Dienstag, 12. Dezember 2023

Nürnberger Burgen

Die Nürnberger Kaiserburg ist allgemein bekannt. Wobei das bereits zwei Burgen sind, die Kaiserburg und die Burggrafenburg der Reichsstadt Nürnberg, die sich oben auf dem Fels gegenüberliegen. Im folgenden Bild sehen wir die Burggrafenburg.
Wenig bekannt ist die Tatsache, dass Nürnberg über viel mehr Burgen verfügt. Ich stelle einige davon vor.

Die Schlösser der Tucher: Tucherschloß und Schloß Schoppershof in Nürnberg - Das Tucherschloss ist ein Museum in der Hirschelgasse 9/11 im Stadtteil St. Sebald der Nürnberger Altstadt. Das Tucherschloss wurde als Stadtschloss der Nürnberger Patrizierfamilie Tucher errichtet. Das Tucherschloss ist heute ein Museum. Das Gebäude wurde nach dem Wiederaufbau durch die Familie an die Stadt Nürnberg übertragen. Die Sammlungen befinden sich bis heute im Besitz der Familienstiftung oder einzelner Familienzweige. Das Museum wird zu gleichen Teilen vom Freistaat Bayern und der Stadt Nürnberg betreut. Gezeigt werden Exponate zur Geschichte der Familie Tucher. In den Nebengebäuden ist der Verwaltungssitz der Museen der Stadt Nürnberg untergebracht.


Schoppershof: Die Gutsherrschaft gehörte nacheinander den Ebner von Eschenbach, ab 1308 den Schopper von Schoppershof, dann Berthold Deichsler, ab 1468 den Kreß von Kressenstein, ab 1531 den Furtenbach auf Reichenschwand, ab 1561 Jacob Hofmann, ab 1569 Georg Gößwein und ab 1589 dem aus Venedig stammenden Großkaufmann Bartholomäus Viatis, dessen Schwiegersohn Martin Peller 1624 das Schloss (und die Handelsgesellschaft) erbte.

Die Peller von Schoppershof wurden 1818 geadelt; 1870 fiel mit Christoph Peller der letzte männliche Namensträger im Deutsch-Französischen Krieg. Von den Erben erwarben 1875 die Freiherren Tucher von Simmelsdorf den Besitz, der ihnen bis heute gehört.

Der erste Bau war ein Wohnturm von 1370, der 1449 im Ersten Markgrafenkrieg zerstört und danach wieder aufgebaut wurde. 1552 wurde er im Zweiten Markgrafenkrieg erneut zerstört und als Weiherhaus 1575 unter Georg Gößwein neu erbaut. Heute haben die Dr. Lorenz Tucher’sche Stiftung und die Tucher’sche Kulturstiftung ihren Sitz im Herrenhaus, das auch über Gästezimmer für auswärtige Familienmitglieder verfügt.

Die Tucher, seit 1697 Tucher von Simmelsdorf (vereinfacht oft auch von Tucher bzw. seit 1815 Freiherren Tucher von Simmelsdorf genannt), waren eine einflussreiche Patrizierfamilie der Reichsstadt Nürnberg, erstmals urkundlich erwähnt im Jahr 1309. Vom 15. bis zum 17. Jahrhundert unterhielt die Tuchersche Handelsgesellschaft Handelsverbindungen in ganz Europa. Die Tucher zählen neben den Fuggern und Welsern zu den bekanntesten Kaufmannsfamilien oberdeutscher Reichsstädte.

Während bereits viele Patrizierfamilien im Lauf des 16. Jahrhunderts nichts mehr von ihrer Herkunft als Kaufleute wissen wollten und sich darauf beschränkten, „adelig zu sein“ und von ihren Grundherrschaften zu leben, betrieben die Tucher und die mit ihnen im Safranhandel konkurrierenden Imhoff noch im 17. Jahrhundert die letzten in größerem Umfang aktiven Handelsgesellschaften des Nürnberger Patriziats.

