Donnerstag, 22. Juli 2021

Von Quiberon nach Sainte-Anne-d'Auray

Le Bono liegt unweit Auray

"Ist hier immer so ein Wetter?" fragt der Tourist den Bretonen. Antwort: "Nein, manchmal ist auch Sturm!" Aber so ein Regentag in der Bretagne im Roadster hat durchaus seinen Reiz: Wenn der Regen aufs Verdeck trommelt, das vermittelt ein richtiges heimeliges Gefühl. Wie im Zelt.

Und gleich noch der Praxis-Tipp Bretagne:

Es kommt immer wieder vor, dass jemandem wegen nicht angezogener Handbremse oder nicht eingelegtem Gang das Auto im Hafenbecken "abtaucht". Aber da habe ich vielleicht einen Tipp, der sowas künftig vermeiden kann.

Vorweg: Alle Parkplätze an Häfen sind immer leicht schräg. Das hat einen Grund: Dass das Wasser bei starkem Regen ins Hafenbecken abläuft. Aber einige haben eine Art "Bremsklotz". Davor parken, dann kann das Auto nicht die Kaimauer runterstürzen, wenn es mal ins Rollen kommt. Gibt dann höchstens ein paar Schrammen im Lack. Nochmal zu den "Bremsklötzen": In kleineren Häfen, wie hier in Le Bono bei Auray (Morbihan, 56) sind die vor jedem Parkplatz. Sie stehen so weit auseinander, dass man, wenn man ein Boot slippen will, mit dem Trailer hindurchkommt.

Zurück zu unserem Ausflug:

Wir passieren Plouharnel und Carnac Richtung La-Trinité-sur-mer.


Man sollte an dem kleinen Plouharnel nicht achtlos vorbeifahren: Am Eingang zur Halbinsel Quiberon bildet Plouharnel sozusagen das Tor zum Meer. Sehenswert: Die Chapelle Notre-Dame des Fleurs. Bei Plouharnel befindet sich das größte Dünengebiet Frankreichs (Les Sables Blancs).


Carnac in der Bretagne, weltberühmt für seine Megalithen. Saint-Colomban ist ein Ortsteil der französischen Gemeinde Carnac im Département Morbihan der Region Bretagne. Der Weiler liegt circa eineinhalb Kilometer westlich von Carnac. Er ist über eine Sackstraße zu erreichen. Der Ort besteht aus alten Steinhäusern, der Kapelle St-Colomban (erbaut Ende des 16. Jahrhunderts) und einigen wenigen Neubauten aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Carnac ist eines der wichtigsten Zentren der Muschel- und Schalentierzucht. Le Pô beherbergt seit 1880 zahlreiche Austernfarmen. Heute verteilen sich etwa dreißig Produzenten von flachen und gewölbten Austernarten an der Bucht und entlang des Flusses Crac’h. Im Watt bearbeiten sie einen Teil der 180 Hektar in der Bucht des Pô, die der Austernzucht gewidmet sind. Die Bucht von Quiberon besitzt die größte Tiefwasser-Zuchtfläche mit mehr als 2500 Hektar Austernparks.

La-Trinité-sur-mer

La Trinité-sur-Mer (bretonisch: An Drinded-Karnag) ist eine französische Gemeinde. Sie liegt im Département Morbihan in der Region Bretagne zwischen der Quiberon-Halbinsel und dem Golf du Morbihan, am Ästuar des Flusses Crac’h. Der Ort ist ein bekannter Yachthafen in der Bretagne. Darin liegen mehrere größere Yachten, vor allem Mehrrumpfboote (Katamarane und Trimarane). Der Hafen wird von größeren Booten zum Teil zur Vorbereitung von Langstreckenfahrten (insbesondere Weltumrundungen) genutzt. Es gibt hier auch einige Werften.


Schätzchen am Wegesrand:

Dorfkirche Saint-Philibert (auch Notre-Dame du Flux et du Reflux oder Notre-Dame du Ster;17. und 18. Jahrhundert, restauriert im 20. Jahrhundert) - Allenthalben im Morbihan stößt man auf kleine Kostbarkeiten. Und zum Teil muß man aufpassen, nicht achtlos an ihnen vorüber zu fahren. Von außen eher unscheinbar wirkt die romanische Pfarrkirche von Saint-Philibert (nahe La Trinité sur mer), birgt in ihrem Inneren jedoch eine beeindruckende Ausschmückung im romantischen Stil.

Auray und Sainte-Anne-d'Auray


Der Hafen von Saint-Goustan in Auray und die Wallfahrt Sainte-Anne-d'Auray

Der kleine Hafen Saint-Goustan am Fluss Auray hat sich das Flair vergangener Zeiten bewahrt. Die Kopfsteinpflasterstraßen geben ihm nicht nur eine mittelalterliche Atmosphäre, sie unterstreichen auch seine Seefahrergeschichte.

Den Schoner (Goelette) Saint-Sauveur, einst das Wahrzeichen des Hafens, gibt es übrigens nicht mehr. Den hatten sie 2009 wegen Bauarbeiten am Quai Benjamin Franklin an eine andere Stelle im Hafenbecken verlegt, dort saß das alte Schiff bei Ebbe auf Grund und erlitt nicht reparable Schäden! Es ist sozusagen in zwei Teile zerbrochen. Es musste dann von einer Spezialfirma demontiert und zerstört werden.

Sainte-Anne-d'Auray (oder Breton Santez-Anna-Wened) ist das wichtigste Heiligtum der Bretagne. Höhepunkt ist alljährlich der Pardon am 26. Juli. Schon am Vorabend findet eine beeindruckende Lichterprozession statt. Verehrt wird die hl. Anna, die Mutter der Jungfrau Maria. 1623 erschien dem Landarbeiter Yves Nicolazic die hl. Anna und bat ihn eine ihr geweihte verfallene Kapelle auf seinem Feld wieder aufzubauen. 1625 wurde bei den Bauarbeiten am 7. März eine alte Statue der hl. Anna gefunden. Um an diesen Fund zu erinnern findet jedes Jahr am 7. März der erste Pardon zu Ehren der hl. Anna statt.

Die Kapelle wurde im 19. Jahrhundert durch die heutige Basilika ersetzt. Im Kreuzgang findet man den Kirchenschatz, in dem auch die Reliquie der hl. Anna enthalten ist, die ein Geschenk der Königin Anna von Östereich zum Dank für die Geburt des lange ersehnten Sohnes (später Ludwig XIV) war. Zudem findet man in der Basilika Goldschmiedearbeiten und den Mantel der alten Statue. Die Fenster der Basilika zeigen die Lebensgeschichte der hl. Anna. Immer wieder wird auch an Papst Johannes Paul II. erinnert, der am 20. September 1996 an einem Pardon teilgenommen und in der Basilika gebetet hat.

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