Sankt Marien zu Oldorf
Die aus dem 13. Jahrhundert stammende evangelisch-lutherische Kirche St. Marien ist ein einschiffiger Backsteinbau mit Granitquadersockel. Die St. Marienkirche liegt auf der neuen Warf und kann über die Neuwarfer Straße erreicht werden. Ein kleiner Parkplatz ermöglicht den Besuchern den Zugang über eine Treppe oder eine Rampe.
Besucher betreten das Kircheninnere durch das enge Nordportal und überschreiten dabei eine Schwelle, die von einem alten Granitfindling gebildet wird.
Um das Jahr 1500 wurde die Kirche durch einen gleich breiten Chor nach Osten hin verlängert. Die Westwand wurde 1768 erneuert. Der Glockenturm im Südosten wurde 1912 nach dem Vorbild des alten Turmes wieder aufgebaut. Im Turm hängen zwei alte Glocken, eine Glocke von 1450, Ø 0,90 m, gegossen von Ghert Klinghe, und eine Glocke von 1521, Ø 0,70 m, gegossen von Joh. von Cappeln.
Der Flügelaltar ist auch über 500 Jahre alt. Er wurde vermutlich um 1500 von einem unbekannten, aber in der Umgebung von Oldorf beheimateten Künstler geschaffen.
Sankt Severinus und Jacobus in Minsen
Auf hoher Wurt steht die Kirche des Ortes Minsen im Wangerland. Das heutige Kirchengebäude stammt, seiner Bauweise nach zu urteilen, aus dem 13. Jahrhundert.
Der aus Backsteinen errichtete Glockenturm steht 12 m von der Südseite der Kirche entfernt. Vier starke parallele Mauern tragen in ihren Zwischenräumen drei Glocken, deren älteste die Jahreszahl 1747 trägt.
Sehenswert ist der Altar aus dem 17. Jahrhundert. Er schmückt seit Februar 1998 die Kirche und stammt ursprünglich aus Groß-Partwitz, einem Dorf in der Lausitz, das dem Braunkohleabbau weichen musste.
Das Deckenfresko in der Apsis stammt aus dem Mittelalter und zeigt Christus als den Weltenrichter mit Schwert und Lilie.
Die Orgel aus dem Jahr 1841 wurde von dem oldenburgischen Meister Schmid gebaut.
Die Kirche von Wiefels im Wangerland
Die Kirche in Wiefels entstand im 13. Jahrhundert auf einer Warf. Im Nordwesten des Kirchengebäudes befindet sich ein freistehender Glockenturm mit zwei Glocken, die zwischen den drei Backsteinmauern hängen.
Im Inneren der Kirche kann ein neugotischer Schnitzaltar aus dem Jahr 1897 und ein bemaltes Taufbecken aus Holz von 1663 bewundert werden.
Die Dorfkirche von Wüppels
Die ev.-luth. Kirche zu Wüppels befindet sich abseits der Straße zwischen Hooksiel und Horumersiel inmitten eines historischen Dorfes. Die Kirche mit dem einschiffigen, flach gedeckten Langhaus entstammt dem ausgehenden 13. Jahrhundert.
Die Holzbalkendecke wie auch der nebenstehende Glockenturm sind aus dem 17. Jahrhundert. Besondere Beachtung verdienen die Grabplatten der Häuptlinge von der Burg Fischhausen. Die Kanzel mit Mose als Kanzelträger, das Altarbild und der kunstvolle Taufstein (aus Holz!) weisen hin auf große bäuerliche Handwerkskunst.
Die Kirche Wüppels wurde im späten 13. Jahrhundert aus Backsteinen großen Formats (Klosterformat) auf einem Fundament aus unbehauenen Findlingen errichtet. Die breiten Fenster wurden nachträglich eingebrochen. Zusammen mit der Kirche bildeten einst das Pfarrhaus, die Schule und der Dorfkrug die Grundelemente eines gut organisierten Kirchspiels. Heute dienen diese Häuser anderen Zwecken, jedoch ist die besondere Atmosphäre eines über Jahrhunderte gut funktionierenden, bäuerlich geprägten Gemeinwesens erhalten geblieben.
Im Innern der Kirche befinden sich im Fußboden mit Adelswappen geschmückte Grabplatten, die allesamt den Familiennamen Fischhausen tragen. Es handelt sich um Steine dieser angesehenen Familie aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Gleich im Eingang hinter der Schwelle liegt eine Platte aus rotem Sandstein. Es ist der Deckel eines Steinsarges aus dem 13. Jahrhundert.
Wüppels war einmal eine der reichsten Pfarreien des Jeverlandes. So konnte der Pastor ehemals über Einkünfte von etwa 40 Hektar Pfarrland verfügen. Zusätzlich erhielt er nach verbrieftem Recht von den Einwohnern des Kirchspiels jährlich unter anderem 75 Mark "Grundheuer", dazu an Naturalleistungen "um Johanni", also im Monat Juni, 29 große Käse und 22 Tonnen Hafer. Er konnte auch zwei Kühe melken, die von der Kirchengemeinde gestellt wurden und die jeweils beim Eintritt in den Ruhestand "gesund und leistungsfähig" dem Amtsnachfolger zu übergeben waren.
Sankt Jodocus in Sankt Joost - Frieslands kleinste Kirche
Die evangelisch-lutherische Kirche St. Jodocus ist ein kleiner spätgotischer Backsteinbau, der aus dem 15. Jahrhundert stammt und dessen Apsis später angebaut wurde. Die Kirche wurde 1497 als Privatkapelle der Junker zu Hodens und Maisidden erwähnt und 1542 zur Pfarrkirche erhoben. Das Schiff trägt große spitzbogige Fenster, während die Fenster des Chores Segmentbögen tragen.
Die Kirche ist nach dem Heiligen Jodocus, dem Schutzpatron der Reisenden und Seefahrer benannt und gilt als Wahrzeichen friesischer Ziegelbaukunst, da sie hauptsächlich als Backsteinbau errichtet wurde.
Wir finden eine bereits ursprünglich mit flacher Holzbalkendecke versehene Kapelle aus dem Ende des 15. Jahrhunderts vor, mit einem frei stehenden Glockenturm aus Backstein und einem ziegelgedeckten Walmdach aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Die Kapelle wird im Jahre 1497 urkundlich erwähnt und wurde mutmaßlich von jenem Bevölkerungsteil, der von Strandraub lebte, als flach gedeckter Saalbau ohne Chor, ohne Apsis und ohne Turm errichtet. Das ehemalige Kirchspiel „Hoonsdeep” (Hohenstief) wird Ende des 18. Jahrhunderts nach der Kirche St. Joost benannt.
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