Samstag, 31. Juli 2021

Spurensuche: Die Geschichte der Juden im Burgenland

Das Jüdische Museum in Eisenstadt

Die ersten Juden auf heute burgenländischem Gebiet sind für das 13. Jahrhundert nachweisbar. Nach ihrer Vertreibung aus der Steiermark und Kärnten 1496 unter Kaiser Maximilian I. und aus Ödenburg und anderen ungarischen Städten nach der Schlacht von Mohács1526, fanden viele Vertriebene Zuflucht auf westungarischem, heute burgenländischem Gebiet.


Die Geschichte der Juden im Burgenland nahm in der österreichischen Geschichte des Judentums eine Sonderstellung ein. Dies lag an der besonderen geographischen Lage dieses Bundeslandes, dessen Geschichte als Teil Westungarns sich somit unter anderen politischen Rahmenbedingungen entwickeln konnte als jene des Restes von Österreich. Für die jüdische Geschichte hatte dies zur Konsequenz, dass im Burgenland Juden in zehn Gemeinden über drei Jahrhunderte hinweg in relativer Ruhe leben konnten, während sie im österreichischen Teil der Habsburgermonarchie immer wieder Vertreibungen und anderen Schikanen ausgesetzt waren.

Das blühende Leben in diesen Gemeinden endete jäh im Jahre 1938 nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich. Von den etwa 4.000 burgenländischen Juden fiel ungefähr ein Drittel dem Holocaust zum Opfer, den beiden anderen Dritteln gelang die Flucht nach Israel, Australien oder in die USA. Für die meisten war es eine Flucht ohne Wiederkehr, sodass heute nur mehr verlassene Friedhöfe und Synagogen an diesen Teil burgenländischer Geschichte erinnern.

Ein besonders wichtiges Ereignis in der Geschichte der jüdischen Gemeinden des Burgenlandes war die 1669 einsetzende Vertreibung der Wiener Juden unter Kaiser Leopold I.. Wieder hatte das jüdische Leben in Österreich sein Ende gefunden. Ein Teil der Juden wanderte in die Mark Brandenburg aus, andere gingen nach Böhmen oder Mähren. Eine direkte Auswanderung nach Westungarn scheuten hingegen viele wegen der Türkengefahr. So kamen etwa 50 der nach Mähren ausgewanderten Juden erst im Jahre 1675 nach Eisenstadt, nachdem Fürst Paul Esterházy sich bereit erklärt hatte sie aufzunehmen.

Paul Esterházy machte dies nicht aus humanitären Gründen sondern für ihn standen wirtschaftliche Interessen im Vordergrund. Aber auch die Juden profitierten von den Maßnahmen des Fürsten. So stellte er für die Judengemeinden Schutzbriefe aus, in denen der Status der jüdischen Gemeinden sowie die Rechte und Pflichten der Untertanen bis in kleinste Detail festgeschrieben waren. Die Juden bezahlten der Familie Esterházy Schutzgebühren für die ihnen eingeräumten Rechte und nannten sich stolz Hochfürstlich Esterházy Schutzjuden. Die Schutzbriefe erloschen auch nicht mit dem Tode des Grundherrns sondern wurden bei jedem Herrscherwechsel erneuert. Diese langfristig günstigen Rahmenbedingungen förderten natürlich die Entwicklung des jüdischen Lebens und erzeugten bei den Gemeindemitgliedern im Laufe der Zeit Gefühle der Sesshaftigkeit und der Heimatverbundenheit, sodass die nun im Land siedelnden 3000 Juden die sogenannten Siebengemeinden (hebräisch Scheva Kehillot) bildeten:

  • Jüdische Gemeinde Eisenstadt
  • Jüdische Gemeinde Mattersburg
  • Jüdische Gemeinde Kittsee
  • Jüdische Gemeinde Frauenkirchen
  • Jüdische Gemeinde Kobersdorf
  • Jüdische Gemeinde Lackenbach
  • Jüdische Gemeinde Deutschkreutz

Es wurde den jüdischen Gemeinden auch die Niedere Gerichtsbarkeit übertragen. In weiterer Folge wurden jüdische Friedhöfe angelegt und Synagogen gebaut.


Die Reste des ehemaligen jüdischen Viertels in Eisenstadt sind im Bereich der Museumsstraße/Unterbergstraße, unweit vom Schloß Esterházy, heute noch vorhanden. Bemerkenswert ist zudem die original erhaltene Privatsynagoge des Samson Wertheimer. In diesem Haus ist nun das Österreichische Jüdische Museum untergebracht. An den Torbögen einiger Häuser sind heute noch Krüge zu sehen, welche an den Stamm der Leviten erinnern. Die gut erhaltene Sabbatkette aus dem Jahre 1875 wurde benötigt, um am geheiligten Ruhetag Sabbat die Gasse abzuschließen.


Das Österreichische Jüdische Museum hatte das große Glück, sich in einem historischen Gebäude der ehemaligen Judengasse von Eisenstadt einrichten zu können. Es befindet sich somit an einem Ort, an dem mehr als 250 Jahre lang eine namhafte jüdische Gemeinde angesiedelt war. Das Museum wurde schon 1972 als erstes jüdisches Museum in Österreich nach 1945 gegründet.

Der Alte Jüdische Friedhof Eisenstadt steht unter Denkmalschutz. Die nachweisbar älteste Datierung eines Steines auf dem Friedhof bezeichnet das Jahr 1679. Im Jahr 1875 war der Friedhof voll belegt. Eine Bestandsaufnahme im Jahr 1922 ergab 1.140 Grabsteine mit ausschließlich hebräischen Grabinschriften. 2010 befanden sich 1.104 Grabsteine auf dem Friedhof.

Auch in den Gebieten, die heute das südliche Burgenland bilden, siedelten sich in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts jüdische Familien an. So wohnten im Jahre 1697 in Stadtschlaining, das damals zum Herrschaftsgebiet der Familie Batthyány gehörte, 55 Juden. Ähnlich wie die Familie Esterházy im Norden war auch die Magnatenfamilie Batthyány den Juden wohlgesinnt und stellte für die jüdischen Gemeinden von Schlaining, Rechnitz und Güssing entsprechende Schutzbriefe aus. Zusätzlich zu diesen heute zum Burgenland gehörenden Städten entstanden auch noch in den ungarischen Städten Körmend und Groß-Kanisza entsprechende Gemeinden.


Während unter Kaiserin Maria Theresia die Judenpolitik noch zwischen den Extremwerten gänzliche Abschaffung des Judentums in Österreich und der Erlaubnis Fabriken mit christlichen Arbeiter betreiben zu dürfen schwankte, setzte ihr Sohn Joseph II. richtungsweisende Reformschritte, die bis in unsere Zeit nachwirken. In seinen Toleranzpatenten regelte er nicht nur die Rechte und Pflichten der Protestanten sondern auch die Juden erhielten an die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten angepasste Patente. Während der Status der Wiener und niederösterreichischen Juden bereits am 2. Jänner 1782 festgeschrieben wurde, trat das Toleranzpatent für die ungarischen Juden erst am 31. März 1783 in Kraft. Die Juden waren nach wie vor Menschen zweiter Klasse, denen das Bürgerrecht verwehrt blieb, aber sie durften nun jedes Gewerbe ausüben. Außerhalb ihrer Ghettos durften sie jedoch nur wohnen, wenn sie eine Fabrik am offenen Land, die mit ihren Arbeitsplätzen dem Gemeinwohl dienten, gründeten.

Das Burgenland: Wo die Freiheit der DDR-Bürger begann

Grenzübergang Suben bei Passau - Der Weg in die Freiheit

An der ungarisch-österreichischen Grenze zwischen Sopron und Mörbisch bekam der Eiserne Vorhang seinen erst Riss – am 19. August 1989. Hunderte DDR-Bürger nutzten ein paneuropäische Picknick zur Flucht.

Mörbisch am Neusiedler See – Burgenländer Wein, so weit das Auge reicht. Keine 20 Kilometer entfernt: Sopron, eine der ältesten Städte Ungarns. Ödenburg, wie sie von ihren österreichischen Nachbarn genannt wird, war immer eine Brücke nach Westen, nicht zuletzt wegen der geografischen Lage. Hier an der ungarisch-österreichischen Grenze, zwischen Sopron und Mörbisch, schrieben ungarische Politiker Geschichte. Ein paneuropäisches Picknick zu beiden Seiten des Eisernen Vorhangs war nur der Anlass, ein Tor zwischen Ost und West zu öffnen. Es waren die Tage im August 1989, die Europa veränderten, die die schmerzliche Teilung des alten Kontinents überwanden.


