Bayreuth
Bayreuth (Oberfranken): Die Eremitage, Wagner (Haus Wahnfried und die Festspiele auf dem "Grünen Hügel") und die Universität.
Die Stadt ist Sitz der Regierung von Oberfranken, des Bezirks Oberfranken und des Landratsamts Bayreuth. Weltberühmt ist Bayreuth durch die alljährlich im Festspielhaus auf dem Grünen Hügel stattfindenden Richard-Wagner-Festspiele. Das markgräfliche Opernhaus gehört seit 2012 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Anders als der Name vermuten lässt, gehört die Stadt erst seit dem Jahr 1810 zu Bayern. Der Namensbestandteil "reuth" bedeutet "Rodung".
Felsengarten Sanspareil – Wonsees (Oberfranken)
Die Gegend um die mittelalterliche Burg Zwernitz zwischen Bayreuth und Bamberg diente seit frühen Zeiten der markgräflichen Jagd. Doch erst 1744 entstand der Plan, an diesem abgelegenen Platz so etwas wie einen Wundergarten anzulegen.
Von 1744 bis 1748 herrschte rege Bautätigkeit, da man den natürlich gewachsenen Felsenhain bis zur Hochzeit der Tochter Friederike mit einem kleinen Schlösschen, einem Belvedere, einem Ruinentheater und anderen Staffagen ausschmücken wollte.
Beim Anblick des Felsengartens soll eine Hofdame 1746 ausgerufen haben: "Ah, c'est sans pareil" – "Das ist ohnegleichen!", worauf Markgraf Friedrich im selben Jahr die Umbenennung des Ortes Zwernitz in Sanspareil anordnete. Und in der Tat ist diese Bezeichnung für den Felsengarten sehr treffend.
Thurnau in Oberfranken
Im Städtedreieck Bayreuth - Kulmbach - Bamberg, am Nordrand der Fränkischen Schweiz, liegt der malerische Töpferort Thurnau.
Den historischen Ortskern prägt das mächtige Burgschloss, welches im 13. Jh. vom Rittergeschlecht der Förtsche gegründet wurde. Von dem Schloss führt ein hölzerner Brückengang direkt in die Patronatsloge in der der St.-Laurentius-Kirche.
Thurnau war Sitz des Ministerialengeschlechts der Förtsch. Lehnsherr war seit 1292 der Bischof von Bamberg. Nach dem Aussterben der Familie von Förtsch 1564 wurden ihre Rechtsnachfolger Hans-Georg von Giech und Hans Adam von Künsberg. 1699 bestätigten die Markgrafen von Bayreuth den Grafen Giech die lange umstrittene Hohe Gerichtsbarkeit und damit die Landeshoheit. 1731 kauften die Grafen Giech den Künsberg’schen Anteil des Condominats. 1796 verleibte sich Preußen im Zuge der Hardenberg'schen Revindikationspolitik die Herrschaft Thurnau ein. Im Frieden von Tilsit 1807 fiel Thurnau als Teil des preußischen Fürstentums Bayreuth an Frankreich und kam 1810 zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Thurnau.
Mit fünf Töpfereien ist der Markt Thurnau bis heute ein lebendiger Töpferort geblieben. Auf dem alljährlich stattfindenden Weihnachts-Töpfermarkt am 2. Advents-Wochenende kommen aus ganz Deutschland Töpfer und Keramiker und bieten von hochwertiger Gebrauchskeramik bis zum wertvollen Einzelstück, vom Rakubrand bis Porzellan, die ganze Vielfalt des keramischen Schaffens an. Die Werkstätten und Ateliers der Töpfer und Kunsthandwerker können das ganze Jahr über besucht werden.
Die Klauskirche bei Betzenstein in der Fränkischen Schweiz
Die Klauskirche ist eine Durchgangshöhle nahe Betzenstein im oberfränkischen Landkreis Bayreuth in Bayern. Der Name Klauskirche beruht auf dem Klauskirchenberg, in dem die Höhle liegt. Dort soll sich früher die abgegangene St.-Nikolaus-Kapelle befunden haben.