Die Schlösser Unterbürg, Hummelstein und das Zeltner Schloß

Die erste Erwähnung des Zeltnerschlosses lässt sich bereits 1336 ausmachen: Konrad Groß erwarb das Hammerwerk, die Gleißhammermühle, die vermutlich vom heutigen Zeltnerschloss vor Überfällen oder Angriffen beschützt werden sollte. Das damalige Anwesen diente also eher militärischen Zwecken. Die Stadt Nürnberg erkannte die strategisch günstige Lage des Schlosses vor den Stadtmauern und beanspruchte 1370 das Gebäude. Sie erlangte das Recht, dort Soldaten unterzubringen, falls die Stadt Nürnberg angegriffen werden sollte. Dies kam auch dem frühen Dorf „Gleißhammer“ zu Gute. So konnten im ersten Markgrafenkrieg 1449/1450 das Schloss und das Dorf, aber natürlich auch die Stadt Nürnberg erfolgreich verteidigt werden. Während im ersten Markgrafenkrieg die Kalkulationen der Stadt aufgingen, endete der zweite im Jahr 1552 weniger gut. Das Schloss und die naheliegende Mühle wurden vollständig zerstört. Damit waren die Zeiten des militärischen Nutzens des Schlosses vorbei.


Doch das Schloss erlangte einen neuen Nutzen. Im 16. Jahrhundert blühten die Patrizierfamilien auf und erreichten eine hohe Bedeutung in der Stadt Nürnberg. Die Patrizierfamilie Imhoff erwarb den zerstörten Herrensitz und begann das alte Schloss 1569 wiederaufzubauen. Der Herrensitz beherbergte im Laufe der Zeit weitere hochgestellte Familien der Stadt Nürnberg. Doch das Schloss musste erneut schwere Schäden erleiden: Ein Hochwasser 1845 zerstörte den Schlossweiher und dessen Stauanlagen, wodurch der Herrensitz in erhebliche Mitleidenschaft gezogen wurde. Der damalige Besitzer von Königsthal verkaufte das Areal frustriert an den Ultramarinfabrikanten Johannes Zeltner. Dieser veranlasste den Wiederaufbau und Renovierung des Schlosses sowie die Sicherung des Weihers durch den Neubau von Dämmen.

Ein Luftangriff in der Nacht vom 10. auf den 11. August 1943 beschädigte das Zeltnerschloss im zweiten Weltkrieg erheblich. Die Bombentreffer ließen das Gebäude vollkommen ausbrennen. Im Jahr 1955 hat man das Zeltnerschloss wiederaufgebaut. Allerdings verzichtete man dabei auf die Ecktürmchen, womit es ungefähr dem Erscheinungsbild des Schlosses im 16. Jahrhundert entspricht. Die Stadt Nürnberg erwarb das Anwesen 1981. In den Nebengebäuden befindet sich seit 1982 der „Kulturladen Zeltnerschloss“, während das Hauptgebäude, also das eigentliche Schloss, privat vermietet wird.

Unterbürg: Um 1250 errichteten die Reichsministerialen von Lauffenholtz (Laufamholz) an der Pegnitz einen Wohnturm (heutige Unterbürger Straße 36). Man nimmt an, dass der Herrensitz Unterbürg der Stammsitz der Laufamholzer war. Bereits im frühen 20. Jahrhundert wurde nach einer Besichtigung festgestellt, dass das Gebäude „im Innern seines Denkmalwertes ... vollkommen beraubt worden“ sei. Kern des Ansitzes blieb aber der mittelalterliche Wohnturm, der bereits 1563 mit spitzem Zeltdach und vier Scharwachttürmchen bildlich bezeugt wird. Der Herrensitz überstand den Zweiten Weltkrieg, wenn auch mit schweren Schäden, während die unmittelbar benachbarten Wirtschaftsgebäude und die nahe Oberbürg weitgehend zerstört wurden. Lange Zeit prägte ein Notdach das äußere Erscheinungsbild des Turms, bis die Unterbürg nach einem Besitzerwechsel 1990 restauriert wurde und als Rekonstruktion die alte Dachform und die Scharwachttürmchen wieder zurückerhielt.

Hummelsteiner Schlösschen: Das Schloss ist ein dreigeschossiger, verputzter Backsteinbau mit Satteldach und vier Ecktürmchen mit Pyramidendächern. Es wurde 1487 als Weiherhaus erbaut und zwischen 1520 und 1526 erweitert. Nach seiner Zerstörung 1552 während des Zweiten Markgrafenkriegs wurde es 1559 wieder aufgebaut und erhielt durch einen Umbau 1706 sein heutiges Erscheinungsbild.

