Dienstag, 31. August 2021

In der nördlichen Oberpfalz

Hildweinsreuth: Der Mittelpunkt Mitteleuropas

Der Mittelpunkt Mitteleuropas bei Flossenbürg wird gekennzeichnet durch eine große Scheibe aus heimischen Granit, die einen Ausschnitt aus dem Globus zeigt. Ein Metallkegel markiert den Standort. Der Stein, nur wenige Kilometer von der Grenze zur Tschechischen Republik entfernt, weist darauf hin, daß sich hier der geographische Mittelpunkt Mitteleuropas befindet. Eine Hinweistafel an der kleinen Anlage informiert über Details. Bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts geht die Standortbestimmung zurück. Die Hälfte des Weges zwischen Lübeck und Triest galt als Mittelpunkt eines Europas, zu dem damals Rußland noch nicht zählte. Eine neue, auf 3 Zentimeter genaue Berechnung des Instituts für Geographie an der Universität München ergab diese Stelle bei Hildweinsreuth.

Nahe der tschechischen Grenze im Oberpfälzer Wald liegt die Knopfstadt Bärnau. Bärnau ist nicht nur die älteste Stadt (Stadtrechte seit 1343) sondern mit 3.400 Einwohnern auch die kleinste Stadt des Stiftlands und des Landkreises Tirschenreuth.

Vor allem als Knopfstadt machte sich Bärnau in der ganzen Welt einen Namen. Über 100 Jahre prägte die Knopfindustrie den Ort. Neben dem Deutschen Knopfmuseum zeugen noch einzelne Knopfbetriebe von dieser reichen Geschichte.

Bärnau liegt im Landkreis Tirschenreuth, dem nördlichsten Landkreis der Oberpfalz. Hierbei stößt man auf das „Stiftland". Wenn man vom Stiftland spricht, ist darunter der Teil der nördlichen Oberpfalz gemeint, der zur alten Zisterzienserabtei Waldsassen gehörte. Verwaltet wurde das Stiftland durch ein Oberamt in Waldsassen und ein Pflegeamt in Tirschenreuth. Diesen Ämtern waren Richterämter unterstellt, die Anfang des 14. Jahrhunderts errichtet wurden und die für sich wieder eigene Gemeinden bildeten.

Das Kloster Waldsassen wurde 1133 durch den Marktgrafen Diepold III. gegründet. Es konnte im Laufe der Jahre immer mehr Besitz gewinnen, wobei auch Bärnau dazugehörte. Bärnau stand also von 1296 – 1350 unter dem Stift Waldsassen.

Am 3. September 1343 wurde das Dorf Bernaw - ohne Markt gewesen zu sein - durch Kaiser Ludwig den Bayern zur Stadt erhoben und erhielt zugleich das Recht der "Meile Wegs". Urkundlich belegt ist, dass Bärnau schon 1311 Sitz eines Richters war. Später war ein Pflegeamt ansässig. Durch die auf einer Anhöhe von Mauern umgebene und in leicht ovalem Areal angelegten Stadt, in deren Mittelpunkt sich die Stadtpfarrkirche St. Nikolaus erhebt führte auch die "Goldene Straße" von Nürnberg nach Prag.

In Bärnau herrschte stets reger Handel und Verkehr, doch war der Ort lange landwirtschaftlich geprägt. Mit der aufkommenden Industrialisierung im 19. Jahrhundert änderte sich dies schlagartig. In dieser Zeit werden auch die Grundlagen für die so dominante Bärnauer Knopfindustrie gelegt. Den Höhepunkt erreichte die Knopfproduktion in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts. Dutzende Knopfbetriebe produzierten über 20 Millionen Knöpfe aus Perlmutter in unterschiedlichen Größen und Formen pro Tag. Im Jahr 1954 wurde sogar eine städtische Knopffachschule. In den Jahren zwischen 1967 und 1974 fand in Bärnau dann die internationale Knopfmesse IKNOFA statt.Alle zwei Jahre hatte Bärnau hier die Welt zu Gast. Heute kann man im Deutschen Knopfmuseum in Bärnau Knöpfe aller Art, die Knopfherstellung u.v.m. kennen lernen.

Burg Leuchtenberg im Oberpfälzer Wald
An der "Verbotenen Straße"

1355 erklärte Kaiser Karl IV. die Straße von Nürnberg über Weiden, Bärnau, Tachov und Pilsen nach Prag zur Reichsstraße und verbot die Benutzung anderer Verbindungen zwischen Böhmen und Franken. Diese Strecke bekam den Namen "Goldene Straße", da zwei große Handelsmetropolen der damaligen Zeit, Nürnberg und Prag, miteinander verbunden wurden.

Die südliche und kürzere Wegvariante (und deshalb von den Händlern natürlich wesentlich lieber benutzt) von Pilsen über Pfraumberg und Waidhaus über das Gebiet der Landgrafen von Leuchtenberg wird im späten Mittelalter auch als "Verbotene Straße" bezeichnet.

Die Fischhofbrücke in Tirschenreuth (Oberpfalz)

Hier, im Jahre 2001, steht sie noch "auf der grünen Wiese", in den Jahren 2011 und 2012 wurde sie anläßlich der Landesgartenschau "Natur in der Stadt " saniert und ist nun wieder vom neuen „alten” Stadtteich umgeben.
Mit ihren zehn Jochen ist sie der weltberühmten Steinernen Brücke in Regensburg nachempfunden. Die Brücke wurde zwischen 1748 und 1750 mit einer Länge von ungefähr 92 Metern vom Baumeister und Baudirektor des Klosters Waldsassen, Philipp Muttone in der Zeit von Abt Alexander Vogel, erbaut.


In der Mitte der Brücke befinden sich die Statuen der römischen Göttin des Ackerbaus, der Ehe und des Todes, Ceres, und die römische Göttin der Gerechtigkeit und des Rechtswesens, Iustitia.

Die Brücke gilt als zweitwichtiges Brückenbauwerk Bayerns.

Die Fischhofbrücke führt zum Fischhof, dem heutigen Tirschenreuther Amtsgericht und Sitz des Gerichtsvollziehers. Früher war der Gebäudekomplex ein Zehenthof des Klosters Waldsassen, der sich, als Tirschenreuth noch von zwei künstlich angelegten großen Teichen umgeben war, auf einer Insel befand. 1808 wurden die Stadtteiche trockengelegt, um Land für die wachsende Stadt zu gewinnen. Seit 2012 umfließt wieder ein 6 ha großer Stadtteich die barocke Fischhofbrücke und einen Teil der Fischhofinsel.
Der alte jüdische Friedhof von Floß in der Oberpfalz. Am Ortsausgang Richtung Flossenbürg findet sich der jüdische Friedhof im oberpfälzischen Floß.

Die jüdische Gemeinde Floß (unweit Flossenbürg) errichtete 1692 ihren eigenen Friedhof, d. h. sieben Jahre nach der Niederlassungserlaubnis für die ersten Juden in Floß.

Der Friedhof wurde auch von den jüdischen Gemeinden in Schönsee, Waidhaus und bis 1901 auch von der jüdischen Gemeinde in Weiden genutzt. Der Friedhof wurde 1729, 1754 und 1780 erweitert und die Friedhofsfläche beträgt 7,50 Ar. 1775 wurde eine Mauer aus Granit um den Friedhof gebaut, die 1778 und 1842 erweitert wurde. Heute sind noch etwa 400 Grabsteine (Mazewot) erhalten und der älteste ist von 1692. Die letzte Beisetzung fand 1946 statt.

Flossenbürg

Flossenbürg (bairisch: Flossabirch) ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Der gleichnamige Hauptort ist Sitz der Gemeindeverwaltung. Der staatlich anerkannte Erholungsort liegt im Oberpfälzer Wald an der Grenze zu Tschechien, wo sich die Nachbargemeinde Lesná (Schönwald) befindet. In Flossenbürg befand sich von 1938 bis 1945 das Konzentrationslager Flossenbürg der Nationalsozialisten.


Am Mittelpunkt Europas: Bad Neualbenreuth in der Oberpfalz

Bad Neualbenreuth (bairisch: Neialwaraad) ist ein Markt im Osten des oberpfälzischen Landkreises Tirschenreuth. Er grenzt an Tschechien und ist ein staatlich anerkanntes Heilbad (Standort des Sybillenbads).