Die Pegnitz - Quelle und Versickerung am Wasserberg in Pegnitz (Oberfranken)
In der Fränkischen Schweiz - Tüchersfeld, Walberla, Effeltrich, Egloffstein, Egloffsteinerhüll, Hundshaupten -
Die Linde von Effeltrich
Zwar muss auch sie, wie all ihre etwa gleichaltrigen Artgenossen, gestützt werden, aber sie lebt noch: die mehr als 800 Jahre alte Tanzlinde im "Trachtendorf" Effeltrich im oberfränkischen Landkreis Forchheim. Neben der Wehrkirche Sankt Georg findet sich der Baum mit seiner ausladenden gewaltigen Krone von rund 60 Metern Umfang, dessen Umgebung in früheren Jahrhunderten nicht nur Tanz-, sondern auch Rats- und Gerichtsplatz gewesen ist.
Die Kunigundenlinde bei Kasberg in der Fränkischen Schweiz
Das Naturdenkmal Kasberger Linde (auch als Kunigundenlinde oder Franzosenlinde bekannt) ist eine Sommer-Linde (Tilia platyphyllos) am Rand des Gräfenberger Ortsteils Kasberg im Landkreis Forchheim. In der Nähe des Baumes wurden im Mittelalter vermutlich Gerichtstage abgehalten. Nach unterschiedlichen Schätzungen ist die Linde 600 bis 1000 Jahre alt und seit 1976 als Naturdenkmal bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Forchheim gelistet. Direkt neben der alten Kasberger Linde steht eine weitere, etwa 150-jährige Linde.
Der Stamm der Linde ist weitgehend ausgehöhlt, bis auf einen stark geneigten Rest zerstört und wird mit Eisenklammern und Gewindestäben zusammengehalten. Der Reststamm und ein annähernd waagerecht ausladender Hauptast werden von mehreren Eisen- und Holzstangen gestützt. Im Stamm siedelte sich ein Holunderstrauch an, der durch eine Öffnung nach außen wächst. Die Borke ist an vielen Stellen mit Moosen und Flechten bedeckt, die noch vorhandenen Teile der Krone sind von Misteln bewachsen.
Da das älteste Holz aus dem Zentrum des Stammes fehlt, ist weder eine Jahresringzählung noch eine Radiokohlenstoffdatierung möglich. Das tatsächliche Alter der Linde kann deshalb nur grob geschätzt werden. Ein Vertreter des Deutschen Baumarchivs schätzte im Jahr 2008 ihr Alter auf 600 bis 800 Jahre; mehrfach wurde auch ein Alter von über 1000 Jahren vermutet.
Einer Sage zufolge soll die heilige Kaiserin Kunigunde, die Gemahlin von Kaiser Heinrich II., vor etwa 1000 Jahren die Linde eigenhändig gepflanzt haben.
Über die Sage der Pflanzung der Kunigundenlinde steht in der Chronik von Gräfenberg von 1850:
„Sie soll nehmlich von Kunigunda, der Gemahlin Kaiser Heinrichs II, gesetzt worden, und diese Pflanzung müßte etwa im Jahr 1008 geschehen sein, als Heinrich zu Bamberg war, und das dortige Bistum gründete, und als sich Städte zu erheben und der freie Bürgerstand sich zu bilden anfieng, durch welchen der Leibeigenschaft der erste kräftige Stoß beigebracht worden ist, und von welchem sich allmählich die Freiheit über das Landvolk verbreitete.“
Um die Linde ranken sich aus den Revolutionskriegen und den Napoleonischen Kriegen verschiedene Geschichten und Sagen: So hätten 1795 im Ersten Koalitionskrieg ungarische Soldaten unter der Linde gelagert, wobei sich ein Husar mit seinem Pferd in der Linde versteckt habe, so dass er nicht zu erkennen war und so den Feinden entkommen konnte. Als französische Truppen 1796 durch Kasberg zogen, sollen Soldaten des Generals Jean-Baptiste Jourdan mit einer Kanone auf die Linde geschossen haben, weshalb diese im Volksmund auch Franzosenlinde genannt wird.
In unmittelbarer Nähe Kasbergs fanden 1798 Kämpfe kaiserlicher Regimenter mit Truppen des französischen Generals Augereau statt. Bei einem Marsch französischer Soldaten durch Kasberg im Jahr 1806 wurde die Linde in Brand gesteckt, wobei der Stamm durch das unter dem Baum entfachte Feuer schwer beschädigt, aber nicht völlig zerstört wurde.
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