Samstag, 31. Juli 2021

Im Burgenland

Schloß Esterházy in Eisenstadt, der Hauptstadt des Burgenlandes

Das Burgenland (burgenlandkroatisch Gradišće, ungarisch Felsőőrvidék/Őrvidék, Lajtabánság oder neuerdings Várvidék) ist ein Land der Republik Österreich. Die Landeshauptstadt ist Eisenstadt. Von den neun Ländern Österreichs ist es das östlichste und gemessen an seiner Einwohnerzahl kleinste. Das Gebiet gehörte einst zum Königreich Ungarn, das im Vertrag von Trianon 1920 verpflichtet wurde, das damalige Deutsch-Westungarn an die neue Republik Österreich abzutreten. 1921 kam die Landnahme des Burgenlandes zum Abschluss; das neu hinzugekommene Land erhielt mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 25. Januar 1921 den rechtsverbindlichen Namen Burgenland.


Eine Frühlingsreise ins Burgenland

Eine Institution ist der Buschenschank.


Der Buschenschank ist ein Betrieb, in dem ein Landwirt seine Erzeugnisse (Getränke und kalte Speisen) ausschenken und servieren darf und basiert auf einem Gesetz von Josef II.

Nur Besitzer bzw. Pächter von Wein- oder Obstgärten dürfen einen Buschenschank betreiben. Buschenschänke werden heute in Österreich in den Bundesländern Wien, Niederösterreich, Burgenland und der Steiermark betrieben. Jedes Bundesland hat sein ein eigenes Buschenschank-Gesetz, das Öffnungszeiten, Namen und das Angebot regelt.

In der Buschenschank dürfen ausschließlich kalte Speisen und hausgemachte Mehlspeisen serviert werden. Das typische Buschenschank-Gericht ist die „Brettljause“. Sie besteht aus einem Aufschnitt (zum Beispiel Geselchtes, Schweinsbraten, Schinken, Trockenwürstel, Speck, Lendbratl, Selchwürstel) und Aufstrichen (etwa Verhackert, Leberstreichwurst, Grammelfett, Bratfett, Kürbiskernaufstrich) mit Kren und Schwarzbrot und wird auf einem Holzbrettl serviert.

Der Bauer darf in der Buschenschank Getränke anbieten, die aus eigener Produktion stammen bzw. von bäuerlichen Betrieben zugekauft werden. Dazu gehören: Wein, Sturm, Traubenmost und Traubensaft, Obstwein und Obstmost sowie selbstgebrannte geistige Getränke.

Am 17. August 1784 hat Kaiser Josef II. die rechtliche Grundlage für den Buschenschank durch eine Zirkularverordnung geschaffen. Mit diesem Zirkular erteilte Josef II. jedermann die Erlaubnis, die von ihm selbst erzeugten Lebensmittel, Wein sowie Obstmost zu allen Zeiten des Jahres, wie, wann und in welchem Preise er will, zu verkaufen oder auszuschenken. Die Josefinische Zirkularverordnung wurde 1845 durch ein Hofkanzleidekret erneuert. Da man sich schon damals nicht immer an die Verordnungen hielt, wurde es bald, nämlich 1883, notwendig, den Ausschank anzeigepflichtig zu machen und von den Bezirksbehörden kontrollieren zu lassen. Heute hat jedes Bundesland ein eigenes Buschenschank-Gesetz. Das hervorragende kulinarisches Angebot und international ausgezeichnete Weine der Winzer haben Buschenschänke zu beliebten Ausflugszielen gemacht.

Schloß Halbturn im Burgenland (Österreich), Sommersitz der Habsburger

Das Schloss Halbturn ist eine barocke Schlossanlage in Halbturn im burgenländischen Bezirk Neusiedl am See, östlich des Neusiedlersees.


Das Schloss wurde 1701 bis 1711 von Johann Lucas von Hildebrandt als Jagdschloss für Kaiser Karl VI. erbaut. Unter seiner Tochter Maria Theresia wurde es vom Hofbaumeister Franz Anton Hillebrandt umgebaut und wurde der Sommersitz von Albert von Sachsen-Teschen und Erzherzogin Marie Christine als Statthalter in Ungarn. Aus dieser Zeit stammen auch Fresken von Franz Anton Maulbertsch, darunter das Deckenfresko “Allegorie der Zeit und des Lichtes”, das als Hochzeitsgeschenk für Erzherzogin Marie Christine 1765 angefertigt wurde.

1945 wurde das Schloss von russischen Besatzungssoldaten ausgeplündert, 1949 brannte es ab, wobei nur der Mittelteil des Hauptgebäudes gerettet werden konnte. Erst nach und nach erfolgte die Rekonstruktion.

Das Schloss war seit 1955 in Besitz von Baron Paul Waldbott-Bassenheim, der es an die Landesregierung verpachtet hatte. Der Betrieb inklusive Weinbau und Weinkellerei wird seit dem Tod Waldbott-Bassenheims 2008 von dessen Neffen und Adoptivsohn Markus Königsegg-Aulendorf, und dessen Gattin Philippa, geborene Waldburg-Zeil-Hohenems bewirtschaftet.

Die Räume im Schloss werden auch als Ausstellungsort und für die Halbturner Schlosskonzerte genutzt.

Das Schloss steht unter Denkmalschutz und wird in der Österreichischen Kulturgüterliste (laut Haager Abkommen) geführt.

Tschardaken bei Halbthurn im Burgenland

Eine Tschardake ist eine Maisdarre, eine Einrichtung zum Trocknen und Aufbewahren von Maiskolben. Der Name rührt her von ihrer Ähnlichkeit mit den hölzernen Grenzwachtürmen aus der Zeit der österreichisch-türkischen Militärgrenze, die auch als Tschardaken bezeichnet wurden.




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