Sonntag, 16. Juli 2023

Quo vadis, Hunsrück?

52 Prozent Ökostrom - Ökostrom deckt über die Hälfte des Stromverbrauchs in Deutschland - Im ersten Halbjahr 2023 wurden mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs in Deutschland durch Ökostrom gedeckt, im Mai waren es sogar 57 Prozent. Rund 42 Prozent des von erneuerbaren Energien erzeugten Stroms kam von Windrädern an Land. --- Quelle: BR, Stand: 26.06.2023

Windpark Kisselbach im Hunsrück (gesehen von der Autobahn A61) - Der Windpark Kisselbach ist ein Windpark auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde Rheinböllen im Hunsrück. Die zehn Windkraftanlagen befinden sich in kommunalem Waldgebiet in unmittelbarer Nähe entlang der Autobahn A 61 auf einer Höhe von 450 m ü. NN - 500 m ü. NN. Die Anlagen wurden zwischen Juli und Oktober 2006 in Betrieb genommen.


Im Hunsrück stehen außergewöhnlich viele Windkraftanlagen. Doch die Stimmung der Einwohner kippt. Der strukturschwache Hunsrück versucht mit seiner wunderschönen Natur einen touristischen Aufschwung herbeizuführen. Gleichzeitig wird mit gigantischen Windparks genau diese Landschaft verschandelt. Quo vadis, Hunsrück?

Der Hunsrück, das Mittelgebirge zwischen Rhein, Nahe und Mosel, dem der Filmemacher Edgar Reitz in seinem „Heimat“-Epos ein cineastisches Denkmal setzte, ist in den vergangenen zehn Jahren zum „Windkraft-Industriegebiet“ mutiert. Und am schlimmsten ist es im Rhein-Hunsrück-Kreis.

Wie es scheint ist der ganze Hunsrück mit Windrädern zugepflastert. Und der Eindruck trügt nicht: Mit mehr als 300 Windrädern gilt der Rhein-Hunsrück-Kreis als bundesweiter "Vorreiter" der sog. "Energiewende". Und die Hunsrücker freuen sich über ihre verspargelte Landschaft: Sieben Millionen Euro nehmen die Gemeinden kreisweit jährlich an Pacht ein.
Der andere Hunsrück

Hier habe ich große Teile meiner Kindheit verbracht: Auf dem Bauernhof meines Großvaters mütterlicherseits in Horn im Hunsrück. Diese Wirtschaftsgebäude sind mittlerweile alle abgerissen. Den Hof gibt es nicht mehr. Links war der Kuhstall, geradeaus der Schweinestall, rechts der Misthaufen. Hinter der Tür links hinten war das Plumpsklo.

  • Impressionen aus dem Hunsrück

  • Interessant ist auch die Hunsrücker Sprache: Die historisch bedingte kleinräumige Zersplitterung des Hunsrücks wirkte sich auch auf die differenzierte Gliederung des Hunsrückischen aus. So verlaufen über den Hunsrück mehrere Sprachgrenzen innerhalb des großen Rheinischen oder Rhein- beziehungsweise Moselfränkischen Sprachgebiets und die sogenannte dat-das-Linie.

    Hunsrückisch, auch Hunsrücker Mundart oder Hunsrücker Platt, ist ein deutscher Dialekt, der im Hunsrück sowie teilweise noch in den drei südlichsten Bundesstaaten Brasiliens, besonders jedoch im Bundesstaat Rio Grande do Sul gesprochen wird.

    Der Hunsrück besitzt klare geographische Grenzen, das Hunsrückische allerdings keineswegs. Es greift einerseits über den Hunsrück hinaus, kennt aber andererseits auch eine starke innere Differenzierung. Das Hunsrückische ist in zahlreiche Ortsmundarten gegliedert, fast jedes Dorf hat seine eigene Varietät. Die kleinräumige Struktur der einzelnen Sprachgebiete erwuchs aus den kleinräumigen Herrschaftsstrukturen im Hunsrück, wo Grenzen oft sogar Dörfer teilten.

    Die hunsrückische Phonologie teilt sich in zwei Gruppen; die erste gehört zum Rheinfränkischen und wird von der Nahe bis ungefähr kurz hinter Kastellaun gesprochen. Die zweite gehört zum Moselfränkischen und wird von Kastellaun bis zur Mosel gesprochen. Die charakteristische Unterscheidung der beiden Gruppen wird durch die dat-das-Linie gebildet. Diese trennt die Dialekte, die das, uns und du haben, von jenen, in denen dat, us und dau gilt. Nördlich, zum Beispiel in Idar-Oberstein, Gemünden, Kirchberg und Boppard heißt es dat.

    Familiäres aus Horn im Hunsrück:
    Meine Eltern - Nach dem Zweiten Weltkrieg in Horn im Hunsrück - Nach dem Krieg hat meine Mutter in ihrem Heimatdorf Horn (Hunsrück) als Kindergärtnerin gearbeitet (ja, der Beruf hieß damals so). Und mein Vater kam auf "Hamsterfahrt" von Pirmasens dorthin. So haben sie sich kennengelernt, der junge Ex-Reserveoffizier aus der "Schlabbestadt" und die Bauerntochter.


    Bild links: Die Hochzeit meiner Eltern - 1951 - Horn im Hunsrück. Und 1952 wurde ich geboren. Tja, abstammungsmäßig bin ich insofern zur Hälfte Pfälzer und zur andern Hälfte Hunsrücker.

    Zum Thema Hunsrück habe ich hier noch zwei interessante Links:



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