Im Fischrestaurant de Beer in Greetsiel kann man sich vor der Tour gut stärken. Etwa mit Krabben und Spiegelei auf Schwarzbrot.
Unser erstes Etappenziel führt uns auf den Spuen von Klaus Störtebeker nach Marienhafe. Noch immer beeindruckend: Der Störtebekerturm von Sankt Marien in Marienhafe. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die Kirche derart baufällig, dass sie dringend renoviert werden musste. Die Kosten dafür konnten nicht vollständig aufgebracht werden, sodass man sich im Jahre 1829 entschloss, die Kirche wieder zu verkleinern. Übrig blieb nur das mittlere der ursprünglichen drei Schiffe im Langhaus, ebenso wurde das Querschiff entfernt, und kurz darauf hat man auch den Turm um zwei Stockwerke gekürzt. Ursprünglich war der Turm knapp 72 m hoch und besaß sechs Stockwerke.
Marienhafe im Leyhbuchtpolder lag einst am Meer, an der Leyhbucht und war Zufluchtsort des Piraten Klaus Störtebeker. Im Turm der Marienkirche soll er angeblich seine Schätze gehortet haben. Die Plastik des berühmten Piraten stammt von dem (verstorbenen) bekannten ostfriesischen Bildhauer KaLu (Karl Ludwig) Böke aus Leer in Ostfriesland.
- Gottes Freund und aller Welt Feind -
Die Geschichte erzählt, dass der Pirat Klaus Störtebeker Ende des 14. Jahrhunderts im Hafen von Marienhafe Zuflucht suchte. Damals, auf der Flucht vor der Hanse, Dänemark und dem deutschen Ritterorden, flüchteten die Piraten Klaus Störtebeker und Gödeke Michel an die Nordsee. Hier lebten die Friesen, die mit der Hanse auf Kriegsfuß standen, sich aber auch untereinander bekämpften. Daher wurden die Piraten mit offenen Armen empfangen. Jeder Friesenstamm hatte so seine eigenen Mitstreiter bei den Stammesfehden.
In der damaligen Hafenstadt Marienhafe ließ sich ein Großteil der Piraten nieder. Nach einer schweren Sturmflut hat Marienhafe damals nämlich direkt an der Nordsee gelegen. An der Leybucht (heute im Leyhbuchtpolder, der der Nordsee wieder abgerungen wurde). Zur Zeit des Häuptlings Widzel tom Brook war Marienhafe im Brookmerland (Bruchland, Feuchtland) einer der wichtigsten Orte der Friesen.
Norden und Norddeich
Norden (ostfriesisch Platt Nörden) ist eine Stadt in Ostfriesland im Nordwesten Niedersachsens. Sie liegt unweit der Nordseeküste und ist die nordwestlichste Stadt auf dem deutschen Festland. Norden ist eine der ältesten Städte Ostfrieslands. Im Jahr 2005 feierte sie den 750. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung. Sie ist der Hauptort und Namensgeber der historischen Landschaft Norderland und mit 24.873 Einwohnern die viertgrößte Stadt Ostfrieslands.
Norddeich (Ostfriesisches Platt Nörddiek) ist ein Stadtteil von Norden. Er liegt im Nordwesten Ostfrieslands unmittelbar an der Nordseeküste und ist seit 1979 ein „staatlich anerkanntes Nordseebad“. Vom Hafen Norddeich aus gelangen mit den Fähren der Reederei Norden-Frisia jährlich 2,25 Millionen Menschen sowie 175.000 Fahrzeuge zu den vorgelagerten Inseln Juist und Norderney. Nach Puttgarden und Rostock ist Norddeich der drittgrößte Personenhafen Deutschlands und der größte in Niedersachsen.
Neßmersiel
Neßmersiel - der kleinste Badeort an der ostfriesischen Nordseeküste.
Dornumersiel ist ebenso wie Neßmersiel ein Ortsteil der Gemeinde Dornum in Ostfriesland. Dornumersiel liegt unmittelbar an der Nordseeküste.