Der Mittelpunkt Europas auf dem Tillenberg ist der in der k.u.k.-Zeit errechnete Mittelpunkt Europas.

Fränkische Impressionen


Ausflug nach Mönchsondheim zur Kirchenburg; Unterfranken - Mönchsondheim ist ein Stadtteil der Stadt Iphofen im unterfränkischen Landkreis Kitzingen.


Die Kirchenburg Mönchsondheim umfasst die befestigten Bereiche des Kirchhofes um die evangelisch-lutherische Kirche St. Bonifatius. Die Anlage gilt als eine der besterhaltenen ihrer Art in Franken und ist heute Mittelpunkt des Kirchenburgmuseums Mönchsondheim.
Ostheim vor der Rhön - Wehrkirche
Ostheim v.d. Rhön, Kirchenburg; der Ort kam erst 1945 zu Bayern; in den Jahrhunderten zuvor hatte das Städtchen immer wieder den Landesfürsten gewechselt. Die damaligen Fehden des Mitelalters spiegeln sich auch deutlich wider in der durch einen doppelten Mauerring mit vier Ecktürmen, Zwinger und kleineren Bastionen bewehrten Kirchenfestung.

Die in Form eines umgedrehten Schiffsrumpfes gearbeitete hölzerne Kuppel des Kirchenschiffs ist kunstvoll bemalt.
Frauenroth in der Rhön
Die von einem unbekannten Meister Mitte des 13. Jahrhunderts geschaffenen lebensgroßen Reliefsteine in der ehemaligen Klosterkirche Frauenroth (Gemeine Burkardroth, Landkreis Kissingen), die das Stifterpaar darstellen, zählen zu den bedeutendsten bildhauerischen Meisterwerken jener Zeit und sind der wertvollste Kunstschatz der Rhön. Graf Otto von Bodenlauben-Henneberg, Kreuzritter und Minnesänger (seine Lieder sind in der Manesse-Handschrift aufgenommen, der Sammlung der bedeutendsten Dichtung des Mittelalters) und seine Gemahlin Beatrix von Courtenay, Tochter eines Fürstengeschlechts aus Palästina und zu ihrer Zeit als morgenländische Schönheit gepriesen, hatten nach ihrer Rückkehr aus dem heiligen Land das Kloster gegründet. Der Sage nach soll die Gründung an dem Ort erfolgt sein, an dem Burkhardrother Frauen den vom Wind weggetragenen Schleier der Gräfin gefunden haben. In der Wandnische im Hintergrund wird noch immer eine Attrappe des Legenden-Schleiers aufbewahrt.

Beatrix von Courtenay (frz. Beatrice; † nach 1245) war Herrin der „Seigneurie de Joscelin“ im Königreich Jerusalem. Sie war die älteste Tochter und Erbin des Joscelin III. von Courtenay und seiner Gattin Agnes von Milly.

Am 21. Oktober 1186 verlobte sie sich mit Wilhelm von Lusignan († vor 1208), Herr von Valence, einem Bruder Guidos von Lusignan. Es ist kein Beleg dafür erhalten, ob die Ehe vollzogen wurde; mit Wilhelm hatte sie keine Kinder. Zwischen 1206 und 1208 heiratete sie den deutschen Kreuzritter und Minnesänger Otto von Botenlauben, der aus ihrem Recht die Regierung der Seigneurie de Joscelin übernahm, die sie nach dessen Tod geerbt hatte. Mit Otto hatte sie zwei Söhne.

1220 verkauften Otto und Beatrix ihre Besitzungen im Heiligen Land an den Deutschen Orden unter Hermann von Salza und kehrten in Ottos deutsche Heimat zurück, wo sie auf der Burg Botenlauben residierten. 1231 stiftete sie zusammen mit ihrem Mann das Zisterzienserinnen-Kloster Frauenroth. Sie starb nach 1245 und wurde wie ihr Gatte im Kloster Frauenroth begraben.

Bad Kissingen


Bad Kissingen, bayerisches Staatsbad an der Fränkischen Saale. Hier kurte im 19. Jahrhundert die Haute Volee der europäischen Hocharistokratie. Reichskanler Otto von Bismarck u.a. verweilte gerne hier, aber auch der russische Zar.
Point Alpha in der Rhön im Dreiländereck zwischen Hessen, Bayern und Thüringen. Im Kalten Krieg war Point Alpha ein US-Beobachtungs-Stützpunkt. Heute ist Point Alpha der Name einer Mahn-, Gedenk- und Begegnungsstätte.



Montag, 30. August 2021

In Oberfranken


Bayreuth


Bayreuth (Oberfranken): Die Eremitage, Wagner (Haus Wahnfried und die Festspiele auf dem "Grünen Hügel") und die Universität.

Die Stadt ist Sitz der Regierung von Oberfranken, des Bezirks Oberfranken und des Landratsamts Bayreuth. Weltberühmt ist Bayreuth durch die alljährlich im Festspielhaus auf dem Grünen Hügel stattfindenden Richard-Wagner-Festspiele. Das markgräfliche Opernhaus gehört seit 2012 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Anders als der Name vermuten lässt, gehört die Stadt erst seit dem Jahr 1810 zu Bayern. Der Namensbestandteil "reuth" bedeutet "Rodung".

Felsengarten Sanspareil – Wonsees (Oberfranken)


Die Gegend um die mittelalterliche Burg Zwernitz zwischen Bayreuth und Bamberg diente seit frühen Zeiten der markgräflichen Jagd. Doch erst 1744 entstand der Plan, an diesem abgelegenen Platz so etwas wie einen Wundergarten anzulegen.

Von 1744 bis 1748 herrschte rege Bautätigkeit, da man den natürlich gewachsenen Felsenhain bis zur Hochzeit der Tochter Friederike mit einem kleinen Schlösschen, einem Belvedere, einem Ruinentheater und anderen Staffagen ausschmücken wollte.

Beim Anblick des Felsengartens soll eine Hofdame 1746 ausgerufen haben: "Ah, c'est sans pareil" – "Das ist ohnegleichen!", worauf Markgraf Friedrich im selben Jahr die Umbenennung des Ortes Zwernitz in Sanspareil anordnete. Und in der Tat ist diese Bezeichnung für den Felsengarten sehr treffend.

Thurnau in Oberfranken


Im Städtedreieck Bayreuth - Kulmbach - Bamberg, am Nordrand der Fränkischen Schweiz, liegt der malerische Töpferort Thurnau.

Den historischen Ortskern prägt das mächtige Burgschloss, welches im 13. Jh. vom Rittergeschlecht der Förtsche gegründet wurde. Von dem Schloss führt ein hölzerner Brückengang direkt in die Patronatsloge in der der St.-Laurentius-Kirche.

Thurnau war Sitz des Ministerialengeschlechts der Förtsch. Lehnsherr war seit 1292 der Bischof von Bamberg. Nach dem Aussterben der Familie von Förtsch 1564 wurden ihre Rechtsnachfolger Hans-Georg von Giech und Hans Adam von Künsberg. 1699 bestätigten die Markgrafen von Bayreuth den Grafen Giech die lange umstrittene Hohe Gerichtsbarkeit und damit die Landeshoheit. 1731 kauften die Grafen Giech den Künsberg’schen Anteil des Condominats. 1796 verleibte sich Preußen im Zuge der Hardenberg'schen Revindikationspolitik die Herrschaft Thurnau ein. Im Frieden von Tilsit 1807 fiel Thurnau als Teil des preußischen Fürstentums Bayreuth an Frankreich und kam 1810 zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Thurnau.

Mit fünf Töpfereien ist der Markt Thurnau bis heute ein lebendiger Töpferort geblieben. Auf dem alljährlich stattfindenden Weihnachts-Töpfermarkt am 2. Advents-Wochenende kommen aus ganz Deutschland Töpfer und Keramiker und bieten von hochwertiger Gebrauchskeramik bis zum wertvollen Einzelstück, vom Rakubrand bis Porzellan, die ganze Vielfalt des keramischen Schaffens an. Die Werkstätten und Ateliers der Töpfer und Kunsthandwerker können das ganze Jahr über besucht werden.

