In einer Ria im Golfe du Morbihan, malerisch am Fluss Auray gelegen, befindet sich der charmante Hafen Port de Saint-Goustan. Einst ein wichtiger Handelshafen. Im 13. Jahrhundert bauten die Herzöge der Bretagne in Saint-Goustan eine Brücke, einen Hafen und eine Burg. So entstanden zwei Stadtteile: der Hafen, am Fuße der Festung, und die Oberstadt mit Blick auf den Hafen. Heute ist von der Burg nichts übrig geblieben, aber das Viertel Saint-Goustan hat sich seine Authentizität und mittelalterliche Architektur dennoch bewahrt.
Viele Persönlichkeiten haben den Charakter dieses Hafens geprägt, wie der Anführer der Chouans, General Georges Cadoudal, der 1771 in Auray geboren wurde. Zu seinem Gedenken wurde im Ortsteil Kerléano, in der Oberstadt, ein Mausoleum errichtet. Dieses widmet sich seiner Vergangenheit als Oberbefehlshaber der bretonischen Armee der Chouans und unterstreicht die Bedeutung dieser Figur während der Zeit der französischen Revolution.
Eine weitere wichtige Persönlichkeit, die die Geschichte des Hafens von Saint-Goustan geprägt hat, war der berühmte Amerikaner Benjamin Franklin. 1776 wurde er durch den Wind gezwungen, in Auray an Land zu gehen, als er eigentlich nach Nantes wollte, um Frankreich beim Erreichen der Unabhängigkeit der USA um Hilfe zu bitten. Der Kai, den er damals betrat, trägt heute seinen Namen.
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Über die D768 kommen wir von dort auf direktem Wege nach Auray. Von dort dem Fluß Auray nach Süden folgend erreichen wir über die D28 und die D781 den Golf von Morbihan. Alternativ können wir am linken Flußufer die D101 nehmen. Die führt uns nach Vannes und von dort die D199 und die D780 auf die Halbinsel Rhuys. Unterwegs sollte man durchaus Bono und seinem pittoresken kleinen Hafen eine Visite abstatten.
Bono liegt nahe der Küste des Départements Morbihan am Ästuar des Flusses Sal, der hier auch Rivière du Bono genannt wird. Die Kleinstadt Auray ist nur vier Kilometer in nördlicher Richtung entfernt, die Stadt Vannes etwa 15 km in östlicher Richtung.
Der Golf du Morbihan
Die über zehn Kilometer lange und im Durchschnitt zwei Kilometer breite Halbinsel Rhuys umschließt den südlichen Golfe du Morbihan. Die ganz im Süden liegende Küste lockt mit schönen Meeresstränden. Die Nordküste ist in viele Winkel zerklüftet, die ihren Charme nur den neugierigsten Besuchern preisgeben. Im Osten zeichnen Austernparks ihre Schachbrettmuster in den Fluss Pénerf. Diese unterschiedlichen Stimmungsbilder lockten bereits den Herzogshof an, ehe Touristen und Jachtbesitzer folgten. Sie erkoren deshalb das ursprünglich als Jagdschloß erbaute Château Suscinio zu einer ihrer liebsten Residenzen.
Suscinio entdeckt man erst im letzten Moment, in einer Kurve zwischen hübschen, strohgedeckten Häusern. Die Lage ist bemerkenswert: Das von Moor und Wald umrahmte Schloss verfügt über „Meerblick“, genauer gesagt über einen herrlichen Blick auf die Bucht von Landrezac. Im 13. Jahrhundert war es ein Priorat mit etwas Landwirtschaft ringsherum. Nachdem die Herzöge der Bretagne hier einen ersten Herrensitz eingerichtet hatten, vergrößerte sich das Anwesen, es wurde umgebaut und so entstand schließlich nach und nach die fürstliche Residenz, wie wir sie heute bewundern können. Damals war das Schloß sogar die Lieblingsresidenz der bretonischen Herzöge und von Anne de Bretagne. Die riesige Ringmauer ist von Wassergräben umgeben und wird von sechs Türmen flankiert.
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