Sonntag, 1. August 2021

Burgenland - Ostern 1997 - Eine Frühlingsreise

Wenn es bei uns hierzulande zum Teil noch so richtig kalt und eisig sein kann, herrschen im österreichischen Burgenland oft genug schon angenehm frühlingshafte Temperaturen. Wir haben es schon zur Genüge erlebt, daß wir in Nürnberg Mitte März bei winterlichen Verhältnissen losgefahren sind, vorbei am Bayerischen Wald, auch hinter der Grenze bei Passau und bis weit hinter Linz manchmal Schneetreiben. Und dann, irgendwo kurz vor Wien, ändert sich plötzlich das Wetter. So auch nach Ostern 1997. Wir waren eine Woche dort und konnten fast durch die Bank offen fahren.
Witzig: Als wir uns nach einer Woche wieder auf den Heimweg machten, holte uns der Winter wieder ein. Kurz hinter Wien setzte Schneetreiben ein, das uns begleitete bis Passau.


Eine Frühlingsreise ins österreichische Burgenland, Österreichs kleinstes und jüngstes Bundesland. Wir besuchen Apetlon im Nationalpark Seewinkel mit dem meistfotografierten Haus des Burgenlandes, Mörbisch, Rust, das kroatische Dorf Oslip (mit seinem Kulturzentrum Cselly-Mühle) und die Landeshauptstadt Eisenstadt. Wir besichtigen die Bergkirche mit der Grabstätte des Komponisten Joseph Haydn und ihrem sehenswerten Kalvarienberg. Außerdem das alte jüdische Ghetto und den jüdischen Friedhof. Und zum Abschluß das Schloß Halbthurn, den Sommersitz der Habsburger.

Nahezu jeden Schornstein im burgenländischen Rust ziert ein Storchennest. Wenn die Vögel im Frühjahr nach oft anstrengendem Flug durch noch winterliche Wetterfronten ankommen, dann weiß man in Rust: nun ist es nicht mehr lange bis zum Sommer!


Die ehedem Freie Reichsstadt Rust im Burgenland am Neusiedler See

Eisenstadt ist eine kleine österreichische Stadt und die Hauptstadt des Burgenlandes. Eine Hauptstadt, die man zu fuß in guten 25 Minuten durchqueren kann. Das Stadtzentrum wird durch das prachtvolle Schloß Esterházy mit seinen weitläufigen Landschaftsgärten geprägt. Im Schloß werden die Schätze der Familie Esterházy ausgestellt. Mit der interaktiven Ausstellung "Haydn explosiv" werden dort außerdem die Werke des Komponisten Joseph Haydn zum Leben erweckt. In dem mit opulenten Fresken verzierten Haydnsaal finden Klassikkonzerte statt.



Die Freistadt Eisenstadt (bairisch-österreichisch Eisnstod ausgesprochen, ungarisch Kismarton ‚Klein-Martin‘, kroatisch Željezno, romani Tikni Marton oder Srasta, hebräisch Asch) ist die Landeshauptstadt des Bundeslandes Burgenland in Österreich. Die Stadt liegt am Fuße des Leithagebirges und ist mit ihren 14.816 (Stand 1. Jänner 2020) Einwohnern die kleinste Landeshauptstadt in Österreich.

Um die ungarische Adelsfamilie Esterházy für das Haus Habsburg einzunehmen, wurde sie 1648 vom römisch-deutschen Kaiser Ferdinand III. in seiner Funktion als König von Ungarn unter anderem mit der Region Eisenstadt belehnt und 1687 von seinem Nachfolger Leopold I. in den Reichsfürstenstand erhoben. Das Fürstengeschlecht wandelte durch rege Bautätigkeit das Bild der Stadt nachhaltig.

Parallel dazu wurde Eisenstadt (in seinem damaligen Umfang innerhalb der Stadtmauern) am 26. Oktober 1648 vom Kaiser auf dringenden Wunsch der Bürgerschaft zur königlichen Freistadt erhoben, die außer dem König niemandem untertan war, und bezahlte dafür 16.000 Gulden und 3.000 Eimer Wein im Wert von 9.000 Gulden. Außerhalb der Stadtmauern, auf von ihm verwaltetem Gebiet, siedelte Paul I. Esterházy de Galantha 1670 unmittelbar neben dem damaligen Eisenstadt und in sechs umliegenden Orten, den sogenannten Siebengemeinden, etwa 3.000 Juden an, die zuvor aus Wien vertrieben worden waren. Samson Wertheimer (1658–1742), der in Wien als Hoffaktor tätig war, wirkte in Eisenstadt als Rabbiner.

Die Familie Esterházy entwickelte sich bald zu einer der reichsten Adelsfamilien Mitteleuropas und hatte zahlreiche Schlösser zur Auswahl. Sie entschied sich für Eisenstadt als fürstlichen Hauptsitz, baute die frühere Wehrburg zum repräsentativen Schloss um und pflegte eine sehr aufwändige, eindrucksvolle Hofhaltung, die sogar zu Besuchen von Kaiserin Maria Theresia führte. Mit der Bestellung von Joseph Haydn zum fürstlichen Hofkapellmeister in den 1760er Jahren begann hier eine 30 Jahre anhaltende Glanzzeit des Kunstlebens.



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