Montag, 29. Juli 2019

Unterwegs im Nürnberger Umland


Heroldsberg und Kalchreuth

Wir besuchen Heroldsberg im Nordosten Nürnbergs und das benachbarte Kalchreuth.


Heroldsberg: Die evangelische St.-Matthäus-Kirche und die vier Schlösser bilden ein bedeutendes Denkmalensemble. Genannt werden die Schlösser nach der heute teilweise geänderten Farbe der Fensterläden: Das Gelbe Schloss (1957 von den Geuder verkauft, dann im Besitz des Verlegers Karl Borromäus Glock, heute im Besitz einer Nürnberger Familie befindlich) liegt an der Hans-Sachs-Straße. Direkt an der St.-Matthäus-Kirche liegt das (im Gemeindebesitz befindliche) Weiße Schloss. Es wurde bis 2005 als Rathaus der Gemeinde genutzt und wird derzeit (Stand Februar 2008) renoviert. Eine museale Nutzung wird diskutiert. Gleichfalls am Kirchenweg liegt das Grüne Schloss (1977 nach dem Tod der letzten Geuder-Rabensteiner von einem Zahnarzt erworben). Am Oberen Markt liegt das Rote Schloss (im Besitz der Familie Geuder, Sitz des Geuder-Archivs).

Kalchreuth: Die Sankt-Andreas-Kirche und das benachbarte Hallerschloss (ein ehemaliges Wasserschloss der Nürnberger Patrizierfamilie Haller) bilden ein bedeutsames Bauensemble.

Kalchreuth liegt auf einem langgestreckten Höhenzug des Schwarzen Jura (Lias), der einen Teil des fränkischen Schichtstufenlandes bildet. Der Kalchreuther Forst westlich und südlich der Ortschaft ist ein beliebtes Ausflugsgebiet. Der Ortsname leitet sich von der Beschaffenheit des Untergrundes (Kalch=Kalk) und vom Ursprung als Rodungsinsel im Sebalder Reichswald (Reuth=Rodung) ab.

Die aussichtsreiche Lage und die Nähe zu Nürnberg machen den Ort besonders an Wochenenden und an Sommerabenden zu einem vielbesuchten Ausflugsziel mit Besuch in den zahlreichen Gaststätten.

Weithin berühmt ist die im Wesentlichen spätmittelalterliche Ausstattung der 1471 im gotischen Stil erbauten Kirche mit dem 1494 von der Familie Haller gestifteten Chor, in dem sich unter anderem der Schreinaltar aus der Werkstatt des Lehrherrn Albrecht Dürers befindet. Ebenso berühmt ist das neun Meter hohe, aus Sandstein gemeißelte Sakramentshäuschen von Adam Kraft. Das älteste und bekannteste Kunstwerk sind die zwölf Tonapostel über dem Chorgestühl, die es erhalten und vollzählig nur noch in Kalchreuth gibt.

Besonders interessant: Die Kirschblüte in Kalchreuth, das als das fränkische Kirschdorf gilt. Weshalb sich der Ort auch erfolgreich gegen den Bau einer Mülldeponie gewehrt hat.


Ja, auf dem Mistelberg beim idyllischen Kalchreuth sollte mal eine Mülldeponie entstehen. Der Mistelberg ist etwas südlich von dort, wo die Protestschilder stehen (Foto von 1996).


Zum Umland rechne ich nun einfach mal auch einige Nürnberger Stadtteile im Knoblauchsland. Das Knoblauchsland ist Nürnbergs Landwirtschaftsgebiet (Gemüseanbau) im Norden der Stadt. Es ist eines der größten zusammenhängenden Anbaugebiete seiner Art und wird durch die Städte Nürnberg und Fürth im Süden, die Bundesautobahn 73 im Westen, Erlangen im Norden und den Sebalder Reichswald im Nordosten und Osten begrenzt. Im östlichen Knoblauchsland liegt der Flughafen Nürnberg.

Großgründlach ist eines der pittoresken Dörfer im Knoblauchsland, die heute Stadtteile von Nürnberg sind.


