Sonntag, 30. Juni 2019

Sengwarden und Kniphausen

Die Windmühle von Sengwarden

Sengwarden ist ein Stadtteil der niedersächsischen Stadt Wilhelmshaven. Der Ort wurde 1168 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Sengwarden grenzt an die Stadtteile Fedderwarden, Fedderwardergroden und Voslapp sowie an die im Landkreis Friesland liegenden Orte Sillenstede und Hooksiel. Zwei Sehenswürdigkeiten prägen das Ortsbild: eine Mühle sowie die auf einer 8,6 Meter hohen Wurt gelegene St.-Georgs-Kirche.

Zu den besonderen Baudenkmälern Sengwardens gehört die romanische St.-Georgs-Kirche. Sie ist das Gotteshaus der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde und stammt aus den Jahren um 1250. Die heutige Kirche hatte mindestens einen Vorgängerbau, dessen Vorhandensein 1168 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Diese Kirche wurde 1176 in der Östringer Fehde zerstört. Den ältesten Teil der ursprünglich aus einseitig geglätteten Granit-Quadersteinen errichten Kirche bildet die Nordmauer. Eine erste großangelegte Restaurierung erfolgte in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Bei dieser Gelegenheit wurde die Südwand mit Backsteinen hochgezogen und Kirchenfenster im spätgotischen Stil eingelassen. In dieser Phase wurde auch die gotische Apsis angefügt. Die Deckenbemalung, die durch die alte Bemalung der Tettenser Kirche inspiriert worden ist, stammt aus dem Jahr 1904. Sie wurde 1963 restauriert. Die Länge der Kirche beträgt insgesamt 42 Meter. Davon fallen 7,5 Meter auf den Vorraum und 11,5 Meter auf die Apsis. Die Breite der Kirche misst 10 Meter, ihre Höhe bis zur Spitze des Giebels 20 Meter. Dazu gerechnet werden muss noch der Dachreiter, der das für Sengwarden typische Pferd darstellt. Seine Höhe beträgt 6,5 Meter.


Die Orgel der St.-Georgs-Kirche wurde in den Jahren 1643 und 1644 vom Göttinger Orgelbaumeister Jost Sieburg erbaut. Im Jahre 1904 ist jedoch das alte Orgelwerk entfernt worden. An seine Stelle trat 1936 die in der Wilhelmshavener Orgelwerkstatt Alfred Führer entstandene zweimanualige Schleifladenorgel. Sie verfügt über eine mechanische Traktur und Registratur und insgesamt 26 Register (Hauptwerk: elf; Rückpositiv: acht; Pedal: sieben). Bedingt durch die Kriegswirren und die schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse der Nachkriegszeit konnte der Orgelbau erst 1964 vollendet werden. Der alte Orgelprospekt aus dem Jahr 1644 blieb dabei erhalten.

Burg Kniphausen

Die Herrschaft Kniphausen, bis ins 17. Jahrhundert auch Herrlichkeit von In- und Kniphausen genannt, war als reichsunmittelbares Territorium ein Teil Frieslands und wurde von friesischen Häuptlings- und Adelsfamilien regiert. Sie lag in der Östringer Marsch, am Stadtrand und zum Teil auf dem heutigen Stadtgebiet von Wilhelmshaven. Die Herrlichkeit entstand gegen Ende des 15. Jahrhunderts. Erster Herr war der friesische Häuptling Fulf (auch Folef) von In- und Kniphausen (etwa 1465–1530/31), der durch Erbschaft in den Besitz der Burgen Inhausen und Kniphausen gelangte. Zu dieser Zeit umfasste die Herrlichkeit eine Fläche von etwa 45 km² mit den Kirchspielen Fedderwarden, Sengwarden und Accum.


Burg Kniphausen war Sitz einer mittelalterlichen Häuptlingsherrschaft und der daraus hervorgegangenen "Herrlichkeit In- und Kniphausen". Das Schloß wurde im Jahr 1708 durch ein Feuer zerstört und daraufhin der Marstall zur gräflichen Wohnung mit Verwaltungsräumen umgebaut. Nach mehrfach wechselnden Eigentumsverhältnissen erwarb schließlich 1862 der Fürst Edzard zu In- und Kniphausen die Burg vom Großherzogtum Oldenburg. Die Nachfolger des Grafen zu Inhausen und Kniphausen übergaben die Burg 1977 dem Verein zur Erhaltung der Burg Kniphausen. Der heutige Burgherr, Herbert Hillebrand, der bereits 18 ähnliche Objekte besitzt, ließ die Burg 1990 vollständig renovieren. Heute beherbergt die Burg Kniphausen neben Wohnungen auch den Ahnensaal, der für Ausstellungen, Konzerte und Trauungen ein einmaliges Ambiente bietet. Daneben gibt es ein gemütliches Burgrestaurant.

Fulf von In- und Kniphausen starb 1531 als Gesandter des Grafen von Ostfriesland in Brüssel. Ihm folgte sein Sohn Tido von In- und Kniphausen. 1546 heiratete er eine Niederländerin aus vornehmen und begütertem Geschlecht, Eva von Renneberq. Beide haben in Accum ein Grabmal von großer Schönheit. Tido hat die Reformation eingeführt und förderte die evangelisch-reformierte Kirche.

Die evangelisch-reformierte Kirche St. Willehad ist eine denkmalgeschützte Kirche im Ortsteil Accum der niedersächsischen Stadt Schortens. Der schlichte, schmucklose Rechteckbau wurde 1719 erbaut. Sie ist die einzige reformierte Kirche in der sonst lutherischen oldenburgischen Landeskirche.

Eine Besonderheit ist das im Inneren der Kirche befindliche Grabmal für den Häuptling Tido von In- und Kniphausen († 18. Februar 1565) und seine Frau Eva von Renneberg († 1579). Es befindet sich vorne in der Kirche neben dem hölzernen Abendmahltisch. Der Doppelgrabstein aus schwarzem Marmor ist ein Beispiel bester flämischer Renaissance-Porträtplastik.


Die St. Willehad Kirche beherbergt eine Orgel von Arp Schnitger (Hamburg), die 1705 erstellt und 1719 in das heutige Kirchengebäude übernommen wurde. Von Schnitgers Werk ist nur noch das Gehäuse erhalten geblieben. Die heutige Orgel wurde 1963 in dem historischen Gehäuse von 1705 von dem Orgelbauer Alfred Führer (Wilhelmshaven) errichtet.

Die evangelisch-reformierten Kirchen von Resterhafe und Accum und die Weihnachtsflut 1717

Die auf einer Warf liegende Kirche von Resterhafe

Die St.-Matthäus-Kirche im Dornumer Stadtteil Resterhafe wurde vermutlich gegen Ende des 13. Jahrhunderts als Saalkirche aus Backsteinen im Stil der Frühgotik errichtet. Sie steht auf einer fünf Meter hohen freistehenden Warft. Bis zur Reformation unterstand die Kirche dem Erzbistum Bremen.


Die lettnerartige Schranke zwischen Chor und Schiff ist ein Werk des frühen 17. Jahrhunderts. Sie besteht aus Gitterstäben mit einem oberen Abschluss aus durchbrochenen Ranken. Der protestantische Flügelaltar mit seinen Inschriften wurde ebenfalls im 17. Jahrhundert geschaffen. Er ist vom reformatorischen Bildersturm geprägt. In Norddeutschland traten daran anschließend im 16. und 17. Jahrhundert in den reformierten, aber auch lutherischen Kirchen Schriftaltäre an die Stelle der mittelalterlichen Bildwerke. Auf seinen Flügeln führt er rechts das Glaubensbekenntnis und links die Zehn Gebote auf. Die Kreuzigungsdarstellung in seinem zentralen Feld wurde erst 1830 hinzugefügt. Sie wurde von dem in Resterhafe amtierenden Pastor Kittel gemalt und geht auf das Vorbild des Altargemäldes der St.-Bartholomäus-Kirche in Dornum zurück, das seinerseits eine Kopie eines Werks des flämischen Malers Anthonis van Dyck ist. Eine Wappentafel krönt den Altar.

