Samstag, 24. Juli 2021

An der Côte du Goëlo

Zwischen Sandstränden, Badeorten, Häfen und felsigen Punkten, ganz zu schweigen von den Klippen, die zu den höchsten der Bretagne gehören, hat die Côte du Goëlo (der westliche Teil der Bucht von Saint-Brieuc) einiges zu bieten. Sie bietet mit Fischerhäfen, charmanten Badeorten, wilden Klippen und viel Kultur geradezu ein wahres Konzentrat der Bretagne.

Pointe de Minard


Bretagne: Pointe de Minard - Dép. Côtes d'Armor - Circuit des Falaises -

Die Dorfkirche von Lanloup, eine der faszinierendsten der Niederbretagne (Basse Bretagne), 15. und 16. Jahrhundert, mit Calvaire, auf dem Friedhof das Grab des Komponisten Guy Ropartz (1864 - 1955)


Kermaria-an-Iskuit mit einem der wenigen erhaltenen mittelalterlichen Totentänzen in ganz Frankreich: An der Straße von Plouha nach Plehedel findet man den zur Gemeinde Plouha gehörenden Ort Kermaria. Die Besonderheit ist die aus dem 13. Jahrhundert stammende Kapelle Kermaria an Iskuit (bretonisch für: Maria, die aus der Not hilft oder die Gesundheit gibt.). Sie wurde wahrscheinlich vom Adligen Henry d’Avaugour gebaut, der 1240 von Kreuzzügen nach Palästina zurück kam und sich bei der Jungfrau Maria für ihren Beistand bedanken wollte. Im 15. Jahrhundert wurde die Kapelle durch einen Anbau maßgeblich erweitert. Im 18. Jahrhundert kam ein neuer Chor dazu.

Im 19. Jahrhundert wollte der damalige Pfarrer die Kapelle abreißen um aus den Steinen eine neue, größere Pfarrkirche zu bauen. Obwohl der Abriß bereits genehmigt war, wurde er durch die Bevölkerung mit Sensen, Mistgabeln und anderen “Waffen” verhindert. Als man dann 1856 unter dem Putz alte Fresken entdeckte, wurde die Kapelle endgültig vor dem Abbruch verschont. Auf den dann freigelegten Fresken wird ein Totentanz (Danse Macabre) dargestellt: Der Tod führt alle Menschen, egal welchen Standes zu seinem makabren Tanz. Zu sehen sind z.B. folgende Stände bzw. Menschen: Kardinal, König, Patriarch, Feldherr, Erzbischof, Ritter, Bischof, Knappe, Abt, Landvogt, Wahrsager, Bürger, Kartäusermönch, Offizier, Arzt, Frau, Wucherer, Arme, Verliebter, Dorfmusikant, Landwirt, und ein Kind. Die Aussage der Fresken: Am Ende des Lebens sind alle gleich.

Abbaye de Beauport

Etwa 3 km südöstlich von Paimpol liegt die Ruine der Abbaye de Beauport. Die Abtei wurde im 13. Jahrhundert auf Veranlassung des Grafen Comte Alain de Goëlo vom Prämonstratenserorden aufgebaut.
Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Gründungsorden aufgelöst und die Abtei verfiel immer weiter. Heute fehlen der Kirchturm, der zu stark eingefallen war sowie das südliche Seitenschiff und die Apsis, die als Baustoff für Bauten in der Umgebung dienten. Das Conservatoire du Littoral, eine Abteilung des Denkmalschutzes ist nun Eigentümer der Überreste der Abtei.

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