Mittwoch, 26. Juli 2023

An der Leybucht in Ostfriesland

Greetsiel - In der Hauptsaison ein touristischer Hotspot und völlig überlaufen. Greetsiel wäre so idyllisch, wenn es während der Saison im Sommer nicht völlig überlaufen wäre. Wir jedenfalls werden es nur noch im Herbst oder Winter besuchen.


Der Sielort liegt unmittelbar an der Leybucht, einer kleinen Bucht an der ostfriesischen Westküste. Große Teile der Bucht wurden nach und nach eingedeicht, sodass Greetsiel heute der einzige Hafenort an der Leybucht ist.

Im Fischereihafen liegen gegenwärtig noch 27 Krabbenkutter. Er zählt zu den größeren deutschen Kutterhäfen, etwas mehr als zehn Prozent der knapp 250 deutschen Krabbenkutter sind dort beheimatet.

Das Krabbenhandelsunternehmen de Beer hat seinen Sitz in Greetsiel. Es beschäftigt etwa 80 Vollzeit- und 15 Teilzeitmitarbeiter. Neben dem Großhandel mit den Nordseegarnelen ist de Beer auch im Einzelhandel und Fischrestaurant-Bereich aktiv, unter anderem mit zwei Geschäften in Greetsiel.


Wem das eigentlich pittoreske Greetsiel in der Hauptsaison etwas zu voll und überlaufen ist, dem sei ein Besuch im nur wenige Kilometer östlich gelegenen Marienhafe ans Herz gelegt.


Marienhafe, das ist Störtebeker, und so gibt es natürlich auch einen entsprechenden Shanty-Chor, der Jubiläumspaaren zur Silberhochzeit gratuliert.

Die St.-Marienkirche war ursprünglich eine dreischiffige Basilika mit Querschiff und sechsgeschossigem Turm (war bis zu ihrem Teilabbruch im Jahre 1829 der größte und bedeutendste Sakralbau Ostfrieslands und erreichte damals die Ausmaße des Osnabrücker Doms und galt als größte Kirche zwischen Groningen und Bremen).

1829 wurde der Bau bis auf das Mittelschiff abgerissen, wobei auch ein 250 Meter langer und aus 124 Einzelbildern bestehender Sandsteinfries, der sich unmittelbar unter dem Dach befand, zerstört wurde. Der nunmehr auf vier Stockwerke reduzierte Turm war einst ein bedeutendes Seezeichen.

Die Leybucht, die ihren Namen der alten Bezeichnung des heutigen Norder Tiefs verdankt, reichte bis unmittelbar an das Gebäude heran. Später war die Kirche über das Störtebeker Tief mit der Nordsee verbunden.

Im ausgehenden 14. Jahrhundert soll der Seeräuber Klaus Störtebeker in der Kirche gewohnt haben, weswegen der Turm auch Störtebekerturm genannt wird.

Die Geschichte erzählt, dass der Pirat Klaus Störtebeker Ende des 14. Jahrhunderts im Hafen von Marienhafe Zuflucht suchte. Damals, auf der Flucht vor der Hanse, Dänemark und dem deutschen Ritterorden, flüchteten die Piraten Klaus Störtebeker und Gödeke Michel an die Nordsee. Hier lebten die Friesen, die mit der Hanse auf Kriegsfuß standen, sich aber auch untereinander bekämpften. Daher wurden die Piraten mit offenen Armen empfangen. Jeder Friesenstamm hatte so seine eigenen Mitstreiter bei den Stammesfehden.


In der damaligen Hafenstadt Marienhafe ließ sich ein Großteil der Piraten nieder. Nach einer schweren Sturmflut hat Marienhafe direkt an der Nordsee gelegen. Zur Zeit des Häuptlings Widzel tom Brook war Marienhafe im Brookmerland (Bruchland, Feuchtland) einer der wichtigsten Orte der Friesen.

Der sogenannte Störtebekerturm gehört zu der im 13. Jahrhundert erbauten St. Marienkirche. Im ersten Stockwerk des Turmes finden Sie die Störtebekerkammer. Klaus Störtebeker soll um 1400 darin gewohnt haben.

Die Bronzeskulptur wurde vom Leeraner Bildhauer Karl-Ludwig (KaLu) Böke nach der Störtebeker-Radierung von Daniel Hopfer entworfen und am 27. Juni 1992 eingeweiht.

En passant: Am 15. August 1400 beurkundete Herzog Albrecht I. von Bayern und Graf von Holland und Hennegau einen mit den Vitalienbrüdern geschlossenen Vertrag. Diesem zufolge nahm er 114 Vitalienbrüder auf und stellte sie unter seinen Schutz. Diplomatischer Druck seitens der Hansestädte führte aber zum Verlust dieser Operationsbasis.

Ein bayerischer Herzog stellt im hohen Norden einen Schutzbrief aus? Ja, wie das denn?

Nun, das hat etwas mit dem Herzogtum Straubing-Holland zu tun: Das wittelsbachische Teilherzogtum Straubing-Holland (auch Niederbayern-Straubing-Holland, Niederbayern-Straubing, Bayern-Straubing-Holland oder Bayern-Straubing) umfasste Teile des heutigen Niederbayern und der östlichen Oberpfalz sowie die niederländischen Grafschaften Hennegau, Holland, Zeeland und Friesland. Es bestand von 1353 bis 1425/29 und wurde von Straubing und Den Haag aus regiert. Das Herzogtum entstand in der Folge der wittelsbachischen Erbteilungen nach dem Tod des römisch-deutschen Kaisers Ludwigs des Bayern und zerfiel, als die Straubinger Linie im Mannesstamm ausstarb. Unter der Herrschaft der Herzöge von Straubing-Holland, die durch Ehebündnisse mit allen bedeutenden Nachbarn verbunden waren, wurde die Grundlage der niederländischen See- und Handelsmacht gelegt.

Sonntag, 16. Juli 2023

Quo vadis, Hunsrück?

52 Prozent Ökostrom - Ökostrom deckt über die Hälfte des Stromverbrauchs in Deutschland - Im ersten Halbjahr 2023 wurden mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs in Deutschland durch Ökostrom gedeckt, im Mai waren es sogar 57 Prozent. Rund 42 Prozent des von erneuerbaren Energien erzeugten Stroms kam von Windrädern an Land. --- Quelle: BR, Stand: 26.06.2023

Windpark Kisselbach im Hunsrück (gesehen von der Autobahn A61) - Der Windpark Kisselbach ist ein Windpark auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde Rheinböllen im Hunsrück. Die zehn Windkraftanlagen befinden sich in kommunalem Waldgebiet in unmittelbarer Nähe entlang der Autobahn A 61 auf einer Höhe von 450 m ü. NN - 500 m ü. NN. Die Anlagen wurden zwischen Juli und Oktober 2006 in Betrieb genommen.


Im Hunsrück stehen außergewöhnlich viele Windkraftanlagen. Doch die Stimmung der Einwohner kippt. Der strukturschwache Hunsrück versucht mit seiner wunderschönen Natur einen touristischen Aufschwung herbeizuführen. Gleichzeitig wird mit gigantischen Windparks genau diese Landschaft verschandelt. Quo vadis, Hunsrück?

