Mittwoch, 7. Juli 2021

Von Papenburg nach Großefehn

Die Brigg "Friederike", Papenburgs Wahrzeichen

Papenburg ist die nördlichste Stadt des Emslandes. An der Grenze zu Ostfriesland gelegen, werden dort bereits seit Jahrhunderten Schiffe gebaut. Während es heute die Kreuzfahrtriesen aus der Meyer Werft sind, die in Papenburg entstehen, waren es früher kleine Schiffe wie Tjalk, Schoner und Brigg, die zum Warenverkehr mit anderen Orten genutzt wurden.

Ihren zahlreichen Kanälen und Brücken verdankt die Stadt den Beinamen "Venedig des Nordens".

Die Geschichte Papenburgs ist eng mit dem Torfabbau verknüpft. Nachdem Dietrich von Velen das "Gut Papenburg" im Dezember 1630 von Friedrich von Schwarzenberg erworben hatte, ließ er zur Entwässerung Kanäle, sogenannte Wieken, ziehen. Damit legte er den Grundstein für die Erschließung der bis dahin unzugänglichen emsländischen Moore. Die Kanäle nutzte er gleichzeitig, um den Torf mit schmalen Schiffen zu den ostfriesischen Ziegeleien zu liefern. So wurde Papenburg zur ersten Moorkolonie Deutschlands.


Eindrucksvolles Zeugnis der Seefahrergeschichte Papenburgs sind sechs Schiffsnachbauten in Originalgröße, die über die Stadt verteilt am Hauptkanal liegen und so ein ganz besonderes Freilicht-Schifffahrts-Museum bilden. Beliebtes Fotomotiv und Wahrzeichen ist die Brigg "Friederike von Papenburg", die vor dem 1913 errichteten Rathaus ankert und eine Nebenstelle der Touristinformation ist.

St. Antonius ist die katholische Stadtpfarrkirche von Papenburg im Landkreis Emsland. Die große neugotische Backstein-Hallenkirche wurde von 1875 bis 1877 nach Plänen des gebürtigen Papenburgers und Osnabrücker Diözesanbaumeisters Alexander Behnes erbaut. Sie ist vor allem durch die großteils erhaltene Originalausstattung bedeutend.

Papenburg, im 17. Jahrhundert als Fehnkolonie an der Nordgrenze des Hochstifts Münster entstanden, hatte seit 1674/80 eine katholische Pfarrkirche. Der selige Niels Stensen, damals Weihbischof in Münster, weihte sie am 20. August 1682 auf das Patrozinium des heiligen Antonius von Padua.

Neubaupläne und einen Kirchbaufonds gab es bereits seit den 1840er Jahren. Die endgültigen Baupläne schuf Alexander Behnes 1871. Durch die Wirren des Deutsch-Französischen Kriegs und der Reichsgründung verzögerte sich die Grundsteinlegung bis zum 15. Juli 1875. Am 11. Dezember 1877 weihte der Osnabrücker Bischof Johannes Beckmann die neue Antoniuskirche. Die Anschaffung der Innenausstattung, des Geläuts und der ersten Orgel (auf der Empore im Nordquerschiff) dauerte bis 1885. Die reichen Wandmalereien von Gerhard Lamers und die Buntglasfenster entstanden 1911/12.

Unweit Papenburg, auf der linken Seite der Ems, im ostfriesischen Rheiderland, liegt Weener. Weener ist die einzige Stadt der historischen Region Rheiderland und erstreckt sich linksseits der Ems.


Von Weener nach Leer - Am Alten Hafen in Weener, Fahrt durch die Stadt, über die Jann-Berghaus-Brücke nach Leer, in der Altstadt und der Evenburg

Der staatl. anerkannte Erholungsort mit seiner über 1000-jährigen Geschichte ist das Zentrum des Rheiderlandes. Neben dem historischen „Alten Hafen“ wird das Stadtbild geprägt von Häusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert. In vergangenen Jahrhunderten hatte Weener einen Hafen an der Ems und lag an der linksemsischen Handelsroute ins südlich gelegene Münsterland. Die Stadt war vor allem durch ihre Vieh- und Pferdemärkte bekannt und exportierte landwirtschaftliche Handelsgüter. Mittlerweile spielen der Hafen als Warenumschlagsort und der Viehhandel keine Rolle mehr.

Durch ihren Seehafen ist die an Ems und Leda gelegene Stadt Leer seit Jahrhunderten vom Handel und der Seefahrt geprägt. Sie ist einer der größten deutschen Reederei-Standorte. Die Altstadt gilt wegen des guten Erhaltungszustands ihrer historischen Häuser als die „wertvollste“ der Region.

Mit der Pünte über die Jümme bei Wilthausen


Die Pünte in Wiltshausen (Landkreis Leer (Ostfriesland) im äußersten Nordwesten Niedersachsens) ist eine kleine handbetriebene Binnenfähre über die Jümme, dicht bei der Mündung in die Leda, die ihrerseits nach etwa 10 km hinter Leer in die Ems mündet. Sie verbindet die Orte Amdorf und Wiltshausen und ist die älteste handgezogene Fähre Nordeuropas.

Die Pünte wird bereits 1562 zum ersten mal urkundlich erwähnt. Sie wurde zuletzt bis 1975 vom Landkreis betrieben und dann aus Kostengünden eingestellt. Bei der Bekanntgabe der Schließung 1974 formierte sich sofort eine Bewegung unter den Bürgern zum "Verein zur Förderung und Erhaltung der historischen Pünte als Denkmal auf dem Wasser e.V." (Pünten-Verein), der den Fährbetrieb 1988 wieder aufnahm. 2002 wurde die Pünte unter Denkmalschutz gestellt.

Via Detern und Wiesmoor erreichen wir den Großefehnkanal.

Entlang des Großefehnkanals in Ostfriesland - 1633 von Emden gebauter, an das Fehntjer Tief bei Westgroßefehn anschließender Moorkanal von ca. 10km Länge und vier Schleusen, von denen die Eingangsschleuse von 1786 in den 1990er Jahren restauriert wurde; 1921-34 über den Großefehnanschlusskanal mit dem Nordgeorgsfehnkanal (und dem Ems-Jade-Kanal) zum Ringkanal verbunden.


Fehntjer-Land heißt die Landschaft in und um Großefehn, und das zu Recht. Denn hier in Westgroßefehn entstand 1633 das erste Fehngebiet aus unwirtlichem Moor. Vier Emder Bürger waren es, die den ersten Fehnkanal graben ließen, um das Land zu entwässern und um Torf auf „Törfmuttjes“ nach Emden transportieren zu können. Dort, wo der Großefehnkanal in die Flumm mündet und die Westgroßefehner Mühle steht, begann alles. Heute noch ist Großefehn – die älteste Fehnanlage Ostfrieslands – kreuz und quer von Kanälen, Wieken und Inwieken durchzogen, und überall sieht man die markanten weißen Klappbrücken, die darüberführen.



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