Die Klauskirche bei Betzenstein in der Fränkischen Schweiz


Die Klauskirche ist eine Durchgangshöhle nahe Betzenstein im oberfränkischen Landkreis Bayreuth in Bayern. Der Name Klauskirche beruht auf dem Klauskirchenberg, in dem die Höhle liegt. Dort soll sich früher die abgegangene St.-Nikolaus-Kapelle befunden haben.

Die Pegnitz - Quelle und Versickerung am Wasserberg in Pegnitz (Oberfranken)


In der Fränkischen Schweiz - Tüchersfeld, Walberla, Effeltrich, Egloffstein, Egloffsteinerhüll, Hundshaupten -


Die Linde von Effeltrich


Zwar muss auch sie, wie all ihre etwa gleichaltrigen Artgenossen, gestützt werden, aber sie lebt noch: die mehr als 800 Jahre alte Tanzlinde im "Trachtendorf" Effeltrich im oberfränkischen Landkreis Forchheim. Neben der Wehrkirche Sankt Georg findet sich der Baum mit seiner ausladenden gewaltigen Krone von rund 60 Metern Umfang, dessen Umgebung in früheren Jahrhunderten nicht nur Tanz-, sondern auch Rats- und Gerichtsplatz gewesen ist.

Die Kunigundenlinde bei Kasberg in der Fränkischen Schweiz

Das Naturdenkmal Kasberger Linde (auch als Kunigundenlinde oder Franzosenlinde bekannt) ist eine Sommer-Linde (Tilia platyphyllos) am Rand des Gräfenberger Ortsteils Kasberg im Landkreis Forchheim. In der Nähe des Baumes wurden im Mittelalter vermutlich Gerichtstage abgehalten. Nach unterschiedlichen Schätzungen ist die Linde 600 bis 1000 Jahre alt und seit 1976 als Naturdenkmal bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Forchheim gelistet. Direkt neben der alten Kasberger Linde steht eine weitere, etwa 150-jährige Linde.


Der Stamm der Linde ist weitgehend ausgehöhlt, bis auf einen stark geneigten Rest zerstört und wird mit Eisenklammern und Gewindestäben zusammengehalten. Der Reststamm und ein annähernd waagerecht ausladender Hauptast werden von mehreren Eisen- und Holzstangen gestützt. Im Stamm siedelte sich ein Holunderstrauch an, der durch eine Öffnung nach außen wächst. Die Borke ist an vielen Stellen mit Moosen und Flechten bedeckt, die noch vorhandenen Teile der Krone sind von Misteln bewachsen.

Da das älteste Holz aus dem Zentrum des Stammes fehlt, ist weder eine Jahresringzählung noch eine Radiokohlenstoffdatierung möglich. Das tatsächliche Alter der Linde kann deshalb nur grob geschätzt werden. Ein Vertreter des Deutschen Baumarchivs schätzte im Jahr 2008 ihr Alter auf 600 bis 800 Jahre; mehrfach wurde auch ein Alter von über 1000 Jahren vermutet.

Einer Sage zufolge soll die heilige Kaiserin Kunigunde, die Gemahlin von Kaiser Heinrich II., vor etwa 1000 Jahren die Linde eigenhändig gepflanzt haben.

Über die Sage der Pflanzung der Kunigundenlinde steht in der Chronik von Gräfenberg von 1850:

„Sie soll nehmlich von Kunigunda, der Gemahlin Kaiser Heinrichs II, gesetzt worden, und diese Pflanzung müßte etwa im Jahr 1008 geschehen sein, als Heinrich zu Bamberg war, und das dortige Bistum gründete, und als sich Städte zu erheben und der freie Bürgerstand sich zu bilden anfieng, durch welchen der Leibeigenschaft der erste kräftige Stoß beigebracht worden ist, und von welchem sich allmählich die Freiheit über das Landvolk verbreitete.“

Um die Linde ranken sich aus den Revolutionskriegen und den Napoleonischen Kriegen verschiedene Geschichten und Sagen: So hätten 1795 im Ersten Koalitionskrieg ungarische Soldaten unter der Linde gelagert, wobei sich ein Husar mit seinem Pferd in der Linde versteckt habe, so dass er nicht zu erkennen war und so den Feinden entkommen konnte. Als französische Truppen 1796 durch Kasberg zogen, sollen Soldaten des Generals Jean-Baptiste Jourdan mit einer Kanone auf die Linde geschossen haben, weshalb diese im Volksmund auch Franzosenlinde genannt wird.

In unmittelbarer Nähe Kasbergs fanden 1798 Kämpfe kaiserlicher Regimenter mit Truppen des französischen Generals Augereau statt. Bei einem Marsch französischer Soldaten durch Kasberg im Jahr 1806 wurde die Linde in Brand gesteckt, wobei der Stamm durch das unter dem Baum entfachte Feuer schwer beschädigt, aber nicht völlig zerstört wurde.





Am Main

Unterfranken ist Bildstockland

Ein Bildstock, auch als Marterl oder Marter bekannt ist ein religiöses Kleindenkmal. In Unterfranken ist die Errichtung und Pflege von Bildstöcken eine weit verbreitete Form der Volksfrömmigkeit. Sie sind als Anstoß zum Gebet unterwegs gedacht, als Zeichen der Dankbarkeit für überstandene Gefahren oder Seuchen, bzw. zur Erinnerung an besondere Unglücksfälle oder an bedeutende Menschen.

Seit dem Mittelalter entstand in Franken ein einmalig reichhaltiger und vielfältiger Bestand an Bildstöcken. Sie wurden zu Wahrzeichen der fränkischen Landschaft – untrennbar mit ihr verbunden. Der hier steht bei Sommerach.

Die sogenannte Viersäulenmarter ist ein bedeutender Bildstock auf der Gemarkung Sommerachs. Er befindet sich an der Landstraße KT 57 in Richtung Volkach. Erstnmals beschrieben wurde der Bildstock im Jahr 1700. Diese Jahreszahl ist über der Kreuzigungsszene in den Zwickeln vermerkt.

Mainbernheim in Unterfranken, Landkreis Kitzingen - Streetview


Am Main - Ochsenfurt, Frickenhausen, Marktbreit, Sulzfeld, Kitzingen, Volkach, Sommerach


Hochwasser am Main in Unterfranken (Archivbilder)


Würzburg - die Barockstadt am Main - wir sehen die Festung Marienberg, die Residenz der Fürstbischöfe, das Käppele von Balthasar Neumann, die Mainbrücke und mehr.


Im Jahr 704 wurde Würzburg erstmals als „Castellum Virteburch“ urkundlich erwähnt und 2004 das 1300-jährige Stadtjubiläum gefeiert. Im Mittelalter war die Stadt ein bedeutendes wirtschaftliches, geistliches und hoheitliches Zentrum. Bis zur Industriellen Revolution blieb die überregionale Bedeutung hoch, es entstand ein eindrucksvolles Stadtbild. Dieses wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, insbesondere durch den Bombenangriff am 16. März 1945. Beim Wiederaufbau wurden bedeutende Einzeldenkmäler wie die meisten Kirchen der Altstadt äußerlich rekonstruiert, jedoch nur wenige Bürgerhaus-Ensembles und Traditionsinseln. Die ebenfalls im Krieg schwer beschädigte und anschließend wieder aufgebaute Würzburger Residenz mit Hofgarten und Residenzplatz wurde 1981 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Sie war nach dem Aachener Dom das zweite deutsche Bauwerk auf der Liste.
Im 17. Jahrhundert war Zeil ein wahrhaft "heißes Pflaster": In Zeil wurden verglichen mit der Einwohnerzahl zwischen 1616 und 1631 unverhältnismäßig viele Hexenprozesse geführt und in der Folge die Angeklagten hingerichtet oder verbrannt. Endgültig beendet waren die Hexenprozesse erst 1631, als die schwedische Armee vor Zeil stand. Heute geht man davon aus, dass in Zeil mehr als 400 Menschen als Hexen und Hexenmeister verbrannt wurden.
In der Osterzeit finden wir in Zeil einen besonders schönen Osterbrunnen.
Bamberg: Die Altstadt ist einer der größten weitgehend unversehrt erhaltenen historischen Stadtkerne in Deutschland und seit 1993 als Weltkulturerbe in die Liste der UNESCO eingetragen.


