Mittwoch, 18. August 2021

Impressionen aus Bayern


Pfaffenhofen an der Ilm


Pfaffenhofen an der Ilm (amtlich Pfaffenhofen a.d.Ilm; im Heimatdialekt Pfahofa) ist die Kreisstadt und größte Stadt des gleichnamigen Landkreises im Regierungsbezirk Oberbayern. Pfaffenhofen an der Ilm liegt im Hopfenland Hallertau im Dreieck zwischen München, Ingolstadt und Augsburg.

Stadtpfarrkirche St. Johannes Baptist: Im Jahre 1888 errichtete man am Fuße des Kirchturms eine Mariengrotte als Ort der Besinnung, inspiriert durch die berühmte Grotte von Lourdes und gestaltet durch den Landschaftsplastiker und Bühnenbildner August Dirigl.

Die dreischiffige Stadtpfarrkirche St. Johannes Baptist wurde nach dem großen Stadtbrand von 1388 im Stil der Spätgotik wieder aufgebaut und 1409 fertiggestellt. Gut zwei Jahrzehnte nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) wurde das Kircheninnere um 1670 barock umgestaltet.

Das Gewölbe im Kirchenschiff wurde großzügig umgestaltet und Stuckateurmeister Matthias Schmuzer verschönerte das Hauptschiff mit Stuckdekor. 1672 ließ man einen neuen, in München gefertigten Hochaltar aufstellen und man ersetzte in den Folgejahren die Seitenaltäre. Im Laufe des 18. Jahrhunderts fertigten namhafte Augsburger und Münchner Goldschmiede Geräte und Schmuck der Inneneinrichtung.

Ein heftiger Blitzschlag setzte im Jahr 1768 den Kirchturm in Brand. Die Kirchturmspitze brannte aus und fünf Glocken schmolzen. Daraufhin genehmigte Kurfürst Maximilian III. Joseph eine Sammlung von Geldern aus mildtätigen Stiftungen der bayerischen Städte und Märkte zur Unterstützung der mittellosen Pfarrei Pfaffenhofen. Mit dieser Hilfe konnte der Turm noch im selben Jahr wieder aufgebaut werden.

Die Spitalkirche wurde von einem unbekannten Baumeister in den Jahren 1716 bis 1719 erbaut und war ursprünglich die Kirche des einstigen Franziskanerklosters, das sich bis zum Jahre 1802 an dieser Stelle befand. Die Altarbilder der vier Altäre stammen vom kurfürstlichen Hofmaler Johann Caspar Sing aus München. Das prächtige Hochaltargemälde zeigt die „Heilige Sippe", die erweiterte Familie der Gottesmutter Maria.

Das Deckengemälde, das bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts das Kircheninnere schmückte, schuf der bekannte Kirchenmaler Cosmas Damian Asam, der ältere der beiden Gebrüder Asam.

Im Zuge der Säkularisation erfolgte im Jahr 1802 die Aufhebung des Franziskaner-klosters. Die Stadt erwarb das Gelände und nutzte die Räume als neues Krankenhaus, die ehemalige Klosterkirche diente jetzt als Kirche für die Spitalspatienten. Das städtische Spital hatte sich zuvor am Platz des heutigen Rathauses befunden.

Im Jahr 1900 wurde der baufällige Glockenturm an der Nordseite der Kirche abgebrochen und ein neuer Turm an der Südseite aufgesetzt. Der Großteil der Kirchenausstattung stammt noch aus dem Jahre 1719. Der Kreuzweg geht auf das Jahr 1863 zurück. Die Deckenfresken mit Szenen aus dem Leben des Heiligen Franziskus schuf der Pfaffenhofener Künstler Michael Paul Weingartner im Jahre 1952, und 1974 erhielt die Spitalkirche schließlich eine neue Orgel. Unterhalb des Chores der Spitalkirche befand sich eine Gruft, die in der Zeit der Franzosenkriege (1792 bis 1815) als Lagerraum für Getreide und Munition Verwendung fand. Im Arkadengang an der Außenfront der Kirche wird der Kriegsteilnehmer und Gefallenen der Franzosenkriege, des deutsch-französischen Krieges (1870/71), sowie beider Weltkriege gedacht. Neben den Soldaten sind auf den Tafeln auch die Namen von Zivilpersonen zu finden.

Kloster Scheyern - Scheyern ist das Stammkloster der Dynastie der Wittelsbacher (der ältesten Dynastie Europas) und liegt nahe Pfaffenhofen an der Ilm.


Das Kloster Rohr ist ein ehemaliges Kloster der Augustiner-Chorherren und heute eine Benediktinerabtei in Rohr in Niederbayern in der Diözese Regensburg, die zur Bayerischen Benediktinerkongregation gehört. Die offizielle Bezeichnung ist: Abtei zum heiligen Wenzel zu Braunau in Rohr.