Die 1326 erstmals genannte Burg wurde wohl noch im 12.Jh. von den Reichsministerialen von Gründlach erbaut; hiervon sind noch einige Keller und z.T. die Außenmauern erhalten. 1384-1525 war in der Burg das Kloster Himmelthron untergebracht. Die 1552 ausgebrannten Gebäude wurden 1572 an die Geuder verkauft und wiederhergestellt; seitdem ist das Schloß Sitz Nürnberger Patrizier (ab 1616 der Pfinzing). 1634 erneut zerstört, erfolgte nach 1685 der Abbruch des Bergfrieds und bis um 1700 der Wiederaufbau nach Plänen von Johann Trost als barocke Vierflügelanlage. Innen sind z.T. bemerkenswerte Stuckdecken des 18 Jh. erhalten. Seit 1766 befindet es sich in Besitz der Haller v. Hallerstein. Nach 1945 gelangten Teile des aus dem Heilig-Kreuz-Pilgerspital geretteten Inventars ins Schloß.

Großgründlach wurde 1021 das erste Mal urkundlich erwähnt ("Crintilaha") und ist somit der älteste Stadtteil Nürnbergs, der urkundlichen Erwähnung nach sogar 29 Jahre älter als Nürnberg selbst (1050).

Sankt Laurentius - Der viereckige Turm der Kirche St. Lorenz (St. Laurentius), die bereits 1303 nachweisbar und seit 1348 von Zisterzienserinnen in Nutzung ist, wurde im Osten über dem Chor (Chorturm) errichtet; die drei unteren Geschosse sind "steinsichtig" (mit je einer Sonnenuhr an der Ost- und Südseite), das achteckige Glockengeschoss ist verputzt. Im Innern finden sich Ausstattungsstücke aus verschiedenen Zeiten: Grabplatte, Glasmalereien, barockes Grabdenkmal, Emporenanlage mit Orgel, Türbeschläge.

Die Wehrkirche von Kraftshof

Kraftshof ist seit dem 1. Januar 1930 ein Gemeindeteil von Nürnberg (Stadtbezirk 7 – Nordwestliche Außenstadt) und liegt im Knoblauchsland. Der Ort mit etwa 700 Einwohnern befindet sich nördlich der Stadt am Rande des Flughafens Nürnberg.

Im Jahre 1269 wurde der Rodungsort erstmals urkundlich als "Craphteshof" erwähnt. Der Ort war ein altes Reichsgut und gehörte bis in das 14. Jahrhundert den Herren von Berg. Ein Bauernhof wurde als Afterlehen an die Patrizierfamilie Kreß von Kressenstein vergeben, welche die Grundherrschaft über die meisten Bauern im Ort sowie das Kirchenpatronat (bis 1969) innehatten.


Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde das Ensemble des Wehrkirchhofs in den überlieferten Formen wiederaufgebaut. Die mittelalterliche Kirche St. Georg (ehem. auch St. Maria und Heilig-Kreuz) ist als Wehrkirche vollständig von einer Mauer mit Wehrgang und Ecktürmen umgeben. Eine reiche Ausstattung befindet sich im Innern.

Wohl 1305–1315 ließ Friedrich Kreß die Kirche als Filiale von Poppenreuth erbauen, von der noch heute Teile im Chorturm erhalten sind. Ein gutes Jahrhundert später wurde das Langhaus erweitert (1438). Die 1943 in vielen Teilen zerstörte Anlage wurde mit Mitteln der Brüder Samuel und Rush Kreß bis 1952 rekonstruiert. 2005 bis 2011 wurde das Kirchenensemble saniert.

Schloß Neunhof

ist einer der besterhaltenen Herrensitze der Region. Er ist Außenstelle des Germanischen Nationalmuseums. Bei der heutigen Anlage handelt es sich um den ehemaligen Herrensitz der Nürnberger Patrizierfamilie Kreß (später Kreß von Kressenstein), dem ein 1246 erstmals genannter Herrensitz voranging. Im Ersten Markgrafenkrieg 1449 wurde dieser stark in Mitleidenschaft gezogen. Das Gebäude wurde daraufhin, dem Bautypus des Nürnberger Weiherhauses folgend, mit massiven Untergeschossen und Obergeschossen aus Fachwerk neu errichtet, sowie mit einem Wassergraben versehen. Das Fachwerk ist nach Methoden der Dendrochronologie in das Jahr 1479 datiert, ein Giebel trägt die Jahreszahl "1508". Mit einem symmetrisch angelegten Park wurde das Adelsanwesen im 18. Jahrhundert in ein Jagdschloss umgestaltet. Im zweiten Obergeschoss ist die kleine Hauskapelle aus der Barockzeit erhalten.


