Mittwoch, 7. Juli 2021

Friedeburg

Am Ems-Jade-Kanal bei Reepsholt

Die Gemeinde Friedeburg stellte 2009 als erste Kommune im Landkreis Wittmund zweisprachige Ortsschilder an den Einfallstraßen auf, zunächst allein im Hauptort Friedeburg. Auf ihnen ist neben dem hochdeutschen Namen des Ortes auch der plattdeutsche, Freborg, zu lesen. Für die 29 Schilder wendete die Gemeinde 3.000 Euro auf. Die Planungen hierfür liefen fünf Jahre. Friedeburg folgt damit dem Vorbild mehrerer Gemeinden im Landkreis Aurich, die schon seit Jahren zweisprachige Ortsschilder haben.

Rußland und Amerika in Friedeburg

Die Ortsteile Amerika und Rußland liegen nur etwa zwei Kilometer voneinander entfernt.


Über die Entstehungsgeschichte des Friedeburger Rußland ist uns aus alten Schriften und mündlicher Überlieferung Folgendes bekannt: In dem Gebiet des jetzigen Ortsteiles Rußland wohnte vor mehr als 100 Jahren ein armer Bauer, der wegen seiner Lebensweise und seines rauhen Auftretens "Russe" genannt wurde. Eine weitere Geschichte besagt, dass der Boden in dem Ortsteil besonders karg war und sich nur schlecht bewirtschaften ließ. Heideflächen wechselten ab mit etwas Moor und undurchdringlichem Gesträuch. Das Land glich unfruchtbaren und unwegsamen Gegenden Russlands.

Einen besonderen Stellenwert hatte Rußland 2018 zur Fußball-Weltmeisterschaft, denn von dort sendete das ARD-Morgenmagazin live und viele Prominente und angesagte Künstler waren zu Gast im Außenstudio in Rußland.

Aber auch der Name der ehemaligen Kolonie "Amerika" in dem Ortsteil Heselerfeld hat seine eigene Geschichte. Dieses Gebiet war im 19. Jahrhundert noch nicht erschlossen und konnte nur durch erhebliche Anstrengungen der hier siedelnden Kolonisten urbar gemacht werden. Während viele zu dieser Zeit nach Amerika auswandern mussten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, hatten die hier wohnenden Siedler ihr "Amerika" in Heselerfeld.

Am Ems-Jade-Kanal bei Friedeburg


Reepsholt, Hoheesche, Abrickhafe

Im Norden des Gemeindegebietes wurde in den Jahren 1880 bis 1888 der Ems-Jade-Kanal angelegt, der Emden und Wilhelmshaven verbindet. Der Bau des Ems-Jade-Kanals bedeutete nicht nur Lohn und Brot für die Arbeiter, die ihn acht Jahre lang aushoben. Er verbesserte auch die landwirtschaftlichen Rahmenbedingungen der anliegenden Gemeinden, weil auf ihm Dünger leichter in größeren Mengen herbeigeschafft werden konnte. Der Ems-Jade-Kanal ist 72,3 km lang, hat sechs Schleusen und wird von 15 festen und 26 beweglichen Brücken gequert. Auf Friedeburger Gemeindegebiet überqueren den Kanal sieben Brücken, zwei davon an Landesstraßen. Der Kanal ist nur für Schiffe bis 33 m Länge, 6,2 m Breite und 1,7 m Tiefgang befahrbar und wird deshalb seit einiger Zeit fast ausschließlich touristisch genutzt. Wassersportler machen sich heute die Lage am Ems-Jade-Kanal zunutze. Am Ems-Jade-Kanal nahe Reepsholt befindet sich eine Paddel-und-Pedal-Station. Dort können sich Gäste Fahrräder oder Paddelboote ausleihen und diese bei anderen Paddel-und-Pedal-Stationen wieder abgeben.

Sankt Mauritius in Reepsholt

St. Mauritius ist ein evangelisch-lutherisches Kirchengebäude im Zentrum der Ortschaft Reepsholt, Gemeinde Friedeburg in Niedersachsen aus dem 13. Jahrhundert. Sie ist nach dem hl. Mauritius benannt. Die Kirche ist als Baudenkmal ausgewiesen.


Die heutige St.Mauritius Kirche wurde um 1200 erbaut und seit ihrem Bau war sie die Gemeindekirche. In unmittelbarer Nähe gab es noch die Stiftskirche. Im 14. Jahrhundert wurde an der Westseite ein Turm angefügt, der jedoch bereits 1474 bei einer Belagerung zerstört wurde. Die Turmruine ist seitdem das Wahrzeichen des Ortes und eines der bekanntesten Bauwerke im Landkreis Wittmund.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche von den Truppen des Grafen von Mansfeld verwüstet, sodass fast alle Einrichtungsgegenstände neu angeschafft werden mussten. Vermutlich 1647 erfolgte die Abtrennung des Westteils von der übrigen Kirche durch eine eingezogene Wand.

Erst in den Jahren 2002 bis 2003 ermöglichten Stiftungen, finanzielle Zuschüsse, Spenden und ehrenamtliches Engagement die Sanierung des Westteils, der „Oll Kark“ (Alte Kirche).

Sankt Marcus in Marx


Die St.-Marcus-Kirche gilt als die älteste Steinkirche der Gemeinde Friedeburg. Der Ortsname Marx ist vermutlich von St. Marcus abgeleitet. Errichtet wurde die Kirche am Ende des 12. Jahrhunderts.



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