Saint-Michel-de-Frigolet ist ein Kloster im Hügelgebiet der Montagnette zwischen Tarascon und Avignon. Saint-Michel wurde im 10. Jahrhundert gegründet. Die Gründer kamen aus dem Kloster Montmajour, das sie wegen seines ungesunden Klimas verlassen hatten. Montmajour sieht man im zweiten Teil der Fotoshow. Die Ruine ist in ihren gewaltigen Ausmaßen beeindruckend. Vis à vis ein idyllisches kleines Restaurant.
Avignon, Papstpalast
Avignon ist als alte Papststadt bekannt. 1309 siedelte sich der Papst Clemens V. hier an (Avignonesisches Papsttum). Sieben Päpste und mehrere Gegenpäpste haben in Avignon residiert. Der Papstpalast zu Avignon (frz. Palais des Papes) war zwischen 1335 und 1430 die Residenz verschiedener Päpste und Gegenpäpste. Der Palast gehört mit der Altstadt von Avignon zum Weltkulturerbe.
Avignon, die zwei Seiten der Medaille
Da Avignon von 1309 bis 1376 – und während des nachfolgenden Abendländischen Schismas – Papstsitz war, trägt die Stadt den Beinamen „Stadt der Päpste“. Die Altstadt von Avignon mit ihren prächtigen, mittelalterlichen Häusern ist von einer intakten und imposanten Befestigungsmauer umgeben. Die Altstadt mit dem gotischen Papstpalast (Palais des Papes) aus dem 14. Jahrhundert, der Bischofsanlage, dem Rocher des Doms und der berühmten Brücke, der Pont Saint-Bénézet, zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe.
ABER: Die Stadt, deren Haupteinnahmequelle der Tourismus ist, zählt zu den ärmeren und strukturschwächeren unter den französischen Städten; die Arbeitslosigkeit liegt bei fast 22%. Entsprechend hoch ist daher auch die Kriminalität: 2002 stand Avignon mit 173,35 Straftaten pro 1000 Einwohner an der Spitze der Kriminalitätsstatistik bei französischen Städten mit mehr als 25.000 Einwohnern.
Bettler und Obdachlose, dreckige und verwahrloste Straßen, hohe Kriminalität und zones urbaines sensibles sind die Schattenseiten der einstigen Hauptstadt des christlichen Abendlandes. Besonders auch auf der Place du Palais vor dem Papstpalast kann man sich der Bettler kaum erwehren und muss oft genug lautstark und energisch reagieren, wenn z.B. eine Gitane mit ihren fünf Kindern partout nicht von einem ablassen will. Und vor Taschendieben sollte man sich hier auch in acht nehmen.
Die zweisprachige Provence:
Zweisprachiges Ortsschild (französisch und provencalisch) von Vallabregues (Valabrego)
Provenzalisch (französisch provençal, Eigenbezeichnung prouvençau) ist die Bezeichnung einer im Süden Frankreichs gesprochenen romanischen Sprache oder Gruppe von Sprachen. "Provenzalisch" in der weiteren Bedeutung ist gleichbedeutend mit "Okzitanisch" und bezeichnet als Oberbegriff die Gesamtheit der Sprachen Südfrankreichs, die nach ihrem Bejahungspartikel "oc" (von lateinisch "hoc") als langues d'oc von den langues d'oïl (altfranzösisch "oïl" von lateinisch "hoc ille", heute "oui"), den französischen Sprachen Nordfrankreichs, unterschieden werden.
Frédéric Mistral (8. September 1830 in Maillane; † 25. März 1914 ebenda) schrieb in provençalischer Sprache und erhielt dafür 1904 den Literatur-Nobelpreis.
Auf den Spuren von Vincent van Gogh
Im ehemaligen Kloster Saint-Paul-de-Mausole ist bis heute eine Psychiatrie. Berühmtester Patient war Vincent van Gogh, an dessen Aufenthalt Schautafeln ("Dans l'universe de Vincent van Gogh") und eine Plastik am Eingang zum Kloster erinnern. Saint-Paul-de-Mausole liegt bei Saint-Remy-de-Provence (der Geburtsstadt von Nostradamus) am Rande der Alpilles.
Romanische Kirche St. Baudile aus dem 13. Jahrhundert in Noves in der Provence
Und, wie man auf der Außenaufnahme sieht, regnet es manchmal auch in der Provence in Strömen. Die katholische Pfarrkirche Saint-Baudile in Noves, einer provençalischen Gemeinde im Département Bouches-du-Rhône in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur, wurde im 12. Jahrhundert errichtet. Seit dem Jahr 1999 ist sie als Monument historique anerkannt.
Laura von Noves war die Angebetete, die der Dichter Petrarca so abgöttisch verehrte, dass er ihr alle seine Werke widmete.
Francesco Petrarca (* 20. Juli 1304 in Arezzo; † 19. Juli 1374 in Arquà) war ein italienischer Dichter und Geschichtsschreiber. Er gilt als Mitbegründer des Renaissance-Humanismus und zusammen mit Dante Alighieri und Boccaccio als einer der wichtigsten Vertreter der frühen italienischen Literatur. Sein Name liegt dem Begriff Petrarkismus zugrunde, der eine bis ins 17. Jahrhundert verbreitete Richtung europäischer Liebeslyrik bezeichnet.
Am 6. April 1327, nach seiner Angabe ein Karfreitag, tatsächlich aber ein Ostermontag, sah er eine junge Frau, die er Laura nannte und die möglicherweise identisch war mit der damals etwa 16-jährigen und jungverheirateten Laura de Noves. Ihr Eindruck wirkte derart stark auf ihn, dass er sie als ideale Frauenfigur und dauerhafte Quelle seiner dichterischen Inspiration zeitlebens verehrte, wohl wissend und akzeptierend, dass sie für ihn unerreichbar war. Als Dichter strebte er nach Ruhm und Lorbeer (lateinisch laurus) und fand ein Mittel dazu in Laura.
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