Der Hunsrück, das Mittelgebirge zwischen Rhein, Nahe und Mosel, dem der Filmemacher Edgar Reitz in seinem „Heimat“-Epos ein cineastisches Denkmal setzte, ist in den vergangenen zehn Jahren zum „Windkraft-Industriegebiet“ mutiert. Und am schlimmsten ist es im Rhein-Hunsrück-Kreis.

Wie es scheint ist der ganze Hunsrück mit Windrädern zugepflastert. Und der Eindruck trügt nicht: Mit mehr als 300 Windrädern gilt der Rhein-Hunsrück-Kreis als bundesweiter "Vorreiter" der sog. "Energiewende". Und die Hunsrücker freuen sich über ihre verspargelte Landschaft: Sieben Millionen Euro nehmen die Gemeinden kreisweit jährlich an Pacht ein.
Der andere Hunsrück

Hier habe ich große Teile meiner Kindheit verbracht: Auf dem Bauernhof meines Großvaters mütterlicherseits in Horn im Hunsrück. Diese Wirtschaftsgebäude sind mittlerweile alle abgerissen. Den Hof gibt es nicht mehr. Links war der Kuhstall, geradeaus der Schweinestall, rechts der Misthaufen. Hinter der Tür links hinten war das Plumpsklo.

  • Impressionen aus dem Hunsrück

  • Interessant ist auch die Hunsrücker Sprache: Die historisch bedingte kleinräumige Zersplitterung des Hunsrücks wirkte sich auch auf die differenzierte Gliederung des Hunsrückischen aus. So verlaufen über den Hunsrück mehrere Sprachgrenzen innerhalb des großen Rheinischen oder Rhein- beziehungsweise Moselfränkischen Sprachgebiets und die sogenannte dat-das-Linie.

    Hunsrückisch, auch Hunsrücker Mundart oder Hunsrücker Platt, ist ein deutscher Dialekt, der im Hunsrück sowie teilweise noch in den drei südlichsten Bundesstaaten Brasiliens, besonders jedoch im Bundesstaat Rio Grande do Sul gesprochen wird.

    Der Hunsrück besitzt klare geographische Grenzen, das Hunsrückische allerdings keineswegs. Es greift einerseits über den Hunsrück hinaus, kennt aber andererseits auch eine starke innere Differenzierung. Das Hunsrückische ist in zahlreiche Ortsmundarten gegliedert, fast jedes Dorf hat seine eigene Varietät. Die kleinräumige Struktur der einzelnen Sprachgebiete erwuchs aus den kleinräumigen Herrschaftsstrukturen im Hunsrück, wo Grenzen oft sogar Dörfer teilten.

    Die hunsrückische Phonologie teilt sich in zwei Gruppen; die erste gehört zum Rheinfränkischen und wird von der Nahe bis ungefähr kurz hinter Kastellaun gesprochen. Die zweite gehört zum Moselfränkischen und wird von Kastellaun bis zur Mosel gesprochen. Die charakteristische Unterscheidung der beiden Gruppen wird durch die dat-das-Linie gebildet. Diese trennt die Dialekte, die das, uns und du haben, von jenen, in denen dat, us und dau gilt. Nördlich, zum Beispiel in Idar-Oberstein, Gemünden, Kirchberg und Boppard heißt es dat.

    Familiäres aus Horn im Hunsrück:
    Meine Eltern - Nach dem Zweiten Weltkrieg in Horn im Hunsrück - Nach dem Krieg hat meine Mutter in ihrem Heimatdorf Horn (Hunsrück) als Kindergärtnerin gearbeitet (ja, der Beruf hieß damals so). Und mein Vater kam auf "Hamsterfahrt" von Pirmasens dorthin. So haben sie sich kennengelernt, der junge Ex-Reserveoffizier aus der "Schlabbestadt" und die Bauerntochter.


    Bild links: Die Hochzeit meiner Eltern - 1951 - Horn im Hunsrück. Und 1952 wurde ich geboren. Tja, abstammungsmäßig bin ich insofern zur Hälfte Pfälzer und zur andern Hälfte Hunsrücker.

    Zum Thema Hunsrück habe ich hier noch zwei interessante Links:



    Freitag, 14. Juli 2023

    Impressionen aus der Hersbrucker Alb

    Impressionen aus der Hersbrucker Alb: Lauf an der Pegnitz, Happurg, Hersbruck, Andreaskirche im Ankatal, Klauskirche bei Betzenstein, Neuhaus an der Pegnitz und Burg Veldenstein.


    Die Laufer Kaiserburg (Wenzelsschloß) wurde Mitte des 14. Jahrhunderts anstelle einer zerstörten Ministerialenburg auf einer Pegnitzinsel errichtet. Lauf selbst war bereits kurz zuvor der böhmischen Krone angegliedert worden. Die repräsentative Anlage war einst die westlichste Residenzburg Kaiser Karls IV. auf böhmischen Boden vor den Toren der Reichsstadt Nürnberg.

    Mit dem frei stehenden alten Rathaus in der Mitte und durch die beiden Stadttore begrenzt, wurde der Laufer Marktplatz im 13. Jahrhundert an der „Goldenen Straße“ von Nürnberg nach Prag angelegt. Er folgt in dieser Anlage dem Schema eines „Bayerischen Straßenmarktes“.

    Das Rathaus dürfte im 14. Jahrhundert erbaut worden sein. Nach dem Zweiten Markgrafenkrieg 1553 wurde es, nachdem es völlig abgebrannt war, neu errichtet. Seit dieser Zeit erfolgten mehrere An-, Um- und Aufbauten, wobei seit der letzten Restaurierung 1937 der ursprüngliche Bauzustand wiederhergestellt wurde.

    Mit der Verbriefung der Stadtrechte durch Kaiser Karl IV. im Jahr 1355 dürfte auch die Stadtmauer mit dem Hersbrucker Tor und dem Nürnberger Tor errichtet worden sein. Das Nürnberger Tor wurde 1526 erneuert; das Hersbrucker Tor um 1476.

    Um das Jahr 1275 wurden im Stadtgebiet von Lauf erstmals Mühlen urkundlich erwähnt. In der Schleifmühle aus dem Jahr 1541 wurden vor allem land- und hauswirtschaftliche Gerätschaften wie Messer, Scheren und Sägen geschliffen. Der Betrieb der in Familienbesitz befindlichen Schleif wurde im Frühjahr 1988 eingestellt.

    Hersbruck (ostfränkisch Herschbrugg) ist eine Stadt und ein Mittelzentrum im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land sowie Teil der Metropolregion Nürnberg.

    Nach dem Tod Kaiser Ludwig IV. des Bayern aus dem Haus Wittelsbach im Jahr 1347 verfiel die Macht der Wittelsbacher. 1353 kaufte der neue Kaiser Karl IV. aus dem Haus der Luxemburger von Ruprecht I. von Wittelsbach die nördliche Oberpfalz und damit auch Hersbruck. Kaiser Karl IV. war auch König von Böhmen; Prag und Nürnberg waren häufige Aufenthaltsorte. Eine besondere Bedeutung kam dem Land zwischen den beiden Städten zu, die durch die Goldene Straße verbunden sind. An dieser liegt auch die Stadt Hersbruck, was ihr wirtschaftlichen Aufschwung bescherte. Karl gliederte die oberpfälzischen Gebiete dem Königreich Böhmen ein, die daraufhin als Neuböhmen bezeichnet werden. Hersbruck wurde böhmisches Lehen und bleibt dies formal bis 1806.