Der damalige Pastor von Resterhafe, Johann Christian Hekelius, nimmt unter den Chronisten der verheerenden Weihnachtsflut von 1717 eine Sonderrolle ein, weil er Augenzeuge des schrecklichen Geschehens der Weihnachtsnacht und der darauf folgenden Tage war. Sein Bericht gehört zu den eindringlichsten Schilderungen, die überliefert sind:

"Um meinem Hause herum sahe es aus als wen der grausamste Feind Hauß gehalten hätte; 8 tode Kühe sambt ihren Ställen waren da angeworffen; Häuser, Haußgeräthe waren da Stückweise angetrieben; Breter, Sparren. Latten, Leitern, Rollbäume, Waltzen, Dächer von Häusern, Thüren oder Thoren lagen da durch einander und so viel Torff, Stroh und ander Guth, daß man kaum darüber gehen konnte. Auf dem Wasser selbst schwammen noch Betten, Kasten, Menschen, Vieh und allerhand Guth herum, welches unmöglich ohne Wehmuth, auch nicht ohne Angst konte betrachtet werden. Man sahe auch hin und wieder auf den Häusern Menschen sitzen, welche mit Noth-Zeichen durch Wincken und auf andere Weise ihr Elend vorstelleten, die doch nicht konten errettet werden, weil Fahr-Zeuge fehleten, auch das Wasster anfänglich noch zu ungestüm war und also nebst den Ihrigen Hunger und Durst, Kälte und Noth einige Tage haben leiden müssen."

Und: "Statt das frohe Fest der Geburt Jesu zu feiern, wurde durch die ganze Gegend nichts gehört als Geschrei, Klagen, Heulen und Weinen."

Er schreibt weiter über das Schicksal seiner Nachbarn: "Es sitzen zwar diese Elenden noch auf dem Heu, aber dieses ist gar nicht vermögend des Wassers Gewalt zu widerstehen, dahero indem es zu fallen beginnet, diese arme Eltern sehen müssen, wie immer eines von ihren Kindern nach dem andern herab fällt und ertrincket. Die Frau hat das kleinste Kind in ihren Armen und vermeynet der Mann diese beyde noch eine Weile zu halten: Allein die Mutter und diß kleine Kind fallen auch herab und müssen das Leben lassen."

1719 verfasste er eine Chronik der Ereignisse, die er in Halle verlegen ließ. Er sah die Naturkatastrophe allerdings als "gerechtes Gericht des erzürnten Gottes" an. Der Zorn des Allmächtigen, so predigte er, traf die Küstenbewohner, weil sie die Sonn- und Feiertage nicht mehr heiligten.

Dreihundert Jahre Sankt Willehad in Accum

1719 wurde die heutige Kirche gebaut, nachdem die Vorgängerkirche von der Weihnachtsflut 1717, die auch Accum erreichte, so schwer in Mitleidenschaft gezogen worden wurde und so baufällig war, dass sie nur noch unter Lebensgefahr betreten werden konnte.


Eine Besonderheit ist das im Inneren der Kirche befindliche Grabmal für den Häuptling Tido von Inn- und Kniphausen († 18. Februar 1565) und seine Frau Eva von Renneberg († 1579). Es befindet sich vorne in der Kirche neben dem hölzernen Abendmahltisch. Der Doppelgrabstein aus schwarzem Marmor ist ein Beispiel bester flämischer Renaissance-Porträtplastik.

Die in der reformierten Gottesdienstordnung wesentliche Verkündigung durch den Pastor wurde durch eine Kanzeluhr auf der Kanzel in ihrer Länge begrenzt.

Die St. Willehad Kirche beherbergt eine Orgel von Arp Schnitger (Hamburg), die 1705 erstellt und 1719 in das heutige Kirchengebäude übernommen wurde. Von Schnitgers Werk ist nur noch das Gehäuse erhalten geblieben. Die heutige Orgel wurde 1963 in dem historischen Gehäuse von 1705 von dem Orgelbauer Alfred Führer (Wilhelmshaven) errichtet.

Sielhäfen an der Nordsee

Horumersiel im Winter


Die russische Kruzhensthern passiert beim Auslaufen aus Wilhelmshaven Horumersiel

Horumersiel, Teil des Ortes Horumersiel-Schillig, ist ein Nordsee-Heilbad in der Gemeinde Wangerland im niedersächsischen Landkreis Friesland. Der Ort liegt etwa zwei Kilometer südlich der äußersten Nordost-Spitze der ostfriesischen Halbinsel, an der Innenjade, rund 20 Kilometer nördlich von Wilhelmshaven, zwei Kilometer südlich von Schillig und vier Kilometer östlich von Minsen. Vorgelagert sind die Inseln Mellum und Minsener Oog. Der Ortsname Horumersiel, früher auch Horumer Syhl genannt, setzt sich aus den Worten Horum und Siel zusammen. Horum steht im Sinnzusammenhang mit Horn, womit die Lage an der Landecke gemeint ist, an der der Ort liegt. Mit Siel ist hier der Deichdurchlass eines Flusses in das Meer gemeint. Der Ort entstand etwa um 1542.


An der Goldenen Linie - Carolinensiel und Harlesiel


Neuharlingersiel ist ein Nordseeheilbad in Niedersachsen und ein Krabbenfischerhafen. Es liegt an der Störtebekerstraße, einer touristischen Küstenstraße.


Neuharlingersiel war Drehort der ZDF-Serie "Dr. Martin" mit Axel Milberg (auch Tatort-Kommissar aus Kiel) in der Hauptrolle. Die Praxis im Film befand sich im Haus Jacobs (das ist das Haus im Film, wo man Kutterfahrten auf der Gorch Fock buchen kann). Der Hauptdarsteller erhielt für seine Darstellung des eigenwilligen Arztes den Bayerischen Filmpreis.


Dornumersiel ist ein Ortsteil der Gemeinde Dornum in Ostfriesland. Dornumersiel liegt unmittelbar an der Nordseeküste.


Der Sielort ist einer der ältesten Häfen an der ostfriesischen Küste. Die Besiedelung des Ortes begann wahrscheinlich im 15. Jahrhundert. Nachdem in der St.-Peters-Flut am 22. Februar 1651 ein an der Küste gelegener Sielort, das später so genannte Altensiel, zerstört wurde, wurden 1653 unmittelbar nebeneinander das Dornumer und das Westeraccumer Siel angelegt. Einst trennte hier die Grenze Ostfriesland und das Harlingerland. Die beiden Orte Dornumersiel und Westeraccumersiel konnten erst nach Eindeichung der Polder entstehen. Eine erste urkundliche Erwähnung des Dorfes datiert auf das Jahr 1684. 1717 wurden sie durch die Weihnachtsflut fast vollständig vernichtet. Heute ist Dornumersiel ein Küstenseebad.

Auch Neßmersiel gehört zu Dornum.


Friesische Impressionen


Die neuen Windmühlen in der Krummhörn: Windräder soweit das Auge reicht


Uns gefallen die alten viel besser, so wie die Windmühle von Accum (Stadt Schortens).


Oder die in Ditzum an der Emsmündung im Rheiderland.


Überhaupt ist Ditzum ein sehenswertes Örtchen.


Nicht verpassen sollte man im Rheiderland auch Weener. Weener ist die einzige Stadt der historischen Region Rheiderland und erstreckt sich linksseits der Ems. In vergangenen Jahrhunderten hatte Weener einen Hafen an der Ems und lag an der linksemsischen Handelsroute ins südlich gelegene Münsterland. Weener war vor allem durch seine Vieh- und Pferdemärkte bekannt und exportierte landwirtschaftliche Handelsgüter. Mittlerweile spielen der Hafen als Warenumschlagsort und der Viehhandel keine Rolle mehr.


Samstag, 29. Juni 2019

Wangerland: Die Kirchen von Wiarden und Oldorf


Sankt Cosmas und Damian in Wiarden

Die Kirche wurde Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut. Im Chorraum enthält sie spätgotische Malereien, die die Apostel Petrus, Jacobus und Johannes darstellen sowie die Schutzheiligen dieser Kirche, St. Cosmas und Damian.


Der Altar wurde 1749 unter Verwendung von Teilen eines älteren Altars gebaut und 2004 in dieser Fassung restauriert.

Die in den Altar integrierte Kreuzigungsgruppe sowie die zwölf Apostel sind aus Eichenholz geschnitzt und stammen aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Kanzel stammt von 1634 und ist ein Werk des Münstermann-Schülers Ommo Dirks.