Ehemalige Besitzer sind der Erbauer, Niklas Hummel, und ab 1520 Wolf Horneck. Seit 1927 gehört das Schloss der Stadt Nürnberg. Heute hat dort das Umweltpädagogische Zentrum der Stadt seinen Sitz.

Die Schlösser von Neunhof und Almoshof im Nürnberger Knoblauchsland


Das Knoblauchsland ist Nürnbergs Landwirtschaftsregion im Norden der Stadt in Richtung Erlangen. Die heutigen Stadtteile der Frankenmetropole waren dereinst eigenständige Dörfer und man findet dort so einige Schätzchen. Neunhof (umgangssprachlich: „Naihōf“) ist ein nördlicher Gemeindeteil von Nürnberg.

Schon Albrecht Dürer wurde durch die „Weiherhäuser“ rund um Nürnberg inspiriert. Eines davon ist das landschaftlich reizvoll gelegene kleine Landschloss Neunhof. Ursprünglich von einem Wassergraben umgeben, ist es einer der besterhaltenen Herrensitze dieser Region. Die originale Inneneinrichtung, ergänzt aus Beständen des Germanischen Nationalmuseums, dokumentiert das Landleben Nürnberger Patrizier vom 16. bis ins 19. Jh., u. a. mit Kochküche, Prangküche mit kostbaren Fayencen und einem Festsaal. Außerdem wird eine Jagdsammlung gezeigt. Barockgärten laden zum Lustwandeln ein.

Schloss Neunhof ist ein einzigartiges Baudenkmal. Es befindet sich in Neunhof, einem Dorf, das zu der fränkischen Metropole Nürnberg gehört. Es ist der letzte erhaltene von einst mehr als hundert Herrensitzen, die einst zur Verteidigung der Stadt Nürnberg dienten. Teile der Bausubstanz gehen bis in die zweite Hälfte des 15. Jahr­hunderts zurück. Heute sind das Schloss, die zugehörige Gartenanlage und das umliegende Knoblauchsland ein beliebtes Ausflugsziel.

Das kleine Landschloss in Neunhof bei Kraftshof vor den Toren der Stadt vermittelt anschaulich das sommerliche Leben des Nürnberger Patriziats im 16. bis 19. Jahrhundert. Außerdem bietet es einen schönen Park im Stil des 18. Jahrhunderts. Schloss Neunhof ist einer der meist erhaltendsten Herrensitze im Nürnberger Umland.

Almoshof ist seit dem 1. November 1923 ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Nürnberg und befindet sich nördlich des Innenstadtgebietes, baulich von diesem getrennt. Wie auch andere benachbarte Orte im Knoblauchsland hat Almoshof noch dörfliche Strukturen.

Das Schloss, einst Herrensitz der Patrizierfamilie Holzschuher, wird seit 1976 als kulturelle Begegnungsstätte genutzt. Der Kulturladen Schloss Almoshof ist kultureller und sozialer Kristallisationspunkt im äußeren Nürnberger Norden. Jährlich findet ein romantischer Weihnachtsmarkt statt.

Das Petzenschloß in der Nürnberger Südstadt


Das Petzenschloss ist ein Herrensitz in Lichtenhof in der Nürnberger Südstadt – es wurde im 14. Jahrhundert als Weiherhaus erbaut und später als Stadtschloss wiedererrichtet. Das Anwesen gehörte nacheinander den Nürnberger Patrizierfamilien Pfinzing, Waldstromer und den Petz. Es steht in der Wirthstraße 76 gegenüber der Gustav-Adolf-Kirche.

Die Südstadt ist ein großer Stadtteil von Nürnberg und umfasst die an den Hauptbahnhof südlich anschließenden innerstädtischen Gebiete.

1582 erwarb es Pius Petz mit der Heirat seiner Frau Marie Schönborn, seither heißt es Petzenschloss. Die Familie übte die Patrimonialgerichtsbarkeit (1730 wurden die Petz gerichtsfähig und 1813 dem einfachen bayerischen Adel immatrikuliert) aus; seitdem nennt sie sich Petz von Lichtenhof. Der Herrensitz war 1632, während des Dreißigjährigen Krieges, Hauptquartier des Schwedenkönigs Gustav Adolf.

Das Schloß ist auch heute noch im Besitz der Familie Petz.





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