    Das Deutsche Hirtenmuseum der Stadt Hersbruck wurde im Jahr 1933 eröffnet. Es befindet sich in einem denkmalgeschützten Ensemble, bestehend aus Ackerbürgerhaus des 16. Jahrhunderts, Scheune und einem weiteren Gebäude mit großem Innenhof und Garten. Kleidung, Gerätschaften und kunsthandwerkliche Arbeiten von Hirten aus aller Welt geben im Haupthaus Einblicke in diesen alten Beruf. Die Dauerausstellung „Mensch – Tier“ im 2. Obergeschoss der sanierten Scheune des Deutschen Hirtenmuseums wurde am 6. Februar 2009 eröffnet. Sie bildet den Einstieg in das Museumsthema. Auf rund 230 Quadratmetern präsentiert sich eine unterhaltsame und informative Ausstellung, die den vielfältigen Beziehungen zwischen Mensch und Nutztieren nachspürt. Sie erklärt, dass sich Menschen schon seit vorgeschichtlichen Zeiten Tiere halten für Arbeit und Transport, als Nahrungs- und Rohstofflieferanten und inszeniert Haltung und Fütterung der Rinder im Wandel der Zeit.

    Die Andreaskirche ist eine Karsthöhle im Gemeindegebiet der mittelfränkischen Stadt Velden im Landkreis Nürnberger Land in Bayern. Die Höhle liegt im Ankatal etwa 800 Meter nördlich von Rupprechtstegen. Sie ist insgesamt etwa 50 Meter lang. Die Größe des Eingangs richtet sich nach den Maßen der kathedralähnlichen Vorgrotte und beträgt etwa 20×11 Meter bei einer Höhe von 7 Metern. Die Höhle hat drei Zugänge. Von der Vorgrotte aus führen einige enge Gänge in das zerklüftete Gestein. Die Höhle wird stark besucht und es sind nur noch vereinzelt Sintergruppen, Mondmilch und Deckenkolke zu finden. Erwähnenswerte Tropfsteine befinden sich nicht in der Höhle. Wahrscheinlich wurde die Höhle bereits in der Bronzezeit und von den Kelten genutzt. In Krisen- und Kriegszeiten des Mittelalters war sie ein Rückzugsort der umliegenden Bevölkerung. In einer ausgeschlagenen Felsnische stand der Überlieferung nach ein Altar.

    Die Burg Veldenstein ist eine große, gut erhaltene mittelalterliche Höhenburg oberhalb von Neuhaus an der Pegnitz am südlichen Ende des Veldensteiner Forsts, etwa 50 Kilometer nordöstlich von Nürnberg. Sie war seit 1939 im Besitz von Hermann Göring.

    Am 31. Dezember 2012 lief der Pachtvertrag zwischen der Kaiser Bräu und dem Freistaat Bayern aus. Das Hotel und die Wohnungen wurden geräumt, und die Burg ist seitdem geschlossen und steht leer.

    Im Mai 2013 stürzten 300 Tonnen Felsmaterial und Teile der Burgmauer ins Tal und beschädigten ein Haus. 16 Anwohner wurden danach evakuiert. Insgesamt 14 Monate war die Burg daraufhin gesperrt. An der Stelle des Felsabbruchs entstand eine Aussichtsplattform. Ende Juli 2014 sollte die Burg wieder geöffnet werden. Wegen Sicherheitsbedenken blieben die Tore aber wieder geschlossen. Das Staatsbauamt hatte offensichtlich Untersuchungen anstellen lassen, wie es zum Felssturz kam, und die fehlende Regenwasserableitung als Grund ausgemacht. Daraufhin wurde ein umfangreiches Sanierungsprogramm begonnen, dass bis 2021 dauern soll. Erst danach kann der Ausbau der Räumlichkeiten für eine neue Nutzung beginnen.

    Karstkundlicher Wanderweg: Bei Neuhaus an der Pegnitz, Mittelfranken, Landkreis Nürnberger Land, Fränkische Schweiz, kurz vor der Grenze zur Oberpfalz: Der etwa 13 km lange Rundweg führt den Wanderer zu kleineren Höhlen und anderen typischen Karstformen des oberen Pegnitzgebietes, als Höhepunkt auch zur Maximiliansgrotte.

    Die Klauskirche bei Betzenstein in der Fränkischen Schweiz - Die Klauskirche ist eine Durchgangshöhle nahe Betzenstein im oberfränkischen Landkreis Bayreuth in Bayern. Der Name Klauskirche beruht auf dem Klauskirchenberg, in dem die Höhle liegt. Dort soll sich früher die abgegangene St.-Nikolaus-Kapelle befunden haben.

    Die Klauskirche bei Betzenstein befindet sich am Klauskirchenberg etwa 500 Meter nordöstlich von Betzenstein. Durch die Klauskirche verläuft ein Wanderweg, der unmittelbar an der Nordseite der Höhle am Schwimmbad und am Hochseilgarten in Betzenstein vorbeiführt. Die tunnelartige Höhle hat eine Länge von etwa 37, eine Breite von bis zu 5 und eine Höhe von bis zu 7 Metern.Während der Jurazeit herrschte tropisches Klima in der fränkischen Schweiz und es kam zu einer intensiven Verwitterung der vorher entstandenen Kalk- und Dolomitgesteine. Durch diese Verkarstung entstand die beeindruckende Durchgangshöhle der Klauskirche.

    Happurg (fränkisch: Habbuich) im Landkreis Nürnberger Land: Die Gemeinde liegt im Osten der Hersbrucker Schweiz, einem Teil der Frankenalb. Die Gemeindeteile Happurg und Förrenbach sind staatlich anerkannte Erholungsorte.

    Artelshofen und Lungsdorf


    Die Pegnitz ist ein Fluss in Franken, der sich nach einem fast 113 km langen, insgesamt südwestlichen Lauf in Fürth mit der linken Rednitz zur Regnitz vereint. Auf dem Fließweg mit seinem längeren und auch wasserreicheren Oberlauf Fichtenohe ist er über 127 km lang.

    Artelshofen ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Vorra im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern). Das landwirtschaftlich geprägte Artelshofen besteht aus etwa 100 Gebäuden inklusive Anbauten und ist von Feldern, Wiesen und Wäldern umgeben.

    Schloss Artelshofen ist ein Herrensitz in Vorra-Artelshofen im Nürnberger Land. Die Ursprünge des Anwesens reichen wahrscheinlich bis in das späte 13. Jahrhundert, die erste urkundliche Erwähnung datiert von 1361, im 16. Jahrhundert wurde schließlich im Wesentlichen der gegenwärtige, zurzeit gut erhaltene Zustand erreicht. Schloss Artelshofen befindet sich in Privatbesitz und wird seit 2014 von einer gemeinnützigen Stiftung unterhalten.

    Lungsdorf ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Hartenstein im Landkreis Nürnberger Land. Das Dorf Lungsdorf liegt südwestlich von Velden und nordöstlich von Rupprechtstegen an der Staatsstraße 2162 sowie an der Pegnitz. Oberfranken und die Oberpfalz grenzen in unmittelbarer Nähe an. Der Ort ist ein typisches Straßendorf und besteht aus etwa 20 zum Teil denkmalgeschützten Gebäuden.
    Klettern bei Lungsdorf

    Engelthal - Engelthal ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land und gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Henfenfeld. Der Ort liegt im Herzen der Fränkischen Alb.

