Dienstag, 20. Juli 2021

An der bretonischen Nordküste

Corniche de l'Armorique: Die Küste zwischen Carantec und Morlaix: Felsklippen und Sandstrände, Landzungen und kleine Häfen wechseln einander ab. Erschlossen wird die Corniche de l'Armorique über ein kurvenreiches Stück der D73. Und in Trégastel finden wir ein besonderes Kleinod: Die Kapelle Sainte-Anne-des-Rochers.
Auf der Weiterfahrt gelangen wir an die Côte de Granit Rose, die Rosa Granitküste.


Die Côte de Granit Rose (bretonisch: Aod ar Vein Ruz), die Rosa Granitküste, ist ein Küstenabschnitt der nördlichen Bretagne zwischen Paimpol und Trébeurden.

Die Entstehungsgeschichte der Rosa Granitküste: Die Côte de Granit Rose erstreckt sich an der französischen Kanalküste im Département Côtes d’Armor und gehört zu den außergewöhnlichsten Küstenregionen der Bretagne. Namensgeber für den Küstenabschnitt ist rosafarbener Granit, der das Antlitz der gesamten Region prägt. Die Rosa Granitküste zieht sich auf einer Länge von zehn Kilometern zwischen den Ortschaften Paimpol und Trébeurden an der bretonischen Nordküste entlang. Die charakteristische Färbung verdankt der Rosengranit den Mineralien Hämatit und Alkalifeldspat. Gebildet wurde der Fels vor rund 300 Millionen Jahren durch geologische Prozesse im Oberkarbon. Die über dem Granit liegenden Erdschichten wurden im Verlauf von Millionen Jahren durch die Kraft von Wind und Wasser abgetragen. Zurück blieb eine bizarre Küstenlandschaft.

Tréguier (Bretonisch Landreger)

Auf der Place du Martray befindet sich eine Statue von Ernest Renan. Ernest Renan (* 28. Februar 1823 in Tréguier, Département Côtes-d’Armor; † 2. Oktober 1892 in Paris) war ein französischer Schriftsteller, Historiker, Archäologe, Religionswissenschaftler und Orientalist. Er war Mitglied der Académie française. Neben dem sitzenden Schriftsteller erinnert eine stehende Skulptur an das berühmte "Gebet auf der Akropolis" (Prière sur l’Acropole).

Kathedrale Saint-Tugdual von Tréguier, Grab des Heiligen Yves - Quellen besagen, der 19. Mai sei der bretonische Nationalfeiertag, der Patroziniumstag des Heiligen Ivo, Gouel Erwan (frz. Fête de la Saint-Yves). Der heilige Ivo Hélory von Kermartin (frz. Yves Hélory de Kermartin, bret. Erwan Helouri a Gervarzhin) (* um 17. Oktober 1253 in Minihy-Tréguier (bret. Ar Vinic’hi), Bretagne; † 19. Mai 1303 in Louannec) war ein bretonischer Priester und Offizial des Bistums Tréguier. Ivo wurde 1347 von Papst Clemens VI. heiliggesprochen. Er ist der einzige französische Heilige, der „Monsieur“ genannt wird. Außerdem gilt er heute als bretonischer Nationalheiliger. Sein Patroziniumstag, der 19. Mai, wird als bretonischer Nationalfeiertag Gouel Erwan (frz. Fête de la Saint-Yves) begangen.

St. Ivo gilt in vielen europäischen Ländern als Schutzheiliger der Juristen. In Deutschland stand und steht der Heilige besonders an der Universität in Trier hoch in Ehren. Von 1473 bis 1798 wurde am 19. Mai feierlich der Dekan der juristischen Fakultät gewählt. Das am heutigen Trierer Fachbereich Rechtswissenschaft fortgeführte Siegel der alten Jura-Fakultät zeigt St. Ivo als Gelehrten am Bücherpult mit der Unterzeile „S. Ivo“. Seit 2016 gilt St. Ivo zumindest informell auch als Schutzpatron der Datenschützer. Der Heilige ziert das Siegel des Katholischen Datenschutzzentrums in Dortmund.

Plougrescant (bretonisch: Plougouskant)

Die Chapelle Saint-Gonéry fällt auf durch ihre schiefe Kirchturmspitze aus Blei.

Der Legende nach ist die Turmspitze schief, weil die Bauarbeiter damals ganz stark betrunken gewesen sein sollen. Die Wahrheit ist allerdings, dass in die Turmspitze ein Blitz eingeschlagen hat und deswegen die Turmhaube schief ist.

Loguivy-de-la-Mer - Ploubazlanec- Loguivy-de-la-Mer ist auch der Titel eines Chansons von François Budet, das dieser 1965 zu Ehren dieses Hafens geschrieben hat.

Dieser Fischerhafen, der zweitgrößte des Department Côtes d'Armor, hat seinen Charakter von einst bewahrt. Bei Ebbe laufen die Boote einfach auf den Strand auf.
Chapelle de Kermaria-an-Iskuit - Kermaria-an-Iskuit in der Bretagne mit einem der wenigen erhaltenen mittelalterlichen Totentänze in ganz Frankreich.
An der Straße von Plouha nach Plehedel findet man den zur Gemeinde Plouha gehörenden Ort Kermaria. Die Besonderheit ist die aus dem 13. Jahrhundert stammende Kapelle Kermaria an Iskuit (bretonisch für: Maria, die aus der Not hilft oder die Gesundheit gibt.). Sie wurde wahrscheinlich vom Adligen Henry d’Avaugour gebaut, der 1240 von Kreuzzügen nach Palästina zurück kam und sich bei der Jungfrau Maria für ihren Beistand bedanken wollte. Im 15. Jahrhundert wurde die Kapelle durch einen Anbau maßgeblich erweitert. Im 18. Jahrhundert kam ein neuer Chor dazu. Im 19. Jahrhundert wollte der damalige Pfarrer die Kapelle abreißen um aus den Steinen eine neue, größere Pfarrkirche zu bauen. Obwohl der Abriß bereits genehmigt war, wurde er durch die Bevölkerung mit Sensen, Mistgabeln und anderen “Waffen” verhindert. Als man dann 1856 unter dem Putz alte Fresken entdeckte, wurde die Kapelle endgültig vor dem Abbruch verschont. Auf den dann freigelegten Fresken wird ein Totentanz (Danse Macabre) dargestellt: Der Tod führt alle Menschen, egal welchen Standes zu seinem makabren Tanz. Zu sehen sind z.B. folgende Stände bzw. Menschen: Kardinal, König, Patriarch, Feldherr, Erzbischof, Ritter, Bischof, Knappe, Abt, Landvogt, Wahrsager, Bürger, Kartäusermönch, Offizier, Arzt, Frau, Wucherer, Arme, Verliebter, Dorfmusikant, Landwirt, und ein Kind. Die Aussage der Fresken: Am Ende des Lebens sind alle gleich.

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