Sonntag, 28. Juli 2019

Die Heimat des Urvogels feiert Geburtstag

Einer unserer liebsten Picknickplätze: An der Alten Brücke bei Pfünz im Altmühltal.

Im Jahr 2019 hat der Naturpark Altmühltal Anlass zum Feiern: Seine Gründung jährt sich zum 50. Mal. Über die Landkreis- und Bezirksgrenzen hinweg entstand 1969 am Schnittpunkt von Altbayern, Franken und Schwaben der damals größte Naturpark in Deutschland mit knapp 3.000 Quadratkilometern Fläche.

Die Römer wachen noch immer bei Pfünz


Zu den beliebtesten Fotomotiven des Altmühltals - bei Profis und Amateuren gleichermaßen - gehören die beiden Legionäre bei Pfünz. In Pfünz findet man Reste des Römerkastells Vetoniana. Das Kastell wurde unter Kaiser Domitian erbaut und bildete einen Teil der Befestigungen des Limes. Zunächst in Holz, unter Kaiser Antoninus Pius in Stein erbaut, 166 zerstört und wiederaufgebaut, wurde es 233 schließlich endgültig von den Alemannen zerstört. Sichtbar sind noch Teile der Grundmauern , das Nordtor wurde rekonstruiert.

 

Ein Ausflug im Naturpark Altmühltal: Wir besuchen Landersdorf mit seinen vorgeschichtlichen Grabhügeln und dem Keltendorf, Pfünz mit seiner mittelalterlichen Steinbrücke über die Altmühl und der Rekonstruktion eines römischen Kastells am rätischen Limes.

Highlights im Altmühltal - Keltendorf und Grabhügel in Landersdorf, Alte Brücke und römisches Kastell in Pfünz, Karlsgraben bei Treuchtlingen

Die Altmühlbrücke Pfünz (Gemeinde Walting, Landkreis Eichstätt, Oberbayern) gilt als eine der bedeutendsten historischen Steinbrücken Bayerns. Die oft als Römerbrücke bezeichnete Brücke über die Altmühl ist aus dem Mittelalter. Da sich aber der Ortsname Pfünz vom lateinischen Pons (Brücke) ableitet, ist davon auszugehen, dass sich hier auch bereits in der Römerzeit eine Brücke über den Fluß befunden hat. Der alte Flussübergang wurde 1979 durch einen Neubau entlastet und ist seitdem nur für Fußgänger und Radfahrer freigegeben. Die erhaltene vierjochige Bogenbrücke geht wahrscheinlich auf das 15. Jahrhundert zurück. Um 1486 wird ein Brückenzoll zu Pfünz erwähnt.

Der Karlsgraben bei Treuchtlingen - Die Fossa Carolina - Hier versuchte schon Karl der Große Rhein und Donau zu verbinden. Das Projekt scheiterte an den schweren Regenfällen, die den Aushub immer wieder in den Kanal zurückspülten. Hier bei Treuchtlingen ist die Europäische Talwasserscheide.


Dieser Brunnen beim Treuchtlinger Ortsteil Graben steht an der südlichsten Stelle der europäischen Hauptwasserscheide. Der linke Ausfluß ergießt sich in den Karlsgraben, den ersten Versuch Karls des Großen vor über tausend Jahren, Rhein und Donau zu verbinden, und somit ins Schwarze Meer. Der rechte, nördliche, Ausfluß leitet sein Wasser in die Rezat und über Rednitz, Regnitz, Main und Rhein nach rund 1.000 Kilometern in die Nordsee.

Cabrioausflug zur Steinernen Rinne bei Rohrbach im Naturpark Alltmühltal


Bei Rohrbach wuchs das Bachbett über seine Umgebung hinaus und es entstand ein eigentümlicher Kalktuffdamm, eine "Steinerne Rinne" von etwa 60 Metern Länge und bis zu 1,5 Metern Breite.

Die "Steinernen Rinnen" stellen eine geologische Besonderheit dar. Im Normalfall wird durch das fließende Wasser in der Regel Erdreich abgetragen. Bei der "Steinernen Rinne" geschieht jedoch genau das Gegenteil. Überwiegend an Waldhängen sammelt sich in unterirdischen Becken kalkreiches Wasser.