Die Orgel wurde 1807/1808 von dem Orgelbauer Gerhard Schmid aus Leer erbaut. Sie hat im Manual zehn Register und fünf im Pedal.

Sankt Marien zu Oldorf


Die aus dem 13. Jahrhundert stammende evangelisch-lutherische Kirche St. Marien ist ein einschiffiger Backsteinbau mit Granitquadersockel. Die St. Marienkirche liegt auf der neuen Warf und kann über die Neuwarfer Straße erreicht werden. Ein kleiner Parkplatz ermöglicht den Besuchern den Zugang über eine Treppe oder eine Rampe.

Besucher betreten das Kircheninnere durch das enge Nordportal und überschreiten dabei eine Schwelle, die von einem alten Granitfindling gebildet wird.

Um das Jahr 1500 wurde die Kirche durch einen gleich breiten Chor nach Osten hin verlängert. Die Westwand wurde 1768 erneuert. Der Glockenturm im Südosten wurde 1912 nach dem Vorbild des alten Turmes wieder aufgebaut. Im Turm hängen zwei alte Glocken, eine Glocke von 1450, Ø 0,90 m, gegossen von Ghert Klinghe, und eine Glocke von 1521, Ø 0,70 m, gegossen von Joh. von Cappeln.

Der Flügelaltar ist auch über 500 Jahre alt. Er wurde vermutlich um 1500 von einem unbekannten, aber in der Umgebung von Oldorf beheimateten Künstler geschaffen.




Waddewarden


     

Waddewarden ist ein Ortsteil der Gemeinde Wangerland im Landkreis Friesland in Niedersachsen. Der Ort liegt zwischen Jever und Hooksiel und hat rund 1.000 Einwohner. Der Ortsname ist auf den Sippennamen Wadda zurückzuführen. Das erste Mal erwähnt wurde der Ort 1350 als Wadverden.

Als Wahrzeichen gilt die in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts auf einer Warft erbaute St.-Johannes-Kirche, eine Granitquaderkirche von 40 Metern Länge. Der frei stehende Glockenturm entstand Ende des 15. Jahrhunderts und trägt drei Stahlglocken, die 1955 als Ersatz für die im Zweiten Weltkrieg abgelieferten Bronzeglocken angeschafft wurden.


Nach hölzernen Vorgängerkirchen wurde die Granitkirche 1246 auf hoher Warf gebaut. Der Westgiebel erhielt Ende des 19. Jahrhunderts eine Ziegelsteinverkleidung.

Den ursprünglich gewölbten Innenraum schmückt jetzt eine flache, im Stil des 17. Jahrhunderts bemalte Balkendecke.

Zu der wertvollen Ausstattung zählen der Taufstein aus blauem Granit, Typ von Namur, aus dem 13. Jahrhundert, ein zweigeschossiger reich verzierter Flügelaltar von 1661 und eine Kanzel von 1649, beide von Jacob Cröpelin.

Die spätgotische Wandmalerei in der Apsis zeigt Maria und Johannes unter dem triumphierenden Christus. Im Apsisbogen ist seitlich ein Sakramentshäuschen eingefügt. Die Fenster sind durch üppiges Rankenwerk eingefasst.

Die Orgel mit bespielbarem Rückpositiv wurde in der Jeveraner Werkstatt von Joachim Kayser 1697 gebaut. Ein Epitaph von Heddo von Waddewarden von 1603 und Grabplatten von 1570 und 1575, auch draußen am Westhang der Warf, sind Zeugen der wechselvollen Geschichte des Ortes.

In unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirche befindet sich ein historisches Gebäude To`n Schlagboom, welches gegenwärtig als Hotel genutzt wird. Das Gebäude wurde erstmals 1772 als Schankwirtschaft erwähnt und war zudem Quartier für Durchreisende. Über dem Eingangsportal ist die Jahreszahl 1770 zu lesen. Vor 1900 befand sich vor dem Haus ein Schlagbaum (daher auch der Name), der vom Wirt erst nach Zahlung eines Wegegeldes geöffnet wurde. Das Gebäude wurde zuletzt 2012 umfassend renoviert.

Etwas jünger ist das dritte wichtige Gebäude im Ensemble von Kirche und den beiden Gasthöfen. Der Waddewarder Hof, der sich direkt gegenüber dem Gebäude To`n Schlagboom befindet, wurde im Jahr 1850 errichtet. Gegenwärtig wird es als Restaurant genutzt.

Für uns als Hobbygärtner auch besonders interessant: Der in einem alten Gulfhof untergebrachte Garten- und Landschaftsbau.

    

Sillenstede (Stadt Schortens), Friesland


Sillenstede ist ein Stadtteil der Stadt Schortens im Landkreis Friesland, in Niedersachsen. Die einst eigenständige Gemeinde wurde im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen 1972 der Gemeinde Schortens zugeschlagen. Schortens ist seit Januar 2005 eine Stadt. Sillenstede wurde 1138 erstmals als Celensteda in einem Dokument des Vatikanischen Archives erwähnt. Über die Abwandlungen Zelansteda (1350), Szelinstede (1354), Tzillenstede (1438) entwickelte sich der Namen zu Sillenstede.


Sillenstede (Stadt Schortens) im Landkreis Friesland, bezeichnet sich als Frieslands schönstes Dorf.

Am östlichen Rand des Geestkernes der ostfriesischen Halbinsel, liegt der Ort Sillenstede auf einem Geestausläufer zwischen Jever und Wilhelmshaven. Südlich des Geestausläufers befinden sich die Marschbucht und anmoorige Niederungen mit der Maade und nördlich befindet sich die bis nach Jever reichende verlandete Meeresbucht mit ihren Prielsystemen. Der Ort, an den die alten Priele heranführten, hatte nicht zuletzt durch diese Meeresanbindung im Mittelalter für das Wirtschafts- und Handelsgeschehen der Region eine wichtige Bedeutung. Das zeigt sich noch heute an der monumentalen romanischen Granitquaderkirche, die mit ihren großen Ausmaßen weithin das Siedlungsbild bestimmt.

Sankt Florian

Die St.-Florian-Kirche ist eine evangelisch-lutherische Kirche im Ortsteil Sillenstede der Stadt Schortens im Landkreis Friesland. Sie ist mit 44 Meter Länge die größte und bedeutendste Granitquaderkirche Frieslands.


St.-Florian ist die größte und zugleich besterhaltene friesische Granitquaderkirche aus romanischer Zeit. Das Granitquaderwerk ist auf beiden Langseiten und der Apsis vollkommen erhalten. Hoch auf einer Warf stehend, ist sie Zufluchtsort bei Sturmfluten gewesen, daher der Namensheilige St. Florian - ein Märtyrer um 300 n. Chr. aus Oberösterreich, Schutzheiliger in Feuers- und Wassernot. Die Kirche mit einer Länge von 48 m, einer Breite von 13 m und einer Mauerhöhe von nahezu 11 m stellt einen Höhepunkt in der baulichen Entwicklung der Granitquaderkirchen im Jeverland dar. Das Baumaterial lieferten Findlinge, die von den Gletschern der Eiszeiten in großen Mengen ins norddeutsche Moränengebiet geschoben wurden. Die Findlinge stammen wohl aus der hiesigen Geest. Sie wurden zum Bauplatz transportiert und vor Ort gespalten, um so wenigstens eine glatte Außenfläche zu bekommen. Die beschlagenen Steine, die bis zu 1.70 m lang sind, setzte man in Schalenbauweise über- und nebeneinander, so daß zunächst die Außen- und Innenwände errichtet wurden, dann füllte man den Zwischenraum mit Steinabfall und Muschelkalk. Die Mauerstärke beträgt etwa 1,40 m. Dokumente aus dem 16. Jh. berichten, daß im Laufe der Zeit 80 Eisenanker eingezogen werden mußten, um das Ausbrechen der Granitquader in der Außenmauer zu verhindern. Die Eisenanker und schmucklose Portale zieren die Wände, die nur durch die hochgelegenen Fenster (romanische Stileigenheit) unterbrochen werden. Ursprünglich hatte die Kirche ein niedriges Reitdach, die Backsteingiebel sind später in der Gotik hochgezogen worden.

