Die Herrlichkeit Gödens war eine Herrschaft im Osten der ostfriesischen Halbinsel und gehörte zur Grafschaft Ostfriesland. Sie grenzte im Südosten an das Land Oldenburg und im Nordosten an das politische Territorium der Herrschaft Jever. Zur Herrlichkeit gehörten die Kirchspiele Altgödens und Dykhausen. Stammsitz der Herrschaften von Gödens war das Schloß Gödens. Die Herrlichkeit bestand bis 1839 und wurde dann dem damals neugebildeten Amt Friedeburg zugeschlagen.
Bekannt geworden ist die Herrlichkeit Gödens vor allem als Ort religiöser Vielfalt. Im größten Ort der Herrlichkeit, Neustadtgödens, entstanden innerhalb von nur fünfzig Jahren fünf Gotteshäuser und das bei nur rund 800 Einwohnern. Neben den ursprünglich reformierten Einwohnern lebten hier Menschen lutherischen, katholischen, mennonitischen und jüdischen Glaubens.
1746 kam Gödens durch Heirat in den Besitz der Familie von Wedel. Die bis heute bewohnte Burg wird von der Stiftung Kulturerbe Schloß Gödens verwaltet und ist nur bei Veranstaltungen, insbesondere während der Landpartie am Pfingstwochenende und des Weihnachtsmarkts am ersten Adventswochenende, teilweise zu besichtigen. Der Schloßpark ist von Montag bis Freitag zugänglich.
Die Herrschaft Kniphausen
Wir fahren von Sillenstede (Schortens) über die Kopfsteinpflaster-Piste nach Fedderwarden (Wilhelmshaven) und besuchen dort die Burg Kniphausen.
Die Burg war lange Zeit Mittelpunkt und Regierungssitz der Herrlichkeit oder Herrschaft Kniphausen.
In Sankt Willehad in Accum (Schortens) sehen wir das Grabmal für den Häuptling Tido von Inn- und Kniphausen († 18. Februar 1565) und seine Frau Eva von Renneberg († 1579). Es befindet sich vorne in der Kirche neben dem hölzernen Abendmahltisch. Der Doppelgrabstein aus schwarzem Marmor ist ein Beispiel bester flämischer Renaissance-Porträtplastik.
1526 führte Tido von Kniphausen die ev./reform. Konfession gegen erheblichen Widerstand der umliegenden Landesherren ein. Noch heute ist die ev./reform. Kirche in Accum eine Enklave in dem überwiegend ev/luth. Kirchenbereich.
1718/19 wurde die durch Sturmfluten zerstörte Kirche in der jetzigen Form neuerbaut.
Die Herrschaft Kniphausen umfasste die Kirchspiele Accum, Sengwarden und Fedderwarden.
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