Der Ankou (Bretonisch: Ankoù) gilt nach bretonischer Überlieferung als personifizierter Tod. Er ist aber auch ein Geist, der über Friedhofsgräber wacht und stellvertretend für die Toten erscheint. Er muss umgehen und die Gräber vor unerwünschten Eindringlingen schützen. Daher auch seine Bezeichnung Friedhofswächter. Manche sehen in ihm einen Untoten, ein Gespenst oder einen Dämon. Er ist die Personifizierung des Todes oder ein Todesbote, in jedem Fall aber sucht er die Nähe der Menschen.
Er wird auch "König der Toten" oder "Père Ankou" genannt, wobei letzteres sich wohl später als "Gevatter Tod" durchsetzte.
Ankou empfängt die Toten im Augenblick ihres Verscheidens und begleitet sie in die Unterwelt. Deren kalter, in Nebelschwaden gehüllter Eingang soll sich, so heißt es, in Yeun Ellez in den Bergen der Monts d'Arée befinden.
Brocéliande
Brocéliande (bret. Brekilien) ist der Name eines sagenhaften Waldes in der Bretagne, in dem eine Reihe von Erzählungen aus dem arturischen Sagenkreis lokalisiert werden (insbesondere Chrétien de Troyes' Yvain ou Le Chevalier au lion).
Der Wald von Brocéliande (La Forêt de Brocéliande) ist auf keiner modernen Karte zu finden. Er liegt westlich von Rennes in der Hochbretagne, wo er als Wald von Paimpont verzeichnet ist. Es ist der größte Wald und das Herz der Bretagne.
Das Grab Merlins ist der Rest einer "Allée couverte" nahe dem See von Marelles im Osten des Waldes, ein Ort, an dem sich jährlich die Anhänger der Ritter der Tafelrunde zusammenfinden.
Unweit von Merlins Grab befindet sich ein bescheidener Brunnen, von dem überliefert wird, dass er einst majestätisch groß und von riesigen Steinen umgeben war. Ursprünglich handelt es sich vermutlich um eine Kultstätte der Druiden. Die Gelehrten des 19. Jahrhunderts erzählten, dass die Druiden einmal jährlich zum Zeitpunkt der Sommersonnenwende alle Neugeborenen erfassten. Dafür begaben sie sich zum Brunnen, in dem die Kinder gewaschen, gereinigt und anschließend in das „Marith“ genannte Namensverzeichnis eingetragen wurden. Konnten sich die Eltern im Geburtsjahr des Kindes nicht zur Lichtung begeben, gingen sie im Folgejahr dorthin. Ihr Kind wurde dann ungeachtet seines tatsächlichen Alters als Neugeborenes betrachtet. Dieser Geschichte hat der Brunnen seinen Namen und der Jungbrunnen aus der Fabel seine Fähigkeit zu verdanken, Menschen zu verjüngen.
Die Gemeinde Tréhorenteuc (die kleinste im Département Morbihan) beherbergt mit der Pfarrkirche Ste-Onenne die erstaunliche "L'église du Saint Graal" (Kirche des heiligen Gral). Die zwischen 1942 und 1962 restaurierte Kirche ist mit Themen der Artuslegende und esoterischer Symbolik geschmückt.
Chapelle de Kermaria-an-Iskuit
Kermaria-an-Iskuit in der Bretagne mit einem der wenigen erhaltenen mittelalterlichen Totentänze in ganz Frankreich.
An der Straße von Plouha nach Plehedel findet man den zur Gemeinde Plouha gehörenden Ort Kermaria. Die Besonderheit ist die aus dem 13. Jahrhundert stammende Kapelle Kermaria an Iskuit (bretonisch für: Maria, die aus der Not hilft oder die Gesundheit gibt.). Sie wurde wahrscheinlich vom Adligen Henry d’Avaugour gebaut, der 1240 von Kreuzzügen nach Palästina zurück kam und sich bei der Jungfrau Maria für ihren Beistand bedanken wollte. Im 15. Jahrhundert wurde die Kapelle durch einen Anbau maßgeblich erweitert. Im 18. Jahrhundert kam ein neuer Chor dazu.
Im 19. Jahrhundert wollte der damalige Pfarrer die Kapelle abreißen um aus den Steinen eine neue, größere Pfarrkirche zu bauen. Obwohl der Abriß bereits genehmigt war, wurde er durch die Bevölkerung mit Sensen, Mistgabeln und anderen “Waffen” verhindert. Als man dann 1856 unter dem Putz alte Fresken entdeckte, wurde die Kapelle endgültig vor dem Abbruch verschont. Auf den dann freigelegten Fresken wird ein Totentanz (Danse Macabre) dargestellt: Der Tod führt alle Menschen, egal welchen Standes zu seinem makabren Tanz. Zu sehen sind z.B. folgende Stände bzw. Menschen: Kardinal, König, Patriarch, Feldherr, Erzbischof, Ritter, Bischof, Knappe, Abt, Landvogt, Wahrsager, Bürger, Kartäusermönch, Offizier, Arzt, Frau, Wucherer, Arme, Verliebter, Dorfmusikant, Landwirt, und ein Kind. Die Aussage der Fresken: Am Ende des Lebens sind alle gleich.
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