Sonntag, 5. September 2021

Auf den Spuren der Römer (II)

Neumagen-Drohn, Mosel, Rheinland-Pfalz; das römische Weinschiff

Ältester Weinort Deutschlands / Noviomagus hieß der Ort bei den Römern und bekannt ist er durch Decimus Magnus Ausonius. In seiner "Mosella" schwärmt er nach einer Hunsrückdurchquerung: ". . . Und endlich erblicke ich zuerst im belgischen Lande Noviomagus, des seligen Constantin erlauchte Feste. Reiner liegt hier die Luft auf den Feldern . . . jetzt ist verscheucht der Nebel."

Das Weinschiff ist der bekannteste Neumagener Fund aus der Römerzeit. Das Neumagener Weinschiff ist das Grabmal eines römischen Weinhändlers aus der Zeit um 220 n.Chr. Das Weinschiff wurde in Neumagen-Dhron als Teil des Fundamentes einer Kastellanlage gefunden, was dem Ort, auf Grund des Alters dieses und anderer Funde, die Bezeichnung "ältester Weinort Deutschlands" einbrachte. Das Original steht heute im Rheinischen Landesmuseum in Trier. Ursprünglich bestand dieses Grabmal aus zwei Weinschiffen, welche als eine Darstellung des Berufs des Verstorbenen dienten. Das Weinschiff (Schauseite) zeigt sechs Ruderer, zwei Steuermänner und 22 Ruder. Aufgrund der Art der Fässer sowie der Tatsache, dass dieses Schiff gerudert wird, lässt sich darauf schließen, dass auf diesem Schiff eine einheimische Ware (Moselwein) verschifft und exportiert wurde.

Die Kaiserthermen in Trier

Die Kaiserthermen sind die monumentalen Überreste einer großflächig geplanten spätantiken römischen Badeanlage und späteren Reiterkaserne, die sich im Zentrum der rheinland-pfälzischen Stadt Trier erhalten haben. Der Bau mit seinen teilweise noch 19 Meter hoch erhaltenen Mauern gehört zu den größten römischen Thermen nördlich der Alpen und ist seit 1986 Teil des UNESCO-Welterbes in Trier.

Trier war bereits eine blühende Handelsstadt, als es in der Spätantike zur Kaiserresidenz erhoben wurde. Zum Ende des 3. Jhd. n. Chr. begann daher die Errichtung der Kaiserthermen im Rahmen eines großen Bauprogramms für einen kaiserlichen Palastbezirk. Die mächtigen Ruinen zählen seit 1986 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Heute sind unter anderem die unterirdischen Bedienungsgänge zu besichtigen, ein Aussichtspunkt ermöglicht den Blick über den ursprünglichen kaiserlichen Palastbezirk der Stadt. Im Ausstellungsbereich illustriert eine Filmanimation die Entwicklung der Stadt zur Kaiserresidenz sowie die unstete Geschichte der Kaiserthermen. Mit einem Multimediaguide kann die Anlage ober- und unterirdische erkundet werden. In verschiedenen Stationen werden die Geschichte des Großbau-Projektes und ihre Bedeutung als Teil des kaiserlichen Palastbezirks für die Besucher sichtbar gemacht.
Die Kaiserthermen waren als kaiserliches Geschenk einer Badeanlage an die Trierer Bevölkerung geplant. Nach einem Baustopp im 3. Jhd. wurden im 4. Jhd. n. Chr. die Bauarbeiten an den Kaiserthermen wieder aufgenommen. Geplant war nun die Nutzung als Kaserne, möglicherweise für die berittene kaiserliche Garde. In den späteren Jahrhunderten folgten Umbau und Nutzung der Kaiserthermen als Burg, Stadtmauer und Kloster. Mit dem 19. Jahrhundert setzen Grabungsarbeiten an den Überresten des Monuments ein. Im Jahr 1984 wurde dann die Rekonstruktion einiger Fenster in der Apsis durchgeführt. Bis heute sind die Kaiserthermen Teil des Stadtzentrum Triers. Die Nähe zur Palastaula zeigt noch einmal die riesigen Ausmaße des damaligen Palastbezirks.
Ein Blick auf die monumentale Schönheit der Fensterarkaden der Kaiserthermen genügt, und schon weiß man: Wer hier einst in den Becken des Heißwasserbades lag, der wusste zu leben. Um bloße Körperreinigung ging es beim Badevergnügen der Kaiserzeit schon längst nicht mehr. Es ging um otium, um die Muße. Und die hatte man in den Thermen reichlich.

Stundenlang konnte man in den 40 Grad-heißen Becken des Caldariums liegen, belohnt mit einer Aussicht auf die Erhebungen des Petrisbergs. Man ließ sich von Sklaven einölen und massieren oder im Kaltwasserbad, auf Marmorsesseln thronend, mit kaltem Wasser begießen. Man vergnügte sich beim Ballspiel, traf Freunde und Geschäftspartner, ruhte, lachte und schwitzte. Und natürlich ließ man alle Unannehmlichkeiten außen vor, deren Anblick die ungestörte Erholung getrübt hätte. Und so mussten sich die Bediensteten der Thermen ihre unterirdischen Gänge, durch die sie geräuschlos von A nach B hetzten, um ihre Arbeit zu verrichten, mit dem verschmutzten Wasser der Becken und Toilettenanlagen teilen. Diese Gänge sind noch heute zu besichtigen, ebenso wie die Überreste der Entwässerungsanlage oder Häuser der Reichen, die für den Bau der Kaiserthermen abgerissen werden mussten. Sogar ein Zirkelabdruck eines römischen Baumeisters hat sich erhalten. Oberirdisch kann man den typischen Badegang nachvollziehen, den, das müssen wir leider zugeben, kein römischer Kaiservertrauter jemals angetreten hat. Denn das groß angelegte Bauprojekt wurde in seiner ursprünglichen Größe leider nicht fertig gestellt.

Aktuell finden wieder Untersuchungen in den Kaiserthermen statt. Es soll geprüft werden, ob die dekorativen und technischen Ausstattungen der Thermen tatsächlich unvollendet blieben.

Ein Meisterwerk der Antike - Pont du Gard

Der Pont du Gard ist ein römisches Monument, das Mitte des 1. Jahrhunderts errichtet wurde. Er ist das Hauptwerk des 50 km langen Aquäduktes, das die Stadt Nîmes, ehemaliges Nemausus, mit Wasser versorgte. Die Aquäduktbrücke ist mit drei Ebenen insgesamt 50 m hoch und führte die Wasserleitung über den Gardon.

Die Brücke wurde im Wesentlichen aus Blöcken gelben Kalksteins erbaut, die aus einem nahen, an den Fluss grenzenden Steinbruch stammen. Nur die oberste Ebene ist vermörtelt und trägt die durch Kalkablagerungen belasteten Deckenplatten.


An ihrem längsten Punkt misst die dreistöckige Brücke 360 m. Mit der Umsetzung des Entwurfs schufen die römischen Architekten und Hydraulikingenieure ein technisches Meisterwerk, das als Kunstwerk bis heute Bestand hat.

Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass ein imposantes Ausmaß an Steinen für die Konstruktion benötigt wurde. Der Bau verschlang über 21000 m³ Stein, die es auf ein Gesamtgewicht von 50400 Tonnen bringen.

Glanum war eine römische Stadt am Rande der Alpilles in der Provençe (bei Saint-Remy-de-Provençe, Geburtsort von Nostradamus).





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