    Kloster Engelthal war im 14. Jahrhundert ein Zentrum spiritueller und mystischer Literatur. Der Ort liegt im Herzen der Frankenalb im Hammerbachtal. Als ehemaliges Klosterdorf sind zahlreiche historische Gebäude vorhanden.


    1243 wurde das Dorf Swinach zum Sitz des Dominikanerinnenklosters Engelthal. Von 1289 bis 1356 lebte im Kloster Engelthal Christine Ebner, die ihre zahlreichen Visionen und Offenbarungen und die ihrer Mitschwestern literarisch verarbeitete (Leben und Offenbarungen, ab 1317 und Engelthaler Schwesternbuch, vor 1346). Aufgrund ihres Lebens und Werks gehörte sie zu den bemerkenswerten Frauen der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Bekannt ist Engelthal durch dieses Kloster, das im 14. Jahrhundert ein Zentrum mystischer Spiritualität und einer nahezu einmaligen Produktion deutschsprachiger mystischer Literatur war. In den folgenden Jahren erweiterte sich das Kloster nur wenig im lokalen Raum und gelangte 1504 in den Besitz der Reichsstadt Nürnberg. Im Zuge der Reformation wurde das Kloster 1565 aufgelassen, und Engelthal wurde wieder ein unbedeutender Flecken im Nürnberger Hinterland.

    Die gotische Klosterkirche St. Johannes der Täufer des Klosters Engelthal, die um 1270 gebaut wurde, stand nach dessen Auflösung als evangelische Pfarrkirche zur Verfügung.

    Dienstag, 11. Juli 2023

    In der Fränkischen Schweiz


    Die im Volksmund Walberla genannte Ehrenbürg bei Wiesenthau bzw. Kirchehrenbach in der Fränkischen Schweiz ist ein rund 532 Meter hoher sogenannter Zeugenberg im Vorland der Fränkischen Alb. Vom Berg aus hat man eine phantastische Rundumsicht.

    Die "Ehrenbürg" besteht aus dem 532 m hohen Rodenstein und dem 512 m hohen Walberla, das von einer im 17. Jahrhundert gebauten Kapelle (erste Nennung um 1360) gekrönt wird.

    Wegen dem auf dem Bergrücken vorhandenen Trockenrasen und der seltenen Pflanzen wurde das Walberla, das im Naturpark Fränkische Schweiz liegt, unter Naturschutz gestellt.

    Archäologische Funde zeugen von einer Besiedlung des Walberla bereits in der Bronzezeit (ca. 1000 v. Chr.). Die Befestigungsanlagen der Kelten (ca. 500 v. Chr.) sind heute noch erkennbar.

    Das Walberla wird auch als "Tor zur Fränkischen Schweiz" bezeichnet. Von hier aus haben Sie einen traumhaften Blick ins Regnitz-, Ehrenbach- und Wiesenttal. Neben den Orten "rund ums Walberla" liegt Ihnen die große Kreisstadt Forchheim zu Füßen. Im Hintergrund können Sie den Dom von Bamberg, aber auch die Neubauten von Erlangen erkennen.

    Das Gebiet ums Walberla wird geprägt vom größten geschlossenen Süßkirschenanbau in Deutschland bzw. Europa.

    Empfehlenswert in der Region auch ein Besuch von Schloß Wiesenthau.


    Schloss Wiesenthau steht am nordöstlichen Rand der gleichnamigen Gemeinde am Fuße der Ehrenbürg. Bei dem Renaissancebau handelt es sich um eine dreiflügelige Anlage mit vier Ecktürmen aus der Mitte des 16. Jahrhunderts und Reste einer Umfassungsmauer.

    Der Ort wurde urkundlich erstmals 1062 im Zusammenhang mit dem Königshof in Forchheim genannt. Die Herren von Wiesenthau sind urkundlich seit 1128 als Bamberger Ministeriale nachweisbar. Ob zu dieser Zeit bereits eine Burg existierte, ist nicht geklärt. Die Burg selbst wurde urkundlich erstmals 1379 erwähnt.

    Ursprünglich freieigener Besitz der Herren von Wiesenthau, wurde am 25. Juni 1379 ein Teil der Burg an das Hochstift Bamberg verkauft. In der folgenden Zeit kam die Burg vollständig unter Bamberger Lehnshoheit. Die Herren von Wiesenthau blieben als Bamberger Lehnsleute weiter im Besitz der Burg.

    1430 wurde die Burg durch die Hussiten schwer beschädigt. Eine weitere Zerstörung erfolgte im Bauernkrieg 1525. Einen grundlegenden Umbau erfuhr die Burg 1566. Abgesehen von einem kurzen Zeitraum war die Anlage oder zumindest ein Teil von ihr bis zum Aussterben der Herren von Wiesenthau im Jahre 1814 immer im Besitz dieser Familie.

    Nach einer umfassenden Sanierung in den Jahren 1985 bis 1992 wird die Anlage als Gasthof und Hotel genützt.

    Wildgehege Hundshaupten

    Hundshaupten ist ein fränkisches Dorf, das zu Egloffstein gehört. Unmittelbar östlich des Ortes befindet sich der in einem Taleinschnitt gelegene Wildpark Hundshaupten.


    Der Wildpark erstreckt sich auf einem 40 Hektar großen Gelände, davon sind 36 Hektar bewaldet. Er liegt über rund 100 Höhenmeter verteilt an den Hängen des Hüllergrabens. Dieser wird im Gelände mehrfach aufgestaut und zur Fischzucht verwendet. Innerhalb des Wildparks ragen auch einige markante Felsgebilde, wie der Teufelsturm, der Geldstein und der Breite Stein heraus. Von letzteren bietet sich eine Aussicht über das Hüllergrabental und auf das Schloss Hundshaupten. Außer den Tiergehegen befinden sich auf dem Gelände eine Gaststätte und mehrere Sozialgebäude. Die größten gezeigten Tiere sind Wisente und Elche. Auf einer höher gelegenen Wiese werden sonntags Greifvogelschauen gezeigt.

    Die Idee, aus der forstwirtschaftlich nicht besonders wertvollen Gegend einen Wildpark zu machen, stammt von Freifrau Gudila von Pölnitz und wurde im Jahr 1971 mit dem damaligen „Natur- und Wildpark Hundshaupten“ realisiert. Die Familie derer von Pölnitz ist seit dem 17. Jahrhundert ansässig und verfügte über größere Wald- und Wiesenflächen.

    Im Jahr 1991 schenkte Gudila von Pölnitz den Wildpark Hundshaupten, das Schloss, das Forsthaus sowie den land- und forstwirtschaftlichen Grundbesitz dem Landkreis Forchheim. Das Schloss Hundshaupten, das Forsthaus und Teile des Grundbesitzes gingen 2005 zurück in den Familienbesitz, an Freiherrn Heinrich von Pölnitz. Der Landkreis Forchheim ist weiter Eigentümer und Betreiber des Wildparks und auch eines Teils der Grundstücke im Umgriff des Parks.

    Im Jahr 2010 wurde ein Luchsgehege und im Jahr 2012 ein Wolfgehege neu errichtet.