Der Taufstein wurde um 1250 in münsterschen Werkstätten aus Sandstein von den Baumbergen bei Münster hergestellt. Er ist einer der ältesten und wertvollsten Taufsteine im Oldenburger Land - ein besonders schönes Beispiel romanischer Steinmetzkunst - so daß man annehmen kann, daß Meister aus Brabant ihn gearbeitet haben. In sicher herausgearbeiteten Reliefs erscheinen vor der mit Quadraten und einbeschriebenen Vierpässen ornamentierten Wand die Heiligen Drei Könige in höfischer Gemessenheit mit ihren Gaben, Maria mit dem Jesuskind, die Taufe im Jordan mit Johannes, die Kreuzigung und Christus in der Vorhölle.

Der Altar wurde 1515/20 geschaffen. Es handelt sich um eine Schnitzarbeit eines flämischen Meisters, der nach Vorlagen u.a. von Lukas Cranach die Passion Jesu Christi darstellt. Der Bischof oben im roten Gewand stellt Ansgar dar, der ein Modell des Bremer Doms in der Hand hält. Damals gehörte Sillenstede zum Bistum Bremen. Der Altar lässt sich auf der gesamten Fläche wandeln. Zu sehen sind dann statt der Passion große Gemälde der 4 Evangelisten. Diese Ansicht wurde 1645, zur Zeit des Magisters Conrad Wagners, geschaffen, der direkt vor dem Altar beigesetzt ist.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die 1862 erbaute Holländerwindmühle, die sich in einem Wohngebiet zwischen der Mühlenstraße und der Georg-Janßen-Straße befindet. Der Mühlenbetrieb wurde 1964 aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Danach diente sie zunächst als Standort für einen Landhandel, bevor sie dann 1978 in Privatbesitz kam und zu Wohnzwecken umgebaut wurde, ohne dass das äußere Erscheinungsbild darunter leiden musste.


Die alte historische Windmühle ist neben der alt-ehrwürdigen St. Florians-Kirche ein markantes Zeichen des Ortes Sillenstede. Die Mühle wurde 2013 150 Jahre alt. Demnach wurde die Mühle 1862 errichtet. Erstes Zeugnis davon legt eine alte Anzeige in einer Tageszeitung vom 8. April 1872 ab. Darin gibt Friedrich Peters Oelrichs als Erbauer bekannt, dass er die Zimmerarbeiten zum Bau einer neuen Windmühle bei Sillenstede zur „Ausverdingung“ aufsetzen wird. Unter Ausverdingung verstand man zu jener Zeit eine öffentliche Ausschreibung von Baumaßnahmen. Der Standort an der „Osterpiep“ lag seinerzeit noch außerhalb des bebauten Ortsbereichs, so dass noch keine Gebäude den Wind be­einträchtigten – die Ortsnähe war jedoch wichtig. Im alten „Jückenregister“ der Gemeinde Sillenstede sind in dieser Zeit ein Wohnhaus und die Windmühle aufgeführt. Das Jückenregister ist ein Vorgänger des heutigen Grundbuchs. Somit muss mit der Windmühle gleichzeitig ein Müllerhaus entstanden sein.

Von Sillenstede nach Fedderwarden

Eine Kopfsteinpflasterstraße verbindet die beiden Orte.


Diese Kopfsteinplasterstrecke bei Regen zu fahren erfordert starke Nerven.


Auf dem Weg nach Fedderwarden kommt man am Hofgut Connhausen vorbei.





Die Kirchen der ev.-luth. Kirchengemeinde Pakens-Hooksiel

Kirche von Wüppels

Kirche zum Heiligen Kreuz in Pakens

Anders als in den meisten Orten befindet sich die Hooksieler Kirche nicht im alten Ortskern von Hooksiel, sondern in der rund zwei Kilometer entfernten und wesentlich älteren Ortschaft Pakens.


Die Kirche zum Heiligen Kreuz im wangerländischen Dorf Pakens ist das Gotteshaus der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Pakens-Hooksiel. Die Kirche, die zu Beginn des Spätmittelalters im romanischen Baustil errichtet wurde, steht auf dem erhöhten Westende eines ehemaligen Seedeiches. Sie ist eine von dreizehn Stationen des Wangerländischen Pilgerweges.

Auf der Orgelempore befindet sich eine seltene Kostbarkeit – die Orgel. Unter Kennern bekannt und geschätzt, wurde sie von dem Hamburger Meister Joachim Richborn 1664 geliefert und von Ludewig Grimmes das Gehäuse samt Seitenflügel 1679 bemalt.

Die Dorfkirche von Wüppels


Eine der ältesten Kirchen Frieslands

Die Kirche Wüppels wurde im späten 13. Jahrhundert aus Backsteinen großen Formats (Klosterformat) auf einem Fundament aus unbehauenen Findlingen errichtet. Die breiten Fenster wurden nachträglich eingebrochen. Zusammen mit der Kirche bildeten einst das Pfarrhaus, die Schule und der Dorfkrug die Grundelemente eines gut organisierten Kirchspiels. Heute dienen diese Häuser anderen Zwecken, jedoch ist die besondere Atmosphäre eines über Jahrhunderte gut funktionierenden, bäuerlich geprägten Gemeinwesens erhalten geblieben.

Im Innern der Kirche befinden sich im Fußboden mit Adelswappen geschmückte Grabplatten, die allesamt den Familiennamen Fischhausen tragen. Es handelt sich um Steine dieser angesehenen Familie aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Gleich im Eingang hinter der Schwelle liegt eine Platte aus rotem Sandstein. Es ist der Deckel eines Steinsarges aus dem 13. Jahrhundert.

Sankt Jodocus in Sankt Joost


Frieslands kleinste Kirche

Die Gründung dieser Kirche geht nicht wie sonst im Lande üblich auf die Initiative der Dorfgemeinschaft zurück, es waren vielmehr die Herren zweier Güter, Hodens und Maisidden, die sich im 15. Jahrhundert hier eine Privatkapelle errichten ließen. Im Jahre 1497 wird sie als solche urkundlich erwähnt. Die ursprünglich mit flacher Holzbalkendecke versehene Kapelle wurde dann 1542 zur Pfarrkirche erhoben. Jodokus (Joost), ein bretonischer Fürstensohn des 7. Jahrhunderts und Schutzheiliger aller Reisenden, lieh der Kapelle als Kirchpatron seinen Namen. Die Kirche St.Joost gilt als Wahrzeichen friesischer Ziegelbaukunst. Der Choranbau mit seinen kleinen Fenstern wurde im 17. Jahrhundert angefügt. Der frei stehende Glockenturm aus Backstein und einem ziegelgedeckten Walmdach stammt aus dem Jahre 1773. Im Glockenturm hängen zwei Glocken von 1930 und 1962.



Impressionen aus Wilhelmshaven


Klappbrücke am Banter Weg


Das Banter Fischerdorf ist eine Ansammlung von mobilen Fischerhütten am Banter Seedeich in Wilhelmshaven.


Das Fischerdorf entstand 1908 nach dem Bau des neuen Banter Seedeiches zur Süderweiterung des Kriegshafens. Einfache Großfamilien aus der Banter Arbeitersiedlung betrieben hier die Fischerei größtenteils als Hobby, um sich ein Zubrot zu verdienen oder um den Nahrungsbedarf der oft großen Familien (5−10 Kinder) zu decken. Die am Anfang einfachen Holzhütten mit Kohleöfen dienten als Ausgangspunkt für den Fischfang mit kleinen Ruderbooten auf dem Jadebusen. Zudem stellte man Reusen für den Granatfang in die Priele des vorgelagerten Watts. Geschlachtet und gekocht, gebraten sowie geräuchert wurde direkt im Anschluss nach dem Fang.

Während der Deicherhöhungsarbeiten 1982 mussten die ursprünglich fest im Deichfuß verankerten Fischerbuden aus Gründen der Deichsicherheit weichen und wurden abgerissen. Statt fester Fischerhütten wurden befestigte Stellplätze in den Deich integriert, auf denen die heutigen mobilen Fischerhütten während der Saison von April bis Oktober stehen. Mieten kann man diese Stellplätze nicht – sie werden von Generation zu Generation in den Familien weitervererbt. Seit den 1980er-Jahren gibt es das Dorf nur noch während der Sommermonate, denn der Deichschutz hat inzwischen Vorrang. In den restlichen Monaten werden die mobilen Hütten innendeichs gezogen und in Sicherheit gebracht. Es gibt 26 Mitglieder (noch 26 Mobilheime) des Vereins „Interessengemeinschaft der Sportfischer e.V.“ Davon gehen ca. 4-6 alte Fischer mit ihren Booten noch fischen.