Im Jahre 902 wurde zum ersten Mal ein Castrum Babenberch auf dem heutigen Domberg genannt. Es gehörte dem ostfränkischen Geschlecht der älteren Babenberger, die das Lehen 903 in einer blutigen Fehde mit den rheinfränkischen Konradinern verloren. Bei der sogenannten Babenberger Fehde starben drei babenbergische Brüder. Die Besitzungen fielen an den König und blieben bis 973 Königsgut. Kaiser Otto II. schenkte das Castrum seinem Vetter, dem Herzog von Bayern, Heinrich dem Zänker.

1007 erfolgte die Gründung des Bistums durch König Heinrich II., den Sohn Heinrichs des Zänkers, und im gleichen Jahr ließ er den ersten Dom errichten, der aber zweimal abbrannte und durch den heutigen, aus dem 13. Jahrhundert stammenden Bau ersetzt wurde. 1208 wurde König Philipp von Schwaben in Bamberg durch Otto VIII. von Wittelsbach ermordet.

Das ehemalige Hochstift Bamberg war gemeinsam mit den Hochstiften Würzburg und Eichstätt sowie in Kurmainz, dem benachbarten protestantischen Fürstentum Bayreuth, der kleinen schwäbischen Herrschaft Wiesensteig und Ellwangen eines der Hauptzentren der frühneuzeitlichen Hexen- und Zaubererverfolgung in Süddeutschland. In Bamberg wurde 1507 die Constitutio Criminalis Bambergensis in Kraft gesetzt, die unter anderem die Strafe für Hexerei auf Tod durch Verbrennen festlegte.

Infolge lang anhaltender, teils gewalttätiger Machtauseinandersetzungen zwischen Bürgern und dem jeweiligen regierenden Fürstbischof Bambergs, einer durch Missernten in der Kleinen Eiszeit und Kriegseinwirkungen ausgelösten Hungersnot und eines starken persönlichen Hexenglaubens des regierenden Bamberger Fürstbischofs Johann Georg II. Fuchs von Dornheim, genannt der Hexenbrenner (1623–1633), erreichten die Verfolgung und Hinrichtung von Personen und ganzer Familien unter dem Vorwurf der Hexerei in Bamberg in den 1620er und frühen 1630er Jahren ihren Höhepunkt. Der Weihbischof Friedrich Förner war der wichtigste Prediger und der eigentliche Scharfmacher der Hexenverfolgung. Johann Georg II. Fuchs von Dornheim errichtete speziell für die Inhaftierung von der Hexerei Beschuldigter im Jahr 1627 das einst im Bereich der heutigen Promenade gelegene sogenannte Drudenhaus, auch Malefizhaus genannt.

Aus überlieferten Prozessakten geht hervor, dass von 1595 bis 1631 in drei Wellen über 880 Personen der Hexerei oder Zauberei angeklagt und hingerichtet wurden. Erst der Einmarsch schwedischer Truppen im Februar 1632 setzte dem Treiben des Bischofs und seiner Häscher ein Ende.



Sonntag, 29. August 2021

In Franken


Iphofen und Umgebung - Rödelsee, die Kirchenburg von Mönchsondheim, Mainbernheim, Schwarzenberg, Münchsteinach


Bayerns nördlichste Stadt: Fladungen in der Rhön
Fladungen in der Langen Rhön ist Bayerns nördlichste Stadt. Sie kam erst während der napoleonischen Ära zu Bayern. Und im Rhön-Museum findet man folgerichtig dann auch noch ein altes Grenzschild aus der damaligen Zeit. Seit den Verträgen von Paris 1814 gehören der Ort Fladungen und die Umgebung endgültig zu Bayern.

Ipsheim in Mittelfranken
Weinort an der Mittelfränkischen Bocksbeutelstraße

Der Weinort ist auch bekannt für seine Störche. Der Horst ist in der Ortsmitte auf dem historischen Kastenbau, dem ehemaligen Zehnthaus.


Das Wasserschloß Breitenlohe liegt im Ort Breitenlohe, einem Ortsteil von Burghaslach im mittelfränkischen Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim.

Stadt Königsberg i.Bay.: Eine romantische fränkische Kleinstadt wie aus dem Bilderbuch - ein Fachwerk-Ensemble von europäischem Rang, das vom großen Touristenstrom bisher noch verschont wurde.
Regiomontanus, geboren in Königsberg: Johann(es) Müller (später lateinisch genannt Regiomontanus „der Königsberger“; * 6. Juni 1436 in Königsberg in Bayern; † 6. Juli 1476 in Rom) war ein bedeutender Mathematiker, Astronom und Verleger des Spätmittelalters. Er hieß kurz Hans Müller, latinisiert Johannes Molitor(is), und verwendete meistens den vom Herkunftsort abgeleiteten Namen Joannes de Monteregio (oder getrennt geschrieben de Monte Regio). Der latinisierte Name Regiomontanus wurde von ihm selbst und seinen Zeitgenossen noch nicht gebraucht, sondern soll erstmals 1531 von Philipp Melanchthon verwendet worden sein.
Regiomontan war neben seinem Lehrer Georg von Peuerbach der bedeutendste Vertreter der Wiener astronomischen Schule und ein Wegbereiter des Kopernikus. Seine Ephemeriden waren unter Seefahrern hochgeschätzt.

Samstag, 28. August 2021

Fränkische Dorfkirchen


Sankt Georg in Effeltrich - Die Kirchenburg Effeltrich wurde Ende des 15. Jahrhunderts als Wehrkirche erbaut.


In Effeltrich erwartet einen die am besten erhaltene Kirchenburg in ganz Oberfranken, die mit der rund 200 Meter langen Mauer, den vier Türmen und dem Wehrgang ihre Besucher beeindruckt.

Im Inneren erwarten den Besucher einige Figuren aus der Hochgotik, ein barocker Hochaltar sowie eine Rokokokanzel. Der Altarraum bekam 1993 einen Bronzealtar als Lebensbaum gestaltet.

Erklärung des Namens Georgi-Ritt: Der Patron der Effeltricher Kirchenburg ist der hl. Georg.

Im 4. Jahrhundert erlitt Georg den Martyrertod. Sein Beispiel begeisterte die Menschen, so daß sie sein Leben mit Legenden ausschmückten und so vor dem Vergessen bewahrten. Häufig wird er als Ritter dargestellt, der einem Drachen einen tödlichen Lanzenstoß versetzt, um eine Stadt vor diesem menschenverachtenden Ungeheuer zu retten. Dieser Drachenkampf meint eigentlich den Kampf, den jeder Christ zu bestehen hat mit dem Bösen in der Welt.

Die Wehrkirche von Kraftshof - Nürnberg - Knoblauchsland

Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde das Ensemble des Wehrkirchhofs in den überlieferten Formen wiederaufgebaut. Die mittelalterliche Kirche St. Georg (ehem. auch St. Maria und Heilig-Kreuz) ist als Wehrkirche vollständig von einer Mauer mit Wehrgang und Ecktürmen umgeben. Eine reiche Ausstattung befindet sich im Innern.


Wohl 1305–1315 ließ Friedrich Kreß die Kirche als Filiale von Poppenreuth erbauen, von der noch heute Teile im Chorturm erhalten sind. Ein gutes Jahrhundert später wurde das Langhaus erweitert (1438). Die 1943 in vielen Teilen zerstörte Anlage wurde mit Mitteln der Brüder Samuel und Rush Kreß bis 1952 rekonstruiert. 2005 bis 2011 wurde das Kirchenensemble saniert.

Sankt Andreas in Kalchreuth

Die evangelische Kirche St. Andreas ist eine gotische Saalkirche in Kalchreuth im Landkreis Erlangen-Höchstadt in Mittelfranken.


Die Kirche ist seit dem Jahr 1390 erstmals bezeugt und wird 1502 als Gnadenort genannt. Das Langhaus wurde 1471, der Chor 1494 und der Turm erst 1788/1789 errichtet. Bei einer Renovierung im Jahr 1979 wurde der Langhausboden angehoben. Das Äußere ist durch Anbauten im Norden einschließlich des barocken Kirchturms gekennzeichnet, am Chor sind Strebepfeiler angebracht. Der eingezogene dreiseitig geschlossene Chor ist mit einem Netzrippengewölbe versehen, das Langhaus mit einem hölzernen Spiegelgewölbe und hölzernen Doppelemporen.

