens das Land verlassen. Pfalzgraf Johann Casimir holte die Wallonen 1579 ins Land und siedelte sie in Otterberg in der aufgelassenen Abtei an. Die Flüchtlinge gründeten dort Tuch- und Ledermanufakturen.
Auch in Eußerthal in der Südpfalz finden wir mit der Abteikirche das letzte Überbleibsel einer ehedem Zisterzienserabtei. In der Spätromanik als Pfeilerbasilika errichtet und dem Patrozinium des Heiligen Bernhard von Clairvaux geweiht.
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