Die Kaiser-Wilhelm-Brücke


Die Kaiser-Wilhelm-Brücke in Wilhelmshaven - einst als größte Drehbrücke Europas erbaut (1905 bis 1907)

Marinestadt Wilhelmshaven

Seit den Zeiten Kaiser Wilhelms ist Wilhelmshaven Deutschlands größter Marinestützpunkt. Daher ist das Deutsche Marinemuseum ein "must see": Unter dem Motto "Menschen - Zeiten - Schiffe" gibt das zertifizierte Museum Einblick in die wechselvolle Geschichte der deutschen Marinen von 1848 bis heute.


Der Ehrenfriedhof in Wilhelmshaven liegt am Rande des Rüstringer Stadtparks und wurde in den Jahren 1912 bis 1914 als Begräbnisstätte der Marinegarnison angelegt. Der Ehrenfriedhof geht auf Planungen des Hamburger Gartenbauarchitekten Leberecht Migge zurück, der ihn zusammen mit dem Stadtpark konzipierte. Viele der im Ersten Weltkrieg gefallenen Marinesoldaten, insbesondere die der Skagerrakschlacht, wurden hier beerdigt. Auf dem Friedhof gibt es Mahn- und Ehrenmale zur Erinnerung an die Toten, die auf verschiedenen Kriegsschiffen ums Leben kamen: dem Schlachtkreuzer Lützow, den Panzerschiffen Deutschland und Admiral Graf Spee, den Schlachtschiffen Tirpitz und Scharnhorst, den Zerstörern Leberecht Maass und Max Schultz, dem Flakkreuzer Medusa sowie für die gefallenen U-Boot-Fahrer beider Weltkriege. Des Weiteren befinden sich auf dem Friedhof auch zwei Grabstätten verstorbener sowjetischer Kriegsgefangener.

Erinnerungsstätte Seefrieden

Erinnerungsstätte Seefrieden in Wilhelmshaven - Trauer braucht ihren Raum. Die Erinnerungsstätte "Seefrieden" wurde im Jahr 2011 von dem städtischen Eigenbetrieb Technische Betriebe Wilhelmshaven realisiert. Im Rahmen einer ökumenischen Andacht der örtlichen Kirchenvertreter wurde die Erinnerungsstätte „Seefrieden“ feierlich eingesegnet und ihrer eigentlichen Bestimmung übergeben.


Hinterbliebene von Seebestatteten haben direkt an der Nordsee die Möglichkeit einen Trauerort aufzusuchen, um ihren Lieben nah zu sein. Auf dem Rüstringer Berg tragen Holzstelen, die ursprünglich als Dalbenhölzer jahrzehntelang in der Nordsee gestanden haben, die Namensschilder der Verstorbenen. Die Erinnerungsstätte „Seefrieden“ bietet den Familien und Freunden erstmalig an der deutschen Nordseeküste eine besondere Möglichkeit des Abschiednehmens.

Unser Lieblingsplatz in Wilhelmshaven: Der Helgolandkai


Direkt daneben: Der Nassauhafen.





In der Wesermarsch (Butjadingen)


Ein weltweit einzigartiges Kleinod befindet sich in der Gemeinde Jade in Sehestedt: Das Schwimmende Moor. Dieses aussendeichs gelegene Hochmoor ist der Rest eines ehemals riesigen Hochmoorgebietes, das in den vergangenen Jahrhunderten weite Teile der Wesermarsch bedeckte. Durch den Bau des Deiches um 1725 wurde dieser Moorbereich vom restlichen Moor abgetrennt und ist seitdem den Naturgewalten von Sturm und Meer ausgesetzt. Bei hochauflaufenden Sturmfluten hebt sich das Moor in seiner Gesamtheit an: Es "schwimmt".


Deichschafe im Anmarsch


Die Deichschafe in Butjadingen sind sozusagen Mitarbeiter im Küstenschutz: Mit ihren Hufen verfestigen sie den Deich und tragen so zu seiner Stabilität bei.


Eckwarderhörne


Eckwarderhörne an einem stürmischen Tag

Das mit einem Kostenaufwand von über 300 .000 Euro sanierte Oberfeuer "Preußeneck" in Eckwarderhörne entwickelt sich zu einem Touristenmagneten. Der Turm sollte nach der Außerdienststellung abgerissen werde und erst das Aufbegehren einer Bürgerinitiative hat dies verhindert.

Eckwarderhörne an einem Tag mit Badewetter:


Fedderwardersiel, idyllischer Krabbenfischerhafen


Seebad Dangast

Der Kurort Nordseebad Dangast liegt am südwestlichen Jadebusen im Landkreis Friesland und ist Teil der Stadt Varel. Dangast ist das südlichste Nordseebad. Es hat einen etwa zwei Kilometer langen Sandstrand.


Um 1795 beschloss Graf Gustav Friedrich Wilhelm Bentinck, ein Seebad nach englischem Vorbild anzulegen. Schon 1797 wurde berichtet, dass Dangast gern von Badegästen aufgesucht werde. Im Juni 1825 nahm Carl Friedrich Gauß, der sich im Rahmen der Landesvermessung in Varel aufhielt, warme Bäder (warm sea baths) in Dangast. Die provisorischen Anlagen wurden in den Jahren 1804 bis 1865 durch die endgültigen, überwiegend bis heute erhaltenen Baulichkeiten ersetzt.



Freitag, 28. Juni 2019

Ostfriesland im Kleinformat zuhause im Garten


Der Leuchtturm von Pilsum bei Greetsiel hat schon im letzten Artikel eine Rolle gespielt.

Leuchttürme im Garten - ein bißchen Kitsch muss sein
Nordsee-Feeling in der Südwestpfalz


Den Leuchtturm, in dem der Komiker Otto Waalkes im Film "Otto der Außerfriesische" hauste, gibt es auch en miniature für den eigenen Garten. Der auch aus der Werbung von Jever Pils bekannte Turm steht bei Pilsum in Ostfriesland (Nordsee).


Wir haben sogar zwei Leuchttürme im Garten. Der rechte im Foto ist "Roter Sand". Der steht auch bei uns im Garten rum.


Ein kleiner Info-Film zur Gartengestaltung mit diversen Dekos, auch wenn mancher die als kitschig ansehen mag. Doch nicht alles ist wirklich Kitsch, was behauptet wird, welcher zu sein. Kitsch ist gut fürs Gemüt, trägt dazu bei, richtig schön die Seele baumeln lassen zu können. Wie man so sagt. Und dann noch ein kleiner Ausflug nach Friesland und Ostfriesland. Der Film enthält Infos zum Deichschutz, zu Ottos (Otto Waalkes) Leuchtturm in Pilsum und zu den Erlösen aus der kommeriellen Verwertung. Denn diese fließen der Deichacht Greetsiel zu, die Eigentümer des nicht mehr in Betrieb befindlichen Seezeichens ist. Wir hoffen, daß das Video Appetit macht, auf den eigenen Garten und auch zum Reisen an die deutsche Nordseeküste.





In der Krummhörn (Ostfriesland)

Der Leuchtturm von Pilsum

Der Pilsumer Leuchtturm ist ein Leuchtturm auf dem Nordseedeich unweit des zur Gemeinde Krummhörn gehörenden Ortes Pilsum. Der Turm ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Ostfrieslands. Malerisch rot-gelb geringelt und von Otto bekannt gemacht, ist der Leuchtturm ein attraktiver Anziehungspunkt und ein begehrtes Fotoobjekt. Das Leuchtfeuer entstand 1891 und ist 11 m hoch. Anfangs sorgte eine Petroleumdochtlampe für Licht, bis sie 1900 durch ein Glühlicht und eine Optik ersetzt wurde. Bis 1915 führte das Leitfeuer die Schiffe durch die Emshörnrinne, wurde aber zum Beginn des 1. Weltkrieges abgeschaltet, um zu verhindern, dass es auch feindlichen Schiffen den Weg wies. Nach dem Krieg verlor das Leuchtfeuer seine Bedeutung. Nun kann der Turm besichtigt werden und Paare können sich im Standesamtstübchen unterm Dach trauen lassen.