Die Ausstattung ist in einzigartiger Vollständigkeit erhalten. Der künstlerisch wertvolle Hochaltar ist eine angeblich 1498 gestiftete, umfangreiche Arbeit der Wohlgemuth-Werkstatt. Er zeigt im Schrein vollplastische Figuren der Madonna mit den Heiligen Andreas, Wolfgang, Petrus und Ursula unter Baldachinen mit Rankenwerk. Die Innenflügel zeigen Reliefs mit Szenen aus dem Marienleben, die Außen- und Standflügel zwölf gefasste Passionsdarstellungen. Im hohen Gesprenge ist über den Heiligen Magnus, Martin und Jakobus dem Älteren der Auferstandene zu sehen, in der Predella Apostelfiguren, Kirchenväter, Heilige und Stifter. Die Holzschnitzarbeiten werden der Werkstatt von Veit Stoß zugeschrieben.

Der linke Seitenaltar, der Maria-Selbdritt-Altar, ist ein Flügelaltar aus einer Nürnberger Werkstatt aus dem Jahr 1561 und wird dem Meister des Martha-Altars zugeschrieben. Die Gemälde sind in der Art Wolf Trauts gestaltet. Zu den Holzfiguren gehören eine Muttergottes des ausgehenden 15. Jahrhunderts, eine Pietà aus den Jahren 1495–1500 und ein heiliger Jakobus der Ältere aus den Jahren 1510–1520. Von besonderer Bedeutung sind auch die Tonfiguren der sitzenden zwölf Apostel aus den Jahren 1380–1390, die möglicherweise aus einer niederbayerischen Werkstatt stammen.

Das ungewöhnlich reich gestaltete Sakramentshaus wurde 1498 gestiftet und stammt aus der Werkstatt Adam Krafts, ohne dessen Sakramentshaus von St. Lorenz in Nürnberg dieses Werk nicht vorstellbar ist. Die reich gestaltete Kanzel ist ein Werk aus dem Jahr 1693. Ein Gemälde vom ehemaligen südlichen Seitenaltar von Nürnberger Herkunft stammt möglicherweise aus der Werkstatt von Pleydenwurff dem Jüngeren aus der Zeit um 1490/1500 und stellt Heilige dar. Ein weiteres Bild vom Ende des 15. Jahrhunderts zeigt eine Darstellung des Marientods mit kniender Stifterfamilie. Ein flandrischer Teppich aus der Zeit um 1470–1480 zeigt die Muttergottes. Ein friesartiger Wandbehang aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ist mit gestickten Darstellungen aus dem Alten Testament gestaltet. Zahlreiche Kabinettscheiben, zumeist mit Wappendarstellungen, werden mit Veit Hirschvogel dem Älteren in Zusammenhang gebracht. Weiter sind mehrere Totenschilde des 16./17. Jahrhunderts erhalten.

Nürnberg - Großgründlach - Sankt Laurentius -


Der viereckige Turm der Kirche St. Lorenz (St. Laurentius), die bereits 1303 nachweisbar und seit 1348 von Zisterzienserinnen in Nutzung ist, wurde im Osten über dem Chor (Chorturm) errichtet; die drei unteren Geschosse sind "steinsichtig" (mit je einer Sonnenuhr an der Ost- und Südseite), das achteckige Glockengeschoss ist verputzt. Im Innern finden sich Ausstattungsstücke aus verschiedenen Zeiten: Grabplatte, Glasmalereien, barockes Grabdenkmal, Emporenanlage mit Orgel, Türbeschläge.



Freitag, 27. August 2021

Im Nürnberger Knoblauchsland


Knoblauchsland ist die Bezeichnung für eines der größten zusammenhängenden Gemüseanbaugebiete seiner Art in Deutschland, dessen Erschließung bis in das 8. Jahrhundert zurückreicht. Die historisch bedeutsame, altfränkische Kulturlandschaft liegt in der Mitte des Städte-Dreiecks Nürnberg-Fürth-Erlangen in Bayern. Das Gemüseanbaugebiet war durch intensive Wechselbeziehungen zu den angrenzenden städtischen Räumen geprägt. Auf der einen Seite stand die Versorgung der Stadtbevölkerung mit Gemüse und auf der anderen Seite schützte die Stadt Nürnberg die nahe gelegenen Anbauflächen und Bauern in Kriegs- und Notzeiten.

Im Südosten schließen sich die Freiflächen des Flughafens Nürnberg an den Landschaftsraum an. Der Flughafen Nürnberg „Albrecht Dürer“ (IATA: NUE, ICAO: EDDN) ist der internationale Flughafen der Stadt Nürnberg sowie der gleichnamigen Metropolregion und zweitgrößter Flughafen in Bayern. Er nahm 1955 als Ersatz für den bei Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg zerstörten Flughafen Nürnberg-Marienberg seinen Betrieb auf.
Der Flughafen rangierte nach Fluggästen 2019 auf Platz zehn der Flughäfen Deutschlands. Die Betreibergesellschaft ist die Flughafen Nürnberg GmbH, Gesellschafter sind die Stadt Nürnberg (50 %) und der Freistaat Bayern (50 %). Nach dem Abzug von Air Berlin arbeitete der Flughafen einige Jahre defizitär, ist aber nun als einer der am schnellsten wachsenden Airports Deutschlands wieder in der Gewinnzone.
Im Knoblauchsland befindet sich auch unser bevorzugter Einkaufsmarkt.



Im Knoblauchsland sind 20 kleine und größere Dörfer gelegen. Hier einige im Portrait:
Im Nürnberger Knoblauchsland - Im dörflichen Umland der Frankenmetropole -


Die Erschließung des Knoblauchslandes reicht bis ins 8. Jahrhundert und ging von den Königshöfen Aurach, Fürth und Nürnberg aus. Die ersten Siedlungen waren Großgründlach, Eltersdorf und Königsmühle, die vom Königshof Aurach angelegt wurden, sowie Wetzendorf, Schniegling, Braunsbach, Poppenreuth, Boxdorf, Mannhof und Steinach, die durch Rodungen des Königshofs Fürth entstanden. Nach der Gründung von Nürnberg im Jahr 1040 entstanden im 11. und 12. Jahrhundert die Siedlungen Thon, Großreuth und Kleinreuth, um die wirtschaftliche Situation der jungen Stadt zu verbessern. Die weitere Erschließung des Gebietes oblag den Herren von Gründlach und den Herren von Berg, die vom König als Reichsdienstmänner eingesetzt wurden. Die Herren von Gründlach erschlossen das Gebiet nördlich der Gründlach und gründeten Kleingründlach, Reutles und Tennenlohe. Durch die Rodungen der Herren von Berg entstanden die Ortschaften Almoshof, Bislohe, Buch, Doos, Herboldshof, Höfles, Kraftshof, Kronach, Lohe, Neunhof, Sack, Schnepfenreuth, Stadeln und Ziegelstein.

Im Frankenjura - Die Fränkische Alb

Freiklettern im Pegnitztal bei Velden

Das Klettergebiet Nördlicher Frankenjura ist mit über 10.000 Routen an mehr als 1.000 Massiven und Türmen eines der am besten erschlossenen Klettergebiete der Welt. Das Klettergebiet befindet sich in der Fränkischen Schweiz und der Hersbrucker Alb zwischen den Städten Nürnberg, Bamberg, Bayreuth und Amberg. Dort wurde der erste Haken einzementiert und hatte das Rotpunkt-Klettern seine Wurzeln.

Der Klettersport blickt im Frankenjura auf eine lange Tradition zurück. Seit mehr als 200 Jahren zieht es Kletterfreunde in die ansprechende Mittelgebirgslandschaft – kaum verwunderlich bei rund 12.000 Kletterrouten an etwa 800 einzelnen Felsen. Die Kalkfelsen des Frankenjura versprechen mit ihren zahlreichen Rissen, Kaminen, Wänden, Kanten, Überhängen, Bierhenkeln und Fingerlöchern im Gestein ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Kletter-Erlebnis. Nicht umsonst haben hier Kletterikonen wie Wolfgang Güllich und Kurt Albert schwerste Routen in die bizarr anmutenden Felsformationen gelegt und damit Klettergeschichte geschrieben. Um die Wünsche der Kletterfans mit den Bedürfnissen der Tier- und Pflanzenwelt in Einklang zu bringen, haben Naturschutzverbände, Deutscher Alpenverein (DAV), IG-Klettern, Gemeinden und der Verein Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst zusammen verschiedene Kletterkonzepte erarbeitet, die sowohl Kletterspaß als auch Naturschutz miteinander verbinden. Im Rahmen der Kletterkonzepte wird ein kleiner Teil der Felsen zeitlich befristet zum Schutz seltener Vogelarten gesperrt. Die Kletterverbände DAV und IG-Klettern veröffentlichen die aktuell gesperrten Felsen auf ihren Internetseiten.

