Sonntag, 2. Juni 2019

Schuhstadt Pirmasens


Pirmasens war seit dem 19. Jahrhundert das Zentrum der deutschen Schuhindustrie. Bis in die 1980-er Jahr boomte die Schuhindustrie. Zu Blütezeiten der Schuhproduktion entwickelten und produzierten etwa 32.000 Arbeiter, was Millionen Deutsche an den Füßen trugen, fast 300 Betriebe in der Stadt und im Umland machten die Region wohlhabend.

Der Schusterbrunnen in Pirmasens:

Er erinnert an den Schuster Jean Joss, dessen bronzenes Abbild den Brunnen bekrönt.

Nach seiner Ausbildung zum Schuster in Paris ließ sich Jean Joss in der "Siebenhügelstadt" nieder und legte den Grundstein für die Pirmasenser Schuhindustrie.

Der Legende nach soll er bereits 1809 seine Frau in die preußische Rheinprovinz geschickt haben, wo sie einige paar Schuhe verkaufte. Nachdem sie von dort "mit schönem Gelde" zurückgekommen war, begannen sich auch andere Schuhmacher für den überregionalen Handel zu interessieren - was den Anbeginn des Pirmasenser Schuhexports darstellte, der später über den ganzen Erdball reichte.


Der letzte Schuhmacher von Pirmasens

Nur noch einen Handwerksbetrieb gibt es heute in der Schuhstadt, einen familiengeführten Handwerksbetrieb in der 4. Generation - gegründet 1910

Der Schuhmacher
Thomas Krauch
Luisenstr. 18
66953 Pirmasens

Tel. 0 63 31 - 7 51 18

Thomas Krauch, Schuhmachermeister, Jahrgang 1963, jahresbeste Meisterprüfung 1989, Fachlehrgang orthopädische Schuhzurichtungen 2002, selbstständig seit 1998.


In den Jahren nach 1970 begann die Krise der Schuhindustrie in Pirmasens. Nach und nach mussten immer mehr Betriebe aus Rentabilitätsgründen schließen. Derzeit arbeiten noch etwa 1.200 Personen für Schuhbetriebe, etwa die noch existierenden Firmen Carl Semler und Peter Kaiser.


Deutschlands ehemals größte Schuhfabrik, das war mal die 1882 von Eduard Rheinberger gegründete Firma. In ihren besten Zeiten beschäftigte sie weit über 2.500 Mitarbeiter. Rheinberger ist Geschichte. 1996 endgültig geschlossen. Im ehemaligen Fabrikgebäude ist heute das Dynamikum untergebracht.

Pirmasens - ehemalige Schuhfabrik Kopp - Ludwig Kopp AG - Elka-Schuhfabrik - Die ehemalige Schuhfabrik Kopp befindet sich im Stadtzentrum von Pirmasens. Der Fabrikkomplex (1907-1911 erbaut) ist denkmalgeschützt.


Die Fabrik in Pirmasens gründete 1857 der Kaufmann Hermann Schmidt aus Mannheim mit einem Pariser Exporteur. Sie produzierten Schuhe und verkauften sie bis nach Südamerika und den Orient, sodass die Firma bereits 1860 erweitert wurde.


1868 starb Schmidt, und die Mitarbeiter Ludwig Kopp und Karl Waltz übernahmen die Firmenleitung. Sie setzten früh auf Maschinen und führten als erste in Pirmasens die „Sohlendurchnähmaschine“ ein. Ludwig Kopp war ab 1879 der alleinige Eigentümer der Firma, die für vier Generationen in Familienbesitz blieb. Die Schuhfabrik Kopp stand in der deutschen Schuhbranche für technische Innovationen. 1912 arbeiteten über 1.000 Angestellte für das Unternehmen. 1927 wurde Ludwigs Sohn Karl zudem der Vorsitzende des Reichsverbandes der Deutschen Schuhindustrie. Wie andere Schuhfabriken in Pirmasens auch, spezialisierte sich Kopp auf die Herstellung von Damenschuhen. Nach dem Krieg wurde die Produktmarke Elka-Schuh etabliert, die für qualitativ hochwertige Schuhe stand. Durch die seit Mitte der 1960er Jahre wachsende Konkurrenz aus dem Ausland entschloss sich die Geschäftsleitung jedoch 1979, die Produktion mit den 130 verbliebenen Mitarbeitern einzustellen.

Neuffer - Auf den Spuren einer der einst größten Schuhfabriken in Pirmasens - Neufferpark und Neuffer am Park

Die Firma Neuffer war eine der größten Schuhfabriken im pfälzischen Pirmasens des 20. Jahrhunderts, in der zeitweise 5.000 Paar Schuhe täglich hergestellt wurden.

Ab 1990 wurde das historische Gebäude grundlegend renoviert und dient seither unter dem Namen Neuffer am Park als Gewerbepark, Bürokomplex, Restaurant und Kultur- und Dienstleistungszentrum


Im Jahr 1894 beantragte der aus St. Wendel stammende Fabrikant Emil Paqué eine Baugenehmigung für ein neues Fabrikgebäude mit Wohnhaus außerhalb der damaligen Stadtgrenzen. Bald nahm die Schuhfabrikation mit zunächst 150 Mitarbeitern und einer 22 PS-Dampfmaschine ihren Betrieb auf. Um die neuen Gebäude anzuschließen, wurde eine neue Straße gebaut und nach der Ehefrau von Emil Paqué Louise benannt.

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