Eine Tonschicht verhindert das weitere Versickern. Sobald nun das Wasser an die Oberfläche tritt, bildet sich aus dem Sauerstoff der Luft und dem kohlensauren Kalk des Wassers der so genannte Kalktuff. Dieser überzieht dann Moose, Blätter und kleine Äste, wodurch im Laufe von vielen Jahren ein Damm gebildet wird. Auf diesem läuft in einer Rinne das kalkreiche Wasser des Bächleins dahin.

Steinerne Rinnen, auch wachsende Steine genannt, entstehen durch Kalkabscheidungen aus fließendem Wasser. Während sonst Kalktuffe meist flächig oder in breiten Wölbungen vorkommen, hat man es hier mit einer linearen, in Richtung des fließenden Wassers ziehenden Erhöhung zu tun. Gewöhnlich gräbt sich ein Bach durch die erosive Kraft des fließenden Wassers in sein Bett. Bei Steinernen Rinnen dagegen wird durch Kalkabscheidung das Bachbett erhöht.

Die Rinne befindet sich in einem Laubwald, der eine üppige Bodenflora aufweist wie Moose, Farne und zahlreiche Blütenpflanzen. Der Wasserlauf wird durch kleine Wasserfälle und Seen im Kleinformat unterbrochen. Am Rand der Rinne findet man Gräser und Feuchtigkeit liebende Blumen (z. B. Sumpfdotterblume). Die Rohrbacher Rinne entspringt über dem Ornatenton in einer Quellnische des unteren Weißjura. Das Bächlein verlässt nach ca. 20 m Lauf die Nische und fließt dann ca. 100 m auf einem Tuffdamm den Hang abwärts. Bei der Quelle handelt es sich um eine Überlaufquelle.

Die Steinerne Rinne ist als Naturdenkmal und vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als Geotop 577R004 ausgewiesen. Das Gelände ist durch einen Holzsteg gut erschlossen. Bei der Steinernen Rinne überwindet der Limeswanderweg, ein Teilabschnitt des Deutschen Limes-Wanderwegs, den Trauf der Fränkischen Alb.

===> Ähnlicher Artikel

Unterwegs im Altmühltal


Schloss Hexenagger ist ein Barockschloss auf einem Bergsporn über dem bayerischen Ort Hexenagger bei Altmannstein im Schambachtal, einem Seitental der Altmühl. In seiner jetzigen Form wurde das Schloss mit seiner Kapelle von 1625 bis 1629 auf Basis der im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Burg wiedererbaut.

Schloss Hexenagger, das von einem Mauerring mit vier Türmen umgeben ist, entstand über dem mittelalterlichen Vorgängerbau. Nur der Stumpf des quadratischen Bergfrieds an der Südwestseite der Burganlage mit seinen starken Buckelquadern gehört noch der mittelalterlichen Zeit an. Charakteristisch für das Schloss ist der durch Blendarchitektur gegliederte Kapellenturm, der sich über einem ehemaligen Wehrturm erhebt, und der Wohntrakt, ein Treppengiebelbau des 16. Jahrhunderts. Sehenswert sind auch die beiden Schlosskapellen aus dem 17. Jahrhundert.

Die Herren von Hexenagger, die von 982 bis 1480 nachgewiesen sind, waren Erbauer der Burg Hexenagger. Durch die Heirat der Witwe von Johann von Hexenagger mit Graf Jörg von Helfenstein kam diese Familie in den Besitz von Hexenagger. Diese veräußerte 1528 Hexenagger an Herzog Wilhelm von Bayern, der den Pfleger zu Dietfurt und Altmannstein, Erhardt von Muggenthal belehnte.

Nach der Zerstörung der Burg im Dreißigjährigen Krieg bauten die Muggenthaler 1625/29 Schlosskapelle und Turm wieder auf. Als 1724 die Linie Hexenagger der Muggenthaler ausstarb, verkauften die Erben Hexenagger an den bayerischen Kurfürsten Karl Albrecht, der das Schloss 1731 seiner Geliebten Maria Josepha Gräfin von Morawitzky schenkte. 1738 kam der Besitz an ihren Gemahl Fürt Portia und nach dessen Tod 1754 an Anton von Kayserstein, der einen neuen Schlossflügel anbauen ließ. Von 1830 bis 1951 waren die Edlen von Weidenbach Herren auf Schloss Hexenagger, jetzt gehört das Schloss der Familie Leichtfuß. In Privatbesitz; keine Besichtigung der Innenräume möglich.

