Sonntag, 2. Juni 2019

Pirmasens verfällt? Ganz bestimmt nicht!

In Pirmasens gibt es fürwahr nicht überwiegend Hartz-IV-Empfänger

"Pirmasens verfällt - Pirmasens war in den 70er-Jahren Deutschlands Schuhmetropole. Doch seit der Auslagerung ins Ausland und dem Abzug des amerikanischen Militärs verfällt die Stadt immer weiter." So reißerisch schreibt es RTL II zu einer seiner drei Folgen über das Winzler Viertel in Pirmasens. Mannomann, schon alleine in diesem Viertel ist "Verfall" nur sehr partiell zu sehen.


Und auch, wenn man sonst mal so quer durch die Stadt fährt, wo bitteschön ist da der Verfall zu sehen?


Eine Rundfahrt - Wir starten an der Messe, fahren über Haseneck und Zeppelinbrücke zum Neufferpark. Wir sehen die P-Town-Lofts in der Schwanenstraße und drehen dann eine Runde um das Postdreieck (Schützendreieck). Über Turnstraße, Blumenstraße und Joßstraße geht es dann in die Schachenstraße, vorbei am Dynamikum.

Eine andere Strecke, quer durch die Stadt (Friedhofstraße, Alleestraße, Schloßstraße und Zweibrücker Straße). Verfall? Fehlanzeige!


Und dass es genau im Winzler Viertel ein boomendes Industriegebiet gibt, das ist den Kollegen von RTL II irgendwie entgangen. Honi soit qui mal y pense.


Und dass Peter Kaiser auch immer noch in Pirmasens produziert, das ist ihnen sicher auch nicht aufgefallen.


Peter Kaiser aus Pirmasens ist Europas älteste Schuhfabrik - und behauptet sich bis heute mit Mode und Qualität auf einem hart umkämpften Markt.

Tja, auch Carl Semler produziert nach wie vor in Pirmasens.

   

Das Unternehmen Carl Semler ist heute für seine bequemen und modischen Damenschuhe bekannt. 1863 von dem gleichnamigen Schuhmacher gegründet, ist es die zweitälteste Schuhfabrik in Pirmasens und wird inzwischen von der fünften Generation der Eigentümerfamilie geführt. In den folgenden Jahrzehnten erweiterte der Schuhhersteller seinen Betrieb und setzte 1875 ab kraftbetriebene, 1892 motorbetriebene Maschinen in der Produktion ein. Zu diesem Zeitpunkt produzierte das Unternehmen noch Pantoffeln und Plüschschuhe. Ab 1900 stieg Semler zunehmend auf die Herstellung von Lederschuhen um. Vor dem Ersten Weltkrieg stellte das Unternehmen täglich 1.800 Paar Schuhe her und beschäftigte bis zu 500 Mitarbeiter. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb bei einem Fliegerangriff zerstört. Semler konnte erst Ende 1946 allmählich die Schuhherstellung wieder aufnehmen.

Auch Semler hat heute einen Teil seiner Produktion ins Ausland verlagert. Im Jahr 2004 waren noch knapp 200 Beschäftigte in Pirmasens in der Montage der Schuhe tätig, während ungefähr die gleiche Anzahl von Personen bei einem ungarischen Tochterunternehmen arbeitete. Heute entstehen täglich mithilfe von 550 Mitarbeitern rund 2.500 Paar neue Schuhe bei Semler. Der Firmensitz befindet sich weiterhin in Pirmasens.

1 Kommentar:

  1. Hallo, toll dass ihr inseren frisch renovierten bayerischen Stier so toll in Euer schönes Video eingebaut habt. Ganz nebenbei ist das hier nicht der "Elennteich" der ist vorne rechts hinter K & S das hier weiter hinter ist "Im Neuen Feld liebe Grüsse

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