Mörbisch am Neusiedlersee (Burgenland, Österreich) - Mörbisch am See (ungarisch: Fertőmeggyes, kroatisch: Merbiš) - Mörbisch am See liegt am Westufer des Neusiedlersees und grenzt an die ungarische Staatsgrenze bei Kroisbach - Fertörakos. Die Hofgassen zählen seit 2003 zum UNESCO Welterbe. Der Ort hat einen sehr breiten Schilfgürtel, so dass man den See nur über einen im Jahr 1950 aufgeschütteten Damm erreichen kann. Am Ende des Dammes befinden sich die Seebühne, das moderne Seebad Mörbisch am See, der Jachthafen, zwei Schifffahrtsunternehmen, die den Fährbetrieb nach Illmitz bedienen, Tennis- und Beachvolleyballplätze, eine Segel- und Surfschule sowie ein Bootsverleih. Durch die Lage am Neusiedler See herrscht mildes, pannonisches Klima vor.

Mörbisch benachbart ist Rust, die ehemalige Freie Reichsstadt.


Die gesamte Altstadt, die zu den malerischsten ihrer Art zählt, ist denkmalgeschützt. Die vielen Bürgerhäuser aus dem 16. - 19. Jahrhundert besitzen gepflegte Barock- oder Renaissancefassaden mit schönen Fenster- und Portalrahmungen, Erker, Wappen- und Stuckdekorationen. Die charakteristischen Rundbogenportale führen in die idyllischen Innenhöfe mit gedeckten Stiegenaufgängen und Arkaden, teilweise mit Resten der Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert. Das historische Zentrum steht seit 1954 unter dem Schutz der "Haager Konvention" und wurde 1975 - neben Salzburg und Krems - als "Modellstadt der Denkmalpflege" ausgezeichnet, weil eine "vitale Altstadt" besteht. Das heißt, dass die Häuser noch heute ihre ursprüngliche Funktion als Wohn- und Betriebsobjekte besitzen.

Stadt der Störche - Der Weißstorch hat für Rust eine ganz besondere Bedeutung und gilt als heimliches Wappentier der Stadt. Auf den Rauchfängen der Altstadt befindet sich die größte Storchenkolonie des Landes. Störche gibt es in Rust seit der vorherigen Jahrhundertwende (um1900). Die Störche kommen um den 20. März und fliegen Ende August wieder ins Winterquartier nach Afrika. In den letzten Jahren hat sich die Storchenpopulation in Rust stabilisiert. Jetzt brüten im Schnitt etwa 15 Storchenpaare, die ca. 35 Jungstörche aufziehen.


Trausdorf / Sankt Margarethen


Auf einen Blaufränkischen beim Winzer im Buschenschank.

In Sankt Margarethen fand das wahrscheinlich weltweit erste Bildhauersymposion statt.

Die Geschichte der Bildhauersymposien ist sehr jung. Das 1. Internationale Bildhauersymposium in Sankt Margarethen 1959 wird als Anfangspunkt der Arbeitsform betrachtet.

Karl Prantl, der „Vater“ der Symposiumsbewegung, schrieb um 1959: „An uns Bildhauer selber gedacht, ist es so, dass wir durch die Erfahrungen von St. Margarethen, durch dieses Hinausgehen in den Freiraum – in den Steinbruch, auf die Wiesen – wieder frei wurden. Um dieses Freiwerden oder Freidenken in einem ganz weiten Sinn ging es. Für uns Bildhauer ist der Stein das Mittel, um zu diesem Freidenken zu kommen – zum Freiwerden von vielen Zwängen, Engen und Tabus.“

Die Skulpturen, die in den 1960er und 1970er Jahren in St. Margarethen entstanden sind, blieben vor Ort. Aufgestellt in einem heutigen Naturschutzgebiet, von dem man zum Neusiedler See hinunterblicken kann, bilden die bearbeiteten Steine - am Rande des Steinbruchs, in dem heute eine Opernbühne ist - einen weitläufigen Skulpturenpark, der jedem zugänglich und doch vielen nicht bekannt ist.





Am Neusiedlersee


Der Neusiedler See ist der westlichste Steppensee Europas und zugleich der größte See Österreichs. Der den See umfassende Schilfgürtel stellt mit rund 180 km² den zweitgrößten zusammenhängenden Schilfbestand Europas dar. Dabei erreicht er eine Breite bis zu 5 Kilometern. Die Gesamtfläche des Sees inklusive Schilfgürtel beträgt heute etwa 320 km², davon liegen ca. 4/5 auf österreichischem und 1/5 auf ungarischem Staatsgebiet.

Purbach: Der romantische Weinort liegt am Westufer des Neusiedler Sees, an den sonnigen Hängen des Leithagebirges. Mitten in einer idyllischen Welterbe-Kulturlandschaft lassen sich herrlich entspannte Urlaubstage genießen.


Im historischen Stadtkern erzählen jedes Haus und jeder Platz aus Purbachs jahrhundertealter Geschichte: von Türkenbelagerung und Ungarn-Aufstand, von Weinbautradition und bäuerlichem Dorfleben.

Die historische Purbacher Kellergasse ist bekannt für ihre Buschenschenken. Zum Essen gibt es typisch burgenländische Schmankerln - vom Bohnenstrudel mit Gurkensalat über die Haussulz in Essig und Öl, eine garnierte Hausplatte bis zum Zwiebelschmalz- und Bratlfettbrot.

Um 1850 bauten die Winzer ihre Weinkeller am Fuße des Leithagebirges. 50 sind heute zu einer einzigartigen Kellergasse aneinandergereiht und bilden einen der schönsten Plätze im Zentrum von Purbach. Serviert wird dort die gesamte Sortenvielfalt an erlesenen Weinen sowie pannonische Köstlichkeiten.

Der Purbacher Türke:

Die Figur auf dem Rauchfang des Hauses Schulgasse 9 ist das Wahrzeichen des Ortes am Neusiedlersee.

Die Sage um ihn: Eine türkische Reiterschar plünderte im Jahr 1532 Purbach. Die Bewohner waren in den Wald geflohen. Ein Türke betrank sich so, dass er im Keller liegen blieb. Als er aufwachte waren seine Kameraden fort. Er hörte die zurückkehrenden Bauern und versteckte sich im Rauchfang. Als er oben herausschaute wurde er entdeckt. Mit Hilfe eines stark rauchenden Feuers trieb man ihn heraus. Der gefangene Soldat ließ sich taufen und wurde Knecht bei dem Besitzer des Hauses. Zur Erinnerung an diese Begebenheit setzte man eine Nachbildung des Türken auf den Schornstein. Von dort schaut er heute noch herunter.


Im Seewinkel - Apetlon - Neusiedler See - Puszta


Apetlon (ungarisch: Mosonbánfalva) ist eine Marktgemeinde mit 1760 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2020) im Burgenland im Bezirk Neusiedl am See in Österreich. Sie liegt im Osten des Neusiedler Sees in der Region Seewinkel direkt an der ungarischen Grenze.

Die Nationalparkgemeinde Apetlon liegt im Seewinkel am Ostufer des Neusiedler Sees inmitten eine typischen Steppenlandschaft, der "Kleinen Puszta des Seewinkels".

Die Ortschaft selbst ist auf 120 Meter Seehöhe gelegen; im Gemeindegebiet liegt aber auch der mit 114 Meter Seehöhe tiefste Punkt Österreichs. Charakteristisch für die Landschaft dort sind weite, offene Ebenen und eine Salzflora, die viele kleine Lacken, wie etwa den Darscho, umgibt.

Urkundlich wurde die Gemeinde erstmals 1318 erwähnt. Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Komitat Moson). Sein erster Name ist ungarisch Vitézfelde (Land der Recken), später Apátlan (Vaterlos).

Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Westungarn in den Verträgen von Saint-Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland.


Die Neptun – ein Schiff mit Geschichte: Seit vielen Jahren liegt die Neptun in der Bucht vor der Mole West in Neusiedl am See. Das in die Jahre gekommene Ausflugsschiff wurde von der Marina West liebevoll und sorgfältig restauriert. Ein ideales Schiff für Rundfahrten am Steppensee.

Streifzüge durch Pannonien (Burgenland)

Ziehbrunnen in der Puszta bei Apetlon im Seewinkel

Oslip, ein kroatisches Dorf im Burgenland

Viele Völker im Burgenland: “Kakanien”, die Donaumonarchie, war ein Vielvölkerstaat. Und auch im heutigen Burgenland gibt es nationale Minderheiten. Ungarn, Kroaten und andere. Und es gibt Dörfer, die überwiegend von einer Nationalität bewohnt werden.