Der Sielort ist einer der ältesten Häfen an der ostfriesischen Küste. Die Besiedelung des Ortes begann wahrscheinlich im 15. Jahrhundert. Nachdem in der St.-Peters-Flut am 22. Februar 1651 ein an der Küste gelegener Sielort, das später so genannte Altensiel, zerstört wurde, wurden 1653 unmittelbar nebeneinander das Dornumer und das Westeraccumer Siel angelegt. Einst trennte hier die Grenze Ostfriesland und das Harlingerland. Die beiden Orte Dornumersiel und Westeraccumersiel konnten erst nach Eindeichung der Polder entstehen. Eine erste urkundliche Erwähnung des Dorfes datiert auf das Jahr 1684. 1717 wurden sie durch die Weihnachtsflut fast vollständig vernichtet. Heute ist Dornumersiel ein Küstenseebad. In Alexandra's Café gibt es leckeren Ostfriesentee und Kaffee-Spezialitäten
Esens im Harlingerland in Ostfriesland - Esens ist eine Kleinstadt im ostfriesischen Landkreis Wittmund sowie Mitgliedsgemeinde und Verwaltungssitz der Samtgemeinde Esens.
Historisch gehört die Stadt – als wichtigster zentraler Ort – zum Harlingerland, das endgültig erst im Jahr 1600 durch den Berumer Vergleich zur Grafschaft Ostfriesland kam. Seit 1885 ist Esens Teil des Landkreises Wittmund, der aus den Ämtern Wittmund und Esens sowie der Stadt Esens gebildet wurde.
Der Ortsteil Bensersiel ist ein staatlich anerkanntes Seeheilbad und bietet einen Yacht- und Fischkutterhafen. Mit einer Fähre ist von Bensersiel aus die Insel Langeoog zu erreichen.
Der Bär von Esens
Esens hat ein Wappentier: Einen Bären. In der ostfriesischen Stadt tummeln sich überall Bären. Es gibt die Bärenapotheke, Restaurants heißen Fischbär oder Spaghettibär. Der Bär ist überall. Denn die Stadt verdankt dem Tier vieles. Es hat sie einst vor einer Eroberung bewahrt.
Es ist das Jahr 1540. Es dauert nicht mehr lang und die Menschen in der Stadt müssen aufgeben. Die Bremer Belagerer haben alle Wege nach Esens abgeschnitten. "Die Feinde haben versucht, die Stadt auszuhungern, und das hat monatelang gedauert, und die Esenser unter dem damaligen Häuptling Baltasar wollten sich nicht ergeben", so erzählt es Gerd Rokahr, der sich mit der Geschichte Esens in mehreren Abhandlungen befasst hat.
Doch es gab nichts mehr zu essen. Die Esenser mussten sich sogar noch vor einem Ungetüm schützen: Ein fremder Bärenzieher sei in der Stadt gewesen und konnte sie wegen der Belagerung nicht verlassen. Er und sein Tier hätten auch Hunger gelitten.
Der Bärenführer sperrte nun seinen Tanzbären in den Lumpenturm ein, in dem sonst Gesindel bei Wasser und Brot in Verwahrung gehalten wurde. Der Turm hatte unten nur ein kleines Verlies, eine steinerne Treppe führte nach oben auf eine Plattform. Getrieben vom Hunger stieg der Bär die Treppe hinauf. "Dort hat er dann die Brüstung des Turmes zerstört, hat die Steine rausgerissen und auf die Feinde geworfen", so Rotkahr.
Der brüllende Bär jagte den feindlichen Bremern Angst ein. Und sie zogen den falschen Schluss, sagt Rokahr: "Wenn die Esenser noch einen unnützen Bären durchfüttern können, dann hat es keinen Sinn, die Stadt weiter zu belagern, dann müssen die noch genügend Vorräte haben. Die Belagerer haben sich verzogen, und Esens war gerettet. Und als Dank haben die Esenser den Bären in ihr Wappen aufgenommen."
Das ist die Legende.
Vermutlich wurde das Wappentier von der Häuptlingsfamilie Attena übernommen, aus dessen Geschlecht Balthasar stammte. In Esens kennen viele nur die Legende. Und bis heute ist der Bär allgegenwärtig in der Stadt. Es sollen 48 Bären sein.
Bei der eigenwilligen Metallplastik, die immer wieder Menschen anzieht, handelt es sich um einen Tidebrunnen des renommierten Metall-Künstlers Albert Sous aus Würselen bei Aachen. Und nach Aussagen des Erbauers handelt es sich hier um ein auseinander gebrochenes Wrack, das dem Spiel der Gezeiten ausgeliefert ist. Der Tidebrunnen auf dem Marktplatz spiegelt den Gezeitenlauf der Nordseeküste wider. Die Anlage füllt sich entsprechend dem Wasserstand im Bensersiel. Das Brunnenwasser umfließt dabei die Skulptur eines Schiffswracks, die der Würselener Künstlers Albert Sous gefertigt hat.
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