Greetsiel und Pilsum


Greetsiel liegt zwischen Norden und Emden hinter den vorgelagerten Inseln Juist, Memmert und Borkum. Der mehr als 600 Jahre alte Hafen ist Greetsiels Mittelpunkt und Liegeplatz von rund 25 Krabbenkuttern, nach Büsum die zweitgrößte Krabbenfischerflotte an der deutschen Nordseeküste. Seit 1991 trennt die Schleuse Leysiel den Fischereihafen von der offenen Nordsee, Schiffe können deshalb tideunabhängig ein- und auslaufen. Die Knock und der Leuchtturm von Campen


Die Knock ist etwa 15 km nordwestlich von der Seehafenstadt Emden entfernt. Knock ist der Name der südwestlichsten Landecke der historischen Landschaft Krummhörn in Ostfriesland, knapp fünfzehn Kilometer westlich des Stadtkerns der Seehafenstadt Emden. Verwaltungsmäßig gehört der Landstrich zur Stadt Emden und darin zum Stadtteil Wybelsum. „An der Knock“ – wie stets gesagt wird – befinden sich das Siel und Schöpfwerk Knock am großen Mahlbusen sowie ein moderner Radarturm, daneben auch ein Campingplatz und der als Wassersportrevier genutzte Mahlbusen des Knockster Tiefs.

Der Leuchtturm Campen ist der höchste Leuchtturm in Deutschland und gehört zu den höchsten Leuchttürmen der Welt (Platz 14). Er steht an der Mündung der Ems in die Nordsee, nordwestlich von Emden. Der Leuchtturm Campen dient als Tagesmarke und nachts als Leitfeuer zur Fahrt durch das Randzelgat in der Westerems vor Borkum. Der mit 65,3 Metern höchste deutsche Leuchtturm fällt durch seine ungewöhnliche Bauweise auf, denn er ist ein freistehender Stahlfachwerkturm mit dreieckigem Querschnitt und einem Treppenrohr in der Mitte. Der rote Dreibeinturm mit weißem Mittelrohr trägt die rote Laternenkammer mit zwei Galerien und grünem Dach. Der Leuchtturm wurde 1889 errichtet und 1890 fertiggestellt. Offiziell ging er am 1. Oktober 1891 in Betrieb. Das Leuchtfeuer gehört mit einer Lichtstärke von 4,5 Millionen Candela zu den stärksten Leuchtfeuern in Deutschland. Es hat eine Reichweite von ca. 55 Kilometern. Bemerkenswert ist, dass es sich um ein Präzisionssektorenfeuer mit einem Öffnungswinkel von nur 0,3 Grad handelt. Im Maschinenhaus des Turmes befindet sich der älteste noch funktionsfähige Dieselmotor in Deutschland. Er wurde 1906 von MAN gebaut und hat eine Leistung von 20 PS. Rysum


Rysum ist ein klassisches Rundwarftendorf, das elf Kilometer westlich von Emden liegt. Rysum ist das südlichste Dorf der Gemeinde Krummhörn und das südwestlichste des Landkreises Aurich. Sehenswert ist Rysum aufgrund seiner Ausgestaltung als Warftendorf, das heißt, es liegt auf einem künstlich angelegten Hügel. Die Dorfwarft liegt sechs Meter über dem Meeresspiegel und hat einen Durchmesser von knapp 400 Metern. Dieser Hügel diente lange vor dem Deichbau als einzig wirksamer Hochwasserschutz.

Die Manningaburg in Pewsum

Die Manningaburg wurde 1458 erbaut und gilt als das Wahrzeichen von Pewsum. Pewsum wurde erstmals 945 urkundlich als Burg der Häuptlingsfamilie Manninga erwähnt. Seit 1565 war Pewsum im Besitz der Cirksena. In Pewsum weilten bekannte Persönlichkeiten wie etwa der schwedische Marschall Dodo von Innhausen und Knyphausen, General Peter Ernst II. von Mansfeld oder der Große Kurfürst.


Die Osterburg in Groothusen


Die Osterburg ist eine hochmittelalterliche Wasserburg in Groothusen, einem Ortsteil der Gemeinde Krummhörn, im Landkreis Aurich in Niedersachsen. Architektonisch gehört ihr Kernbau zu den ostfriesischen Häuptlingsburgen des Steinhaustypus Saalbau. Die Burg liegt am östlichen Ende der Langwurt des ostfriesischen Dorfes in einem teilweise parkähnlich angelegten Gehölz. Sie ist umgeben von einer Graft und nur über eine steinerne Brücke zu erreichen. Die isolierte Lage am Ostende des Dorfes kann auf das hohe Alter der Burgstelle hinweisen, als hier die landseitige Verteidigung (Richtung Pewsum) des Siedelplatzes erfolgte. Nördlich und westlich befand sich mit der erst später eingedeichten Sielmönker Bucht noch das offene Meer. Die Osterburg ist die einzige noch erhaltene der ehemals drei Burgen des Ortes.


Donnerstag, 27. Juni 2019

Friedeburg in Ostfriesland


Friedeburg ist eine Gemeinde und ein staatlich anerkannter Erholungsort im Landkreis Wittmund in Niedersachsen. Die Gemeinde liegt am Ostrand des ostfriesisch-oldenburgischen Geestrückens, von dem Ausläufer in die nordöstlich gelegene Marsch vorstoßen. Mit rund 164 Quadratkilometern ist Friedeburg die nach Fläche drittgrößte Gemeinde Ostfrieslands.

Die Gemeinde Friedeburg stellte 2009 als erste Kommune im Landkreis Wittmund zweisprachige Ortsschilder an den Einfallstraßen auf, zunächst allein im Hauptort Friedeburg. Auf ihnen ist neben dem hochdeutschen Namen des Ortes auch der plattdeutsche, Freborg, zu lesen.

Amerika und Rußland in Friedeburg


Wie kam es dazu, dass die beiden Ortsteile die Namen "Rußland" und "Amerika" erhielten?

Über die Entstehungsgeschichte der beiden Superstaatsnamen "Rußland" und "Amerika" ist uns aus alten Schriften und mündlicher Überlieferung Folgendes bekannt:

In dem Gebiet des jetzigen Ortsteiles Rußland wohnte vor mehr als 100 Jahren ein armer Bauer, der wegen seines rauhen Auftretens "Russe" genannt wurde.

Eine weitere Geschichte besagt, dass der Boden in dem Ortsteil besonders karg war und sich nur schlecht bewirtschaften ließ. Heideflächen wechselten ab mit etwas Moor und undurchdringlichem Gesträuch. Das Land glich den unwegsamen Gegenden Rußlands.

Eine dritte Version erzählt von einem Köhler (auch Rußer genannt), der hier vor 150 Jahren seine Köhlerhütte bewohnte und aufgrund seiner Tätigkeit ein "verrußtes" Aussehen hatte.

Auch der Name der ehemaligen Kolonie "Amerika" in dem Ortsteil Heselerfeld hat seine eigene Geschichte.

Dieses Gebiet war im 19. Jahrhundert noch nicht erschlossen und konnte nur durch erhebliche Anstrengungen der hier angesiedelten Kolonisten urbar gemacht werden.

Während viele zu der Zeit nach Amerika auswandern mussten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, hatten die hier wohnenden Siedler ihr "Amerika" in Heselerfeld.

Quelle Text: http://gemeinde-friedeburg.de/

Am Ems-Jade-Kanal


Der Ems-Jade-Kanal verbindet die Ems bei Emden in Ostfriesland mit dem Jadebusen bei Wilhelmshaven. Er trägt die Hauptlast der ostfriesischen Entwässerungsinfrastruktur, die ein dauerhaftes Bewohnen der Region überhaupt erst ermöglicht.

Der Ems-Jade-Kanal wurde in den Jahren 1880 bis 1888 gebaut. Seine Entstehung verdankt er dem Wunsche Preußens, seinen als Exklave im damaligen Großherzogtum Oldenburg gelegenen Kriegshafen Wilhelmshaven über den Wasserweg mit dem preußischen Ostfriesland zu verbinden, wozu Wilhelmshaven seinerzeit politisch gehörte. Die schnell wachsende Stadt am Jadebusen versprach auch ein guter Markt für landwirtschaftliche Produkte, Baumaterial und Torf zu werden. Außerdem konnte der Kanal die Entwässerungsverhältnisse im höhergelegenen, inneren Teil Ostfrieslands verbessern, dessen Wasser er aufnahm und über den Emder Hafen in die Ems und über den Wilhelmshavener Hafen in den Jadebusen leitete.