So etwa Oslip, ein kroatisches Dorf. Mit der restaurierten Cselley-Mühle verfügt es über ein bemerkenswertes Kultur- und Aktions-Zentrum mit einer Vielzahl interessanter Veranstaltungen.


Eines der charakteristischsten Kroatendörfer des Burgenlandes ist die Weinbaugemeinde Oslip (kroatisch Uzlop, ungarisch Oszlop) im Bezirk Eisenstadt-Umgebung. Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1921 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Oszlop verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Oslip gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland.

Eingebettet in die Wulkaebene, zwischen den sanften Hängen des Ruster Hügellandes und des Leithagebirges, liegt Oslip, eines der charakteristischen Dörfer des Burgenlandes. Das fruchtbare Gebiet rund um Oslip war seit jeher die Grundlage der Landwirtschaft und des Weinbaues. Durch das ausgezeichnete Klima des Neusiedler Sees und die große Vielfalt an Bodenarten reift eine breite Palette an Spitzenweinen in den Fässern der Winzer. Der kleine Ort in der Wulkaniederung hat seinen altburgenländischen Stil noch bewahrt; in Reih’ und Glied stehen die alten, zum Teil gestaffelten Streckhöfe - seit der Bauzeit fast unverändert - zu beiden Seiten der breiten Dorfstraße.

Burgenlandkroatische Sprache

Die burgenlandkroatische Sprache, (gradišćansko-hrvatski jezik, gradišćanski jezik, ung.: burgenlandi horvát nyelv, őrvidéki horvát nyelv, fehérhorvát nyelv, gradistyei nyelv; früher auch abwertend „Wasserkroatisch“) ist eine zu den südslawischen Sprachen gehörende Sprache, die im österreichischen Burgenland (kroat. Gradišće) als Minderheitssprache der Burgenlandkroaten anerkannt ist. Im Burgenland wird sie nach amtlichen Angaben von 19.412 Personen gesprochen (Stand: 2001). Außerdem gibt es größere Sprechergruppen z. B. in Wien und Graz.

Die kleineren kroatischen Minderheiten in Westungarn, der südwestlichen Slowakei und dem südlichen Tschechien werden oft ebenfalls als Burgenlandkroaten bezeichnet. Sie verwenden entweder die burgenland- oder die standardkroatische Schriftsprache und sind historisch und kulturell eng mit den Kroaten in Österreich verbunden. Die Gesamtzahl der Sprecher in allen vier Ländern sowie in der Migration wird von Vertretern der Burgenlandkroaten auf rund 55.000 Personen geschätzt. Das Burgenlandkroatische kam durch kroatische Flüchtlinge, die während der Türkenkriege aus Kroatien (insbesondere aus der Militärgrenze) flohen und im Westen des damaligen Ungarns angesiedelt wurden, in sein heutiges Verbreitungsgebiet. Unter den burgenländischen Kroaten gibt es Sprecher aller drei kroatischen Dialektgruppen (Čakavisch, Štokavisch, Kajkavisch). Die Sprecher des Čakavischen, die ursprünglich aus dem norddalmatinischen Küstengebiet Kroatiens bzw. aus der Zagora stammen, bilden jedoch die Mehrheit.

Die burgenlandkroatische Schriftsprache basiert vorwiegend auf den örtlichen čakavischen Dialekten, enthält jedoch auch Einflüsse der anderen im Burgenland gesprochenen kroatischen Dialekte. Sie verwendet das lateinische Alphabet mit denselben Sonderzeichen wie das Kroatische (mit Ausnahme des im Kroatischen vorhandenen đ). Im Zuge des Ausbaus der Schriftsprache hat sich teilweise eine eigene Fachterminologie entwickelt, die sich von der in Kroatien üblichen unterscheidet.

Im Nordburgenland sowie im Mittelburgenland, genau so wie in den angrenzenden kroatisch besiedelten Gebieten Ungarns wird vorwiegend Čakavisch gesprochen. Lediglich in den am ungarischen Ufer des Neusiedler Sees gelegenen Orten Hidegség und Fertőhomok ist das Kajkavische (kajkavski) verbreitet. Im Süden des Burgenlandes sprechen die Burgenländer Kroaten vorwiegend Štokavisch. Durch die jahrhundertelange Isolation vom Mutterland wurden für zahllose „moderne“ Errungenschaften oft keine slawischen, sondern ungarische und deutsche Wörter in den Dialekt entlehnt und durch kroatische Betonung integriert. Beispiele dafür sind Mähdrescher oder Kiritof für Kirtag, im burgenländisch-deutschen Dialekt Kiritåg.

Basilika Maria Loretto im Burgenland - Die Basilika zur Unbefleckten Empfängnis in Loreto steht in der Marktgemeinde Loretto im Burgenland.


Eine im Jahre 1431 erbaute Johanneskapelle wurde vermutlich im Jahre 1529 von den Türken zerstört. An deren Stelle erbaute der Grundherr Rudolf von Stotzingen um 1644 eine Kapelle nach dem Vorbild der Lorettokapelle in der Augustinerkirche in Wien. Er stiftete ein nach dem Urbild der schwarzen Muttergottes von Loreto in Italien gearbeitetes Gnadenbild.

Am 8. September 1644 wurde die Statue feierlich in die neue Loretto-Kapelle am Leithagebirge getragen und geweiht. Sie zog Tausende von Pilgern an und wurde bald die stolze Schwester der Madonna von Mariazell genannt. Besucher waren der Kaiser Karl VI. mit seiner Gemahlin und Kaiserin Maria Theresia mit Franz I.

Unter dem Grundherrn Franz Nádasdy erfolgte im Jahre 1651 die Grundsteinlegung für ein Kloster mit Kirche nach den Plänen des Baumeisters Anton Riebler. Im Jahre 1659 erfolgte die Versetzung der Gnadenkapelle an den heutigen Platz und die Kirche wurde geweiht. Nachdem die Anlage im Jahr 1683 durch die Türken weitestgehend zerstört worden war, wurde die Kirche durch Fürst Paul Esterházy wiederaufgebaut und im Jahre 1707 erneut konsekriert. 1738 wurde die Fassade mit geschweiftem Volutengiebel und Dachreiter abgetragen und bis 1740 mit einer Zweiturmfassade ersetzt, die Zwiebelhelme brannten im Jahre 1781 ab. Im Jahre 1787 wurde das Kloster aufgehoben und die Wallfahrt verboten. Im 19. Jahrhundert lebte die Wallfahrt wieder auf und von 1926 bis 1956 war das Kloster wieder von einem Konvent des Servitenordens bewohnt. Seit 1964 betreuen die Oblaten der Jungfrau Maria (OMV) den Ort.


Basilika Mariä Geburt in Frauenkirchen
Die erste urkundliche Erwähnung von Frauenkirchen stammt aus dem Jahr 1324. Damals stand an der Stelle der heutigen Basilika eine kleine Kapelle, in welcher ein Marienbild verehrt wurde. Dieses Marienbild war auf einer Holztafel aufgemalt, eine "Madonna lactans" = stillende Madonna! Im Jahr 1529 wurde die Kapelle in Frauenkirchen von den Türken, die vergeblich versucht hatten, Wien einzunehmen, zerstört. Die Kapelle wurde angezündet und brannte ganz nieder. Nachdem die Türken abgezogen waren, wollten die Bewohner von Frauenkirchen die zerstörte Kapelle wieder aufbauen.
Als sie den Schutt wegräumten, fanden sie mitten in der Brandruine unversehrt das hölzerne Marienbild. - Das war der Beginn der Wallfahrt! Ansicht Frauenkirchen (Basilika und Gnadenstatue)Als Paul Esterhazy, der mit seiner Familie auf der Burg Forchtenstein lebte, von den vielen Wallfahrern hörte, die nach Frauenkirchen pilgerten, beschloss er, eine schöne Kirche zu bauen, deren Bau 1680 fertiggestellt werden konnte. Das Gnadenbild wurde auf dem Hochaltar angebracht. Bereits 1683 versuchten die Türken ein zweites Mal Wien einzunehmen, was wieder misslang.