Im Wiesenttal - Die Wiesent ist ein rechter und östlicher Nebenfluß der Regnitz und der Hauptfluß der Fränkischen Schweiz mit 78 Kilometer Länge. Die Wiesent bietet die einzige noch erlaubte Flußwanderfahrt durch die Fränkische Schweiz und ist besonders bei Kanu-Fahrern sehr beliebt. Nach einer neuen Rechtsverordnung der Regierung von Oberfranken ist das Kanufahren ab 2006 auf der Wiesent nur noch eingeschränkt erlaubt, Floßfahrten sind generell verboten. An den Ufern kann man sonnenbaden und picknicken. Dabei ist Mückenschutz obligatorisch.


Nun beschränkt sich der Frankenjura bzw. die Fränkische Alb keineswegs auf die Fränkische Schweiz. Es gibt eine Mittlere Frankenalb und eine Südliche. Denn die Fränkische Alb zieht sich in nördlich-südwestliche Richtung von Lichtenfels am Main vorbei an Bamberg und Nürnberg im Westen und Bayreuth und Regensburg im Osten sowie Ingolstadt an der Donau im Süden bis zum Ostrand des von der Wörnitz durchflossenen Meteoritenkraters Nördlinger Ries, durch den sie von der westlich anschließenden Schwäbischen Alb getrennt ist. Ihre höchste Erhebung ist der 656 m hohe Dürrenberg am Hahnenkamm im äußersten Nordwesten des Südteils.

Die 1778 km² große Mittlere Frankenalb verbindet Nördliche und Südliche Frankenalb. Sie liegt fast vollständig im bayerischen Regierungsbezirk Oberpfalz und wird daher auch als Oberpfälzer Alb (oder Oberpfälzer Jura) bezeichnet. Lediglich der äußerste Nordwesten liegt in Mittelfranken.

Der Habsberg bei Velburg im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz ist Ortsteil der Stadt Velburg und ein Wallfahrtsort im Oberpfälzer Jura. Auf dem Habsberg befinden sich die Kirche Maria Heil der Kranken, eine Gnadenkapelle sowie ein Diözesanjugendhaus des Bistums Eichstätt. Der Berg ist 621 m hoch und der nördlichste Etappenpunkt auf dem knapp 240 km langen Jurasteig im oberpfälzischen Juraland.


Gründer der Wallfahrt auf den Habsberg war ein Johannes Panzer, Gerichtspfleger des Grafen Tilly, vom Schloss Helfenberg bei Lengenfeld. 1680 ließ er zum Dank für seine Heilung von der Gicht auf dem Habsberg aus Resten der Burgruine eine Kapelle mit einer Votivtafel errichten. Im Jahr 1682 wurde die Kapelle fertiggestellt und zog bald viele Pilger an. 1731 wurde diese Kapelle abgebrochen und dafür eine größere errichtet. Am 13. September 1747 wurde diese eingeweiht. In den Jahren 1761–1773 wurde die heutige Rokoko-Wallfahrtskirche Maria Heil der Kranken nach einem Entwurf des Münchener kurfürstlichen Hofmaurermeisters Leonhard Matthäus Giessl erbaut. Im Jahre 1764 schuf der Oberpfälzer Maler Johann Michael Wild das Deckenfresko des Altarraumes der Habsberger Wallfahrtskirche. 1961 wurde ein Jugendhaus errichtet, das mehrere Male umgebaut wurde. Auf halber Höhe befindet sich ein Waldfriedhof.

Der Hesselberg ist mit 689,4 Metern die höchste Erhebung Mittelfrankens. Er liegt 4 km nordwestlich von Wassertrüdingen und 60 km südwestlich von Nürnberg.

Die Steinerne Rinne bei dem kleinen Örtchen Rohrbach im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Bayern) gehört zu den bemerkenswertesten Naturwundern der Fränkischen Alb. Hier baut sich ein Bach sozusagen seinen eigenen Damm. Solche Steinernen Rinnen (von denen es einige im Naturpark Altmühltal gibt) entstehen, wenn das Wasser des Baches den Kalksandstein des Jura auslöst und in Verbindung mit dem Luftsauerstoff bei einer bestimmten Fließgeschwindigkeit des Wassers Tuff bildet. Diese Dämme wachsen pro Jahr ungefähr um einen Zentimeter.


Die Südliche Frankenalb ist im Wesentlichen identisch mit dem 2962,4 Quadratkilometer großen Naturpark Altmühltal, der auf dem Gebiet der Landkreise Donau-Ries, Eichstätt, Kelheim, Neuburg-Schrobenhausen, Neumarkt in der Oberpfalz, Regensburg, Roth und Weißenburg-Gunzenhausen liegt. Allerdings überschreitet der Naturpark im Nordwesten die Grenzen der Alb, während er in östlichen Richtungen nicht ganz bis an deren Rand heranreicht. Die Landschaft wird in West-Ost-Richtung durch das Altmühltal zwischen Treuchtlingen und Kelheim durchschnitten, welches zu den Tälern der Urdonau zählt.


Unterwegs im Altmühltal - wir besuchen Solnhofen, Eichstätt, Beilngries, Kelheim und Treuchtlingen. Wir sehen die Sola-Basilika, die Zwölf Apostel, den Karlsgraben (Fossa Carolina), das idyllische Hexenagger und die Bavaria-Buche bei Pondorf (Altmannstein). Auch werden wir einen Blick in die Kalkschiefer-Steinbrüche und genießen eine Brotzeit mit kühlem dunklem Weißbier auf der Willibaldsburg. Beeindruckend auch die Friedensmale im Hessental. Die Gungoldinger Wacholderheide ist eine alte Kulturlandschaft.

Im Oberen Pegnitztal

Die Meilkapelle ist eine Feldkapelle aus dem 18. Jahrhundert

Wir starten unseren Trip in Lauf an der Pegnitz. Durch seine verkehrsgünstige Lage hat sich Lauf an der Pegnitz in neun Jahrhunderten zur bedeutendsten und größten Stadt des heutigen Landkreises Nürnberger Land entwickelt.


Einen Besuch wert ist die Altstadt mit der Kaiserburg, einem Bauwerk von europäischem Rang. Kaiser Karl IV. ließ sie in seiner Eigenschaft als König von Böhmen zwischen 1357 und 1360 errichten. Noch heute ist die europaweit einzigartige Wappenkammer mit 112 in Stein gemeißelten und bemalten Wappen zu bewundern – zum Beispiel im Rahmen einer Burgführung.

Sehenswert sind auch das Hersbrucker und das Nürnberger Tor, das alte Rathaus, das Glockengießerspital, die Felsenkeller und der historische Marktplatz. Er bildet den reizvollen Rahmen für ein buntes, attraktives Angebot an Geschäften.

Woher kommt der Name „Lauf“?

Ursprünglich von „Loufen“, was so viel bedeutet wie „zu dem (Wasser-)Lauf“ oder gar „zu dem (Wasser-)Fall“. An der Stelle der Pegnitz, an der sich schon im 13. Jahrhundert Mühlen angesiedelt hatten, nämlich direkt unterhalb der späteren Burginsel, hat der Fluss zwischen Quelle und Mündung sein stärkstes Gefälle: sechs Meter auf 500 Meter (12 Promille). Es lag nahe, sich diese ungewöhnliche Wasserkraft zunutze zu machen.

1464 wurden hier vier Mahlmühlen, vier Sägemühlen, zwei Schleifmühlen und zwölf Hämmer betrieben. Im Industriemuseum Lauf können heute noch jeweils eine Mahlmühle und ein Hammerwerk besichtigt werden.

Unterwegs im oberen Tal der Pegnitz - Ein Road-Movie. Die stählernen und denkmalgeschützten Eisenbahnbrücken im Pegnitztal sind übrigens stark bedroht. Denn wenn es nach dem Willen der Bahn geht, dann sollen sie Beton-Konstruktionen weichen. Was die Idylle des Tales vernichten würde.


