Freitag, 20. August 2021

Unterwegs in Mittelfranken (Teil 2)

Die Region Mittelfranken ist eine abwechslungsreiche, geschichtsträchtige und zudem noch malerisch wunderschöne Gegend.
Geheimnisvolles Wasserschloß

Idyllisch liegt neben Bechhofen im Kreis Ansbach das Wasserschloß Sommersdorf. Dieses Schloß birgt in der Krypta seiner Kapelle ein Geheimnis, das die Wissenschaft bis heute nicht lösen konnte: Die Sommersdorfer Mumien, seit über 400 Jahren nicht verwesende Leichen in ihren Sarkophagen, unter anderem ein schwedischer Oberst, der hier im Dreißigjährigen Krieg bestattet wurde. Ihm haben nur später die durchziehenden Krieger Napoleons seinen Degen geraubt.

Greifvogelschau auf Schloß Schillingsfürst


Schloß Schillingsfürst ist ein Schloß und Sitz des alten adligen Familienzweigs Hohenlohe-Schillingsfürst in Schillingsfürst bei Ansbach. Mit der Bildung der Königreiche Bayern und Württemberg wurde das Fürstentum Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst aufgelöst. Die Besitzungen um Schillingsfürst kamen zu Bayern, die Fürsten wurden Mitglied im Reichsrat der bayrischen nunmehrigen Königskrone (Bayern). Ein Besitzer des Schlosses, Fürst Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst (1819–1901), war zwischen 1866 und 1870 bayerischer Ministerpräsident und von 1894 bis 1900 Reichskanzler des Deutschen Kaiserreiches und preußischer Ministerpräsident.

Festung Rothenberg bei Schnaittach

Rothenberg ist Europas größte Barockfeste mit über 22 Meter hohen Wällen und Bastionen oberhalb von Schnaittach gelegen.


Die Festung Rothenberg ist eine Festung auf dem gleichnamigen, 588 m hohen Berg bei Schnaittach in der Fränkischen Alb.

Im 18. Jahrhundert wurde die Anlage vom Kurfürsten von Bayern nach französischem Vorbild als bedeutende Rokoko-Festung errichtet (Bauzeit von ca. 1729 bis 1750). Zeitweise waren 400 Soldaten untergebracht. Erbaut ist sie auf einer geschleiften älteren und kleineren Befestigungsanlage, die auf den Resten einer noch älteren Burgruine errichtet worden war, auf der zeitweise auch Conz Schott von Schottenstein als Burggraf beheimatet war.

In der Frankenalb. Engelthal, Schrotsdorf, Happurg und Hersbruck


Engelthal ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land und gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Henfenfeld. Der Ort liegt im Herzen der Fränkischen Alb. 1243 wurde das Dorf Swinach zum Sitz des Dominikanerinnenklosters Engelthal. Von 1289 bis 1356 lebte im Kloster Engelthal Christine Ebner, die ihre zahlreichen Visionen und Offenbarungen und die ihrer Mitschwestern literarisch verarbeitete (Leben und Offenbarungen, ab 1317 und Engelthaler Schwesternbuch, vor 1346). Aufgrund ihres Lebens und Werks gehörte sie zu den bemerkenswerten Frauen der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Bekannt ist Engelthal durch dieses Kloster, das im 14. Jahrhundert ein Zentrum mystischer Spiritualität und einer nahezu einmaligen Produktion deutschsprachiger mystischer Literatur war. In den folgenden Jahren erweiterte sich das Kloster nur wenig im lokalen Raum und gelangte 1504 in den Besitz der Reichsstadt Nürnberg. Im Zuge der Reformation wurde das Kloster 1565 aufgelassen, und Engelthal wurde wieder ein unbedeutender Flecken im Nürnberger Hinterland.

Das Dorf Schrotsdorf ist ein Ortsteil der mittelfränkischen Gemeinde Offenhausen im Nürnberger Land/Bayern. Der Ort ist ländlich geprägt. Neben einem alten Ortskern mit sehenswerten, ehemaligen Bauernhöfen entstanden am Ortsrand einige Neubauten. Geschäfte und Gastronomie sind in Schrotsdorf nicht zu finden.

Happurg (fränkisch: Habbuich) ist eine Gemeinde und deren Hauptort im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land. Die Gemeinde liegt im Osten der Hersbrucker Schweiz, einem Teil der Frankenalb. Die Gemeindeteile Happurg und Förrenbach sind staatlich anerkannte Erholungsorte.

Hersbruck (ostfränkisch Herschbrugg) ist eine Stadt und ein Mittelzentrum im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land sowie Teil der Metropolregion Nürnberg. Nach dem Tod Kaiser Ludwig IV. des Bayern aus dem Haus Wittelsbach im Jahr 1347 verfiel die Macht der Wittelsbacher. 1353 kaufte der neue Kaiser Karl IV. aus dem Haus der Luxemburger von Ruprecht I. von Wittelsbach die nördliche Oberpfalz und damit auch Hersbruck. Kaiser Karl IV. war auch König von Böhmen; Prag und Nürnberg waren häufige Aufenthaltsorte. Eine besondere Bedeutung kam dem Land zwischen den beiden Städten zu, die durch die Goldene Straße verbunden sind. An dieser liegt auch die Stadt Hersbruck, was ihr wirtschaftlichen Aufschwung bescherte. Karl gliederte die oberpfälzischen Gebiete dem Königreich Böhmen ein, die daraufhin als Neuböhmen bezeichnet werden. Hersbruck wurde böhmisches Lehen und bleibt dies formal bis 1806.

Lauf an der Pegnitz

>Durch seine verkehrsgünstige Lage hat sich Lauf an der Pegnitz in neun Jahrhunderten zur bedeutendsten und größten Stadt des heutigen Landkreises Nürnberger Land entwickelt.


Einen Besuch wert ist die Altstadt mit der Kaiserburg, einem Bauwerk von europäischem Rang. Kaiser Karl IV. ließ sie in seiner Eigenschaft als König von Böhmen zwischen 1357 und 1360 errichten. Noch heute ist die europaweit einzigartige Wappenkammer mit 112 in Stein gemeißelten und bemalten Wappen zu bewundern – zum Beispiel im Rahmen einer Burgführung.

Sehenswert sind auch das Hersbrucker und das Nürnberger Tor, das alte Rathaus, das Glockengießerspital, die Felsenkeller und der historische Marktplatz. Er bildet den reizvollen Rahmen für ein buntes, attraktives Angebot an Geschäften.

Woher kommt der Name „Lauf“?

Ursprünglich von „Loufen“, was so viel bedeutet wie „zu dem (Wasser-)Lauf“ oder gar „zu dem (Wasser-)Fall“. An der Stelle der Pegnitz, an der sich schon im 13. Jahrhundert Mühlen angesiedelt hatten, nämlich direkt unterhalb der späteren Burginsel, hat der Fluss zwischen Quelle und Mündung sein stärkstes Gefälle: sechs Meter auf 500 Meter (12 Promille). Es lag nahe, sich diese ungewöhnliche Wasserkraft zunutze zu machen.

1464 wurden hier vier Mahlmühlen, vier Sägemühlen, zwei Schleifmühlen und zwölf Hämmer betrieben. Im Industriemuseum Lauf können heute noch jeweils eine Mahlmühle und ein Hammerwerk besichtigt werden.

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