Berghausen Hexenagger - Verwunschene Idylle


Berghausen bei Hexenagger besteht nur aus zwei Gehöften und einer Kapelle. Ein pittoreskes Idyll.


Mit dem Clip über Berghausen-Hexenagger beginnt auch unser Video Unterwegs im Altmühltal. Wir besuchen weiter Solnhofen, Eichstätt, Beilngries, Kelheim und Treuchtlingen. Wir sehen die Sola-Basilika, die Zwölf Apostel, den Karlsgraben (Fossa Carolina), das idyllische Hexenagger und die Bavaria-Buche bei Pondorf (Altmannstein). Auch werfen wir einen Blick in die Kalkschiefer-Steinbrüche und genießen eine Brotzeit mit kühlem dunklem Weißbier auf der Willibaldsburg. Beeindruckend auch die Friedensmale im Hessental. Die Gungoldinger Wacholderheide ist eine alte Kulturlandschaft.


Unterwegs an Altmühl und Schwarzach - Eine Fahrt ab Kelheim Richtung Beilngries, dann über Plankstetten mit seiner Abtei Richtung Neumarkt in der Oberpfalz. Ein Abstecher führt uns nach Kinding und Greding.


Altmühltaler Zicklein - die beiden haben wohl großen Durst


So süß die Kleinen auch aussehen, die Ziegen sind, ebenso wie auch das Altmühltaler Lamm, eine wohlschmeckende Delikatesse. Gelungene Symbiose aus Naturschutz und regionaler Kulinarik – das Altmühltaler Lamm. Die Herden des Altmühltaler Lamms grasen auf den sonnigen und kräuterreichen Wacholderheiden und bewahren dadurch diesen empfindlichen Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere vor dem Verbuschen.


Berching in der Oberpfalz


Berching - Das Tor zum Naturpark Altmühltal

Das geschlossene Stadtbild Berchings ist in Bayern nahezu einzigartig. Die 500 Jahre alte Wehrmauer mit dreizehn Türmen und vier Toren bietet noch heute Schutz und Ruhe – innerhalb der Mauern liegt der Zauber vergangener Epochen. Berching ist Stadt am Kanal - und das hat Tradition: Bereits 1846 baute König Ludwig den nach ihm benannten und heute noch erhaltenen Kanal an Berching vorbei. Seit 1992 liegt Berching direkt am Main-Donau-Kanal, der großen europäischen Wasserstraße, die die Nordsee mit dem schwarzen Meer verbindet.


Und wir gehen in Berching im Sommer gerne ins Eiscafé.

   


Zu Berching gehört auch Erasbach, der Geburtsort von Willibald Gluck.

Christoph Willibald Ritter von Gluck galt im 18. Jahrhundert als Erneuerer der Oper. Seine Wirkungsstätten waren die berühmtesten Opernhäuser Europas. Geboren wurde er 1714 im Dorf Erasbach in der Oberpfalz (Landkreis Neumarkt).


Das Kloster Plankstetten ist eine Abtei der Benediktiner in der Diözese Eichstätt. Es liegt südlich von Neumarkt in der Oberpfalz im gleichnamigen Ort Plankstetten, einem Ortsteil von Berching. Das Kloster gehört zur Bayerischen Benediktinerkongregation.


Im Altmühltal


Im letzten Artikel haben wir den Dom zu Eichstätt kennengelernt. Als "kleiner Dom des Altmühlrals" wird oft Sankt Vitus in Kottingwörth bezeichnet.


Die Pfarrkirche St. Vitus in Kottingwörth (Naturpark Altmühltal, Landkreis Eichstätt) beherbergt in ihrer Taufkapelle im Chorturm eine kulturhistorische Einmaligkeit: mittelalterliche Fresken aus dem Jahr 1310. Entdeckt wurden diese Ende des 19. Jahrhunderts unter dem Wandputz der ansonsten im frühen 18. Jahrhundert im Barock umgestalteten Kirche.