Sankt Mauritius in Reepsholt


St. Mauritius ist ein evangelisch-lutherisches Kirchengebäude im Zentrum der Ortschaft Reepsholt, Gemeinde Friedeburg in Niedersachsen aus dem 13. Jahrhundert. Sie ist nach dem hl. Mauritius benannt.

Die romano-gotische Kirche wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts erbaut und war von Anfang an dem heiligen Mauritius geweiht. Mauritius (lateinisch, auch Mauricius; deutsch: Moritz, frz. Maurice; * angeblich bei Theben in Ägypten; † angeblich um 290 in Agaunum im Wallis) war der Legende nach der Anführer der Thebaischen Legion und wird in der katholischen und der orthodoxen Kirche seit dem 4. Jahrhundert als Heiliger verehrt. Sein evangelischer und römisch-katholischer Gedenktag ist der 22. September, während der orthodoxe Gedenktag auf den 27. Dezember fällt. Der heilige Mauritius war ein Schutzheiliger des Heeres, der Infanterie, der Messer- und Waffenschmiede und wurde angerufen vor Kämpfen, Gefechten und Schlachten.

Von der um 1200 erbauten Kirche blieben nur der untere Teil sowie ein Portal an der Nordseite erhalten. Bei einer Erneuerung der Kirche im 13. Jahrhundert entstand der Turm, der im Jahre 1474 einer Fehde zerstört wurde. Die flache Decke wurde durch ein Domikalgewölbe und die Apsis durch einen polygonalen Chor ersetzt. Der Kirchenraum hat nun eine Holzdecke und wirkt recht dunkel. Der lichte Chor mit den gotischen Fenstern macht einen anderen Eindruck. Auf dem Altar (1647/48) ist in der Kreuzigungsszene die Silhouette von Reepsholt zu erkennen. Besondere Schmuckstücke sind die Kronleuchter.

Leider verschlossen die romanische Kirche Sankt Marcus in Marx.


Was ich ums Verrecken nicht leiden kann: Wenn man extra ein Schild aufstellt "Wege in die Romanik" und dann steht man doch vor einer verschlossenen Kirchentür. So wie hier in Marx, einem Ortsteil von Friedeburg.


Die St.-Marcus-Kirche gilt als die älteste Steinkirche der Gemeinde Friedeburg. Der Ortsname Marx ist vermutlich von St. Marcus abgeleitet. Errichtet wurde die Kirche am Ende des 12. Jahrhunderts.


Leer, das Tor Ostfrieslands


Die Stadt Leer mit ihrer beschaulichen Altstadt und dem Museumshafen ist aufgrund ihrer Lage im ostfriesischen Süden auch als "Tor Ostfrieslands" bekannt. In der schönen Altstadt sind das historische Rathaus, das Heimatmuseum und die Waage zu finden. Dicht beieinander finden sich in den historischen Bürgerhäusern originelle kleine Geschäfte sowie ein großes Angebot an Restaurants und Cafés. Im Haus Samson befindet sich neben einer Weinhandlung eine umfangreiche Privatsammlung ostfriesischer Wohnkultur.


Die Altstadt gilt wegen des guten Erhaltungszustands ihrer historischen Häuser als die "wertvollste" der Region.


Die Evenburg in Leer - Die Evenburg ist ein Wasserschloß im Leeraner Ortsteil Loga unweit der Leda.


Der Plytenberg

Der Plytenberg ist ein künstlich aufgeworfener ovaler Erdhügel am Ortsrand von Leer in Ostfriesland nahe der Ems (etwa 9 m hoch – Durchmesser von 62 auf 56 m). Er diente vermutlich im 15. Jahrhundert als Aussichtshügel für die Festung Leerort. Frühere Vermutungen, beim Plytenberg handele es sich um das Grab eines Wikingerhäuptlings oder um ein Seezeichen, haben sich aufgrund von archäologischen Untersuchungen Anfang der 1990er Jahre als falsch erwiesen.


Einer alten Volkssage nach soll einst ein Riese einen Sack voll Erde an der Stelle verloren haben, die jetzt der Plytenberg ist. Beherbergte einem modernen, von Albrecht Janssen verfassten Volksmärchen nach auch die so genannten Erdmantjes.

Die Jann-Berghaus-Brücke über die Ems in Leer in Ostfriesland ist neben der Erasmusbrücke eine der größten Klappbrücken Westeuropas. Sie liegt zwischen den Leeraner Stadtteilen Leerort und Bingum im Verlauf der B 436.


Die Jümme-Fähre bei Leer

Seit 450 Jahren überquert eine handgezogene Wagenfähre den Fluß Jümme bei Leer in Ostfriesland. Die Pünte mit dem Auto zu benutzen ist ein echtes Abenteuer, denn Auf- und Abfahrt sind steil und eng. Besonders beim Verlassen der Fähre muss man aufpassen, nicht aufzusetzen. Speziell an Tagen (bzw. zu Tageszeiten), wenn die gezeitenabhängige Jümme weniger Wasser führt.


Der 19. Juni 2019: Wir fuhren nach Leer. Der Tag hatte herrlich angefangen, wir konnten bei Sonnenschein im offenen Cabrio fahren. In Leer im Straßencafé aber kam dann ein Hagelsturm, der sich gewaschen hatte und alle Gäste nach drinnen trieb. Auto war natürlich geschlossen geparkt und hat auch keine Dellen abgekriegt.




Aus dem Urlaubs-Album: Jever in Friesland - Eine Hommage

Der Sagenbrunnen

In der Altstadt von Jever - Altstadtcafé, Schloß und Schloßpark, Denkmal Fräulein Maria, Sagenbrunnen, Fußgängerzone, Kiebitzbrunnen, Haus der Getreuen, Altstadtcafe, Schlachtmühle, Alter Hafen, Blaudruckerei u.a.


Jever - Perle Frieslands


Das friesische Jever, ein Stadtbummel. Im zweiten Teil beobachten wir einen Pfau beim Schloß an einem Regentag.

In der Altstadt von Jever


Das Glockenspiel zu Jever

Das Glockenspiel zu Jever in Friesland zeigt die Geschichte der Stadt anhand bedeutender Persönlichkeiten: Von Fräulein Maria bis zu Katharina der Großen.


Die Stadtkirche zu Jever

Als am 1. Oktober 1959 die alte jeversche Stadtkirche, eine Schöpfung der Barockzeit, bis auf die Grundmauern niedergebrannt war, musste etwas Neues geschaffen werden: eine neue Kirche in einer alten Stadt. Dieser Herausforderung stellte sich der durch zahlreiche bedeutende Arbeiten bekannte Architekt Prof. Dieter Oesterlen (Hannover / Braunschweig). Er schuf ein Bauwerk, bei dem sich Altes und Neues miteinander verbanden.


Da oben im Altstadtkern kriegt man auch immer einen Parkplatz.

In der historischen Apsis befindet sich dieses denkmalgeschützte Edo-Wiemken-Denkmal, das an den letzten männlichen Häuptling des Jeverlandes erinnert und im Laufe der Geschichte bereits zwei Feuersbrünste überstanden hat. Es wurde durch Fräulein Maria, die Tochter Edo Wiemkens, in Auftrag gegeben und zwischen 1561 und 1564 von Schülern des Antwerpener Bildhauers Cornelis Floris geschaffen. Es gilt als bedeutendes Beispiel der niederländischen Renaissancekunst.

Die Getreuen von Jever

Am 1. April 1871 schickten jeversche Stammtischbrüder Reichskanzler Bismarck 101 Kiebitzeier als Geschenk zum Geburtstag. Das war die Geburtsstunde der „Getreuen von Jever“.


An Bismarcks 80. Geburtstag 1895 erinnert in Jever bis heute die Bismarck-Eiche auf dem Kirchplatz: Gymnasiallehrer Kossenhaschen, ebenfalls ein „Getreuer“, hatte sich damals an Bismarcks Sekretariat mit der Bitte gewandt, dem Mariengymnasium eine Eiche aus dem Sachsenwald zu stiften. Tatsächlich kam der Baum pünktlich zum 80. Geburtstag des Reichskanzlers in Jever an und wurde von den Schülern in einer Feierstunde gesetzt.

