Donnerstag, 30. September 2021

Diesseits und jenseits der "Goldenen Linie"

Die Goldene Linie entstand im 17. Jahrhundert als Grenze zwischen dem Fürstentum Ostfriesland und der Grafschaft Oldenburg in der Harlebucht an der friesischen Nordseeküste. Sie bildet auf dem Festland die Trennlinie der beiden Landkreise Wittmund und Friesland.

Die Harlebucht wurde seit dem 16. Jahrhundert schrittweise eingedeicht. Um Streitigkeiten um den Besitz und um die Entwässerung des neu zu gewinnenden Landes zu vermeiden, schlossen Fürstin Christine Charlotte von Ostfriesland und Graf Anton Günther von Oldenburg am 22. Dezember 1666 einen Grenzvertrag.

Ausgangspunkt war der ostfriesisch-jeverländische Grenzpfahl auf dem 1658 erbauten Deich (dem so genannten Pfahldeich) zwischen Neufunnixsiel und Neugarmssiel. Von dort ausgehend zogen der von ostfriesischer Seite beauftragte, aus den Niederlanden stammende, beeidigte und am Hofe von Holland promovierte Ingenieur Johann von Honart sowie der jeversche Ingenieur Falk für die Oldenburger Seite auf einer Seekarte eine Linie bis zu einem Punkt genau zwischen zwei Baken, die zu diesem Zweck auf den Rand der hohen Dünen im Osten von Spiekeroog und im Westen von Wangerooge gesetzt wurden. Die Grenze trugen die Ingenieure auf der Karte angeblich mit goldener Tinte ein. Daher trägt sie bis heute auf Landkarten und Straßenschildern den Namen Goldene Linie.

Trotz des Vertrages von 1666 hielt der Grenzstreit zwischen den beiden Nachbarländern noch einige Zeit an. Die Ostfriesen beharrten auf einen weiter östlichen Verlauf der Grenze. Erst 1743 kam es nach einer Zahlung von 11.000 Talern durch Oldenburg an Fürst Carl Edzard von Ostfriesland zu einer endgültigen Einigung. Seitdem war die Goldene Linie die Grenze zwischen dem oldenburgischen Jeverland und dem seit 1744 preußischen, später hannoverschen Ostfriesland als Teil der Provinz Hannover.

Die Gilde zur Goldenen Linie von 1666 hat es sich zur Aufgabe gemacht, an die historisch bedingte Unterschiedlichkeit der ehemaligen Territorien zu erinnern und die Kommunikation zwischen den beiden Landkreisen Friesland und Wittmund zu fördern.


Im Wangerland an der Goldenen Linie und an der Harle (Harlesiel, Carolinensiel)

Carolinensiel - Am alten Sielhafen - Deutsches Sielhafenmuseum


Am alten Sielhafen und beim Deutschen Sielhafenmuseum in Carolinensiel beim Nationalpark niedersächsisches Wattenmeer. Interessant die alten Wattsegler, die hier in großer Zahl vor Anker liegen.

Altharlingersiel ist ein Ortsteil der Gemeinde Neuharlingersiel im Landkreis Wittmund in Ostfriesland.


Altharlingersiel liegt zwischen Neuharlingersiel und Carolinensiel am Altharlinger Sieltief, das eines der wenigen natürlichen Gewässer in der flachen Marsch ist.

Der Ort entstand um 1550 am Rand der ehemaligen Harlebucht und diente als Sielort zur Entwässerung des Falstertiefs, das in die Harlebucht mündete. Die zunehmende Verlandung des Außentiefs vor dem Sielhafen führte 1693 zur Aufgabe der Hafen- und Sielfunktion und zur Eindeichung eines weiteren Teils der Harlebucht. Dazu entstand rund vier Kilometer nordwestlich des Ortes ein neuer Sielhafen im heutigen Neuharlingersiel.


Neuharlingersiel (plattdeutsch Neeharlingersiel) ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Esens im Landkreis Wittmund im Nordwesten Niedersachsens. Der Ortsteil Neuharlingersiel ist seit 1979 ein staatlich anerkanntes Nordseeheilbad.

Neuharlingersiel wird erstmals 1693 in Urkunden erwähnt. Das Land wurde durch einen Deichbau in der Harlebucht gewonnen. Neuharlingersiel löste Altharlingersiel als Sielort ab. Seit dieser Zeit ist Neuharlingersiel auch Hafen für Hochseefischerei.

Der Hafen Neuharlingersiel ist ein Fischerei-, Sportboot- und Fährhafen.

Der Neuharlingersieler Hafen ist Auslass eines Siels und Hafen zugleich. Von der Seeseite gesehen ist der Hafen über eine circa eine Seemeile lange Fahrrinne zu erreichen. Neben der Fahrrinne befindet sich eine Buhne, um das Versanden des Fahrwassers zu verhindern. Bei Hochwasser ist die Buhne überflutet.

Der Hafen Neuharlingersiel ist ein alter Fischereihafen. Seit 1792 besteht eine regelmäßige Fährverbindung zur Nordseeinsel Spiekeroog, welche etwa vier Seemeilen von Neuharlingersiel aus entfernt liegt. Heute wird der Hafen vor allen Dingen als Fährhafen für Fahrten nach Spiekeroog genutzt. Die Fährschiffe Spiekeroog I, II und IV stellen die Verkehrsverbindung zum Hafen Spiekeroog. Zusätzlich liegen noch heute zahlreiche Fischkutter im Hafen. Des Weiteren gibt es eine kleine Marina für Sportboote.

Im Hafen ist das Seenotrettungsboot Neuharlingersiel der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) stationiert. Traditionell sind Seenotrettungskreuzer und Seenotrettungsboote im Bereich der Ostfriesischen Inseln auf den Inseln selbst stationiert, etwa auf Borkum, Juist oder Norderney. Die Insel Spiekeroog verfügte jedoch bis 1981 über keinen eigenen Hafen, sondern nur über einen Anleger. Daher erfolgte die Stationierung einer Seenotrettungseinheit im nahe gelegenen Hafen von Neuharlingersiel.
Das Revier der Neuharlingersieler Seenotretter ist das Wattenmeer bis zu den Inseln Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge.

Das Seenotrettungsboot NEUHARLINGERSIEL gehört zur 9,5-/10,1-Meter-Klasse. Seinen Liegeplatz hat es an einem speziellen Ponton an der Hafenwestseite. Gebaut wurde das Boot im Jahr 2000 bei der Schweers-Werft in Bardenfleth an der Unterweser. Benannt ist es nach seiner Station, die wohl zu den traditionsreichsten der DGzRS gehört.

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