    Neben den wilden Mitbewohnern wie Feuersalamander und Eichhörnchen bietet der Wildpark einen Einblick in die heimische Flora und Fauna. Mehr als 40 heimische und seltene Tierarten werden in den Anlagen gezeigt.

    Seit Oktober 2015 gibt es das „Grüne Klassenzimmer“ im Wildpark Hundshaupten mit dem Ziel, die Umweltbildung zu fördern.

    Die Burg Egloffstein, malerisch auf einer Felsnase über dem Trubachtal gelegen, seit dem 11. Jahrhundert Stammsitz der Freiherrn von und zu Egloffstein, gehört zu den Wahrzeichen der romantischen Fränkischen Schweiz und liegt inmitten eines der vielseitigsten und reizvollsten Erholungsgebiete Deutschlands.
    Auf der Felsspitze der Burgstall Obertüchersfeld, davor Burg Untertüchersfeld (Judenhof)
    Der hochmittelalterliche Burgstall Oberntüchersfeld war eine der beiden Burgen im Kirchdorf Tüchersfeld, sie erhob sich einst hoch über dem Ort im Tal der Püttlach auf einer Felsspitze des Mittelberges. Der Burgstall der Höhenburg befindet sich auf 455 m ü. NN inmitten des Dorfes Tüchersfeld.

    Durch das Dorf Tüchersfeld verlief einst eine mittelalterliche Altstraße, die sich von Gräfenberg über Hiltpoltstein, Obertrubach und Gößweinstein erstreckte. Bei Tüchersfeld durchquerte sie das Püttlachtal und zog dann weiter über Oberailsfeld und Waischenfeld nach Hollfeld. Die Kontrolle der Straße und des Flussübergangs war wohl der Grund für den Bau der Burgen.

    Nicht versäumen darf man Effeltrich.
    Effeltrich ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Forchheim. Die Gemeinde liegt etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg. Durch Effeltrich verläuft der Fränkische Marienweg.

    Effeltrich bedeutet Ort mit vielen Apfelbäumen (apfelreich). Der Ort wurde 1174 erstmals urkundlich erwähnt und hat seitdem eine ausgeprägte Obstbaumzucht, die von jeher die Haupterwerbsquelle des Ortes ist. Auch heute noch prägen die Baumschulen und Gartenbaubetriebe das Ortsbild. Im Jahre 1433 wurde die Kapelle von Effeltrich urkundlich erwähnt. Der Ort gehörte bis zur Säkularisation 1802 zum Hochstift Bamberg, ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis und kam dann zu Bayern.

    Effeltrich ist bekannt für seine Tracht und sein Brauchtum, die vor allem vom Volkstrachtenverein Effeltrich und den Effeltricher Sängern und Musikanten gepflegt werden.
    Eine Attraktion in Effeltrich in der Fränkischen Schweiz (Landkreis Forchheim, Oberfranken) ist die 1.000-jährige Linde in der Dorfmitte. Früher Versammlungs- und Gerichtsstätte. Zwar muss auch sie, wie all ihre etwa gleichaltrigen Artgenossen, gestützt werden, aber sie lebt noch. Die Tanzlinde (auch Tausendjährige Linde oder Dorflinde genannt) ist eine Sommerlinde (Tilia platyphyllos) im oberfränkischen Effeltrich, am westlichen Rand der Fränkischen Schweiz. Die Tanzlinde steht auf dem Dorfplatz gegenüber der Wehrkirche. Der Baum diente jahrhundertelang als zentraler Versammlungs-, Thing- und Gerichtsort und im 19. und 20. Jahrhundert als Fest- und Tanzplatz. Auffällig am Wuchs der Linde ist die flach-oval gestaltete Krone, die auf die Bastgewinnung für die Obstbaumzucht zurückzuführen ist. Die Linde gilt als die schönste der zahlreichen Dorflinden in der fränkischen Region. Der Linde werden aufgrund ihres abwechslungsreichen Lebens viele Erzählungen, Geschichten und Sagen angedichtet.


    Die Kirchenburg Effeltrich wurde Ende des 15. Jahrhunderts als Wehrkirche erbaut. Es ist die am besten erhaltene Kirchenburg in ganz Oberfranken, die mit der rund 200 Meter langen Mauer, den vier Türmen und dem Wehrgang ihre Besucher beeindruckt. Im Inneren erwarten den Besucher einige Figuren aus der Hochgotik, ein barocker Hochaltar sowie eine Rokokokanzel. Der Altarraum bekam 1993 einen Bronzealtar als Lebensbaum gestaltet. Der Patron der Effeltricher Kirchenburg ist der Hl. Georg.

    Im 4. Jahrhundert erlitt Georg den Martyrertod. Sein Beispiel begeisterte die Menschen, so daß sie sein Leben mit Legenden ausschmückten und so vor dem Vergessen bewahrten. Häufig wird er als Ritter dargestellt, der einem Drachen einen tödlichen Lanzenstoß versetzt, um eine Stadt vor diesem menschenverachtenden Ungeheuer zu retten. Dieser Drachenkampf meint eigentlich den Kampf, den jeder Christ zu bestehen hat mit dem Bösen in der Welt.

    Freitag, 7. Juli 2023

    Lieblingsplätze an der Nordsee


    Neuharlingersiel in Ostfriesland ist ein Krabbenfischerhafen und ein Nordseeheilbad. Impressionen eines unserer liebsten Küstenorte an der deutschen Nordseeküste. Der Hafen Neuharlingersiel ist der Fährhafen zur ostfriesischen Insel Spiekeroog. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören zwei Skulpturen Alt- und Jungfischer des Bildhauers Hans-Christian Petersen aus Esens, die im Jahr 2000 im Bereich des Hafens ihren Platz gefunden haben.

    Das kleine, romantische Fischerdorf und Thalasso-Nordseeheilbad Neuharlingersiel beheimatet eine Kutterflotte, bestehend aus zehn Kuttern. Es sind sowohl Stahl- als auch Holzkutter. Sechs aktive Kutter sind in der Krabbenfischerei eingesetzt.

    Der Hafen ist seit 100 Jahren „mooi´n Stuuv“ (die gute Stube) von Neuharlingersiel. Das Fischerdorf Neuharlingersiel wurde vor über 300 Jahren erstmals urkundlich erwähnt. Seit dieser Zeit hat sich das Bild des Hafens stetig gewandelt. Aber er ist und bleibt, was er immer war: das Herzstück Neuharlingersiels und Fenster zum Meer. Seine idyllische Atmosphäre lädt zum Klönen und Verweilen ein. Und zum Schauen: Wie geschickt beispielsweise die Kutter im Hafenbecken „einparken“. Und wie fix die Krabbenfischer das Deck schrubben, Netze flicken, Maschinen reparieren und Bordwände ausbessern.

    Am Strand beginnt für viele Nordsee-Fans der Urlaub: Relaxen im Strandkorb, spazieren im Watt oder sportlich aktiv sein mit Beachvolleyball oder Kiten und Surfen. Einfach mal die Seele baumeln lassen, den Wind und die Weite genießen und beim Strandspaziergang tief durchatmen. Gleichzeitig tut man seiner Gesundheit etwas Gutes, denn die Luft ist reich an Aerosolen und gut für die Atemwege und ein Bad in der Nordsee regt den Stoffwechsel an, fördert das Immunsystem. Faszinierend ist außerdem, Flora und Fauna am Strand zu erkunden oder vom Strandkorb aus zu beobachten.