1632 kam es zur Katastrophe, als im Dreißigjährigen Krieg der Schwedenkönig Gustav Adolf Rohr zerstörte. Das Kloster ging in Flammen auf, nur die Kirche und einige Wirtschaftsgebäude blieben verschont. Die kaiserlichen Truppen, die sich 1648 in Rohr einquartierten, zeigten sich nicht besser als die Schweden; nunmehr wurden die wertvolle Bibliothek und ein Teil des Klosterarchivs ein Raub des von ihnen gelegten Brandes. Auch die Kirche wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Nach dem Westfälischen Frieden 1648 erholte sich das Stift wieder. 1682 begann unter Propst Patritius Freiherr von Heydon eine neue erfolgreiche Stiftsära. Während seiner 48-jährigen Regierungszeit (er starb 1730) wurden die Stiftsgebäude und die Kirche in barocker Pracht neu errichtet. Den Hochaltar der Stiftskirche, der die Himmelfahrt Mariens vollplastisch als „Theatrum sacrum“ darstellt, schuf Egid Quirin Asam von 1722 bis 1723; vielleicht war er nicht nur der Ausstatter, sondern auch der Baumeister der Kirche.

Wasserburg am Inn, am Chiemsee und Kloster Seeon

Wasserburg am Inn (amtlich Wasserburg a.Inn) ist eine Stadt im oberbayerischen Landkreis Rosenheim. Sie liegt etwa 55 km östlich der Landeshauptstadt München und etwa 25 km nördlich der Kreisstadt Rosenheim. Wasserburg am Inn bietet mit seiner landschaftlichen Lage eine Besonderheit: Die Altstadt liegt auf einer vom Inn fast vollständig (zu ca. 7/8) umflossenen Halbinsel, die nur über eine schmale Landzunge erreichbar ist. Vom gegenüberliegenden bis zu 70 Meter hohen Steilufer, der Innleiten, überblickt man die ganze Altstadt mit ihrer bis ins Mittelalter zurückreichenden Bausubstanz.


Das Brucktor, das Stadttor an der Innbrücke, auch Turm bei dem Fleischhaus (1415/16) und Inntor (1703) genannt, ist ein quadratischer, innen fünfgeschossiger Torturm mit Zinnen, der von den breiten Gebäudeblöcken des etwas zurückgesetzten ehemaligen Spitals (westlich) und des leicht vorspringenden ehemaligen Fleischhauses (östlich flankiert wird. Dieses Gebäude, auch Stadthaus genannt, war bis zum 19. Jahrhundert funktional mit dem Brucktor verbunden: es enthielt im Erdgeschoss Räume für die Torwache, die Einnahme der Zölle und für die Stadtverteidigung. Um 1700 befand sich hier eines von zwei Zeughäusern der Stadt (das zweite im Bereich des mittleren Burgtors), bis 1818 erfolgte der Zugang zu den oberen Turmgeschossen von dieser Seite aus.

Das Brucktor wurde 1470/71 von dem Wasserburger Baumeister Wolfgang Wiser erneuert. Zuvor bestand an dieser Stelle wohl bereits mindestens ab der spätromanischen Zeit ein Torbau. Der quadratische, zinnenbekrönte Torturm besitzt an seiner Südseite ein großformatiges Wandgemälde von 1568 mit zwei geharnischten Wächtern, das auf seine Wehrhaftigkeit anspielt.

Die Innbrücke oder Rote Brücke wird erstmals 1204 genannt, sie war aber wohl bereits im späten 11. oder im frühen 12. Jahrhundert vorhanden. Die Brücke bestand bis in die jüngste Vergangenheit vollständig aus Holz, bis in die Barockzeit besaß sie in der Mitte ein Wachhaus und vor dem Brucktor eine Zugbrücke. Sie wurde im Verlauf der Jahrhunderte mehrfach neuerrichtet. Der derzeitige Bau von 1982/83 lehnt sich an das Erscheinungsbild der Brücke vor dem 19. Jahrhundert an.

Das Kernhaus: Das nach der Wasserburger Patrizierfamilie Kern benannte Gebäude gegenüber dem Wasserburger Rathaus besteht aus mehreren mittelalterlichen Häusern. Um 1735/40 erhielten diese im Auftrag der damaligen Besitzer eine gemeinsame spätbarocke Stuckfassade - eine der bedeutendsten in Süddeutschland - durch den kurfürstlichen Hofstuckateur Johann Baptist Zimmermann oder seine Werkstatt.

Kloster Seeon: In der Zeit zwischen 1852 und 1934 war die Familie der Herzöge von Leuchtenberg im Besitz der ehemaligen Klostergebäude. Die Herzöge von Leuchtenberg waren mit den Romanows verwandt, der russischen Zarenfamilie. Heute ist Kloster Seeon ein Tagungszentrum des Bezirks Oberbayern.


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