Auf dem Rückzug zerstörten die enttäuschten Türken wieder viele Dörfer und ermordeten viele Menschen mit dem Krummsäbel. Die von Paul Esterhazy erbaute neue Kirche wurde bis auf die Grundmauern zerstört. Zum Glück wurde das Gnadenbild rechtzeitig in Sicherheit gebracht und ist bis heute erhalten. Paul Esterhazy begann nach dem Abzug der Türken mit dem Bau einer noch größeren und schöneren Kirche, der heutigen Basilika, Maria auf der Heide. Dieses neue prachtvolle Bauwerk wurde 1702 fertiggestellt.

Als Baumeister fungierte Francesco Martinelli, die reichen Stuckdekorationen wurden von Pietro Antonio Conti ausgeführt und die Decken- und Wandmalereien von Luca Antonio Colombo. Während der Bauarbeiten hatte Paul Esterhazy ein besonderes Erlebnis: Als er einmal vor einer Marienstatue in seiner Burgkapelle in Forchtenstein betete, hörte er im Inneren eine Stimme: "Ich will, dass du diese Statue vielen Menschen zugänglich machst. Ich will, dass du sie nach Frauenkirchen bringst!"

Paul Esterhazy nahm dieses Auftrag sehr ernst und brachte die Marienstatue persönlich in die neuerbaute Kirche von Frauenkirchen und ließ den ursprünglichen Plan, am Hochaltar das "Maria Lactans Bild" anzubringen, fallen und ließ die Gnadenstatue aufstellen. Renovierungen fanden 1874-1882, Restaurierungen 1953-1960 und 1990-1998 statt. Heute erstrahlt die Basilika hell und freundlich und ist das religiöse Wahrzeichen im Seewinkel.


Im Burgenland

Schloß Esterházy in Eisenstadt, der Hauptstadt des Burgenlandes

Das Burgenland (burgenlandkroatisch Gradišće, ungarisch Felsőőrvidék/Őrvidék, Lajtabánság oder neuerdings Várvidék) ist ein Land der Republik Österreich. Die Landeshauptstadt ist Eisenstadt. Von den neun Ländern Österreichs ist es das östlichste und gemessen an seiner Einwohnerzahl kleinste. Das Gebiet gehörte einst zum Königreich Ungarn, das im Vertrag von Trianon 1920 verpflichtet wurde, das damalige Deutsch-Westungarn an die neue Republik Österreich abzutreten. 1921 kam die Landnahme des Burgenlandes zum Abschluss; das neu hinzugekommene Land erhielt mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 25. Januar 1921 den rechtsverbindlichen Namen Burgenland.


Eine Frühlingsreise ins Burgenland

Eine Institution ist der Buschenschank.


Der Buschenschank ist ein Betrieb, in dem ein Landwirt seine Erzeugnisse (Getränke und kalte Speisen) ausschenken und servieren darf und basiert auf einem Gesetz von Josef II.

Nur Besitzer bzw. Pächter von Wein- oder Obstgärten dürfen einen Buschenschank betreiben. Buschenschänke werden heute in Österreich in den Bundesländern Wien, Niederösterreich, Burgenland und der Steiermark betrieben. Jedes Bundesland hat sein ein eigenes Buschenschank-Gesetz, das Öffnungszeiten, Namen und das Angebot regelt.

In der Buschenschank dürfen ausschließlich kalte Speisen und hausgemachte Mehlspeisen serviert werden. Das typische Buschenschank-Gericht ist die „Brettljause“. Sie besteht aus einem Aufschnitt (zum Beispiel Geselchtes, Schweinsbraten, Schinken, Trockenwürstel, Speck, Lendbratl, Selchwürstel) und Aufstrichen (etwa Verhackert, Leberstreichwurst, Grammelfett, Bratfett, Kürbiskernaufstrich) mit Kren und Schwarzbrot und wird auf einem Holzbrettl serviert.

Der Bauer darf in der Buschenschank Getränke anbieten, die aus eigener Produktion stammen bzw. von bäuerlichen Betrieben zugekauft werden. Dazu gehören: Wein, Sturm, Traubenmost und Traubensaft, Obstwein und Obstmost sowie selbstgebrannte geistige Getränke.

Am 17. August 1784 hat Kaiser Josef II. die rechtliche Grundlage für den Buschenschank durch eine Zirkularverordnung geschaffen. Mit diesem Zirkular erteilte Josef II. jedermann die Erlaubnis, die von ihm selbst erzeugten Lebensmittel, Wein sowie Obstmost zu allen Zeiten des Jahres, wie, wann und in welchem Preise er will, zu verkaufen oder auszuschenken. Die Josefinische Zirkularverordnung wurde 1845 durch ein Hofkanzleidekret erneuert. Da man sich schon damals nicht immer an die Verordnungen hielt, wurde es bald, nämlich 1883, notwendig, den Ausschank anzeigepflichtig zu machen und von den Bezirksbehörden kontrollieren zu lassen. Heute hat jedes Bundesland ein eigenes Buschenschank-Gesetz. Das hervorragende kulinarisches Angebot und international ausgezeichnete Weine der Winzer haben Buschenschänke zu beliebten Ausflugszielen gemacht.

Schloß Halbturn im Burgenland (Österreich), Sommersitz der Habsburger

Das Schloss Halbturn ist eine barocke Schlossanlage in Halbturn im burgenländischen Bezirk Neusiedl am See, östlich des Neusiedlersees.


Das Schloss wurde 1701 bis 1711 von Johann Lucas von Hildebrandt als Jagdschloss für Kaiser Karl VI. erbaut. Unter seiner Tochter Maria Theresia wurde es vom Hofbaumeister Franz Anton Hillebrandt umgebaut und wurde der Sommersitz von Albert von Sachsen-Teschen und Erzherzogin Marie Christine als Statthalter in Ungarn. Aus dieser Zeit stammen auch Fresken von Franz Anton Maulbertsch, darunter das Deckenfresko “Allegorie der Zeit und des Lichtes”, das als Hochzeitsgeschenk für Erzherzogin Marie Christine 1765 angefertigt wurde.

1945 wurde das Schloss von russischen Besatzungssoldaten ausgeplündert, 1949 brannte es ab, wobei nur der Mittelteil des Hauptgebäudes gerettet werden konnte. Erst nach und nach erfolgte die Rekonstruktion.

Das Schloss war seit 1955 in Besitz von Baron Paul Waldbott-Bassenheim, der es an die Landesregierung verpachtet hatte. Der Betrieb inklusive Weinbau und Weinkellerei wird seit dem Tod Waldbott-Bassenheims 2008 von dessen Neffen und Adoptivsohn Markus Königsegg-Aulendorf, und dessen Gattin Philippa, geborene Waldburg-Zeil-Hohenems bewirtschaftet.

Die Räume im Schloss werden auch als Ausstellungsort und für die Halbturner Schlosskonzerte genutzt.

Das Schloss steht unter Denkmalschutz und wird in der Österreichischen Kulturgüterliste (laut Haager Abkommen) geführt.

Tschardaken bei Halbthurn im Burgenland

Eine Tschardake ist eine Maisdarre, eine Einrichtung zum Trocknen und Aufbewahren von Maiskolben. Der Name rührt her von ihrer Ähnlichkeit mit den hölzernen Grenzwachtürmen aus der Zeit der österreichisch-türkischen Militärgrenze, die auch als Tschardaken bezeichnet wurden.




Freitag, 30. Juli 2021

Souvenirs des Vacances: Saint-Malo


DAS ist unsere erklärte Lieblingsstadt in der Bretagne: Saint-Malo, L'Ancien Cité Corsaire. "Ni Français, ni Breton, Malouin suis". Ein stolzer Ausspruch der Bewohner der Stadt am Ärmelkanal (bretonisch Sant-Maloù; gallo Saent-Malô) . Was Wunder, wurde Saint-Malo doch 1590 gar zur Republik ausgerufen.


Nürnberg - Saint-Malo: Rd. 1.200 Kilometer und 12 Stunden Fahrt.


2000 Jahre Saint Malo (im Jahr 2000), das mitzumachen war für uns ein ganz besonderes Erlebnis gewesen.


Ursprung der Stadt war die gallo-römische Siedlung Aleth, die auf einer Halbinsel dem heutigen Stadtteil St. Servan vorgelagert war. Lange schützte die strategisch günstige Lage die Bewohner vor Eindringlingen. Im 6. Jahrhundert begann der walisische Mönch Machutus, auch Maclou oder Maclovius genannt, dessen Name im Französischen zu Malo wurde, mit der Missionierung der Einwohner. Allmählich begann die Siedlung zu wachsen und sich auf das benachbarte Festland auszudehnen. Der Schutzheilige und damit Namensgeber des neuen Stadtteiles wurde der Heilige Servan.


Saint-Servan ist heute ein Stadtteil von Saint-Malo.


Saint-Servan: Tour Solidor und die Bruderschaft der Kap Hoorniers

Ein Kap Hoornier, Kaphoornier oder Kap Horner (engl. Cape-Horner; frz. Cap Hornier) ist ein Seemann, der auf einem Segelschiff OHNE Motor das berüchtigte Kap Hoorn umrundet hat.
Bis 2003 gab es eine weltweite Vereinigung von Kaphoorniers, die Internationale Bruderschaft der Kapitäne auf großer Fahrt, Kaphoorniers (kurz A.I.C.H. von frz. Amicale Internationale des Capitaines au Long Cours, Cap Horniers), unter anderem auch mit einer deutschen Abteilung, der ein Großteil der deutschen Kaphoorniers angehörte. Die Vereinigung war 1937 im französischen Saint-Malo gegründet worden und wurde aufgelöst, weil Kaphoorniers heute fast ausgestorben sind. Der letzte Frachtsegler ohne Hilfsmotor, der das Kap umrundete, war am 11. Juli 1949 die Pamir.


Aufgrund der Altersstruktur wurde die Internationale Bruderschaft am 15. Mai 2003 in Saint-Malo aufgelöst. Zu diesem Zeitpunkt gab es weltweit nicht einmal mehr 400 Mitglieder, und das Durchschnittsalter lag bei 87 Jahren. Im September 2004 wurde auf einem Abschlusstreffen in Hamburg auch die deutsche Abteilung der Kaphoorniers aufgegeben, der zeitweilig 700 und jetzt nur noch 50 Kaphoorniers angehörten. Im Oktober 2005 starb Heiner Sumfleth, der letzte Grand Mât (Präsident) der internationalen Vereinigung. Das Museum der Kap-Hoorn-Fahrer ist im Tour Solidor.

Donnerstag, 29. Juli 2021

Souvenirs des Vacances: Quiberon

Saint-Pierre-Quiberon / Ortsteil Portivy: Ein pittoresker kleiner Hafen, kein Trubel, ein Ort zum "die Seele baumeln lassen". Unsere kleine Lieblingsbar auf einen Ricard ist das "Café du Port".


Hotel Saint-Pierre in Saint-Pierre-Quiberon, 3 Jahre unser Quartier. Sehr familiär. Und bestes Essen. Besonders die Meeresfrüchteplatten. Einmalig.


Plage de Kerbourgnec, unser Hausstrand


Megalithen in Saint-Pierre-Quiberon: Die Alignements (Menhir-Feld) und der Cromlec'h von Kerbourgnec und der Dolmen Roc'h-en-Aud. Der Dolmen Roc'h-en-Aud ist nicht ganz leicht zu finden. Er steht mitten in den Häusern in der Rue du Dolmen.
Die Côte Sauvage an der Westküste ist eine Naturschönheit ganz besonderer Art. Eine einmalige Küstenlandschaft, die große Gefahren aufweist und mit Bedacht genossen werden sollte.


Von Port Haliguen nach Port Maria - Seit 1769 bemühten sich die Bewohner von Port-Haliguen um einen Neubau des Hafens, der ihre Fischerboote besser schützen sollte. Er wurde schließlich 1848 nach Plänen des Ingenieurs Pichot neu erbaut und erweitert. Sträflinge, die zu Zwangsarbeit verurteilt waren, mussten die Bauarbeiten verrichten. In den 1960er Jahren wurde die Hafenanlage auf einen modernen Stand gebracht und der Leuchtturm wurde modernisiert.

Von Karsten Klingbeil (* 8. März 1925 in Stettin; † 1. Juli 2016 in Berlin) stammt die Figurengruppe "Der Fischer und die Nixe", die der Bildhauer dem Hafen stiftete. Der Bildhauer hat dem Fischer seine Züge gegeben hat. Er schaut über die Hafeneinfahrt hinweg zu der Skulptur einer hübschen Nixe, die sich dort gerade aus einem Fischernetz befreit. Klingbeil besaß in Port Haliguen ein Ferienhaus.

In Port Haliguen landete der Hauptmann Dreyfus nach seiner Verbannung auf die Teufelsinsel.







Mittwoch, 28. Juli 2021

Impressionen von Quiberon


Eine spektakuläre wilde Küste im Westen, schöne feine Sandstrände im Osten – auf 14 Kilometern bietet die Halbinsel Quiberon eine Vielfalt an Landschaften, die sofort begeistert. Die zu den führenden Badeorten der Bretagne zählende Halbinsel ist auch Ausgangspunkt der Fähren zu den Inseln Belle-île, Houat und Hoëdic.
Château Turpault und die Fähre zur Belle-Île - vom Bd. René Cassin aus gesehen

Obwohl das Schloss Turpault nicht besichtigt werden kann, ist seine Silhouette bezeichnend für die Halbinsel Quiberon. Türmchen, Mauerzinnen… Ein Bauwerk aus dem Mittelalter? Nein, eine 1904 von einem reichen Industriellen erbaute Fantasie.

Saint-Pierre-Quiberon hat insgesamt 17 Ortsteile. Wir logierten immer in Kerbourgnec im "Hotel Saint-Pierre".


Saint Pierre Quiberon - Kerbourgnec // unser Hotel, der Strand, der Cromlec'h, die Alignements und das Dorf

Port Haliguen, der Yachthafen von Quiberon


Der Port-Haliguen in Quiberon, einer französischen Hafenstadt im Département Morbihan in der Region Bretagne, ist ein Ortsteil und ein Hafen der Stadt. Seit 1769 bemühten sich die Bewohner von Port-Haliguen um einen Neubau des Hafens, der ihre Fischerboote besser schützen sollte. Er wurde schließlich 1848 nach Plänen des Ingenieurs Pichot neu erbaut und erweitert. Sträflinge, die zu Zwangsarbeit verurteilt waren, mussten die Bauarbeiten verrichten. In den 1960er Jahren wurde die Hafenanlage auf einen modernen Stand gebracht und der Leuchtturm wurde modernisiert.

Von Karsten Klingbeil (* 8. März 1925 in Stettin; † 1. Juli 2016 in Berlin) stammt die Figurengruppe "Der Fischer und die Nixe", die der Bildhauer dem Hafen stiftete. Der Bildhauer hat dem Fischer seine Züge gegeben hat. Er schaut über die Hafeneinfahrt hinweg zu der Skulptur einer hübschen Nixe, die sich dort gerade aus einem Fischernetz befreit. Klingbeil besaß in Port Haliguen ein Ferienhaus. In Port Haliguen landete der Hauptmann Dreyfus nach seiner Verbannung auf die Teufelsinsel.

Von Port Haliguen nach Port Maria


Der Dolmen Roc’h en Aud (auch Dolmen de Roc-en-Aud oder Dolmen du Roch genannt) liegt nicht leicht zu finden zwischen den Häusern von Saint-Pierre-Quiberon.
Der merkwürdig gebaute Dolmen hat eine quadratische Kammer von etwa 4,0 × 4,0 m mit dem Zugang in der Mitte der Ostseite. Auf den unteren Tragsteinen (drei pro Seite) liegt ein unregelmäßiger, überhängender Kreis aus großen Decksteinen, die jedoch die Kammermitte offen lassen. Die Mitte der Kammer scheint eine Abdeckung aus Kraggewölbe besessen zu haben, das nicht erhalten ist. Eine Platte ist mit zahlreichen Schälchen dekoriert. Auf einer anderen befindet sich eine einzelne Schale.

Von Portivy entlang der Côte Sauvage


Portivy: Ein pittoresker kleiner Hafen, kein Trubel, ein Ort zum "die Seele baumeln lassen". Unsere kleine Lieblingsbar auf einen Ricard und einen Martini Rouge ist das "Café du Port".

Die Côte Sauvage, die "Wilde Küste", ist eine faszinierende von der Brandung umtoste Küste, steile Klippen aus Granit, Gischt, hohe Wellen. Das Gefährliche sind die Grundwellen, die hier vorkommen und unvermittelt bis zu 20 Meter aus dem Meer aufschießen. Nicht umsonst warnen allenthalben Gefahrenschilder in drei Sprachen (Französisch, Deutsch und Englisch) vor Leichtsinn. Und überall entlang der Wanderpfade durch die Klippen finden sich Notruftelefone und Rettungssäulen mit Schwimmringen. Trotz der vielen Warnschilder wagen sich viele viel zu weit vor, um das Naturschauspiel der auflaufenden Flut mit ihren Brechern zu verfolgen. Und so fordert die Wilde Küste Jahr für Jahr aufs Neue ihre Opfer unter diesen Unvernünftigen. Und auch unter den Rettern beim Versuch, die Opfer zu retten oder zu bergen.

Im Finistère

Segelschüler in Port Manec'h

Port Manec'h ist ein Badeort in der Stadt Nevez am Ufer von Aven und Belon. Port Manec'h ist ein Ferienort seit der Belle Époque. Am Strand bezeugen das weiße Badekabinen aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Port Manec'h war im 19. Jahrhundert und Anfang des 20. Jahrhunderts ein bedeutender Sardinenfischer-Hafen. Bei unserem besuch waren dort Engländer, die mit ihren Rolls Royce Oldtimer Roadstern die Bretagne bereisten.


Doëlan, einer der malerischsten Häfen des Finistère


Der Hafen von Doëlan ist in einer engen und tiefen Flußmündung gelegen und wird gleichsam von zwei Leuchttürmen bewacht, einem grünen und einem roten. Der versteckt liegende Hafen von Doëlan schmiegt sich in eine enge, tiefe Bucht, die den Fischern und einigen Jachtbesitzern einen idealen Hafen bietet. Von der umfangreichen Fischerei- und Handelstätigkeit, die die Kais im 19. Jahrhundert erbeben ließ, ist heute die Küstenfischerei übriggeblieben. Ein langer Deich schützt die Liegeplätze vor den Launen des Meeres. Am linken Ufer erhebt sich ein weiß-grün gestreifter Leuchtturm über die gepflasterten Laderampen. Ein rosafarbenes Gebäude beherbergte einst die Konservenfabrik Capitaine Cook. Das Unternehmen existiert noch heute, ist jedoch nach Clohars-Carnoët umgezogen.
Le Guilvinec, der bedeutendste traditionelle Fischereihafen Frankreichs, hat seine besondere Beziehung zur See seit dem 18. Jahrhundert. Während Le Guilvinec noch im letzten Jahrhundert ein kleines Fischerdorf war, ist es heute der Verwaltungssitz der maritimen Zone, die die Häfen des Pays Bigouden umfasst, welche namentlich Le Guilvinec, Saint-Guénolé, Bénodet sowie Loctudy und Lesconil sind. Ungefähr 850 Tonnen Hummer werden in Le Guilvinec jedes Jahr angelandet. Der Hummer ist das quasi "Wahrzeichen" der Häfen Bigoudens, wobei die Haupt-Fangzeit zwischen April und Juli ist. Dann ist der Hafen auch der lebhafteste Ort der Stadt. Und den Hummer gibt es auch bei "Le Doris".
   
Website: https://www.ledoris.com/

In der Cornouaille

Cornouaille, das ist übrigens Cornwall auf französisch; auch daran erlennt man die Verbindung dieser keltischen Regionen über den Ärmelkanal hinweg. Ja es gibt auch in Frankreich ein Cornwall. Denn die keltische Besiedelung der Bretagne erfolgte dereinst von dort. Cornische und Bretonen können sich auch (wenn sie ihre native Sprache können) miteinander unterhalten ohne Englisch oder Französisch zu sprechen. Denn Bretonisch und Kornisch sind nahezu identisch.


Zur Chapelle de Penhors führt der größte und bedeutendste Pardon (Wallfahrt) der Cornouaille. Chapelle de Languidou - unweit der Chapelle de Penhors - Langidou ist nur noch Ruine.

Der älteste Kalvarienberg der Bretagne: Nôtre Dame de Tronoën, Calvaire (Kalvarienberg), der älteste der Bretagne (von 1450 bis 1460). Es ist immer wieder bewegend und anrührend, vor diesen jahrhundertealten Zeugen tiefer Frömmigkeit zu stehen.

Bretonische Impressionen

Gezeitenfischer bei Kerhilio

Gezeitenfischerei (französisch pêche à pied) ist eine Fangmethode, die an Küsten mit Tidenhub (in Europa insbesondere an den nordfranzösischen Küsten ( z.B. Petite mer de Gâvres bei Riantec) betrieben wird. Dabei wird der trockengefallene Meeresboden nach Schalenweichtieren der Malakofauna abgesucht. Heute sind beim Sammeln von Schalentieren und Muscheln in Frankreich Mindestgrößen vorgeschrieben.

Riantec liegt im Südwesten des Départements Morbihan etwa sechs Kilometer südöstlich von Lorient an der Lagune des Kap von Lorient (dem sog. La Petite Mer de Gavre). Neun Kilometer der Küste des kleinen Binnenmeeres (Petite Mer) säumen den Ort. Die Landschaft und das Meer mit ihrer reichen Tier- und Pflanzenwelt stehen unter Naturschutz. Das hier natürlich vorkommende Zooplankton ist der Grund, warum es hier so viele Schalentiere gibt.

Der Strand von Kerhilio (Erdeven) zählt zu unseren Lieblingsplätzen im Morbihan (herrlich, dass man direkt bis hin fahren kann ). Ein sieben Kilometer langer weitläufiger feiner Sandstrand mit einigen eingelagerten Felsen.


Ozean, Dünen und Strand, soweit das Auge reicht ...
Die Strände von Erdeven sind zum Atlantik ausgerichtet und gehören, zusammen mit den Stränden von Plouharnel (Dünenlandschaft Les Sables Blancs), zu einem großen Dünengebiet, dem Größten in Frankreich.


Les Sables Blancs bei Plouharnel (Bretagne, Morbihan), die größte Dünenlandschaft Frankreichs

Ein weiteres Naturwunder ist die Côte Sauvage auf Quiberon, schön, aber auch gefährlich.


Portivy: Ein pittoresker kleiner Hafen, kein Trubel, ein Ort zum "die Seele baumeln lassen". Unsere kleine Lieblingsbar auf einen Ricard und einen Martini Rouge ist das "Café du Port".

Die Côte Sauvage, die "Wilde Küste", ist eine faszinierende von der Brandung umtoste Küste, steile Klippen aus Granit, Gischt, hohe Wellen. Das Gefährliche sind die Grundwellen, die hier vorkommen und unvermittelt bis zu 20 Meter aus dem Meer aufschießen. Nicht umsonst warnen allenthalben Gefahrenschilder in drei Sprachen (Französisch, Deutsch und Englisch) vor Leichtsinn. Und überall entlang der Wanderpfade durch die Klippen finden sich Notruftelefone und Rettungssäulen mit Schwimmringen. Trotz der vielen Warnschilder wagen sich viele viel zu weit vor, um das Naturschauspiel der auflaufenden Flut mit ihren Brechern zu verfolgen. Und so fordert die Wilde Küste Jahr für Jahr aufs Neue ihre Opfer unter diesen Unvernünftigen. Und auch unter den Rettern beim Versuch, die Opfer zu retten oder zu bergen.

Auch die Klippen des Cap Fréhèl (Département Côtes d'Armor) sind mit Vorsicht zu genießen. Die hart am Abgrund vorbeiführenden schmalen Pfade sind völlig ungesichert (man kennt so was in Frankreich nicht, jeder geht solche Wege auf eigenes Risiko!). Trittsicherheit und festes Schuhwerk sind also unabdingbar.


Besonders im Herbst, wenn die Heide blüht, ist die Gegend um das Cap Fréhèl eine wunderbare Landschaft. Die Region um das Cap ist eine der beeindruckendsten Naturlandschaften der Bretagne. Auf 400 Hektar erstreckt sich eine einmalige Heidelandschaft. Der alte Leuchtturm am Cap stammt aus der Zeit Ludwigs XIV. Im Sommer laden die Strände am Fuß des Caps zum Baden. Und auch das nahe Fort La Latte wurde unter dessen Festungsbaumeister Vauban von einer mittelalterlichen Burg zu einer wehrhaften Seefestung umgebaut. Fort La Latte war Drehort des Hollywood-Klassikers "Die Wikinger" mit Tony Curtis und Kirk Douglas. Auf dem Weg dorthin: Der Finger des Gargantua, ein sagenumwobener Menhir.

Und noch ein Naturwunder: Die Côte de Granit Rose (bretonisch: Aod ar Vein Ruz), die Rosa Granitküste, ist ein Küstenabschnitt der nördlichen Bretagne zwischen Paimpol und Trébeurden.


Die Côte de Granit Rose erstreckt sich an der französischen Kanalküste im Département Côtes d’Armor und gehört zu den außergewöhnlichsten Küstenregionen der Bretagne. Namensgeber für den Küstenabschnitt ist rosafarbener Granit, der das Antlitz der gesamten Region prägt. Die Rosa Granitküste zieht sich auf einer Länge von zehn Kilometern zwischen den Ortschaften Paimpol und Trébeurden an der bretonischen Nordküste entlang. Die charakteristische Färbung verdankt der Rosengranit den Mineralien Hämatit und Alkalifeldspat. Gebildet wurde der Fels vor rund 300 Millionen Jahren durch geologische Prozesse im Oberkarbon. Die über dem Granit liegenden Erdschichten wurden im Verlauf von Millionen Jahren durch die Kraft von Wind und Wasser abgetragen. Zurück blieb eine bizarre Küstenlandschaft.


Dienstag, 27. Juli 2021

Saint-Malo - Souvenirs des Vacances


Saint-Malo entstand im 1. Jahrhundert v. Chr. aus Aleth. Im 12. Jahrhundert erwächst aus dem alten römischen Hafen eine Stadt, die zunächst auf einer kleinen grünen Insel gegründet wird. Im 16. Jahrhundert machte sich Jacques Cartier von hier auf, Kanada zu entdecken und ganze Fischfang-Armadas landen in Neufundland. Die alle Seestraßen abklappernden Reeder sichern der Stadt ihren Wohlstand, die im Schutz der von den Schülern Vaubans errichteten Befestigungsmauern prosperiert. Im 18. Jahrhundert untermauern die Korsaren Duguay-Trouin und Surcouf das Ansehen Saint-Malos.

Der Sillon, ein Damm, verbindet die Altstadt, die Ville Close, ursprünglich auf einer insel gelegen, mit dem Festland.


Chaussée du Sillon in Saint Malo - Sozusagen "unsere" Straße: Drei Jahre hatten wir dort unser Urlaubsquartier.

Les Remparts de Saint Malo


Die Festungswälle von Saint-Malo

Ein Spaziergang auf den Stadtmauern ist ein absolutes Muss, wenn man in Saint Malo zu Besuch ist. Er gibt wundervolle Ausblicke auf das Meer und die Stadt Intra Muros zu Füßen. Man braucht etwa eine Stunde für einen kompletten Rundgang. Die hohe Mauer, die die Stadt Saint Malo umrundet, bildet eine Schleife von etwa zwei Kilometern Länge. Man kann an jeder beliebigen Stelle auf- oder absteigen, es gibt Stufen an jedem Stadttor. Die Stadtmauer von Saint-Malo wurden im 12. Jahrhundert errichtet, lange vor dem goldenen Zeitalter der königlichen Korsaren. Nach der großen Feuersbrunst im Jahr 1661 wurden die Granitmauern neu aufgebaut; im 18. Jahrhundert wurden sie von dem Ingenieur und Architekten Garangeau, einem Schüler Vaubans, erweitert. Hinter den Stadtmauern kann der Spaziergang zwischen den hohen Häusern fortgesetzt werden. Bei ihrem Anblick mag man kaum glauben, dass die meisten von ihnen nach den Bombenabwürfen von 1944 neu aufgebaut wurden. Schon am Stadteingang laden die Cafe-Terrassen an der Place Chateaubriand zum Verweilen ein.

Maritimes aus Saint Malo


In der Altstadt von Saint Malo


Abendessen in der Altstadt im Restaurant "L'Abordage"
Die Burg von Saint-Malo

Das Château De Saint-Malo ist eine Burg aus dem 15. bis 18. Jahrhundert und liegt Intra Muros, also in der von einer Mauer umgebenen Altstadt von Saint-Malo in der Bretagne. Erbaut wurde sie von den Herzögen der Bretagne um die Herrschaft über die Stadt zu sichern. Seit Juli 1886 ist sie als Monument Historique klassifiziert.




Montag, 26. Juli 2021

Von der Bretagne in die Normandie: Von Saint-Malo ins Cotentin


An der Bucht des Mont-Saint-Michel: Von Saint Malo nach Granville

Diese weitläufige Bucht an der Grenze der Bretagne und der Normandie ist ebenso berühmt wie wunderbar. Himmel, Sand, Meer, Salzwiesen, Polder und natürlich der Mont-Saint-Michel teilen sich einen schier endlos wirkenden Horizont.


Die Bucht ist der Schauplatz des größten Tidenhubs in Europa, bei dem der Unterschied zwischen Ebbe und Flut fast 15 m beträgt. Dieser immense maritime Naturbereich ist seit 1979 UNESCO-Weltkulturerbe und zählt zu den Schönsten Buchten der Welt.

Die Bucht des Mont-Saint-Michel erstreckt sich zwischen Cancale und Granville über eine Fläche von ca. 500 km² und bietet zwischen Land und Meer eine große Vielfalt natürlicher Lebensräume. Auf den Salzwiesen erfreuen sich die friedlich grasenden Schafe an einer dichten Vegetation, die regelmäßig vom Meer bedeckt wird. Ein weiteres Merkmal der Bucht sind die Polder: fruchtbares, durch den Bau von Deichen dem Meer abgerungenes Land, auf dem vor allem Hülsenfrüchte angebaut werden.

„Le Couesnon, dans sa folie, mit le Mont-Saint-Michel en Normandie.“ – In seiner Verrückheit hat der Fluss Couesnon den Mont-Saint-Michel also der Normandie zugeteilt, sagt dieser französische Spruch. Denn in der Tat bildet er die natürliche Grenze zwischen Normandie und Bretagne. Weil der Fluß knapp westlich am Klosterberg vorbeifließt, liegt der Mont-Saint-Michel also tatsächlich in der Normandie. Denn die gesamte Bucht befindet sich größtenteils in der Bretagne.

Granville, das "Monaco des Nordens", die "Freibeuterstadt", wurde zu einem Badeort.

Bereits 1450 gingen Schiffe aus Granville und Umgebung auf Kabeljaufang in den Gewässern vor Neufundland. Im Laufe der Jahrhunderte wurde Granville zu einem wichtigen Hafen der Kabeljaufischerei wie der bretonische Hafen Saint-Malo.

Unter Ludwig XIV stellte Granville, damals ein dynamischer Hafen, in dem es von Seeleuten wimmelte, einige Freibeuter, die in den Dienst der königlichen Marine aufgenommen wurden. Außerdem kamen 15 Admiräle aus dieser Stadt, darunter Pléville Le Pelley, "der Freibeuter mit dem Holzbein".

Ab Ende des 19. Jahrhunderts wurde aus Granville ein überaus geschätztes Seebad. Ein Aufenthalt tat gut und man fühlte sich wohl in dieser maritimen Atmosphäre, die man nur in Hafenstädten findet, hier allerdings vermischt mit einer eleganten Note, die die Sommerfrischler aus der Stadt hineinbrachten.

Normandie - Halbinsel Cotentin (Château de Flamanville, Cap de la Hague, Barfleur, Omonville-la-Rogue, Château Rozel, Dunes de Biville, Sainte-Marie-du-Mont)




Der Cotentin ist eine französische Halbinsel am Ärmelkanal. Sie liegt im Département Manche in der Region Normandie. Die Halbinsel wurde nach dem Ort Coutances benannt.

Aufgrund seiner Abgelegenheit hat das Cotentin gewusst, seine Kultur beizubehalten. Die normannische Sprache gilt im Rest der Normandie als ausgestorben, nur im Cotentin überlebt sie noch.

Westlich der Halbinsel, jenseits der Passage de la Déroute, liegen die zur britischen Krone gehörenden Kanalinseln Alderney, Guernsey, Sark, Jersey sowie weitere kleinere Inseln. Alderney ist nur 15 Kilometer von der Festlandküste entfernt. Die kleinen Inseln Minquiers und Ecréhous sind nur 10 km von Barneville-Carteret entfernt, aber britisch. Die Îles Saint-Marcouf und Tatihou im Osten, Île Pelée im Norden, und die zu Granville gehörenden Îles Chausey sind allerdings französisch.

Der Normandie-Esel

Der normannische Esel wurde früher in der Landwirtschaft als Lastesel eingesetzt, heute hat er sozusagen die Branche gewechselt und ist jetzt im Tourismus als Reitesel unterwegs. Er hat ein braun-schwarzes bis grau-schwarzes Fell. Charakteristisch ist der grauweiße Bauch.



Sonntag, 25. Juli 2021

Von Port Louis nach Le Faouët


Bretagne - Port Louis - Zitadelle

Im mittelalterlichen Hafen des Blavet wird mit Wein, Salz und Getreide gehandelt. Die Spanier errichten die ersten Teile der Zitadelle im Jahr 1590. Nach dem Abzug der Männer von Juan del Aguila vollendet Louis XIII die Festung im Jahr 1637 und gibt der Stadt den Namen Port Louis. Als Standort der Compagnie des Indes, der französischen Indien-Kompagnie, erlebt Port Louis eine von würzigen Wohlgerüchen umwehte Zeit des Wohlstands. Nach dem Umzug der Kompagnie nach Lorient wendet sich die Stadt der Fischerei zu.

Von Port Louis nach Hennebont


Bretagne - Morbihan: Von Port Louis nach Hennebont (via Riantec und Merlevenez)

Riantec liegt im Südwesten des Départements Morbihan etwa sechs Kilometer südöstlich von Lorient an der Lagune des Kap von Lorient (dem sog. La Petite Mer de Gavre). Neun Kilometer der Küste des kleinen Binnenmeeres (Petite Mer) säumen den Ort. Die Landschaft und das Meer mit ihrer reichen Tier- und Pflanzenwelt stehen unter Naturschutz. Das hier natürlich vorkommende Zooplankton ist der Grund, warum es hier so viele Schalentiere gibt.

Merlevenez liegt im Südwesten des Départements Morbihan ca. 5 Kilometer östlich der Agglomeration von Lorient zwischen dem Blavet und der Ria d’Étel. Die römisch-katholische Pfarrkirche Notre-Dame-de-Joie wurde unter Einbeziehung älterer Teile im späten 12. Jahrhundert im Stil der Romanik errichtet. Die Kirche hat einen bedeutenden Skulpturenschmuck aus der Bauzeit bewahrt.

Hennebont (bret. Henbont) - Stadttor Bro-Erec'h - Das bei den Bombenabwürfen im August 1944 beschädigte Tor wurde mit viel Liebe und Geduld restauriert und begeistert heute wieder mit seinen zwei massiven Türmen mit ihren Kegeldächern.

Le Faouët

Le Faouët liegt im äußersten Nordwesten des Departements Morbihan. Im Ortszentrum von Le Faouët steht die imposante, aus Holz erbaute Markthalle (eine der größten und ältesten erhaltenen Markthallen Frankreichs aus dem Mittelalter) mit einer sehenswerten Dachkonstruktion. Ende des 15. / Anfang des 16. Jahrhunderts erbaut, ist die Markthalle heute immer noch in Nutzung.

Marion de Faouët, ein weiblicher Robin Hood aus der Bretagne und noch heute, mehr als zweihundert Jahre später, eine Volksheldin - Unter dem Schieferdach der großen Markthalle aus dem 16. Jahrhundert an der Grande Place lebt ein Phantom: Marion de Faouet (Marie Louise Tromel; 6. Mai 1717 - 2. August 1755). Die Straßenräuberin, die die Reichen beraubte und die Armen beschenkte, wurde in Quimper gehängt. Seitdem ist ihre Seele zum Spuken verdammt.


Im Ortsteil Saint-Fiacre befindet sich die gleichnamige, 1480 erbaute Kapelle Saint-Fiacre. 1 km vom Stadtzentrum entfernt zeugt die Kapelle Saint-Fiacre auf prachtvolle Weise von der Flamboyant-Gotik. Ihr herrlicher Lettner aus bemaltem Holz, der älteste der Bretagne, begründet ihren Ruhm. Dieses wunderbar geschnitzte Bilderbuch präsentiert auf einer Seite die Macht des Bösen, auf der anderen verweist es auf das durch die Kirche zuteilwerdende Heil. Der Erschaffer des Lettners, Olivier Le Loergan, wurde für dieses Werk in den Adelsstand erhoben.

Auf französisch heißt der Lettner, der Chor und Kirchenraum trennt "Jubé", was aus dem Lateinischen kommt: Jube domine (lobe den Herrn); der Lettner von Saint-Fiacre ist der älteste der Bretagne und mit Millionenaufwand restauriert worden, so daß er wieder in seiner ganzen Farbenpracht erstrahlt.

Der älteste Lettner der Bretagne erstrahlt nach aufwendiger Sanierung seit 2002 wieder in seiner ganzen Farbenpracht. Wir hatten damals das Glück, kurz nachdem Saint-Fiacre für die Öffentlichkeit wieder zugänglich war, dieses mittelalterliche Meisterwerk bewundern zu dürfen.

Von Dol de Bretagne nach Brocéliande






Dol de Bretagne

Das vermutlich bereits in keltischer Zeit entstandene Dol war die frühere Hauptstadt der Bretagne. In der Mitte des 9. Jahrhunderts unter dem hl. Samson (bretonisch: Sant Samzun a Zol) als eines der sieben Gründungsbistümer der Bretagne entstanden, war es bis zur Französischen Revolution Sitz eines Erzbistums und entsprechend bis in das 16. Jahrhundert auch Ziel des Tro-Breizh, einer der bedeutendsten mittelalterlichen Wallfahrten.

Die Kathedrale Saint-Samson ist ein Meisterwerk der bretonischen Gotik und ein sehenswertes Zeugnis der reichen spirituellen Vergangenheit dieser Region. Nicht nur die Kathedrale, auch die schönen Herrenhäuser in der Grande-Rue-des-Stuarts ziehen die Besucher in ihren Bann.

Der Menhir du Champ-Dolent, etwas außerhalb von Dol de Bretagne, ist zusammen mit dem etwa gleichhohen Menhir von Kerloas das größte aus der Jungsteinzeit stammende, aufrechtstehende Steinmonument Frankreichs.

Der Name des Menhirs (Menhir du Champ Dolent, schmerzensreiches Feld) rührt daher, dass er an einer Stelle steht, in der in keltischer Zeit eine erbitterte Schlacht tobte. Von dem Menhir geht die Sage, dass er immer dann, wenn in der Pfarrgemeinde von Dol de Bretagne ein Mensch sterbe, ein kleines Stück im Erdboden versinke und dann, wenn er ganz versunken sei, gehe die Welt unter.

Nur drei Kilometer von der Stadt entfernt befindet sich der Mont-Dol, ein 65 m hoher Granitfelsen, Ursprung zahlreicher Legenden. Hier soll der Heilige Michael (Saint Michel) mit dem Teufel gekämpft haben. Die auf den Felsen sichtbaren Krallenspuren, der Sitz des Teufels sowie der Fußabdruck des Heiligen Michael zeugen von diesem legendären Kampf.

Château de Combourg
Die Jugendjahre des René François de Châteaubriand

In diesem düsteren Gemäuer musste Châteaubriand nach einer glücklichen Kindheit in Saint-Malo seine Jugendjahre verbringen, im Schloß von Combourg, das sein Vater erworben hatte, nachdem er zu Reichtum gekommen war.

Fougères und Vitré, ehemalige bretonische Grenzfestungen.

Guerche de Bretagne - La Guerche-de-Bretagne lag im frühen Mittelalter an der Grenze zwischen der Bretagne und der Bretonischen Mark. Der „Forêt de La Guerche“ ist ein Rest des Grenzwalds, der die Bretagne von Bas-Maine trennte. Etymologisch bedeutet „Guerche“ ein befestigtes Bauwerk aus Erde, derartige Befestigungen stammen zumeist aus dem 7. bis 9. Jahrhundert. Von der namengebenden „Guerche“ ist nichts mehr erhalten.

Die katholische Pfarrkirche Notre-Dame-de-l’Assomption in La Guerche-de-Bretagne:

Die katholische Pfarrkirche Notre-Dame-de-l’Assomption in La Guerche-de-Bretagne war ursprünglich als Kapelle der Burg der Herren von La Guerche gebaut worden. Bis zur Französischen Revolution diente sie als Kirche eines 1206 gegründeten Kanonikerstifts. Die Kirche besitzt ein prächtiges Chorgestühl und Bleiglasfenster aus der Renaissance. Im Jahr 1913 wurde die Mariä Himmelfahrt geweihte Kirche als Monument historique in die Liste der Baudenkmäler in Frankreich aufgenommen. 1951 wurde sie zur Basilica minor erhoben.

La Roche-aux-Fées (deutsch „Fels der Feen“; auch La Maison des Feins) im Dorf Essé, zwischen Vitré und Châteaubriant in der Bretagne in Frankreich gelegen, ist ein Megalithanlage der Jungsteinzeit.

La Roches-aux-Fées liegt auf einem Hügel in einem kleinen Wald mit Eichen und Kastanien. 26 Orthostaten tragen acht Decksteine von 20 bis 45 t Gewicht. Das Monument ist 19,5 m lang und von Nordnordwest nach Südsüdost ausgerichtet.

Zu Brocéliande siehe diesen Artikel.