    Mehr über Neuharlingersiel:

  • Impressionen aus Neuharlingersiel
  • Fischerhafen und Thalasso-Bad


  • Carolinensiel ist ein Stadtteil von Wittmund im gleichnamigen Landkreis in Niedersachsen. Namensgeberin des 1730 gegründeten Sielortes und Fischerdorfes war die Gemahlin Sophie Caroline des Ortsgründers Georg Albrecht von Ostfriesland.

    Carolinensiel ist der nördlichste Ortsteil von Wittmund. Er befindet sich zwischen Neuharlingersiel im Westen und dem östlichen Ende der Ostfriesischen Halbinsel bei Schillig. Die Entfernung nach Wittmund im Süden beträgt 13 Kilometer, wo auch die Harle ihren Ursprung hat. Carolinensiel liegt am Unterlauf der Harle, rund zwei Kilometer südlich der heutigen Mündung in die Nordsee bei Harlesiel. Um 1500 begann man mit der systematischen Landgewinnung durch Eindeichung. Stück für Stück wurde der Nordsee neues, fruchtbares Marschland abgerungen. Wo heute Carolinensiel liegt, befand sich noch vor wenigen Jahrhunderten ein Ausläufer der Nordsee. Die Harlebucht erstreckte sich zwischen dem heutigen Neuharlingersiel und Minsen bis kurz vor Funnix und Werdum.

    Carolinensiel entwickelte sich auch wegen seiner geschützten Lage zum wichtigsten Hafen im nördlichen Ostfriesland. Durch den Bau des neuen Deichs und der Friedrichsschleuse im Jahr 1765 war er als einziger ostfriesischer Sielhafen dem Meer nicht mehr direkt ausgesetzt und vor Sturmfluten geschützt. Der Bau eines offenen Siels und einer Klappbrücke an der Friedrichsschleuse ermöglichte es den Segelschiffen, den alten Hafen problemlos zu erreichen.

    Einst der zweitgrößten ostfriesische Siel- und Handelshafen der Nordseeküste. Durch den Harlesieler Hafen wertlos geworden, wurde er zugeschüttet. Am 9. September 1987 wurde der Museumshafen neu eröffnet. Ein besonderer Höhepunkt ist das jährlich, jeweils am zweiten Wochenende im August stattfindende Sielhafenfest, ein Treffen von Traditionsschiffen.

    Das Deutsche Sielhafenmuseum liegt mit seinen vier historischen Ausstellungshäusern (Groot Hus, Kapitänshaus, Alte Pastorei und dem alten Seenotrettungsschuppen) rund um den Museumshafen in Carolinensiel. Der Museumshafen Carolinensiel ist der alte Sielhafen von Carolinensiel, der heute als Liegeplatz für alte Plattbodenschiffe genutzt wird.

    Carolinensiel entwickelte sich auch wegen seiner geschützten Lage zum wichtigsten Hafen im nördlichen Ostfriesland. Durch den Bau des neuen Deichs und der Friedrichsschleuse im Jahr 1765 war er als einziger ostfriesischer Sielhafen dem Meer nicht mehr direkt ausgesetzt und vor Sturmfluten geschützt. Der Bau eines offenen Siels und einer Klappbrücke an der Friedrichsschleuse ermöglichte es den Segelschiffen, den alten Hafen problemlos zu erreichen.

    Einst der zweitgrößten ostfriesische Siel- und Handelshafen der Nordseeküste. Durch den Harlesieler Hafen wertlos geworden, wurde er zugeschüttet. Am 9. September 1987 wurde der Museumshafen neu eröffnet. Ein besonderer Höhepunkt ist das jährlich, jeweils am zweiten Wochenende im August stattfindende Sielhafenfest, ein Treffen von Traditionsschiffen.

    Das Deutsche Sielhafenmuseum liegt mit seinen vier historischen Ausstellungshäusern (Groot Hus, Kapitänshaus, Alte Pastorei und dem alten Seenotrettungsschuppen) rund um den Museumshafen in Carolinensiel. Der Museumshafen Carolinensiel ist der alte Sielhafen von Carolinensiel, der heute als Liegeplatz für alte Plattbodenschiffe genutzt wird.

    Im Nordseebad Horumersiel: Schon über die ganzen Jahre ist Horumersiel bei unseren Aufenthalten an der Nordsee der Ort, den wir als erstes anfahren.

    Horumersiel, Teil des Ortsteils Horumersiel-Schillig, ist ein Nordsee-Heilbad in der Gemeinde Wangerland im niedersächsischen Landkreis Friesland (der Badebetrieb begann bereits 1856) - Im Käptn´s Fischhus am Yachthafen in Horumersiel mit direktem Blick auf das Weltnaturerbe Wattenmeer kann man regionale Fischgerichte mit hausgemachtem Kartoffelsalat, klassische Fleischgerichte oder eine Vielzahl an Fischbrötchenvariationen mit einer großen Auswahl an Erfrischungsgetränken oder einem kühlen Jever vom Fass genießen.


    Der Ort liegt etwa zwei Kilometer südlich der äußersten Nordost-Spitze der ostfriesischen Halbinsel, an der Innenjade, rund 20 Kilometer nördlich von Wilhelmshaven.

    Der Yachthafen Horumersiel (in einigen Karten und von Ortsfremden auch Wangersiel genannt) liegt am Ortsrand des Nordseeheilbades Horumersiel-Schillig in einem Binnentief. Neben dem Horumersieler Yachtclub (HYC) ist auch die Segelkameradschaft Horumersiel (SKHS) und der Yacht Club Wangerland (YCW) mit ihren Steganlagen beheimatet. Festmachen kann man an der Steganlage des HYC auf allen Liegeplätzen, die grün gekennzeichnet sind. Der Platz an der Spundwand der Hafensüdseite wird von der Berufsschifffahrt, sowie den Seenotrettern der DGzRS benötigt und sollte freigehalten werden. Die meisten Liegeplätze im Yachthafen Horumersiel fallen bei Ebbe trocken, doch auch für Kielschiffe gibt es bei Niedrigwasser keine Probleme, da der Grund aus weichem Schlick besteht.

    Auf dem südlichen Hafenparkplatz befinden sich sanitäre Anlagen (WC, Duschen) und ein Fischimbiss. Für Wohnmobile gibt es ca. 30 Stellplätze mit Meerblick, Strom- und Wasseranschluss, sowie Entsorgungsmöglichkeiten.

    Dornumersiel liegt unmittelbar an der Nordseeküste. Der Hauptort der Gemeinde, Dornum, befindet sich etwa 5 Kilometer entfernt in südwestlicher Richtung. Die nächsten größeren Ortschaften in unmittelbarer Nähe sind das zwölf Kilometer östlich gelegene Esens sowie das sieben Kilometer südlich gelegene Westerholt. Gegründet wurde der Ort als Warfendorf auf Gley-Podsol-Boden in einer Höhe von sechs Metern über Normalnull. Im Norden, Osten und Westen umgibt Kalkmarsch den Ortskern. Im Süden grenzt ein Gebiet mit Kleimarsch an.


