Montag, 27. September 2021

Impressionen aus Wilhelmshaven


Der Bontekai




Die Kaiser-Wilhelm-Brücke überspannt als einst größte Drehbrücke Europas den Ems-Jade-Kanal und verbindet den Bontekai mit dem Südstrand.


Sie ist das Wahrzeichen der Marine-Stadt am Jadebusen: Wilhelmhaven's Kaiser-Wilhelm-Brücke, die Verbindung zwischen Bontekai und der Südstrandpromenade. In den Jahren 1905 bis 1907 wurde sie von Ernst Troschel als größte Drehbrücke Europas gebaut.

Die Korvette Erfurt in Wilhelmshaven im Jahr 2017


Die Erfurt ist eine Korvette der Deutschen Marine vom Typ K130, auch als Braunschweig-Klasse bezeichnet. Sie ist die dritte Einheit dieser Klasse. Sie lief am 29. März 2007 vom Stapel und wurde am 28. Februar 2013 in Dienst gestellt. Heimathafen ist der Marinestützpunkt Hohe Düne in Rostock. Ein Namensvorgänger war 1958 bis 1972 ein Schiff der Krake-Klasse in der Volksmarine.

Die Korvetten der Braunschweig-Klasse sind auf neuestem Stand der Technik, besonders bei Schiffstechnik sowie Waffen- und Führungssystemen. Viele Anlagen an Bord sind automatisiert, wichtige Komponenten mehrfach vorhanden. Das Rechner-Netzwerk etwa ist so konzipiert, dass es selbst bei Schäden am Schiff weiter alle Daten verarbeiten kann. Dank Stealth-Eigenschaften sind die Korvetten nur schwer zu orten. Zusätzlich zum eigenen Mehrzweckradar profitieren sie dicht unter Land von ihren leistungsfähigen Videosensoren. Außerdem können sie Hubschrauberdrohnen einsetzen. Das erweitert das Gebiet, das sie kontrollieren, über den Radarhorizont hinaus. Hauptwaffe der Korvetten ist der Flugkörper RBS15. Er ist geeignet für See- und Landziele. Neben GPSGlobal Positioning System-Steuerung besitzt er auch eigene Sensoren. Zur Selbstverteidigung haben die Korvetten die Nahbereichsflugabwehr RAM (Rolling Airframme Missile).

Das Deutsche Marinemuseum

Unter dem Motto „Menschen – Zeiten – Schiffe“ gibt das Deutsche Marinemuseum Einblick in die wechselvolle Geschichte der deutschen Marinen von 1848 bis heute. Das Deutsche Marinemuseum wurde 1998 eröffnet. Seine Gründung geht auf eine Initiative der Stadt Wilhelmshaven aus dem Jahr 1986 zurück. 1988 wurde der Förderverein Deutsches Marinemuseum e.V. gegründet.


Das Deutsche Marinemuseum sammelt und bewahrt Exponate zur Geschichte aller deutschen Marinen und erforscht deren historischen Kontext, um diesen einer breiten Öffentlichkeit anschaulich und zeitgemäß zu vermitteln. Ein deutlicher Schwerpunkt der Sammlung liegt auf der Geschichte der Bundesmarine/ Deutschen Marine.

Südstrand, Helgolandkai, Banter Fischerdorf, Nassauhafen


Das Banter Fischerdorf ist eine Ansammlung von mobilen Fischerhütten am Banter Seedeich in Wilhelmshaven. Das Fischerdorf entstand 1908 nach dem Bau des neuen Banter Seedeiches zur Süderweiterung des Kriegshafens. Einfache Großfamilien aus der Banter Arbeitersiedlung betrieben hier die Fischerei größtenteils als Hobby, um sich ein Zubrot zu verdienen oder um den Nahrungsbedarf der oft großen Familien (5−10 Kinder) zu decken. Die am Anfang einfachen Holzhütten mit Kohleöfen dienten als Ausgangspunkt für den Fischfang mit kleinen Ruderbooten auf dem Jadebusen. Zudem stellte man Reusen für den Granatfang in die Priele des vorgelagerten Watts. Geschlachtet und gekocht, gebraten sowie geräuchert wurde direkt im Anschluss nach dem Fang.

Während der Deicherhöhungsarbeiten 1982 mussten die ursprünglich fest im Deichfuß verankerten Fischerbuden aus Gründen der Deichsicherheit weichen und wurden abgerissen. Statt fester Fischerhütten wurden befestigte Stellplätze in den Deich integriert, auf denen die heutigen mobilen Fischerhütten während der Saison von April bis Oktober stehen. Mieten kann man diese Stellplätze nicht – sie werden von Generation zu Generation in den Familien weitervererbt. Seit den 1980er-Jahren gibt es das Dorf nur noch während der Sommermonate, denn der Deichschutz hat inzwischen Vorrang. In den restlichen Monaten werden die mobilen Hütten innendeichs gezogen und in Sicherheit gebracht. Es gibt 26 Mitglieder (noch 26 Mobilheime) des Vereins „Interessengemeinschaft der Sportfischer e.V.“ Davon gehen ca. 4-6 alte Fischer mit ihren Booten noch fischen.

Der idyllische Nassauhafen mit dem Schwimmponton der Nassaubrücke ist Liegeplatz zahlreicher Segelboote. Mit Blick auf die Nordsee und die im Hafen liegenden Boote, findet man im Nassauhafen die Nassaubrücke. Ihren Namen erhielt sie von der Besatzung der S.M.S. Nassau, welche 1910 als erste die Brücke überquerte. Schon über 100 Jahre ist dieses Bauwerk aus Stahl und Holz alt und hat dabei so manch rauhe See miterlebt. Um den Gezeiten gewachsen zu sein, wurde sie als Pontonbrücke gebaut. Das bedeutet, das Bauwerk hat keine Pfeiler, sondern liegt auf Schwimmkörpern und bewegt sich mit Ebbe und Flut. Am Nassauhafen befinden sich einige Fischrestaurants. Bei extremen Hochwassern, einer Springflut oder einer Sturmflut, steigt das Wasser über den Rand des Hafens hinweg und überflutet die Nassaubrücke und anliegende Bereiche.

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