Samstag, 3. August 2019

Unterwegs im Landkreis Ansbach (Teil 2)

Festung Wülzburg: Als Wasserversorgung diente ursprünglich der Tiefe Brunnen im Westflügel. Mit 143,2 Metern (nach erfolgter Freilegung) ist er einer der tiefsten Festungsbrunnen Deutschlands. Er wurde um das Jahr 1600 angelegt und hat einen Durchmesser von 2,5 Metern.

Hohenzollernfestung Wülzburg

Oberhalb von Weißenburg, auf der mit 630 Metern höchsten Bergkuppe der südlichen Frankenalb, liegt die alte ansbachische Hohenzollernfestung Wülzburg. Ein eindrucksvolles und einzigartiges Denkmal des Renaissancefestungsbaus in Deutschland.

Seit dem 11. Jahrhundert befand sich an dieser Stelle ein Benediktinerkloster, das im Zuge der Reformation zuerst in eine Probstei und 1537 in ein weltliches Verwalteramt umgewandelt wurde.

Im Jahre 1588 ließ Markgraf Georg Friedrich d.Ä. von Brandenburg-Ansbach hier an der südlichen Grenze seines Territoriums in direkter Nachbarschaft der Reichsstadt Weißenburg, des Deutschen Ordens in Ellingen, der Grafschaft Pappenheim und des Fürstbistums Eichstätt eine pentagonale Festungsanlage mit den Bastionen Jungfrau, Krebs, Rossmühle, Kaltes Eck und Hauptwache im neuitalienischen Bastionärssystem errichten. Die Bastionen Jungfrau und Krebs erhielten ihre Namen durch gleichnamige Kanonen.


Den Grundriss der Wülzburg bildet ein fast regelmäßiges Fünfeck, ein Pentagon. Dieses hatte gegenüber den älteren quadratischen oder rechteckigen Anlagen ballistische und konstruktive Vorteile, weshalb man sich im ausgehenden 16. Jahrhundert für dieses Planschema entschied.


Auf der Festung Wülzburg finden sich mehrere Gedenkstätten. Am 15. Februar 1997 wurde das Mahnmal an die Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg als zentrale Gedenkstätte im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen eingeweiht. In mehrere Platten sind die Namen zahlreicher schlesischer, preußischer und sudetendeutscher Orte eingraviert. An den Kriegsgefangenen und späteren Präsidenten Charles de Gaulle erinnert eine Gedenktafel. An die sonstigen Kriegsgefangenen des Ersten Weltkriegs mahnt ein Obelisk.

Denkmal für den ersten Motorflieger der Welt - Gustav Albin Weißkopf aus dem fränkischen Leutershausen

Nein, es waren nicht die Gebrüder Wright, die als erste ein motorgetriebenes Flugzeug in die Luft brachten! Es war Gustav Albin Weißkopf aus Leutershausen.


Weißkopf (1874 - 1927) wanderte nach Amerika aus und wurde dort zu Gustave Whitehead. Am 14. August 1901 hat er bei Fairchield, Connecticut, mit einer von ihm selbst gebauten Maschine einen erfolgreichen Motorflug durchgeführt. Eine halbe Meile weit ist er geflogen.

Das war zwei Jahre vor den Brüdern Wright, die in aller Welt als die ersten erfolgreichen Motorflieger gelten. Weil Weißkopf sich nie als Amerikaner einbürgern ließ, wurde ihm von diesen die Ehre verweigert. Aber seine Heimatstadt hat dem Flieger nicht nur ein Denkmal errichtet, das seine Flugmaschine darstellt, sondern auch ein Museum gewidmet.

Wolfram von Eschenbach, Ritter, Minnesänger, Dichter

 

Die Region hat noch einen großen Sohn: Der Dichter der deutschen Fassung des Parzival (Original: Perceval von Chrétien de Troyes): Wolfram von Eschenbach, dessen Denkmal wir in seiner Heimatstadt Wolframs-Eschenbach sehen. Die mittelhochdeutsche Literatur verdankt ihm mehrere epische Werke. Der Parzival ist das erste erhaltene Werk in deutscher Sprache, dessen Gegenstand der heilige Gral ist. Wolframs Parzival wird allgemein als wichtigstes Epos seiner Zeit eingestuft.




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