Wenn wir von Schortens gen Leer fahren, führt uns unser Weg immer bei Friedeburg über den Ems-Jade-Kanal. Und irgendwann war unser Interesse geweckt, dem Kanal, seiner Geschichte, etwas mehr Aufmerksamkeit zu widmen.
Am Ems-Jade-Kanal bei Friedeburg in Ostfriesland
Der Ems-Jade-Kanal verbindet die Ems bei Emden in Ostfriesland mit dem Jadebusen bei Wilhelmshaven. Der Ems-Jade-Kanal wurde in den Jahren 1880 bis 1888 gebaut. Seine Entstehung verdankt er dem Wunsche Preußens, seinen als Exklave im damaligen Großherzogtum Oldenburg gelegenen Kriegshafen Wilhelmshaven über den Wasserweg mit dem preußischen Ostfriesland zu verbinden, wozu Wilhelmshaven seinerzeit politisch gehörte. Die schnell wachsende Stadt am Jadebusen versprach auch ein guter Markt für landwirtschaftliche Produkte, Baumaterial und Torf zu werden. Außerdem konnte der Kanal die Entwässerungsverhältnisse im höhergelegenen, inneren Teil Ostfrieslands verbessern, dessen Wasser er aufnahm und über den Emder Hafen in die Ems und über den Wilhelmshavener Hafen in den Jadebusen leitete.
Unser erster Abstecher führte uns gleich südlich von Schortens nach Dykhausen.
An der Marina von Dykhausen - Direkt am Ems-Jade-Kanal liegt der Dykhausener Sportboothafen. Er entstand aus einer ehemaligen Verladestelle für Kohle und wird vom Wassersportverein WSV Dykhausen betrieben.
Dykhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Sande im Landkreis Friesland. Dykhausen liegt im Westen der Gemeinde Sande in unmittelbarer Nähe vom Ems-Jade-Kanal. Der ländlich geprägte Ort erstreckt sich rund einen Kilometer. Zum Gemeindezentrum von Sande sind es 3,5 Kilometer Luftlinie.
Das Fort Dykhausen beim gleichnamigen Ort war eine Befestigungsanlage zum Schutz des Kriegshafens Wilhelmshaven. Es befindet sich westlich der K 98, südlich befindet sich der Ems-Jade-Kanal. Das Fort hat eine Länge von 180 Metern und eine Breite von 80 Metern. Der Eingang des Forts befindet sich im Osten. Der Wassergraben und die Erdwälle der Anlage sind noch erhalten.
Das Fort Dykhausen wurde zwischen 1914 und 1916 während des Ersten Weltkriegs errichtet. Es hatte einen Gruppenunterstand mit Munitionsbunker. Das Fort wurde als geschlossene Lünette errichtet. Die Anlage war für zwei Züge Infanterie (~80 Mann) ausgelegt.
1954 wurden die Gebäude gesprengt. Heute befindet sich an der Stelle des Infanterieraumes ein Teich.
Am Ems-Jade-Kanal bei Hoheesche
Hoheesche ist ein Ort in der Gemeinde Friedeburg im Landkreis Wittmund in Ostfriesland. Die Brücke über den Ems-Jade-Kanal ist als Baudenkmal ausgewiesen.
Für uns war Hoheesche mit seiner Brücke der interessanteste Abschnitt dess Kanals. Ganz anders als die sonstigen modernen Klappbrücken. Hier führt halt keine Bundes- oder Landesstraße durch und so konnte die alte Holzbrücke erhalten werden.
En passant: Wenn man in der Region ist, sollte man unbedingt Sankt Mauritius in Reepsholt einen Besuch abstatten.
St. Mauritius ist ein evangelisch-lutherisches Kirchengebäude im Zentrum der Ortschaft Reepsholt, Gemeinde Friedeburg in Niedersachsen aus dem 13. Jahrhundert. Sie ist nach dem hl. Mauritius benannt. Die Kirche ist als Baudenkmal ausgewiesen.
Die heutige St.Mauritius Kirche wurde um 1200 erbaut und seit ihrem Bau war sie die Gemeindekirche. In unmittelbarer Nähe gab es noch die Stiftskirche. Im 14. Jahrhundert wurde an der Westseite ein Turm angefügt, der jedoch bereits 1474 bei einer Belagerung zerstört wurde. Die Turmruine ist seitdem das Wahrzeichen des Ortes und eines der bekanntesten Bauwerke im Landkreis Wittmund.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche von den Truppen des Grafen von Mansfeld verwüstet, sodass fast alle Einrichtungsgegenstände neu angeschafft werden mussten. Vermutlich 1647 erfolgte die Abtrennung des Westteils von der übrigen Kirche durch eine eingezogene Wand.
Erst in den Jahren 2002 bis 2003 ermöglichten Stiftungen, finanzielle Zuschüsse, Spenden und ehrenamtliches Engagement die Sanierung des Westteils, der „Oll Kark“ (Alte Kirche).
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen