Sonntag, 25. Juli 2021

Von Port Louis nach Le Faouët


Bretagne - Port Louis - Zitadelle

Im mittelalterlichen Hafen des Blavet wird mit Wein, Salz und Getreide gehandelt. Die Spanier errichten die ersten Teile der Zitadelle im Jahr 1590. Nach dem Abzug der Männer von Juan del Aguila vollendet Louis XIII die Festung im Jahr 1637 und gibt der Stadt den Namen Port Louis. Als Standort der Compagnie des Indes, der französischen Indien-Kompagnie, erlebt Port Louis eine von würzigen Wohlgerüchen umwehte Zeit des Wohlstands. Nach dem Umzug der Kompagnie nach Lorient wendet sich die Stadt der Fischerei zu.

Von Port Louis nach Hennebont


Bretagne - Morbihan: Von Port Louis nach Hennebont (via Riantec und Merlevenez)

Riantec liegt im Südwesten des Départements Morbihan etwa sechs Kilometer südöstlich von Lorient an der Lagune des Kap von Lorient (dem sog. La Petite Mer de Gavre). Neun Kilometer der Küste des kleinen Binnenmeeres (Petite Mer) säumen den Ort. Die Landschaft und das Meer mit ihrer reichen Tier- und Pflanzenwelt stehen unter Naturschutz. Das hier natürlich vorkommende Zooplankton ist der Grund, warum es hier so viele Schalentiere gibt.

Merlevenez liegt im Südwesten des Départements Morbihan ca. 5 Kilometer östlich der Agglomeration von Lorient zwischen dem Blavet und der Ria d’Étel. Die römisch-katholische Pfarrkirche Notre-Dame-de-Joie wurde unter Einbeziehung älterer Teile im späten 12. Jahrhundert im Stil der Romanik errichtet. Die Kirche hat einen bedeutenden Skulpturenschmuck aus der Bauzeit bewahrt.

Hennebont (bret. Henbont) - Stadttor Bro-Erec'h - Das bei den Bombenabwürfen im August 1944 beschädigte Tor wurde mit viel Liebe und Geduld restauriert und begeistert heute wieder mit seinen zwei massiven Türmen mit ihren Kegeldächern.

Le Faouët

Le Faouët liegt im äußersten Nordwesten des Departements Morbihan. Im Ortszentrum von Le Faouët steht die imposante, aus Holz erbaute Markthalle (eine der größten und ältesten erhaltenen Markthallen Frankreichs aus dem Mittelalter) mit einer sehenswerten Dachkonstruktion. Ende des 15. / Anfang des 16. Jahrhunderts erbaut, ist die Markthalle heute immer noch in Nutzung.

Marion de Faouët, ein weiblicher Robin Hood aus der Bretagne und noch heute, mehr als zweihundert Jahre später, eine Volksheldin - Unter dem Schieferdach der großen Markthalle aus dem 16. Jahrhundert an der Grande Place lebt ein Phantom: Marion de Faouet (Marie Louise Tromel; 6. Mai 1717 - 2. August 1755). Die Straßenräuberin, die die Reichen beraubte und die Armen beschenkte, wurde in Quimper gehängt. Seitdem ist ihre Seele zum Spuken verdammt.


Im Ortsteil Saint-Fiacre befindet sich die gleichnamige, 1480 erbaute Kapelle Saint-Fiacre. 1 km vom Stadtzentrum entfernt zeugt die Kapelle Saint-Fiacre auf prachtvolle Weise von der Flamboyant-Gotik. Ihr herrlicher Lettner aus bemaltem Holz, der älteste der Bretagne, begründet ihren Ruhm. Dieses wunderbar geschnitzte Bilderbuch präsentiert auf einer Seite die Macht des Bösen, auf der anderen verweist es auf das durch die Kirche zuteilwerdende Heil. Der Erschaffer des Lettners, Olivier Le Loergan, wurde für dieses Werk in den Adelsstand erhoben.

Auf französisch heißt der Lettner, der Chor und Kirchenraum trennt "Jubé", was aus dem Lateinischen kommt: Jube domine (lobe den Herrn); der Lettner von Saint-Fiacre ist der älteste der Bretagne und mit Millionenaufwand restauriert worden, so daß er wieder in seiner ganzen Farbenpracht erstrahlt.

Der älteste Lettner der Bretagne erstrahlt nach aufwendiger Sanierung seit 2002 wieder in seiner ganzen Farbenpracht. Wir hatten damals das Glück, kurz nachdem Saint-Fiacre für die Öffentlichkeit wieder zugänglich war, dieses mittelalterliche Meisterwerk bewundern zu dürfen.

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