Samstag, 22. Oktober 2016

Der Slevogthof bei Leinsweiler


Hoch über Leinsweiler in der Südpfalz liegt der Slevogthof, von seinem einstigen Eigentümer, Professor Max Slevogt, gerne sein "privates Tusculum" genannt. Tusculum, ein Ort in Italien, an dem sich einst reiche Römer wohlfühlten. 1917 hat Slevogt das Anwesen gekauft und er und Teile seiner Familie sind auch dort auf dem privaten Friedhof im Wald beigesetzt.

Aber die Erben des Malers haben 2011 das Anwesen mitsamt dem Friedhof, den angrenzenden Weinbergen und der Burgruine Neukastell verkauft.

Erworben hat den Besitz ein Architekt aus Landau, der das Anwesen wieder instandsetzen wollte. Ein Anwesen, das, en passant bemerkt, den größten Teil des Nachlasses des Impressionisten Slevogt enthält. Wand- und Deckengemälde zum Beispiel.



Für Kunstkenner war der Verkauf an Privat ein Eklat gewesen, eine verpasste Chance des Landes Rheinland-Pfalz, das auf sein Vorkaufsrecht verzichtet hatte und damit das bedeutende Anwesen an einen Privatmann weitergab.

Zwar beteuerte der Erwerber, den Slevogthof in absehbarer Zeit wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen - dauerhaft und mit einem nachhaltigen Konzept.

Doch seit dem Jahr 2012 ist es still geworden um das Projekt. Man erfährt nichts mehr darüber in der Presse. Auch das Internet gibt nichts Neueres her.


Schade drum, wir haben den Slevogthof immer gerne besucht. Nicht zuletzt auch wegen der rustikalen Gastronomie, die die Erben des neben Max Liebermann und Lovis Corinth Hauptvertreters des deutschen Impressionismus dort angeboten hatten.



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