Sonntag, 1. August 2021

Unterwegs in Sachsen

Das Rathaus von Plauen im Vogtland


Ein paar Fakten zum "Nischel", dem Karl-Marx-Monument in Chemnitz


Das Karl-Marx-Monument ist eine 7,1 m (mit Sockel über 13 m) hohe und ca. vierzig Tonnen schwere Plastik, die den Kopf von Karl Marx stilisiert darstellt. Es ist das bekannteste Wahrzeichen der Stadt Chemnitz und befindet sich im Stadtzentrum an der Brückenstraße nahe der Kreuzung zur Straße der Nationen. Bei diesem Denkmal handelt es sich, nach dem 60 cm höheren Lenin-Kopf in Ulan-Ude, um die zweitgrößte Porträtbüste der Welt.

Auf der hinter dem Monument gelegenen Wand an der „Parteisäge“ (umgangssprachlich für das Gebäude des ehemaligen Rates des Bezirkes, mit seiner sägezahnförmig fortgeführten Bebauung, die in den 1980er Jahren der SED-Bezirksleitung als Domizil diente) sieht man den Schriftzug „Proletarier aller Länder vereinigt euch!“ aus dem Kommunistischen Manifest in den vier Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Russisch. Diese Wand gestaltete ein Künstlerkollektiv, an dem der Grafiker Helmut Humann beteiligt war.

Nischel ist der lokale Spitzname für das Denkmal und leitet sich aus der mitteldeutschen Bezeichnung für Kopf bzw. Schädel ab.

Die Stadt und der Bezirk Chemnitz wurden nach dem Zweiten Weltkrieg am 10. Mai 1953 in Karl-Marx-Stadt umbenannt. Damit wurde auch der Wiederaufbau der Stadt nach Plänen des sozialistischen Städtebaus eingeleitet. Mit einem Monument zu Ehren des Namensgebers der Stadt sollte diese Umwandlung in eine Stadt sozialistischen Typs verkörpert werden.


Am 9. Oktober 1971 wurde das Denkmal vor rund 250.000 Menschen eingeweiht, die sich auf der am Monument entlang führenden Karl-Marx-Allee (im Volksmund auch als „Nischelgasse“ oder „Schädelgasse“ bezeichnet), heute wieder Brückenstraße, befanden. Anwesend bei der Enthüllung des neuen Wahrzeichens der Stadt waren unter anderem Erich Honecker und Robert-Jean Longuet, Urenkel von Karl Marx.

Das Symbol der Stadt Karl-Marx-Stadt war auch Motiv der häufig genutzten Briefmarke zu 35 Pfennigen aus der Dauerserie Aufbau in der DDR.


Als ich Meißen 1992 das erste Mal sah, ich war gräßlich enttäuscht: Alles braunkohlebraun, häßlich, erst wenige Gebäude renoviert. Das hat sich nun gründlich verändert.


Meißen ist die älteste Porzellan-Manufaktur Europas und steht seit ihrer Gründung im Jahre 1710 für einzigartiges Kunsthandwerk und für höchste Porzellanqualität. Das geschichtsträchtiges Signet, die blauen Gekreuzten Schwerter, steht weltweit für diese Attribute ein. Die Qualität Meißener Porzellans beginnt im manufaktureigenen Bergwerk unweit von Meißen, in dem tagtäglich reinstes Kaolin abgebaut wird. Die weiße Tonerde ist der Schlüssel zu der signifikanten Strahlkraft Meißener Porzellans. Die richtige Mischung des Kaolins mit einheimischem Feldspat und Quarz wurde in Meißen in über 300 Jahren verfeinert und wird bis heute von Hand hergestellt. In der Kreation der Porzellane ist das Begehen neuer innovativer Wege ebenso in der Tradition der Manufaktur verankert, wie das sich stete Besinnen auf das eigene reiche Erbe. Dafür kann MEISSEN aus dem weltweit größten und ältesten Bestand an Gipsformen, historischen Modellen und Vorlagen schöpfen, die unter anderem zur Reproduktion für nahezu alle Formen genutzt werden können, die je in der Manufaktur geschaffen wurden. Bereits im 13. Jahrhundert gilt Porzellan an den europäischen Fürstenhöfen als höchstbegehrtes Gut und wird zu horrenden Preisen aus China importiert. In Europa versucht man sich ab Anfang des 18. Jahrhunderts mit der Herstellung des „Weißen Goldes“, was unter der Führung des Hofalchimisten Johann Friedrich Böttger 1708 in Meißen gelingt. Dieser Mythos, der damals beginnt und 1710 mit der Gründung der Manufaktur durch August den Starken, Kurfürst von Sachsen, besiegelt wird, erfindet sich bis heute immer wieder neu.


Das Erzgebirge ist ein Mittelgebirge in Sachsen und Böhmen. Knapp nördlich der Kammlinie verläuft die deutsch-tschechische Grenze. Die höchsten Erhebungen sind der Keilberg und der Fichtelberg.

Die erzgebirgische Natur wurde seit der ersten Besiedlungswelle im Mittelalter intensiv durch menschliche Eingriffe geformt und hat eine vielseitige Kulturlandschaft entstehen lassen. Insbesondere der Bergbau mit Halden, Stauanlagen, Gräben und Pingen prägte an vielen Orten das Landschaftsbild und die Lebensräume von Pflanzen und Tieren auch direkt. Eine Auswahl historisch weitgehend original erhaltener technischer Denkmäler sowie mit dem Montanwesen in Verbindung stehender Einzeldenkmale und Sachgesamtheiten (17 auf sächsischer und fünf auf tschechischer Seite) gehören seit 2019 als Montanregion Erzgebirge zum UNESCO-Welterbe.





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