    Der Sielort ist einer der ältesten Häfen an der ostfriesischen Küste. Die Besiedelung des Ortes begann wahrscheinlich im 15. Jahrhundert. Nachdem in der St.-Peters-Flut am 22. Februar 1651 ein an der Küste gelegener Sielort, das später so genannte Altensiel, zerstört wurde, wurden 1653 unmittelbar nebeneinander das Dornumer und das Westeraccumer Siel angelegt. Einst trennte hier die Grenze Ostfriesland und das Harlingerland. Die beiden Orte Dornumersiel und Westeraccumersiel konnten erst nach Eindeichung der Polder entstehen. Eine erste urkundliche Erwähnung des Dorfes datiert auf das Jahr 1684. 1717 wurden sie durch die Weihnachtsflut fast vollständig vernichtet. Heute ist Dornumersiel ein Küstenseebad.

    In Dornumersiel zeigt die Figurengruppe „He is buten bleven“ (er ist draußen geblieben) die Lebenswirklichkeit der Menschen an der Nordsee. Die traurig melancholische Skulptur zeigt eine Seemannsfrau mit ihrem Kind, deren Mann „auf See geblieben“ ist. Christian Eisbein (* 5. Juli 1917 in Halle (Saale); † 1. Juli 2009 in Westerholt, Ostfriesland) schuf die Skulptur.

    Mittwoch, 5. Juli 2023

    Von Sillenstede nach Kniphausen

    Wir fahren von Sillenstede (Schortens) über die Kopfsteinpflaster-Piste nach Fedderwarden (Wilhelmshaven) und besuchen dort die Burg Kniphausen. Die Burg war lange Zeit Mittelpunkt und Regierungssitz der Herrlichkeit oder Herrschaft Kniphausen. Wir fahren von Sillenstede (Schortens) über die Kopfsteinpflaster-Piste nach Fedderwarden (Wilhelmshaven) und besuchen dort die Burg Kniphausen. Die Burg war lange Zeit Mittelpunkt und Regierungssitz der Herrlichkeit oder Herrschaft Kniphausen.


    Man passiert unterwegs das interessante Hofgut Connhausen.


    Was hat es mit den schwedischen Flaggen auf sich? Es gibt die Deutsch-Schwedische Gesellschaft zu Oldenburg e.V. und die feiert jedes Jahr in Connhausen das Mittsommerfest.

    Die Herrschaft Kniphausen, bis ins 17. Jahrhundert auch Herrlichkeit von In- und Kniphausen genannt, war als reichsunmittelbares Territorium ein Teil Frieslands und wurde von friesischen Häuptlings- und Adelsfamilien regiert. Sie lag in der Östringer Marsch, am Stadtrand und zum Teil auf dem heutigen Stadtgebiet von Wilhelmshaven. Die Herrlichkeit entstand gegen Ende des 15. Jahrhunderts. Erster Herr war der friesische Häuptling Fulf (auch Folef) von In- und Kniphausen (etwa 1465–1530/31), der durch Erbschaft in den Besitz der Burgen Inhausen und Kniphausen gelangte. Zu dieser Zeit umfasste die Herrlichkeit eine Fläche von etwa 45 km² mit den Kirchspielen Fedderwarden, Sengwarden und Accum.
    Die Burg war lange Zeit Mittelpunkt und Regierungssitz der Herrlichkeit oder Herrschaft Kniphausen. Die Herrschaft Kniphausen, bis ins 17. Jahrhundert auch Herrlichkeit von In- und Kniphausen genannt, war als reichsunmittelbares Territorium ein Teil Frieslands und wurde von friesischen Häuptlings- und Adelsfamilien regiert.


    1588 wurde Iko von In- und Kniphausen durch Kaiser Rudolf II. zum Reichsfreiherrn ernannt. Nach Streitigkeiten im Dreißigjährigen Krieg trat Philipp Wilhelm von Innhausen und Knyphausen 1624 seinen Besitz gegen eine jährliche Rente an die Grafschaft Oldenburg ab. Die Familie bezog aus diesem Vertrag bis zu einem Ablöseabkommen mit dem Land Niedersachsen im Jahre 1964 340 Jahre lang Zahlungen. Die Burg Kniphausen in Fedderwarden im Stadtgebiet von Wilhelmshaven in Niedersachsen wurde 1438 gebaut und hatte schließlich „das typische Bild eines Adelssitzes der Spätrenaissance“. 1666/67 wurde sie zur Festung mit vier Eckbastionen ausgebaut. Von der Burganlage sind heute im Gelände der leicht erhöhte Burgplatz, zwei Teilstücke des südlichen Wassergrabens der Hauptburg sowie der äußere Wassergraben mit einer Breite von 15–20 m erhalten. Im Süden sind zudem der Festungswall und Reste der Süd- und Ost-Bastion des äußeren Befestigungsringes erkennbar. Gebäude sind nur noch auf dem Vorburggelände vorhanden. Darunter befinden sich das Torhaus aus dem 16. Jahrhundert, der zweigeschossige, ehemalige Marstall aus der 2. Hälfte des 16. Jhs. mit achteckigem Treppenturm und zwei Stallgebäude. Die Burg liegt auf dem Gebiet der Stadt Wilhelmshaven und befindet sich in Privatbesitz. Lediglich der sogenannte Ahnensaal und einige Nebenräume gehören der „Stiftung Burg Kniphausen“, die diese für Kulturveranstaltungen und Ausstellungen zur Verfügung stellt.

    In Sankt Willehad in Accum (Schortens) sehen wir das Grabmal für den Häuptling Tido von Inn- und Kniphausen († 18. Februar 1565) und seine Frau Eva von Renneberg († 1579). Es befindet sich vorne in der Kirche neben dem hölzernen Abendmahltisch. Der Doppelgrabstein aus schwarzem Marmor ist ein Beispiel bester flämischer Renaissance-Porträtplastik. 1526 führte Tido von Kniphausen die ev./reform. Konfession gegen erheblichen Widerstand der umliegenden Landesherren ein. Noch heute ist die ev./reform. Kirche in Accum eine Enklave in dem überwiegend ev/luth. Kirchenbereich.


    Der Schortenser Stadtteil Accum


    Zwischen Jever und Wilhelmshaven liegt das idyllische Dorf Accum, das einen Stadtteil der niedersächsischen Gemeinde Schortens im Landkreis Friesland bildet.

    Die Windmühle von Accum

    Die Accumer Mühle ist eine Galerieholländerwindmühle im Schortenser Stadtteil Accum. Sie wurde 1746 errichtet und ist heute in einem voll funktionsfähigem Zustand. Der Erhalt und Betrieb der Mühle wird durch den Arbeitskreis Accumer Mühle e.V. sichergestellt.


    Der Galerieholländer, dessen Kappe von einer Windrose in den Wind gedreht wird, wurde 1746 erbaut. Die ursprünglich als Getreide- und Peldemühle gebaute Windmühle verfügt heute über zwei voll betriebsfähige Mahlgänge, einen Sechskornsichter zur Mehlfeinsortierung und eine Haferquetsche. Die Mühle ist 16 m hoch, das Flügelkreuz mit je zwei Jalousie- und zwei Segelflügeln misst 20m, die Windrose 5m. Die 1846 erbaute, zur Mühle gehörige Scheune wurde vollständig restauriert. Als Cafe und Versammlungsraum bietet sie bis zu 80 Personen Platz. 1990/91 wurde ein Backhaus mit einem nachgebauten Tunnelbackofen errichtet. Mühle, Backhaus und Scheune ermöglichen heute den Werdegang vom Korn zum Brot praktisch und theoretisch zu vermitteln.

