Neben der Lorenzkirche: Der Tugendbrunnen
Der Tugendbrunnen in Nürnberg - Geschaffen wurde dieses Kunstwerk der Spätrenaissance von 1584 bis 1589 von dem Bronzegießer Benedikt Wurzelbauer. Gar nicht so tugendhaft wie es uns sein Name suggerieren will, der Nürnberger Tugendbrunnen, sprudelt doch aus den Brüsten der weiblichen Bronzefiguren das Wasser. Allerdings verkörpern die allegorischen Frauenfiguren in der Tat Tugenden, wie Glaube, Liebe, Hoffnung, Tapferkeit oder Gerechtigkeit.
Die Nürnberger Frauenkirche und das Männleinlaufen
Die Nürnberger Frauenkirche und das Männleinlaufen, ein über 500 Jahre altes mechanisches Glockenspiel
Die Frauenkirche, heute römisch-katholische Stadtpfarrkirche "Unserer Lieben Frau", steht als eine der bedeutenden Kirchen Nürnbergs an der Ostseite des Hauptmarkts. Sie wurde auf Veranlassung von Kaiser Karl (kaiserliche Hofkapelle anstelle der abgerissenen Synagoge des ehemaligen Judenviertels) in der Parlerzeit (Die Parler waren eine aus Schwäbisch Gmünd stammende Familie von Steinmetzen, Bildhauern und Baumeistern, die im 14. Jahrhundert bedeutende Werke gotischer Kunst und Architektur in ganz Europa erschufen oder mitgestalteten) von 1352 bis 1362 als Hallenkirche mit drei mal drei Jochen errichtet; an der Westseite, zum Markt hin, ist eine Vorhalle vorgelagert. Die Eingangshalle ist der einzige Bauteil, der die Zerstörungen des Krieges im Originalzustand überstanden hat.
Eine Attraktion ist die Kunstuhr von 1509 mit dem so genannten „Männleinlaufen“ mittags um zwölf. Das sogenannte Männleinlaufen im Giebel der Frauenkirche ist eine Attraktion. Jeden Tag um 12 Uhr mittags läuten die Kirchenglocken am Hautpmarkt und nach dem Vorspiel der Posaunenbläser, Trommler und Pfeiffer ziehen die Kurfürsten an Kaiser Karl IV. vorbei.
Die Sebalduskirche in Nürnberg (St. Sebald)
Die Sebalduskirche ist, neben St. Lorenz, eine der beiden großen Hauptkirchen Nürnbergs. Sie befindet sich, unweit des Hauptmarktes, in der nördlichen Hälfte der Altstadt. Das bedeutendste Kunstwerk in der Kirche ist das Sebaldusgrab – von Peter Vischer d. Ä. und zwei Söhnen in mehrjähriger Arbeit (ca. 1509-19) erschaffen. Neben Werken der großen Nürnberger Bildhauer Veit Stoss und Adam Kraft, findet man auch ausgeführte Entwürfe von Albrecht Dürer für "seine Pfarrkirche".
Die Gründung der Mutterkirche von St. Sebald durch den legendären Eremiten Sebaldus erfolgte wahrscheinlich in der Zeit um 1050/60. Es war die Peter und Paul-Kirche im heutigen Stadtteil Fürth-Poppenreuth. Der Heilige Sebaldus (Heiligsprechung am 26.03.1425 durch Papst Martin V.) starb um 1070. Einer der Überlieferungen nach blieb das Ochsengespann bei der Überführung seines Leichnams an der Stelle stehen wo heute die Türme der Sebalduskirche die Dächer der Sebalder Altstadt überragen. Deshalb errichtete man damals an dieser Stelle die Peterskapelle. Eine andere Theorie besagt, Sebaldus habe die Kapelle um 1050 selbst erbaut. Nach dem Tode des Sebaldus wurden ab dem Jahr 1070 von Wunderheilungen an seinem Grab berichtet. Die darauf einsetzenden Wallfahrten lösten die Umbenennung der Kirche in St. Sebald aus. Die Peterskapelle wurde in den Jahren 1230-40 durch den Bau einer spätromanischen Pfeilerbasilika ersetzt. Die Weihe des Peterchors (09.09.1274) lässt auf eine Fertigstellung des Baus in den Jahren 1274/75 schliessen.
Die Erweiterung der Seitenschiffe und die Erhöhung der Türme im hochgotischem Stil erfolgte 1309-45, gefolgt vom Bau des spätgotischen Hallenchors in den Jahren 1358-79. Einbau der Emporen und eine Barockisierung der Ausstattung erfolgten Mitte des 17. Jh.
In und an der Sebalduskirche findet man viele einzigartige Kunstwerke. Außen befindet sich z. B. das Schreyer-Landauer-Epitaph (entstanden 1490/92) von Adam Kraft und natürlich die mächtigen Portale – im Inneren, neben dem Sebaldusgrab, den Loeffelholzaltar, Werke von Veit Stoss und Adam Kraft. Die Glasmalereien gehen überwiegend auf Stiftungen des Nürnberger Patriziats zurück. Der Silberschrein des Sebaldusgrabes wurde sogar zweimal von Dieben aufgebrochen (1461 und 1506).
Schräg gegenüber von St. Sebald befindet sich das Sebalder Pfarrhaus mit dem Sebalder Chörlein und dem letzten erhaltenen, mittelalterlichen Innenhofs Nürnbergs.
Bis 1520 war der nördliche Platz der Kirche, der heutige Sebalder Platz, Teil des die Kirche umgebenden Friedhofs, dem "Sebalder Kirchhof". Die amtliche Benennung lautete "Hinter St. Sebald".
Bilderbogen Nürnberg - Rund um den Hauptmarkt
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