Die Luftwaffe in Upjever



Norden, Esens und Marienhafe

Esens

Wer Nordsee hört, denkt oft nur an ein paar berühmte Ferienorte. Doch es gibt mehr zu entdecken. Für den Autofahrer bieten sich reizvolle Touren auf der "Störtebekerstraße" an. Sie führt von der Wesermündung über Wilhelmshaven, Norden, Emden und Leer an der Küste entlang.

Auf der Störtebekerstraße




Streetview Norden (Ostfriesland)


Norden (ostfriesisch Platt Nörden) ist eine Stadt in Ostfriesland im Nordwesten Niedersachsens. Sie liegt unweit der Nordseeküste und ist die nordwestlichste Stadt auf dem deutschen Festland. Norden ist eine der ältesten Städte Ostfrieslands. Im Jahr 2005 feierte sie den 750. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung.

Esens in Ostfriesland

Historisch gehört die Stadt – als wichtigster zentraler Ort – zum Harlingerland, das endgültig erst im Jahr 1600 durch den Berumer Vergleich zur Grafschaft Ostfriesland kam.


Esens wurde im Mittelalter als Handels- und Marktort auf dem sturmflutsicheren Geestrand unweit der Küste gegründet. Entstanden ist der Ort um 800 nach Christus.

Zu Anfang des 16. Jahrhunderts wurde die Herrschaft Esens von Junker Balthasar beherrscht, der sich gegen die Bremer Kaufleute und damit die Hanse auflehnte. Noch heute wird jährlich zu seinen Ehren ein Fest ausgerichtet. Balthasar starb 1540, und Esens gelangte durch Erbschaft unter die Herrschaft der Rietberger, bis es schließlich wiederum durch Erbschaft 1600 an die Grafen von Ostfriesland fiel.

Nach dem Erlöschen des Ostfriesischen Fürstenhauses im Jahr 1744 fiel deren gesamter Besitz und damit auch das Harlingerland an Preußen. Die Preußen schleiften die nicht mehr benötigte Burg und entfestigten schließlich auch die Stadt. Die Münze wurde nach Aurich verlegt, und Esens wurde damit zur kleinen Provinzstadt in der Region.

Die Bären: Als die Stadt Esens im Mittelalter wieder einmal von feindlichen Truppen belagert wurde, befand sich gerade ein fahrender Musikant mit seinem Tanzbären innerhalb der Mauern. Die kriegerische Auseinandersetzung hielt längere Zeit an, aber die mit Mauern, Gräben und Stadttoren befestigte Stadt trotzte allen Angriffen. So verlagerten sich die Gegner auf ein Abschneiden der Nachschubwege und versuchten, die Stadt auszuhungern. Als die Not am größten und die Kapitulation nur noch eine Frage von wenigen Stunden war, befreite sich zufällig der bis dahin eingesperrte Bär, kletterte vor Hunger brüllend auf den Turm eines Stadttores und warf mit Steinen um sich. Die Feinde zogen daraus den falschen Schluss, dass die Esenser noch genügend Proviant hätten, um sogar noch einen Bären füttern zu können. Sie brachen die Belagerung ab; die Stadt war gerettet. Als Dank dafür wurde der Bär nunmehr Esenser Wappentier.

Die Historie: Auf Wappen und Siegel gelangte der Bär als Wappentier der Häuptlingsfamilie Attena, die im 15. Jahrhundert über Esens, Stedesdorf und Wittmund herrschte.

Auf den Spuren von Klaus Störtebeker sei auch ein Besuch in Marienhafe empfohlen.


Marienhafe im Leyhbuchtpolder lag einst am Meer, an der Leyhbucht und war Zufluchtsort des Piraten Klaus Störtebeker. Im Turm der Marienkirche soll er angeblich seine Schätze gehortet haben. Ein kleiner Rundgang um den Turm.

Die Plastik des berühmten Piraten stammt von dem (verstorbenen) bekannten ostfriesischen Bildhauer KaLu (Karl Ludwig) Böke aus Leer in Ostfriesland.

Wir sehen auch, dass man das Piraten-Image ganz gut fürs Business verwenden kann. Vieles in Marienhafe ist mit dem Namen Störtebeker verbunden. Auch eine Teestube nennt sich nach dem Vitalienbruder.



Mittwoch, 26. Juni 2019

Wittmund in Ostfriesland


Wittmund ist Kreisstadt des gleichnamigen ostfriesischen Landkreises. Der Fläche nach ist sie die größte Stadt Ostfrieslands, von ihrer Einwohnerzahl her liegt sie mit 20.363 hinter Emden, Aurich, Leer und Norden an fünfter Stelle. Die Stadt ist nur dünn besiedelt.

Historisch gehört der Großteil des Wittmunder Stadtgebiets zum Harlingerland, das endgültig erst im Jahr 1600 durch den Berumer Vergleich zur Grafschaft Ostfriesland kam. Seit 1885 ist Wittmund Sitz des gleichnamigen Landkreises.

Wittmund liegt zwischen Aurich und Jever im Nordosten Ostfrieslands. Vom Stadtkern bis zur Küste sind es rund 15 Kilometer. Flächenmäßig gehört Wittmund mit 210,13 Quadratkilometern zu den zehn größten Städten Niedersachsens und liegt in einem deutschlandweiten Vergleich auf Rang 82. Seit der Eingemeindung mehrerer umliegender Orte bei der Kommunalreform 1972 ist Wittmund die flächengrößte Stadt Ostfrieslands. Nach Norden hin stößt die Wittmunder Stadtgrenze mit dem Stadtteil Carolinensiel direkt an die Nordseeküste.


Wir sehen u.a. die "Hands of Fame" in der Fußgängerzone.

Carolinensiel - Am alten Sielhafen - Deutsches Sielhafenmuseum

Am alten Sielhafen und beim Deutschen Sielhafenmuseum in Carolinensiel beim Nationalpark niedersächsisches Wattenmeer. Interessant die alten Wattsegler, die hier in großer Zahl vor Anker liegen.


Berum in Ostfriesland, Schauplatz des o.g. Berumer Vergleichs

Vor allem durch die im Ort gelegene gleichnamige Burg zählt Berum zu den bedeutendsten Stätten ostfriesischer Geschichte. Erstmals wird der Ort im Jahre 1408 als Berne oder Berum erwähnt, dürfte aber weitaus älter sein.


Im Mittelalter stand im Ort ein so genannter Uthof, also ein festes Vorwerk eines Hof- und Herdbesitzers in der Norder Geest. Der Ort entwickelte sich schon früh zum Sitz ostfriesischer Häuptlinge. Bereits ab dem Jahr 1310 ist die Anwesenheit der Familie Sidtzen (andere Schreibweisen: Syrtza oder Sytze) auf einem Vorläufer der heutigen Burg nachgewiesen. Für das Jahr 1387 ist dies Marten, der mit der Tochter des Östringer Häuptlings Popke Inen verheiratet war. Im 15. Jahrhundert erbten die Cirksena die Burg und ließen sie zu einem Schloss ausbauen, das sie später als Witwensitz der Familie nutzten. Am 28. Januar 1600 wurde auf der Burg der „Berumer Vergleich“ unterzeichnet, in dessen Folge das Harlingerland endgültig zu Ostfriesland kam.

Als am 25. Mai 1744 Carl Edzard, der letzte ostfriesische Fürst aus dem Hause Cirksena, starb, machte König Friedrich II. von Preußen sein Nachfolgerecht geltend, das in der Emder Konvention geregelt war. Fortan gab es für den Witwensitz keine Verwendung mehr, so dass er 1764 bis auf die Vorburg abgebrochen und das kostbare Inventar versteigert wurde.

Die Burg Berum wird erstmals im Jahre 1310 urkundlich erwähnt. Wann genau sie errichtet wurde, ist bis dato unbekannt. Heute befindet sich die Anlage im Privatbesitz und dient als Gästehaus, in dem zum Beispiel im Sommer 2006 Bundespräsident Horst Köhler seinen Sommerurlaub verbrachte.