An der ostfriesischen Nordseeküste sind ja viele mit dem Fahrrad unterwegs. Das ist so ein neumodischer Trend. "Nachhaltiger" und "sanfter" Tourismus nennt sich das, glaube ich. Selbst hochbetagte Senioren, die sich kaum noch auf dem Sattel halten können, schwingen sich aufs Zweirad und machen schwankend die Landstraßen unsicher. Was Wunder, dass mancher schnelle Einheimische im Auto ein Hupkonzert veranstaltet. Nun, das tun wir nicht, aber wir bevorzugen eindeutig auch das Auto. Am liebsten, wenn es das Wetter zulässt, fahren wir offen. Mit dem Auto kann man nämlich ganz andere Strecken zurücklegen, viel mehr entdecken und muss sich auch keine Gedanken machen, wie man denn am Spätnachmittag wieder nachhause kommt.
Gerne starten wir unsere Tour in Neuharlingersiel. Das gehört zu unseren erklärten Lieblingsorten.
Und bevor es dann los geht gerne noch einen echen Ostfriesentee. In Ostfriesland ist Teetrinken eine Zeremonie. So wie auch in Japan oder China. Der echte Ostfriesentee – vorzugsweise Bünting aus Leer – wird mit weißem Kandis (Kluntje) und Sahne genossen. Er ist eine spezielle Teemischung, die aus bis zu 10 verschiedenen Schwarzteesorten bestehen kann. In Ostfriesland gibt es drei große Teehandelshäuser (Bünting, Thiele & Freese, Onno Behrends), die jeweils mehrere eigene Teemischungen anbieten. Ihnen allen ist aber der typisch herbe und kräftige Geschmack des Ostfriesentees gemein. Nur in Ostfriesland gemischter Tee darf sich "Echter Ostfriesentee" nennen, die übrigen tragen die Bezeichnung "ostfriesische Mischung".
On the Road ...
Längs der Küste an der Nordsee durch Friesland. Auf der "Grünen Küstenstraße" und der Störtebekerstraße.
Zwischen Neuharlingersiel und Bensersiel
Störtebekerstraße im Regen
Und dann erreichen wir einen weiteren unserer Lieblingsorte.
Dornumersiel - An der Störtebekerstraße und dem Dornumersieler Tief - Dornumersiel liegt unmittelbar an der Nordseeküste. Der Hauptort der Gemeinde, Dornum, befindet sich etwa 5 Kilometer entfernt in südwestlicher Richtung.
Der Sielort ist einer der ältesten Häfen an der ostfriesischen Küste. Die Besiedelung des Ortes begann wahrscheinlich im 15. Jahrhundert. Nachdem in der St.-Peters-Flut am 22. Februar 1651 ein an der Küste gelegener Sielort, das später so genannte Altensiel, zerstört wurde, wurden 1653 unmittelbar nebeneinander das Dornumer und das Westeraccumer Siel angelegt. Einst trennte hier die Grenze Ostfriesland und das Harlingerland. Die beiden Orte Dornumersiel und Westeraccumersiel konnten erst nach Eindeichung der Polder entstehen. Eine erste urkundliche Erwähnung des Dorfes datiert auf das Jahr 1684. 1717 wurden sie durch die Weihnachtsflut fast vollständig vernichtet. Heute ist Dornumersiel ein Küstenseebad.
In Dornumersiel zeigt die Figurengruppe „He is buten bleven“ (er ist draußen geblieben) die Lebenswirklichkeit der Menschen an der Nordsee. Die traurig melancholische Skulptur zeigt eine Seemannsfrau mit ihrem Kind, deren Mann „auf See geblieben“ ist. Christian Eisbein (* 5. Juli 1917 in Halle (Saale); † 1. Juli 2009 in Westerholt, Ostfriesland) schuf die Skulptur.
Auch dort gibt es in Alexandra's Café einen herrlichen Ostfriesentee und köstliche Kaffee-Spezialitäten.
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