Artelshofen im Pegnitztal


Artelshofen ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Vorra im Landkreis Nürnberger Land in Bayern. Das landwirtschaftlich geprägte Artelshofen besteht aus etwa 100 Gebäuden inklusive Anbauten und ist von Feldern, Wiesen und Wäldern umgeben.

Schloß Artelshofen ist ein Herrensitz in Vorra-Artelshofen im Nürnberger Land. Die Ursprünge des Anwesens reichen wahrscheinlich bis in das späte 13. Jahrhundert, die erste urkundliche Erwähnung datiert von 1361, im 16. Jahrhundert wurde schließlich im Wesentlichen der gegenwärtige, zurzeit gut erhaltene Zustand erreicht. Schloss Artelshofen befindet sich in Privatbesitz und wird seit 2014 von einer gemeinnützigen Stiftung unterhalten.

In seiner mehr als 700-jährigen Geschichte wechselte das Anwesen an der Pegnitz häufig die besitzenden Familien, auch änderte sich die Rechtsform des Gutes. Die erste urkundliche Erwähnung 1361 nennt einen Heinrich von Sittenbach als Eigner, der Name findet sich in Mittelfranken in geografischen Objekten wie Sittenbach oder auch Kirchensittenbach, der mutmaßlich aus einem Sulzbacher Ministerialengeschlechts stammte.

Lungsdorf im Pegnitztal

Lungsdorf, ein kleiner idyllischer Ort in der Fränkischen Schweiz, an der Pegnitz gelegen. Mittelfranken (Landkreis Nürnberger Land). Lungsdorf nennt sich selbst "Die Perle des Pegnitztals".


Die Andreaskirche im Ankatal in der Hersbrucker Alb


Andreaskirche bei Rupprechtstegen

Die Andreaskirche ist eine sogenannte Hallenhöhle. Ihren Namen hat die Höhle der Legende nach davon, dass hier die ersten Christen der Region ihre Gottesdienste abgehalten haben sollen. Die geräumige Felsenhalle besitzt drei Eingänge, ist elf Meter lang, 20 Meter breit und sieben Meter hoch. Die Höhle ist ganzjährig frei zugänglich, liegt im Ankatal und ist von Rupprechtstegen oder Raitenberg aus über verschiedene Wanderwege erreichbar.

Wahrscheinlich wurde die Höhle bereits in der Bronzezeit und von den Kelten genutzt. In Krisen- und Kriegszeiten des Mittelalters war sie ein Rückzugsort der umliegenden Bevölkerung. In einer ausgeschlagenen Felsnische stand der Überlieferung nach ein Altar.

Neuhaus an der Pegnitz

Neuhaus an der Pegnitz und Burg Veldenstein (September 2003) - da hatten wir über ein verlängertes Wochenende quasi unsere Hochzeitsreise hin unternommen und uns auf der Burg Veldenstein einquartiert.


Als Hotelgäste (das Hotel gibt es leider nicht mehr) durften wir in die Burg fahren. Was einiges an Geschick bedarf, denn die Zufahrt ist steil und eng.

Die Burg Veldenstein ist eine große, gut erhaltene mittelalterliche Höhenburg oberhalb von Neuhaus an der Pegnitz am südlichen Ende des Veldensteiner Forsts, etwa 50 Kilometer nordöstlich von Nürnberg.

Am 31. Dezember 2012 lief der Pachtvertrag der Kaiser Bräu mit dem Freistaat Bayern aus. Das Hotel und die Wohnungen wurden geräumt, die Burg ist seitdem geschlossen und steht leer und der Freistaat prüft seitdem, wie sie künftig genutzt werden soll.

Im Mai 2013 stürzten 300 Tonnen Felsmaterial und Teile der Burgmauer ins Tal und beschädigten ein Haus. 16 Anwohner wurden evakuiert. Insgesamt 14 Monate war die Burg gesperrt. An der Stelle des Felsabbruchs entstand eine Aussichtsplattform. Ende Juli 2014 sollte die Burg wieder geöffnet werden. Wegen Sicherheitsbedenken blieb die aber weiter geschlossen. Das Staatsbauamt hatte offensichtlich Untersuchungen anstellen lassen, wie es zum Felssturz kam, und die fehlende Regenwasserableitung als Grund ausgemacht. Daraufhin wurde ein umfangreiches Sanierungsprogramm begonnen, das bis 2021 dauern soll. Erst danach kann der Ausbau der Räumlichkeiten für eine neue Nutzung beginnen.

Die im Stil des Rokoko 1766 gebaute Kirche St. Peter und Paul hat eine reichhaltige Innenausstattung Der Kirchturm ohne die Haube stammt noch von einem gotischen Vorgängerbau.

Der Markt Neuhaus a. d. Pegnitz liegt in einer außerordentlich reizvollen Landschaft im Nürn­berger Land, die mit einer Vielzahl markierter Wege zu größeren und kleineren Wan­de­rungen einlädt. Einer dieser Wan­der­wege, der Karstkundliche Wanderpfad, wurde auf Anregung von Richard G. Spöcker vom Frän­kischen Albverein markiert und am 4. Ok­to­ber 1936 eingeweiht. Die etwa 12 km lange Route führt den Wanderer zu kleineren Höhlen und anderen typischen Karstformen des oberen Pegnitzgebietes, als Höhepunkt auch zur Maximiliansgrotte im Ortsteil Krottensee.

Die Pegnitz - Quelle und Versickerung am Wasserberg in Pegnitz (Oberfranken)


Dienstag, 24. August 2021

Hunsrück, Mosel und Eifel

Prämierter Glanrind-Bulle meines Großvaters

Der Hunsrück ist ein in Rheinland-Pfalz und zu geringen Teilen im Saarland liegendes Mittelgebirge mit dem Erbeskopf (816 m ü. NHN) als höchster Erhebung. Als südwestlicher Teil des Rheinischen Schiefergebirges gehört es zu den älteren Gebirgen Deutschlands. Aus dem Hunsrück, aus Horn, kommt der mütterliche Teil meiner Familie.


Im weitesten Sinne zum Hunsrück, zum saarländischen Teil, gehört auch Otzenhausen mit seinem Hunnenring, einem ehemaligen keltischen Oppidum.



Im Gegensatz zur angrenzenden Mittelmosel ist der Hunsrück touristisch weit weniger erschlossen und noch weitgehend unberührt. Dennoch findet man zahlreiche Übernachtungs-
angebote und Speiselokale sowie Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Zudem sind in jüngerer Zeit Ansätze zur touristischen Vermarktung der Filme "Heimat" und "Heimat 3" von Edgar Reitz vorhanden. Der Regisseur Edgar Reitz drehte auf dem Hunsrück Anfang der 1980er Jahre den ersten Teil seiner Filmtrilogie Heimat, einen großen Teil davon in Woppenroth alias Schabbach. Von April bis August 2012 wählte Reitz für die Dreharbeiten zum Kinofilm "Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht" das Hunsrück-Dorf Gehlweiler aus. Der Film thematisiert die Epoche des Vormärz Mitte des 19. Jahrhunderts und die damalige Auswandererwelle aus dem Hunsrück nach Brasilien.

Erstmals wurde 1970 der deutsche Schmuck- und Edelsteinpreis in Idar-Oberstein verliehen, der seither jährlich vergeben wird und von zahlreichen nationalen und internationalen Prominenten besucht wird. Seit 1976 wird die deutsche Edelsteinkönigin alle zwei Jahre in Idar-Oberstein gekrönt. Sie repräsentiert die deutsche Edelsteinindustrie.

Einstmals dominierte die Edelsteinindustrie den Teil des Hunsrück zwischen Idar-Oberstein und dem Idarwald. Bis zum 19. Jahrhundert wurden noch Achate abgebaut, später wurden fast ausschließlich importierte Rohsteine geschliffen d. h. zum Endprodukt weiterverarbeitet. Heute werden nur noch hochwertige Schmucksteine in kleineren Manufakturen weiterverarbeitet. Die älteste Edelsteinschleiferei Deutschlands P.H. Hahn Söhne von 1886 besteht noch immer als Familienbetrieb. Daneben ist die Region der europäische Schwerpunkt für den Import und Vertrieb von im Ausland hergestellten Edelsteinprodukten. 1974 wurde in Idar-Oberstein die deutsche Diamant- und Edelsteinbörse eröffnet, die dem Weltverband der Diamantenbörsen angehört.