    Sankt Willehad in Accum

    Die altehrwürdige St. Willehad-Kirche, die im Mittelpunkt der wechselvollen Geschichte der ehemaligen Friesenhäuptlinge steht, ist das Wahrzeichen von Accum. Die ursprüngliche Holzkirche wurde bereits im 13. Jahrhundert durch eine Steinkirche ersetzt. Zahlreiche Sturmfluten hatten ihre starken Spuren an der alten Kirche hinterlassen, so dass man sich im Jahre 1719 aus Sicherheitsgründen für den Neubau der St. Willehad-Kirche entschied. Sie ist die einzige reformierte Kirche in der sonst lutherischen oldenburgischen Landeskirche.


    In der Accumer Kirche gilt das Tido-Denkmal, unter dem sich die Grabstätte des Tido von Kniphausen und seiner Frau Eva von Renneberg befindet, als besonderes Kunstwerk. Der Reformer und seine Gattin hatten zusammen den Grundstein für den Neubau gelegt. Das Grabmal ist in schwarzem Marmor gehalten und bietet eines der hervorragendsten Beispiele für die flämische Renaissance-Porträtplastik ab.

    Im Jahre 1948 kam Accum zur Gemeinde Sillenstede, die sich im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen 1972 mit der Gemeinde Schortens vereinte.

    Von Sillenstede nach Wilhelmshaven

    Die Anfahrt ab Sillenstede machen wir meist über Fedderwarden, über diese bucklige Kopfsteinpflaster-Allee.


    Man passiert unterwegs das interessante Hofgut Connhausen.


    Was hat es mit den schwedischen Flaggen auf sich? Es gibt die Deutsch-Schwedische Gesellschaft zu Oldenburg e.V. und die feiert jedes Jahr in Connhausen das Mittsommerfest.

    In Wilhelmshaven ist (neben Flebbe in Schortens) unser zweiter Fischhändler: Kalter.
    Apropos Fisch: Ein absolutes Must-See in Wilhelmshaven ist das Banter Fischerdorf, eine Ansammlung von mobilen Fischerhütten am Banter Seedeich.


    Das Fischerdorf entstand 1908 nach dem Bau des neuen Banter Seedeiches zur Süderweiterung des Kriegshafens. Einfache Großfamilien aus der Banter Arbeitersiedlung betrieben hier die Fischerei größtenteils als Hobby, um sich ein Zubrot zu verdienen oder um den Nahrungsbedarf der oft großen Familien (5−10 Kinder) zu decken. Die am Anfang einfachen Holzhütten mit Kohleöfen dienten als Ausgangspunkt für den Fischfang mit kleinen Ruderbooten auf dem Jadebusen. Zudem stellte man Reusen für den Granatfang in die Priele des vorgelagerten Watts. Geschlachtet und gekocht, gebraten sowie geräuchert wurde direkt im Anschluss nach dem Fang.

    Während der Deicherhöhungsarbeiten 1982 mussten die ursprünglich fest im Deichfuß verankerten Fischerbuden aus Gründen der Deichsicherheit weichen und wurden abgerissen. Statt fester Fischerhütten wurden befestigte Stellplätze in den Deich integriert, auf denen die heutigen mobilen Fischerhütten während der Saison von April bis Oktober stehen. Mieten kann man diese Stellplätze nicht – sie werden von Generation zu Generation in den Familien weitervererbt. Seit den 1980er-Jahren gibt es das Dorf nur noch während der Sommermonate, denn der Deichschutz hat inzwischen Vorrang. In den restlichen Monaten (von Oktober bis März) werden die mobilen Hütten innendeichs gezogen und in Sicherheit gebracht. Es gibt 26 Mitglieder (noch 26 Mobilheime) des Vereins „Interessengemeinschaft der Sportfischer e.V.“ Davon gehen ca. 4-6 alte Fischer mit ihren Booten noch fischen.

    Alle Hütten sind in privatem Besitz und können nicht besichtigt werden.


    Dienstag, 4. Juli 2023

    Waddewarden im Wangerland


         

    Waddewarden ist ein Ortsteil der Gemeinde Wangerland im Landkreis Friesland in Niedersachsen. Der Ort liegt zwischen Jever und Hooksiel und hat rund 1.000 Einwohner. Der Ortsname ist auf den Sippennamen Wadda zurückzuführen. Das erste Mal erwähnt wurde der Ort 1350 als Wadverden.

    Als Wahrzeichen gilt die in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts auf einer Warft erbaute St.-Johannes-Kirche, eine Granitquaderkirche von 40 Metern Länge. Der frei stehende Glockenturm entstand Ende des 15. Jahrhunderts und trägt drei Stahlglocken, die 1955 als Ersatz für die im Zweiten Weltkrieg abgelieferten Bronzeglocken angeschafft wurden.


    Nach hölzernen Vorgängerkirchen wurde die Granitkirche 1246 auf hoher Warf gebaut. Der Westgiebel erhielt Ende des 19. Jahrhunderts eine Ziegelsteinverkleidung.

    Den ursprünglich gewölbten Innenraum schmückt jetzt eine flache, im Stil des 17. Jahrhunderts bemalte Balkendecke.

    Zu der wertvollen Ausstattung zählen der Taufstein aus blauem Granit, Typ von Namur, aus dem 13. Jahrhundert, ein zweigeschossiger reich verzierter Flügelaltar von 1661 und eine Kanzel von 1649, beide von Jacob Cröpelin.

    Die spätgotische Wandmalerei in der Apsis zeigt Maria und Johannes unter dem triumphierenden Christus. Im Apsisbogen ist seitlich ein Sakramentshäuschen eingefügt. Die Fenster sind durch üppiges Rankenwerk eingefasst.

    Die Orgel mit bespielbarem Rückpositiv wurde in der Jeveraner Werkstatt von Joachim Kayser 1697 gebaut. Ein Epitaph von Heddo von Waddewarden von 1603 und Grabplatten von 1570 und 1575, auch draußen am Westhang der Warf, sind Zeugen der wechselvollen Geschichte des Ortes.

    In unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirche befindet sich ein historisches Gebäude To`n Schlagboom, welches gegenwärtig als Hotel genutzt wird. Das Gebäude wurde erstmals 1772 als Schankwirtschaft erwähnt und war zudem Quartier für Durchreisende. Über dem Eingangsportal ist die Jahreszahl 1770 zu lesen. Vor 1900 befand sich vor dem Haus ein Schlagbaum (daher auch der Name), der vom Wirt erst nach Zahlung eines Wegegeldes geöffnet wurde. Das Gebäude wurde zuletzt 2012 umfassend renoviert.

    Etwas jünger ist das dritte wichtige Gebäude im Ensemble von Kirche und den beiden Gasthöfen. Der Waddewarder Hof, der sich direkt gegenüber dem Gebäude To`n Schlagboom befindet, wurde im Jahr 1850 errichtet. Gegenwärtig wird es als Restaurant genutzt.

    Für uns als Hobbygärtner auch besonders interessant: Der in einem alten Gulfhof untergebrachte Garten- und Landschaftsbau.