Donnerstag, 16. September 2021

Geliebtes Saint-Malo

Geburtshaus und Grab René François de Châteaubriand in Saint Malo

4. September 1768: François-René Vicomte de Châteaubriand wird in Saint-Malo in der Bretagne geboren. Sein Geburtshaus ist heute Restaurant und Hotel.

Er war Schriftsteller, Politiker und Diplomat. Er gilt als einer der Begründer der literarischen Romantik in Frankreich.

In Frankreich gehört er zum Schulstoff und ist so bekannt wie bei uns Goethe.


Grand Bé mit dem Grab von François René de Châteaubriand; die Insel ist nur bei Ebbe zu Fuß über einen gepflasterten Weg erreichbar.

Sich vorher bitte über die Gezeiten informieren, damit es kein nasser Rückweg wird!

"Ich und Napoleon" sagte er mal. Und so unbescheiden wie er selbst zeitlebens gewesen war, so pompös ist auch sein Grab. Die Rede ist von René François de Châteaubriand, Adeliger, Offizier, Abenteurer, Staatsmann und Romancier aus Saint-Malo.

Jean-Paul Sartre war dereinst von diesem Pomp so angewidert, dass er auf das Grab urinierte. Nun ja, auch nicht grade die feine Art. Selbst für einen Existenzialisten.

Noch ein berühmter Malouin: Robert Surcouf, einer der berühmtesten Kaperkapitäne aus Saint-Malo (Bretagne) - sein Denkmal auf den Remparts, den Festungswällen um die Ville Close, die mauerumgürtete Altstadt und sein Grab im Stadtteil Rocabey.


Das Korsarentum als Form des Seekrieges wurde erst in den 1860-er Jahren abgeschafft.

Karl May widmete ihm seinen Roman "Der Kaperkapitän".

Robert Surcouf (* 12. Dezember 1773 in Saint-Malo, Frankreich; † 8. Juli 1827 in Saint-Malo) war während der Revolutionskriege ein französischer Kaperer gegen Großbritannien; während der Kontinentalsperre betrieb er darüber hinaus als Unternehmer weitere Kaperschiffe.

Robert Surcouf fügte dem britischen Handel bei seinen Kaperfahrten in insgesamt 50 Monaten auf See beträchtliche Verluste zu, 47 feindliche Schiffe wurden erobert oder versenkt. Seine Kommandos waren La Créole, La Clarisse, La Confiance und Charles (ex Le Revenant). Er wurde 1810 von Napoleon zum Baron erhoben.

Am 7. Oktober 1800 gelang Surcouf die Eroberung des mit 26 Kanonen bewaffneten Indienfahrers Kent der Britischen Ostindien-Kompanie. Um diesen Sieg ranken sich Mythen. So sprechen viele französische Quellen bei der Kent von einem Kriegsschiff mit bis zu 400 Mann Besatzung und 40 Kanonen; tatsächlich war die Kent jedoch "nur" ein bewaffnetes Handelsschiff. Nach der Kaperung der Kent im Golf von Bengalen 1800 entspann sich folgender Dialog zwischen einem britischen Offizier und Surcouf: Britischer Offizier: „Ihr Franzosen kämpft des Geldes wegen, wir Engländer um der Ehre willen.“ Surcouf: „Jeder kämpft für das, was er nicht hat.“

Durch seine Beteiligung an der Beute war Surcouf zu beträchtlichem Wohlstand gekommen. Er ließ sich in St. Malo nieder, wurde ein erfolgreicher Geschäftsmann und heiratete. Ab 1804 wurde der nun sehr reiche Surcouf Reeder von 14 Schiffen in St. Malo.

Saint Malo - unsere Lieblingsstadt in der Bretagne - Trotz des typisch bretonisch rauhen und windigen Wetters kann man (besonders im Sommer) auch häufig die Sonne genießen. Eine Festungsanlage, Gezeitenunterschiede von bis zu 14 Metern und schöne Sandstrände machen St. -Malo mittlerweile zu einem der meistbesuchten Touristenorte in Frankreich.


Wie ein steinernes Schiff reckt Saint-Malo in der Rance-Mündung stolz seine Festungsmauern ins Meer. Die aus den Befestigungen emporragenden Fassaden und Türme verleihen der Stadt ihre einzigartige Silhouette. Der Wehrgang bietet einen herrlichen Ausblick über die Stadt.

Saint-Malo entstand im 1. Jahrhundert v. Chr. aus Alet. Im 12. Jahrhundert erwächst aus dem alten römischen Hafen eine Stadt, die zunächst auf einer kleinen grünen Insel gegründet wird. Im 16. Jahrhundert mache sich Jacques Cartier von hier auf, Kanada zu entdecken und ganze Fischfang-Armadas landen in Neufundland. Die alle Seestraßen abklappernden Reeder sichern der Stadt ihren Wohlstand, die im Schutz der von den Schülern Vaubans errichteten Befestigungsmauern prosperiert. Im 18. Jahrhundert untermauern die Korsaren Duguay-Trouin und Surcouf das Ansehen Saint-Malos, dessen Standarte unter der französischen Flagge weht.

Ihre Blütezeit erreichte die Stadt im 16. Jahrhundert. Durch Fischfang und Handel (auch Kaperfahrten, Schleichhandel und Sklavenhandel) erlangte Saint-Malo Wohlstand. 1590 wurde eine eigene Republik ausgerufen, die jedoch nur bis 1594 bestand. Diese war Grundlage für das Selbstbewusstsein der Bewohner, die sich Malouinen (frz. malouins) nannten. Gefürchtet war Saint-Malo bei holländischen und englischen Handelsschiffen, denn die Stadt war auch Heimat von Korsaren, allen voran Robert Surcouf (1773–1827), der mit seinem schnellen und wendigen Schiff „Renard“ (Fuchs) auf Beutezug ging. Er war dabei so erfolgreich, dass er sich mit 35 Jahren zur Ruhe setzen konnte.

Im August 1944, nach der Landung der Alliierten in der Normandie, wurde die Innenstadt von Saint-Malo (intra muros) zu etwa 85 Prozent durch anglo-amerikanische Bombardierungen zerstört, da der damalige Festungskommandant Oberst Andreas von Aulock sich weigerte, zu kapitulieren. Im Gegensatz zu anderen stark zerstörten Städten bemühte sich Saint-Malo aber um einen möglichst originalgetreuen Wiederaufbau, der auch weitestgehend gelang. Man stützte sich dazu auf alte Pläne und Abbildungen der Stadt.

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