Samstag, 4. September 2021

Nürnberger Brunnen

Der Schöne Brunnen am Nürnberger Hauptmarkt, ein Kleinod des Mittelalters. 1396 erbaut, steht er am Rand des Hauptmarkts neben dem Nürnberger Rathaus. Der Schöne Brunnen ist rund 19 Meter hoch und hat die Form einer fialengeschmückten gotischen Kirchturmspitze. Der Hauptmarkt ist der zentrale Platz Nürnbergs.


Der Schöne Brunnen wurde 1385 bis 1396 von Heinrich Beheim erbaut. Heute ist am Hauptmarkt eine 1903 angefertigte Kopie aus Muschelkalk in farbenfroher Bemalung zu sehen. Im Zweiten Weltkrieg war der Schöne Brunnen in einen Betonmantel gehüllt und überstand die Bombardierung dadurch unversehrt.
Der Mythos des Messingrings, der nahtlos in das eiserne Gitter eingeschmiedet ist, hat auch eine Sage. Er soll so hineingekommen sein: Der Meister Kuhn, der das Gitter um den Brunnen gebaut hat, hatte eine Tochter namens Margret, die von seinem Lehrling umworben wurde. Da er aber sein Kind nicht einem armen Burschen geben wollte, verbot er diese Werbung und warf ihn hinaus. Es soll so etwas gesagt haben wie: „Daraus wird ein für allem nichts! So wenig wird etwas daraus, wie du es fertig bringst, dass die Ringe am Brunnengitter sich drehen können!“ Der Meister ging daraufhin auf Reisen und der Lehrling wollte beweisen, dass er etwas konnte und stellte den Ring heimlich her. Dann schnitt er ihn auf, fügte ihn ins Gitter ein, lötete, hämmerte und feilte so lange, bis man keine Nahtstelle mehr sehen konnte. Dann verließ er die Stadt und kam nie zurück. Als der Meister nun wieder nach Hause kam, sah er ein, dass er zu streng gewesen war. Er bedauerte den Rauswurf und hätte den geschickten Lehrbuben gerne wiedergehabt und ihm auch seine Tochter gegeben, aber es war zu spät und die Margret weinte sich die Augen aus. Einer der Ringe gilt als Glücksbringer, einer Sage nach wird mit Kindersegen bedacht, wer daran dreht. Meist wird der Messingring für den Glücksbringer gehalten, aber viele Nürnberger glauben, der Eisenring sei der „echte Ring“ und damit der Glücksbringer.

Der Tugendbrunnen

Gar nicht so tugendhaft wie es uns sein Name suggerieren will, der Nürnberger Tugendbrunnen, sprudelt doch aus den Brüsten der weiblichen Bronzefiguren das Wasser.


Allerdings verkörpern die allegorischen Frauenfiguren in der Tat Tugenden, wie Glaube, Liebe, Hoffnung, Tapferkeit oder Gerechtigkeit.

Der Brunnen befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Lorenzkirche (mit dem berühmten Englischen Gruß von Veit Stoss) in der Nürnberger Altstadt. Auch benachbart ist das Nassauer Haus.

Geschaffen wurde dieses Kunstwerk der Spätrenaissance von 1584 bis 1589 von dem Bronzegießer Benedikt Wurzelbauer.

Das Ehekarussell


Das Ehekarussell (auch Ehebrunnen genannt), eigentlich Hans-Sachs-Brunnen, ist ein großflächiger Architekturbrunnen in Nürnberg in unmittelbarer Nähe des Weißen Turmes. Er gilt als größter europäischer Figurenbrunnen des 20. Jahrhunderts.

Der Brunnen wurde im Auftrag der Stadt Nürnberg in den Jahren 1977 bis 1981 von dem Braunschweiger Bildhauer Jürgen Weber gestaltet und 1984 aufgebaut.

Das Ehekarussell, von Jürgen Weber entworfen und 1984 am Nürnberger Ludwigsplatz aufgestellt, gilt heute als größter europäischer Figurenbrunnen des 20. Jahrhunderts. Um den tanzenden Meistersinger von Nürnberg, Hans Sachs, zeigt ein Figurenreigen in sechs Szenen das bewegte Eheleben von der ersten Verliebtheit bis zum Tod. Das Ehekarussell ist eine Komposition aus bemalten, teilweise vergoldeten Figuren und Marmorskulpturen.

Die Meistersinger von Nürnberg, von Richard Wagner in seiner berühmten Oper verewigt, waren eine Zunft bürgerlicher Dichter und Sänger, die an der Meistersingerschule die Künste des Dichtens, Singens und Komponierens lehrten. Ihr wohl berühmtestes Mitglied, der Schuhmachermeister Hans Sachs, 1494 in Nürnberg geboren, verfasste zeit seines Lebens mehr als 6000 Gedichte und Lieder. Das für seine Frau geschriebene Gedicht "Das bittersüße eheliche Leben" diente als Vorlage für das Ehekarussell und ist auf einem liegenden Herz außerhalb des Brunnens nachzulesen.



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