Seit dem Inkrafttreten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes im Jahr 2000 nimmt die dezentrale Erzeugung von Elektrizität durch Solar-, Wind- und Bioenergie eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben des Hunsrück ein. Der größte Teil des Stroms wird durch Windkraftanlagen erzeugt, die Hunsrückhöhen bieten ausreichend bis gute Standorte. Allein im Rhein-Hunsrück-Kreis stehen (Stand Februar 2013) 152 Windkraftanlagen, 203 Anlagen sind projektiert, beantragt oder in der Bauphase. Die ersten Anlagen wurden in den 1990er Jahren bei Beltheim durch private Investoren errichtet. Inzwischen investieren weltweit operierende Fonds in die Windenergieerzeugung im Hunsrück. Die kommunalen Haushalte partizipieren durch die Pacht- und Gewerbesteuereinnahmen von der Windenergieerzeugung. Jedoch regt sich bei vielen Bürgern zunehmend Widerstand gegen die fortschreitende und unkoordinierte „Verspargelung“ ihrer Heimatlandschaft.

An der Mosel


An der Mosel - flußabwärts von Trier nach Koblenz

Impressionen aus der Eifel


Unterwegs in der Eifel: Die Klöster Himmerod und Springiersbach, die Maare (Totenmaar, Gemündener Maar, Holzmaar und Schalkenmehrener Maar) und die Feengrotte bei Bad Bertrich, die Städte Daun und Wittlich.

Burg Arras bei Alf an der Mosel am Rande der Eifel


Die Burg beherbergt heute ein Hotel und Restaurant. Außerdem sehen wir dort Erinnerungsstücke an den Altbundespräsidenten Heinrich Lübke.

Sonntag, 22. August 2021

Cars & Fun



Eine Hommage an einen Traum-Sportwagen
Cars And Glamour - Schnelle Autos, schöne Frauen


Cars - Traumautos - Dreamcars


Für automobile Enthusiasten - Sportwagen, Roadster, Targas und Cabrios:
Peugeot 207 CC, Honda CRX ESi, Honda Integra Type R und Honda S2000

Honda CRX Coupé, 1990

Die im Herbst 1987 eingeführte zweite CRX-Generation war komplett neu entwickelt.

Mit der Modellpflege sollten die aus dem Motorsport gewonnenen Erfahrungen in die Serie übernommen werden. Das betraf vor allem das neu aus dem Motorradsport für den PKW-Betrieb weiterentwickelte computergestützte VTEC-System (Variable Valve Timing and Lift Electronic Control – variables Ventilsteuerzeiten- und Hub-Steuersystem) mit erhöhter Maximaldrehzahl und voll ausgeschöpftem Leistungspotential eines Saugmotors bei uneingeschränkter Straßentauglichkeit. Die Variante ED9 leistete bei 1595 cm³ Hubraum 91 kW (124 PS) mit Katalysator. Dadurch brauchte der ED9 7,5 Sekunden auf 100 km/h. Der mittlere Verbrauch lag bei durchschnittlich 7 l/100 km.

Alle vier Räder sind einzeln an Doppelquerlenkern („Double-Wishbone“) aufgehängt und haben Scheibenbremsen, vorne sind sie innenbelüftet.

Der Wagen hatte einen sehr engen Grenzbereich: Das hat mit der insgesamt sportlichen Abstimmung und dem kurzen Radstand zu tun. Bei normaler bis sportlicher Fahrt reagiert das Fahrzeug sehr direkt (Zahnstangenlenkung, Fahrwerkstyp) und präzise. Kurven konnten dennoch tückisch sein: Reagiert man auf das Untersteuern des Fronttrieblers mit Gaswegnahme, bricht unvermittelt das Heck aus.

Auch fehlen aktive und passive Fahrhilfen wie Fahrdynamikregelung (ESP), Antiblockiersystem (ABS) und Servolenkung.

Ich habe meinen gemocht. Gerade weil er ein kompromissloser Sportwagen war.

Honda CRX del Sol

Die dritte und letzte Auflage des CRX wurde im Frühjahr 1992 eingeführt. Im Gegensatz zu den vorigen CRX-Modellen ist er eine Targa-Variante mit Überrollbügel, der gleichzeitig der elektrisch einfahrbaren Heckscheibe als Rahmen diente.

Er verfügt über ein abnehmbares Aluminiumdach, das im Kofferraum verstaut werden kann und an einem hochklappbaren Hilfsrahmen unter der Kofferraumklappe befestigt wird. Auch bei abgenommenen Dach verbleibt dann ein Kofferraumvolumen von 300 Litern.





Samstag, 21. August 2021

Der Deutsche Orden in Franken

Schloß Ellingen

Seit 1216 gehörte Ellingen dem Deutschen Orden und war Residenz des Landkomturs der Ballei Franken. Sie war die mächtigste der 13 Provinzen (Balleien) im Deutschen Orden und deshalb stellte das kleine Ellingen ehemals das Zentrum einer weitgespannten Territorial- und Wirtschaftsmacht dar.
Ab 1718 entstand der barocke Schlossneubau unter dem Architekten Franz Keller. 1775 erfolgten durch den französischen Baumeister Pierre Michel d’Ixnard (1723–1795) Umbauten im Stil des frühen Klassizismus. Carl Philipp Fürst von Wrede ließ schließlich 1815 einige Raumfluchten mit kostbaren Seiden- und Papiertapeten, Möbeln, Glas und Bronzen aus Paris neu ausstatten. Diese Räume zählen mit den Stuckaturen und Möbeln d‘Ixnards zu den bedeutendsten Raumkunstwerken des Klassizismus in Bayern.

Der Deutsche Orden in Nürnberg

1190 – in Akkon, einer Hafenstadt bei Jerusalem im Heiligen Land wird eine Bruderschaft gegründet, die “Brüder des Deutschen Hauses Mariens”, die sich der Pflege der an Leib und Seele schwer verwundeten Kreuzritter widmen. Die Jungfrau Maria, die Heilige Elisabeth und der Heilige Georg werden ihre Schutzpatrone. Bald entsteht daraus eine Ordensgemeinschaft, die sich “Deutscher Ritterorden” nennt. Ihm gehören Geistliche und Adelige aus Familien an, die ihre Deutschstämmigkeit bis ins 15. Glied zurück verfolgen können. Armut, Keuschheit und Gehorsam müssen die jungen Ritter bei der Aufnahme, der “Investitur” geloben. Aber sie sind keine Mönche, sondern “Konventsherren”, die sich frei bewegen können.

Bald entstehen im deutschsprachigen Raum sog. Balleien und Komtureien. Die berühmteste Niederlassung ist die Marienburg in Ostpreußen.

In Nürnberg siedelt sich der Deutsche Orden Anfang des 13. Jahrhunderts an.

Am 20. Februar 1209 vermacht Kaiser Otto IV. dem Deutschen Ritterorden die Jakobskirche als Geschenk.


Dass gerade auf den Thron gekommene Herrscher das ihnen anvertraute Königsgut freigebig verschenkten, um sich Verbündete zu sichern, war im Mittelalter üblich. Damit siedelt sich der Deutsche Orden in Nürnberg an. Erstmalig wird hier die Jakobskirche urkundlich erwähnt und taucht aus dem Dunkel der Geschichte auf.

Die Reichsunmittelbarkeit des Ordens und seine kath. Konfession führten zu häufigeren Streitereien und Auseinandersetzungen mit der Stadt.

Der Rat setzte durch, dass in den beiden Deutschordenskirchen St. Jakob und St. Elisabeth der Gottesdienst nach der neuen Kirchenordnung durchgeführt werden musste. Nur für die Ordensangehörigen wurde die kath. Messe gestattet.

Aufgrund des Westfälischen Friedens kam es zum Kompromiss: Die Jakobskirche wurde endgültig an die Stadt gegeben, dafür durfte der Orden in der Elisabethkapelle regelmäßig eine kath. Messe feiern. Ausdrücklich nur bei geschlossenen Kirchentüren, um vorbeikommende Protestanten nicht in “Versuchung” zu bringen.

Orte des Deutschen Ordens in Franken, eine Auswahl: