Sonntag, 8. August 2021

Hoch im Norden

Norddeich


Norden (ostfriesisch Platt Nörden) ist eine Stadt in Ostfriesland im Nordwesten Niedersachsens. Sie liegt unweit der Nordseeküste und ist die nordwestlichste Stadt auf dem deutschen Festland.


Norden kann auf eine langjährige Geschichte zurückblicken, sie geht weit zurück in die vorchristliche Zeit, somit gilt sie als älteste Stadt Ostfrieslands. Im Jahr 2005 feierte sie den 750. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung.

Die Deichmühle am alten Norder Hafen ist das Wahrzeichen der Stadt. Mit 28,5 m die dritt-höchste Mühle in Ostfriesland. Ihren Namen verdankt die unter Denkmalschutz stehende Mühle ihrem Standort, dem ehemaligen Hafendeich.

Schon im 13. Jahrhundert befand sich wahrscheinlich an demselben Mühlenplatz eine sogenannte Bockwindmühle. Diese wurde jedoch, schriftlichen Quellen zufolge, zerstört und daraufhin im 16. Jahrhundert von Graf Edzard II wieder aufgebaut.

Das Nordseeheilbad Norddeich, im äußersten Nordwesten Deutschlands gelegen, ist ein Ortsteil der ältesten Stadt Ostfrieslands, der Stadt Norden.


Als staatlich anerkanntes Nordseebad entwickelte sich Norddeich vom Fischerdorf zu einem viel besuchten Küstenbadeort. Neben Kuranlage und Kurklinik in Norddeich wurden in den vergangenen Jahren die Deichpromenade, der Seekurgarten und das Erlebnisbad "Ocean Wave" gebaut.

Die große Hafenanlage prägt das Ortsbild von Norddeich. Von hier starten die Fähren zu den Nordseeinseln Norderney und Juist und auch die Ausflugsfahrten zu den Seehundbänken oder anderen Inseln.

Norddeich Radio, Rufzeichen DAN (früher KND, KAV, DAF), war eine deutsche Küstenfunkstelle bei Norddeich. Nach der Errichtung im Jahr 1907 wurde rund 90 Jahre lang der Telegrammverkehr mit Schiffen in aller Welt durchgeführt. Am 31. Dezember 1998 wurde die Anlage endgültig abgeschaltet.

Um die Gründung der Küstenfunkstelle ranken sich einige Legenden. Die am weitesten verbreitete Version besagt, dass auf Geheiß des Kaisers Wilhelm II. eine eigene Küstenfunkstelle eingerichtet werden sollte, nachdem sich die auf Borkum befindliche Küstenfunkstelle geweigert hatte, ein Telegramm des Kaisers an seine Frau anzunehmen. Zum damaligen Zeitpunkt, etwa in der Mitte des ersten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts, gab es zwei konkurrierende Funksysteme, das eine rund um den Physiker Guglielmo Marconi, das andere entwickelt und betrieben von der Firma Telefunken aus Berlin, mit dem auch das Schiff, der HAPAG-Dampfer Hamburg, ausgerüstet war, auf dem sich der Kaiser befand. Durch die starke Konkurrenzsituation hatten die Funker Befehl, keine Kommunikation mit dem jeweils anderen System durchzuführen.

Im September 1957 empfing man den Notruf der Pamir, eines deutschen Segelschulschiffs, das auf der Rückreise von Buenos Aires nach Deutschland im Atlantik in ein Orkantief geraten und gesunken war. Wie sich später herausstellte, war das Schiff während der ganzen Reise in Funkkontakt mit Norddeich gewesen, jedoch hatte es keinerlei Warnungen vor der aufkommenden Gefahr erhalten. In Zusammenarbeit mit den vor Ort befindlichen Schiffen koordinierte Norddeich Radio die Rettungsaktionen, bei denen schließlich sechs Besatzungsmitglieder gerettet werden konnten.

Im März 2015 wurde in Norden das Museum Norddeich Radio e.V. eröffnet. Im Museum werden alle Arbeitsplätze gezeigt, die für den Funkbetrieb gebraucht wurden. Dazu werden auch Führungen von ehemaligen Mitarbeitern angeboten. Seither gibt es zu Norddeich Radio zwei Museen, das eine in Dornum, das andere in Norden.

In der Seehundstation Nationalpark-Haus in Norddeich werden seit mehr als vierzig Jahren Jungtiere, die dauerhaft von der Mutter getrennt wurden, aufgezogen und wieder ausgewildert. In der landesweit einzigartigen Betreuungsstation für Meeressäuger werden jährlich bis zu 150 Seehunde, und vereinzelt auch Kegelrobben, versorgt. Die Station ist zuständig für das gesamte Niedersächsische Wattenmeer, das als Nationalpark und Weltnaturerbe besonderen Schutz genießt.

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