Samstag, 25. September 2021

Souvenirs des Vacances - Quiberon


Eine spektakuläre wilde Küste im Westen, schöne feine Sandstrände im Osten – auf 14 Kilometern bietet die Halbinsel Quiberon eine Vielfalt an Landschaften, die sofort begeistert. Die zu den führenden Badeorten der Bretagne zählende Halbinsel hat vieles zu bieten.
Nachdem man die Landenge von Penthièvre passiert hat, ist man auf der Halbinsel Quiberon im Morbihan angekommen.Quiberon war einst eine Insel, bis etwa ab dem 11. Jahrhundert durch das Abholzen von Wäldern Sand freigesetzt wurde, der durch Wind und Meeresströmung diese Landbrücke bildete, den Isthmus von Penthièvre. Die Halbinsel ist ganzjährig nur über diese einzige Straße zu erreichen, die im Sommer häufig überfüllt ist.

Die Côte Sauvage

Das Besondere der Halbinsel Quiberon ist ihre Vielfalt, die dadurch zustande kommt, dass eine Seite der Insel dem Festland (Bucht von Quiberon), die andere dem Atlantik zugewandt ist. Das Meer ist landseitig ruhig, im Gegensatz zur Wilden Küste (Côte sauvage) auf der Atlantikseite mit kleinen Sandstränden zwischen den felsigen Buchten Port Blanc und Port Bara, an denen jedoch striktes Badeverbot herrscht.


Auf der dem Atlantik zugewandten Seite der Halbinsel Quiberon findet man eindrucksvolle Felsen, Klippen, Grotten, Riffe und eine starke Brandung, die die Côte Sauvage ausmachen. Von Portivy bis nach Port Maria schlängelt sich eine ca. 8 km lange und meist sehr enge Küstenstraße an der Westküste entlang. Hier ist das Baden verboten, was aber viele Surfer nicht abschreckt, trotzdem ins Wasser zu steigen. Einige Gedenktafeln erinnern an Rettungsschwimmer, die beim Versuch andere zu retten, ums Leben kamen.

Das gefährliche sind die sog. Grundwellen (auch Monsterwellen genannt) des Atlantik, die entstehen, wenn das Wasser in nicht-linearen Wellen auf den Festlandsockel trifft und die völlig unvermittelt, wie aus dem Nichts, bis zu 20 Metern in die Höhe schießen können.

Treffen zwei oder mehr Wellen in einem Winkel von 41 Grad aufeinander, können sie sich gegenseitig aufschaukeln. Faszinierend daran ist die Tatsache, dass aus zwei oder mehr nicht-linearen Wellen regelrechte Wellenpakete mit dreimal höheren Amplituden als bei einer einzelnen Welle entstehen. Die Energie des Wassers wird schmalbandig in einem engen Wellenlängenbereich und mit plötzlicher, großer Amplitude gebündelt.


Jahr für Jahr fordert - trotz all der vielen Warnschilder (in deutsch, englisch und französisch!) und trotz der allenthalben installierten Notrufanlagen die Wilde Küste ihre Opfer. Nicht nur unter den Leichtsinnigen selbst, sondern auch unter den Rettungskräften, die versuchen, diese Unbelehrbaren aus dem Atlantik zu retten.

Quiberon ist auch Ausgangspunkt für die Überfahrt nach Belle-île, Houat und Hoëdic.
Im Haupthafen von Quiberon, Port Maria, liegt der Meeresbahnhof (gare maritime). Hier starten Fähren, die die vorgelagerten Inseln Belle-Île, Île d’Houat (Enteninsel) und Île d’Hœdic („kleine Ente“) anfahren. Vom Osthafen Port-Haliguen starten im Sommer Ausflugsboote zu Touren durch den Golf von Morbihan („kleines Meer“).


Der deutsche Künstler, Karsten Klingbeil, hat Quiberon zwei Skulpturen geschenkt: der Fischer und die Wassernixe. Der jahrhundertealte, traditionsreiche, kleine, französische Fischerhafen Port Haliguen sollte aus seinem verschlafenen Dasein populärer und interessanter gemacht werden. So hat Klingbeil 1998 zwei lebensgroße Figuren geschaffen: Eine junge, schöne Nixe, die am Ende der Mole im Begriff ist, ins Wasser zu springen und auf der gegenüberliegenden Mole einen Frischer, der auf einem Hummerfangkorb sitzt und mit einer Hand die Augen vor der Sonne schützend zur Nixe hinüberschaut.

Mittelalterliche Fantasie

Obwohl das Schloss Turpault nicht besichtigt werden kann, ist seine Silhouette bezeichnend für die Halbinsel Quiberon. Türmchen, Mauerzinnen… Ein Bauwerk aus dem Mittelalter? Nein, eine 1904 von einem reichen Industriellen erbaute Fantasie.
Das Château Turpault ist keineswegs eine Burg aus dem Mittelalter, das ließ Georges Turpault aus Cholet zu Beginn des 20. Jahrhunderts (von 1904 bis 1910) als Feriendomizil erbauen. Zwischen dem Fischerhafen von Port Maria und der wilden Atlantikküste ist es eine Art fotogenes Wahrzeichen des Ortes. Besichtigen kann man es nicht, da es auch heute noch Privatbesitz ist.

Saint-Pierre-Quiberon / Ortsteil Portivy: Ein pittoresker kleiner Hafen, kein Trubel, ein Ort zum "die Seele baumeln lassen". Unsere kleine Lieblingsbar auf einen Ricard ist das "Café du Port".




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