Sonntag, 17. Dezember 2023

Am Jadebusen

Die russische Kruzenshtern läuft aus Wilhelmshaven aus

Impressionen aus Wilhelmshaven

Die Stadtgeschichte ist seit der Einweihung als „erster deutscher Kriegshafen an der Jade“ am 17. Juni 1869 eng mit der Geschichte der Deutschen Marine verbunden. Die Stadt ist heute der größte Standort der Deutschen Marine, seit Umsetzung des Stationierungskonzepts 2011 der Bundeswehr auch der größte Standort der Bundeswehr und einer der größten Marinestützpunkte in Westeuropa.

Wilhelmshaven hat den Tiefwasserhafen mit der größten Wassertiefe in Deutschland und ist der größte Erdölumschlaghafen des Landes. 72 Prozent des Rohölumschlags aller deutschen Seehäfen und fast 27 Prozent des deutschen Rohölimports werden über Wilhelmshaven abgewickelt. Mit dem im September 2012 eröffneten JadeWeserPort erhielt Wilhelmshaven ein von der Tide unabhängiges Containerterminal, das auch die größten Containerschiffe voll beladen abfertigen kann.


Schlicktown: Von Einheimischen und eingeweihten Auswärtigen wird Wilhelmshaven oft auch Schlicktau oder Schlicktown genannt.

Der Name Schlicktau entstammt der kaiserlichen Marine, die eine Anspielung auf den Schlick des Wilhelmshavener Watts als auch das Wortende der Hauptstadt Tsingtau des ehemaligen Pachtgebietes von Kiautschou in China in einem Wort vereinigten. In Tsingtau waren zur Kolonialzeit vor allem Wilhelmshavener Marinesoldaten stationiert. Schon der bekannte Marineschriftsteller Gorch Fock, der im April 1916 mit dem Schiff SMS Wiesbaden in Wilhelmshaven lag, benutzte den Namen Schlicktau in seinem Tagebuch.

Der heute recht häufig gebrauchte Begriff Schlicktown ist erst in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden, als durch die NATO-Zugehörigkeit der Bundeswehr Englisch auch in der Marine die vorherrschende Sprache unter den Bündnisländern wurde.
Der Leuchtturm Arngast im Jadebusen

Der in den Jahren 1909 und 1910 erbaute Leuchtturm Arngast ist ein 36,27 Meter hoher Leuchtturm im Jadebusen. Er wird vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Wilhelmshaven betrieben. Neben dem Leuchtturm Roter Sand gehört der Leuchtturm Arngast zu den bekanntesten und traditionellsten Leuchttürmen an der deutschen Nordseeküste. Er wurde 2003 in das Verzeichnis der Kultur- und Baudenkmale eingetragen.


Das Nordseebad Hooksiel zwischen Nordseeküste und Jadebusen

Der Urlaubsort Hooksiel liegt im Landkreis Friesland und gehört zur Gemeinde Wangerland. Dabei liegt Hooksiel direkt an der Nordseeküste mit Anschluß an den Jadebusen, 14 Kilometer von Wilhelmshaven entfernt.


Der Küstenbadeort Hooksiel ist ein Ortsteil der Gemeinde Wangerland im Landkreis Friesland, dem historisch zu Oldenburg gehörenden Teil der ostfriesischen Halbinsel. Der Ortsname basiert auf der Bezeichnung „Hook“ für Nase oder Vorsprung und dem Begriff Siel als Kennzeichnung eines Sielortes.

Heute steht der Alt Hafen unter Denkmalschutz. Dort befindet sich nämlich eines der letzten funktionierenden Sielwerke. Im Hafenbecken sind typische Gegenstände für die Schifffahrt zu sehen wie Seetonnen, ein Lotsenturm und ein Mudderboot.

Jenseit der Jade: Butjadingen

Dangast ist das südlichste Nordseebad und bietet durch die besondere Lage auf einem Geestrücken einen unverbauten Blick auf die Nordsee. Der Kurort Nordseebad Dangast liegt am südwestlichen Jadebusen im Landkreis Friesland und ist Teil der Stadt Varel. Dangast ist seit langem ein beliebter Wohnort und Treffpunkt von Künstlern.

Ein Kunstpfad erinnert seit 2004 an die mit Dangast verbundene Kunstschaffenden. Im und rund um das Kurhaus haben sich bekannte und weniger bekannte zeitgenössische Künstler wie die Beuys-Schüler Anatol Herzfeld, Wilfried Gerdes und Eckart Grenzer mit allerlei Artefakten verewigt. Bereits im 19. Jh. wurde die malerische Lage Dangasts zum Motiv in der Kunst. Karl Schmidt-Rottluff (Die Brücke), Erich Heckel und Franz Radziwill wirkten hier.

Auf 21 Bildtafeln bietet der Kunstpfad Einblicke in die künstlerische Vergangenheit Dangasts.

Die bedeutende Zeit von Dangast als Künstlerort begann mit dem Aufenthalt des Brücke-Malers Karl Schmidt-Rottluff im Jahr 1907. Weggefährten wie Erich Heckel, Max Pechstein und Emma Ritter schlossen sich an. Ihre Dangaster Zeit endete erst 1912. 1921 besucht Franz Radziwill zum ersten Mal Dangast und 1923 liess er sich dauerhaft hier nieder. Die in Strehlen / Schlesien geborene Trude Rosner-Kasowski folgt 1955 in das Künstlerdorf Dangast. Auch der Künstler Willy Hinck wohnt bis zu seinem Tode im Jahr 2002 in Dangast. Ende der Siebziger Jahre entdeckte der Bildhauer Anatol Herzfeld Zeichner, Maler und Karikaturist Dangast und realisierte hier seine vielfältigen künstlerischen Ideen. Sein Kunstwerk "Jade" trotzt heute noch im Watt vor dem Dangaster Kurhausstrand standhaft den Gezeiten neben dem Kaiserstuhl von Butjatha und dem Phallus des Bildhauers Eckart Grenzer.


Der Ort Eckwarderhörne, früher Eckwarderhörn (hörn = Ecke) genannt, liegt an der Südwestspitze der Halbinsel Butjadingen im Landkreis Wesermarsch in Niedersachsen, Deutschland. Bei Eckwarderhörne befindet sich der Übergang vom Jadebusen zur Nordsee. Der Ort liegt 1,5 Kilometer südwestlich von Eckwarden. Direkt gegenüber auf der anderen Seite des Jadebusens liegt die Stadt Wilhelmshaven.

Das Oberfeuer Preußeneck gehört zur ehemaligen Richtfeuerlinie Eckwarden in der Innenjade. Es wurde 2012 außer Betrieb genommen und bleibt als Baudenkmal erhalten. Der 44,7 Meter hohe Leuchtturm Oberfeuer Preußeneck ist der höchste Punkt in Butjadingen. Er diente 50 Jahre lang den Seefahrern als Oberfeuer und wies den Seeleuten den Weg nach Wilhelmshaven. Von hier aus hat man einen einmaligen Blick über die Nordsee-Halbinsel, den Jadebusen und den Jade-Weser-Port. Der Leuchtturm wurde nach dem Bau des Tiefwasserhafens außer Betrieb gestellt. Der Turm sollte nach der Außerdienststellung abgerissen werden und erst das Aufbegehren einer Bürgerinitiative hat dies verhindert. Er wurde mit einem Kostenaufwand von über 300.000 Euro saniert und entwickelt sich zu einem Touristenmagneten. Seitdem kümmert sich ein Förderverein um den Erhalt des Oberfeuers Preußeneck. Besichtigt werden kann der Leuchtturm nur auf Anfrage.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen