Donnerstag, 22. Juli 2021

Im Umland von Saint-Malo


Wir verlassen Saint-Malo Richtung Osten durch den Stadtteil Rochebonne. Über die D201 erreichen wir den Stadtteil Rothéneuf.

Les Rochers sculptés de Rothéneuf


Rothéneuf ist ein Ferienort in der Bretagne im Nordwesten Frankreichs und liegt etwa vier Kilometer vom historischen Kern der Stadt Saint-Malo entfernt.

Nachdem der Gemeindepfarrer, Abbé Fouré (1839–1910), im Alter von 30 Jahren einen Schlaganfall erlitten hatte, der ihn halbseitig lähmte, zog er sich auf die Klippen von Rothéneuf zurück, wo er dann 25 Jahre als Einsiedler lebte. Seine in den Fels gehauenen Skulpturen von Dämonen, Piraten und Fantasiewesen sind heute eine beliebte Touristenattraktion.

Rothéneuf ist der Geburtsort des Entdeckers und Seefahrers Jacques Cartier (1491–1557), der in den Jahren 1534, 1535–36 und 1541–42 drei Expeditionen über den Atlantik ins Gebiet des Sankt-Lorenz-Stroms führte.

Île und Fort du Guesclin


Das Fort du Guesclin liegt auf der Gezeiteninsel Île du Guesclin nordöstlich von Saint Coulomb, zwischen Saint-Malo und Cancale im Département Ille-et-Vilaine in der Bretagne in Frankreich.

Das erste Gebäude wurde im Jahre 1026 von einem Wachtmeister von Guesclin errichtet. Es war eine durch zwei Mauern, flankiert von drei Türmen und einem Donjon, geschützte Burg. Die Wasserversorgung erfolgte mittels einer 33 m tiefen Zisterne. Im Jahre 1207 besetzte Johann Ohneland, der König von England, die Festung, bis Juhel III de Mayenne sie zurückgewann. Die Guesclins verließen das Fort 1259 und ließen sich in Plessis-Bertrand nieder. Das um 1500 zerfallene Fort wurde im Jahre 1589 an Guillaume de Chateaubriant aus dem Hause Rieux verkauft. Das alte Gebäude wurde dem Erdboden gleichgemacht, und Sébastien Le Prestre de Vauban (1633–1707) erbaute später eine Festung, um die Küste vor den Engländern zu schützen.

Nachdem sein militärischer Wert im Jahre 1826 verloren ging, wurde das Fort verkauft und in ein Ferienhaus umgewandelt. Im Jahre 1942 wurden die Räumlichkeiten von der deutschen Armee besetzt und im Zuge der Errichtung des Atlantikwalls ein Flak-Geschütz installiert. Nach der alliierten Landung von 1944 gelangte das Fort in den Besitz des Bürgermeisters von Saint-Servan. Er verkaufte es im Jahr 1959 an den Sänger Léo Ferré (1916–1993), der dort bis 1968 lebte.

Das Fort wurde 1996 von den Erben Léo Ferrés an den Geschäftsmann Robert Porcher (1928–2011) verkauft, der das Gebäude restaurierte und als Wohnsitz nutzte.
Die Pointe du Grouin


Die Pointe Du Grouin (bretonisch Beg an Trein) ist eine Landzunge an der Côte d’Émeraude in der nordöstlichen Bretagne Sie liegt etwa vier Kilometer nördlich der Gemeinde Cancale. Auf der Landzunge befindet sich das 1861 errichtete Semaphor zur Beobachtung des Schiffsverkehrs, von welchem auch Seenotrettungseinsätze geleitet werden und welcher als Wetterstation dient. Das Kap ist touristisch erschlossen durch zwei Restaurants und ein Hotel. Im Semaphor finden Kunstausstellungen statt. Außerdem findet man auf dem Kap noch Reste deutscher Bunkeranlagen aus dem Zweiten Weltkrieg.

Die mit Heidekraut bewachsene Pointe du Grouin ist Naturschutzgebiet und Teil des europäischen Netzwerks "Natura 2000". Die Pointe du Grouin besitzt eine außergewöhnliche Flora und Fauna. Über sechzig Pflanzenarten, Moorboden sowie diverse Sperlinge, Dompfaffen, Reptilien, diverse Schmetterlingsarten und Fledermäuse findet man hier.

Entlang des mit Farn bewachsenen östlichen Teils der Pointe du Grouin befindet sich die gegenüberliegende 1100 Meter lange und 100 Meter breite Insel Île des Landes. Die unbewohnte Insel Île des Landes ist ein ornithologisches und botanisches Reservat (Réserve ornithologique et botanique). Mantelmöwen (Goëlands marin), Kormorane, Austernfischer (Huîtrier pie) Brandseeschwalben (Sterne Caugek), Basstölpel (Fou de Bassan) und Lachmöwen (Mouette rieuse) nisten auf der Île des Landes.

Cancale, das Zentrum der bretonischen Austternzucht


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