Sonntag, 28. Juli 2019

Die Heimat des Urvogels feiert Geburtstag

Einer unserer liebsten Picknickplätze: An der Alten Brücke bei Pfünz im Altmühltal.

Im Jahr 2019 hat der Naturpark Altmühltal Anlass zum Feiern: Seine Gründung jährt sich zum 50. Mal. Über die Landkreis- und Bezirksgrenzen hinweg entstand 1969 am Schnittpunkt von Altbayern, Franken und Schwaben der damals größte Naturpark in Deutschland mit knapp 3.000 Quadratkilometern Fläche.

Die Römer wachen noch immer bei Pfünz


Zu den beliebtesten Fotomotiven des Altmühltals - bei Profis und Amateuren gleichermaßen - gehören die beiden Legionäre bei Pfünz. In Pfünz findet man Reste des Römerkastells Vetoniana. Das Kastell wurde unter Kaiser Domitian erbaut und bildete einen Teil der Befestigungen des Limes. Zunächst in Holz, unter Kaiser Antoninus Pius in Stein erbaut, 166 zerstört und wiederaufgebaut, wurde es 233 schließlich endgültig von den Alemannen zerstört. Sichtbar sind noch Teile der Grundmauern , das Nordtor wurde rekonstruiert.

 

Ein Ausflug im Naturpark Altmühltal: Wir besuchen Landersdorf mit seinen vorgeschichtlichen Grabhügeln und dem Keltendorf, Pfünz mit seiner mittelalterlichen Steinbrücke über die Altmühl und der Rekonstruktion eines römischen Kastells am rätischen Limes.

Highlights im Altmühltal - Keltendorf und Grabhügel in Landersdorf, Alte Brücke und römisches Kastell in Pfünz, Karlsgraben bei Treuchtlingen

Die Altmühlbrücke Pfünz (Gemeinde Walting, Landkreis Eichstätt, Oberbayern) gilt als eine der bedeutendsten historischen Steinbrücken Bayerns. Die oft als Römerbrücke bezeichnete Brücke über die Altmühl ist aus dem Mittelalter. Da sich aber der Ortsname Pfünz vom lateinischen Pons (Brücke) ableitet, ist davon auszugehen, dass sich hier auch bereits in der Römerzeit eine Brücke über den Fluß befunden hat. Der alte Flussübergang wurde 1979 durch einen Neubau entlastet und ist seitdem nur für Fußgänger und Radfahrer freigegeben. Die erhaltene vierjochige Bogenbrücke geht wahrscheinlich auf das 15. Jahrhundert zurück. Um 1486 wird ein Brückenzoll zu Pfünz erwähnt.

Der Karlsgraben bei Treuchtlingen - Die Fossa Carolina - Hier versuchte schon Karl der Große Rhein und Donau zu verbinden. Das Projekt scheiterte an den schweren Regenfällen, die den Aushub immer wieder in den Kanal zurückspülten. Hier bei Treuchtlingen ist die Europäische Talwasserscheide.


Dieser Brunnen beim Treuchtlinger Ortsteil Graben steht an der südlichsten Stelle der europäischen Hauptwasserscheide. Der linke Ausfluß ergießt sich in den Karlsgraben, den ersten Versuch Karls des Großen vor über tausend Jahren, Rhein und Donau zu verbinden, und somit ins Schwarze Meer. Der rechte, nördliche, Ausfluß leitet sein Wasser in die Rezat und über Rednitz, Regnitz, Main und Rhein nach rund 1.000 Kilometern in die Nordsee.

Cabrioausflug zur Steinernen Rinne bei Rohrbach im Naturpark Alltmühltal


Bei Rohrbach wuchs das Bachbett über seine Umgebung hinaus und es entstand ein eigentümlicher Kalktuffdamm, eine "Steinerne Rinne" von etwa 60 Metern Länge und bis zu 1,5 Metern Breite.

Die "Steinernen Rinnen" stellen eine geologische Besonderheit dar. Im Normalfall wird durch das fließende Wasser in der Regel Erdreich abgetragen. Bei der "Steinernen Rinne" geschieht jedoch genau das Gegenteil. Überwiegend an Waldhängen sammelt sich in unterirdischen Becken kalkreiches Wasser.

Eine Tonschicht verhindert das weitere Versickern. Sobald nun das Wasser an die Oberfläche tritt, bildet sich aus dem Sauerstoff der Luft und dem kohlensauren Kalk des Wassers der so genannte Kalktuff. Dieser überzieht dann Moose, Blätter und kleine Äste, wodurch im Laufe von vielen Jahren ein Damm gebildet wird. Auf diesem läuft in einer Rinne das kalkreiche Wasser des Bächleins dahin.

Steinerne Rinnen, auch wachsende Steine genannt, entstehen durch Kalkabscheidungen aus fließendem Wasser. Während sonst Kalktuffe meist flächig oder in breiten Wölbungen vorkommen, hat man es hier mit einer linearen, in Richtung des fließenden Wassers ziehenden Erhöhung zu tun. Gewöhnlich gräbt sich ein Bach durch die erosive Kraft des fließenden Wassers in sein Bett. Bei Steinernen Rinnen dagegen wird durch Kalkabscheidung das Bachbett erhöht.

Die Rinne befindet sich in einem Laubwald, der eine üppige Bodenflora aufweist wie Moose, Farne und zahlreiche Blütenpflanzen. Der Wasserlauf wird durch kleine Wasserfälle und Seen im Kleinformat unterbrochen. Am Rand der Rinne findet man Gräser und Feuchtigkeit liebende Blumen (z. B. Sumpfdotterblume). Die Rohrbacher Rinne entspringt über dem Ornatenton in einer Quellnische des unteren Weißjura. Das Bächlein verlässt nach ca. 20 m Lauf die Nische und fließt dann ca. 100 m auf einem Tuffdamm den Hang abwärts. Bei der Quelle handelt es sich um eine Überlaufquelle.

Die Steinerne Rinne ist als Naturdenkmal und vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als Geotop 577R004 ausgewiesen. Das Gelände ist durch einen Holzsteg gut erschlossen. Bei der Steinernen Rinne überwindet der Limeswanderweg, ein Teilabschnitt des Deutschen Limes-Wanderwegs, den Trauf der Fränkischen Alb.

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