Unweit liegt Dietfurt, nicht mehr Oberbayern, sondern Oberpfalz.


Über dem in die entgegengesetzte Richtung benachbarte Beilngries thront Schloß Hirschberg, ehemalige Sommerresidenz der Eichstätter Fürstbischöfe.


Blaskapelle in Beilngries:


Reserve hat noch lange nicht Ruh: Reservisten nehmen in Beilngries in Uniform an einem Gottesdienst teil.


Im Altmühltal um Eichstätt


Auf der Willibaldsburg in Eichstätt - Besonders sehenswert ist der Bastionsgarten - Der Hortus Eystettensis ("Eichstätter Garten") war ein Botanischer Garten, der in der Zeit der Renaissance unter Fürstbischof Johann Konrad von Gemmingen auf den Bastionen der Willibaldsburg in Eichstätt angelegt wurde. Die Pflanzen des Gartens wurden beschrieben im botanischen Prachtwerk Hortus Eystettensis, das im Auftrag des Fürstbischofs 1613 erstmals erschien. Der 1998 auf der Willibaldsburg wieder angelegten „Eichstätter Bastionsgarten“ wird mitunter als Hortus Eystettensis bezeichnet wird, doch zeigt er lediglich die Pflanzen, die im Werk beschrieben wurden.


Dom zu Eichstätt

Das Mortuarium zählt zu den schönsten und stimmungsvollsten Raumschöpfungen der spätgotischen Architektur Südbayerns. Die zweischiffige Halle diente bis zur Säkularisation als Grablege der Domkapitulare. Dieser halbsakrale Raum, der den westlichen der vier Flügel des Kreuzgangs bildet, wurde 1498 eingeweiht. Der Raum wirkt ausgewogen und feierlich, die Epitaphien an den Wänden erzählen jahrhundertelange Geschichte: Adelsgeschichte, Kirchengeschichte, Glaubensgeschichte. Eine Pfeilerreihe mit Stützenwechsel gliedert den ideal proportionierten Raum. Besonders prächtig gestaltete Stützen markieren Anfang und Ende des Raums und verweisen auf das Thema Leben und Tod.Das kostbarste Kunstwerk des Mortuariums ist das sog. Holbeinfenster, das bunte Glasfenster an der Längsseite des Saals. Sie entstanden um 1500, stilgeschichtlich an der Wende der Spätgotik zur Renaissance, und wurden von dem Augsburger Künstler Hans Holbein d. Ä. geschaffen. Der Titel des Bildes wurde passend zum Thema des Ortes gewählt: "Das jüngste Gericht" In beeindruckenden Farben und dramatischen Szenen wird gezeigt wie sich die Vertreter aller weltlichen und geistlichen Stände trennen und ins Paradies oder den Höllenschlund eintreten. Eine Kreuzigungsgruppe des Eichstätter Künstlers Loy Hering (1521) an der Südwand zählt zu dem wertvollen Bildschmuck des Mortuariums.


Der Eichstätter Dom ist die Grablege des Heiligen Willibald und das Mortuarium ist der bedeutendste Raum der deutschen Spätgotik.

Figurenfeld im Hessental bei Eichstätt

In einer sanften Mulde auf den Hängen zwischen Eichstätt und Landershofen liegt das Hessental: Hier hat Alois Wünsche-Mitterecker, ein Eichstätter Bildhauer, ein fesselndes Mahnmal gegen Krieg und Gewalt geschaffen.


78 überlebensgroße Plastiken kauern, bäumen sich auf und kriechen auf dem Figurenfeld des Künstlers - ein eigentümlicher Gegensatz zu der kargen Juralandschaft des Hessentals. Einzelne Figuren weisen zunächst den Weg in die Mulde, wo sich die Figuren zu einem bizarr erstarrten Schlachtfeld zusammenfügen. Sie symbolisieren die Sinnlosigkeit von Krieg und Gewalt. Über 20 Jahre hat Alois Wünsche-Mitterecker an diesen Figuren aus Portlandzement, Granit- und Basaltkörnern gearbeitet. Die Vollendung des Werkes hat er selbst nicht mehr erlebt; ein Teil der Figuren wurde erst nach seinem Tode (Dezember 1975) in den Jahren 1976 - 1979 nach seinen Plänen aufgestellt.