Dienstag, 12. Oktober 2021

Bretagne - Land der mystischen Steine


Megalithen in der Bratagne


Die Alignements und den Dolmen von Kermario in Carnac, die Alignements von Kerzerho (Erdeven), Alignements und Cromlec'h in
Kerbourgnec (Saint-Pierre-Quiberon), Dolmen von Cucuno, Finger des Gargantua bei Fort La Latte,
La Roche-aux-Féees, Locmariaquer und der Menhir du Champ Dolent (Dol de Bretagne)

Quer durch das westliche Europa prägen Phänomene die Landschaft, die auch zum Wahrzeichen der Bretagne geworden sind. Dolmen und Menhire tauchen von der Algarve im Süden Portugals bis nach Irland und Dänemark auf, beinahe immer in der Nähe der Küste. Davon hat die Bretagne viel zu bieten und den Bretagne-Urlauber dürfte interessieren, was es mit den Dolmen und Menhiren auf sich hat. Schließlich sind die an einigen Orten gewaltigen Ansammlungen von Steinen unübersehbar, vor allem im Finistère und im Morbihan.

In der Bretagne ist die Dichte an Dolmen und Menhiren europaweit am höchsten. Da ist es auch nicht verwunderlich, wenn die Begriffe "Dolmen" und "Menhir" von einem Bretonen geprägt wurden. Der in Carhaix geborene Altertumsexperte Théophile Malo Corret de la Tour d’Auvergne war eigentlich Hauptmann der französischen Armee, seine Leidenschaft galt allerdings der Erforschung der keltischen und bretonischen Sprache und Kultur. Dass die Steinen Zeugen einer vorchristlichen Kultur sind, war zu Lebzeiten von de la Tour d’Auvergne, im 18.Jahrhundert, bereits bekannt. Heute lassen sich die Entstehungszeiträume der großen Steine genauer eingrenzen, wenn auch vor allem zu den Menhiren genaue Datierungen so gut wie unmöglich sind.

Zu den berühmtesten Beispielen der kultischen Steine gehören der Menhir du Champ-Dolent bei Dol-de-Bretagne (Ille-et-Vilaine) und der Grand Menhir von Locmariaquer.
Menhir du Champ Dolent bei Dol de Bretagne - ja, der sieht von vorne und von hinten unterschiedlich aus. Von ihm geht folgende Sage: Immer dann, wenn ein Mitglied der Kirchengemeinde von Dol verstirbt, sinkt er ein Stückchen in die Erde. Und wenn er einst völlig versunken ist, dann geht die Welt unter.

Dolmen: Prähistorische Grabstätten

Zwischen 3.800 und 2.500 vor Christus begannen die die damaligen Bewohner West- und Nordeuropas, Dolmen als Grabstätten zu errichten. Beim Bau der Dolmen-Anlagen war vor allem Muskelkraft gefragt. Oft lag der Platz, an dem die großen Steine gefunden wurden kilometerweit entfernt von dem Platz, an dem Stätte errichtet werden sollte. So mussten bis zu 300 Menschen mit anpacken, um die tonnenschweren Gesteinsbrocken auf hölzernen Rollen zu bewegen.

Einer plausiblen Theorie zufolge brachten die prähistorischen Bauleute zunächst die aufrecht stehenden Blöcke in Position, in dem die Steine in vorgefertigten Gräben versenkt wurden. Anschließend schütteten sie Erde und Steine an den Wänden auf, bis sich die Deckenplatten auf einer Rampe nach oben ziehen ließen. Nach der Bestattung hatten die Dolmen ihren Sinn erfüllt und wurden komplett mit einer Schicht Erde versiegelt. Zahlreichen lokalen Legenden nach halfen Feen und andere Zauberwesen bei der Entstehung der Dolmen.

So auch beim La-Roche-aux-Fées, dem größte Dolmen Frankreichs.
Man erzählt, dass das imposante Gebilde von Viviane und ihren Feen-Freundinnen errichtet wurde. Der Legende zufolge sollen die Feen das Monument in einer einzigen Nacht errichtet haben.

Ein solches Monument ist natürlich die ideale Quelle für Geschichten und Aberglauben. Eine davon betrifft die Liebenden: Um zu erfahren, ob ihre Liebe von Dauer ist, müssen junge Paare den Feenfelsen umrunden – jeder von ihnen in einer anderen Richtung – und dabei die Steine zählen. Kommen sie auf die gleiche Anzahl von Steinen, steht einer strahlenden Zukunft nichts mehr im Wege.

Der Grand Menhir, auch Menhir brisé genannt, in Locmariaquer in der Bretagne (Département Morbihan) ist der größte bekannte Menhir der Welt. Er war ursprünglich 20 Meter hoch.
Nach seiner Aufrichtung stürzte der Menhir um, ob von Menschenhand oder etwa durch ein Erdbeben ist wissenschaftlich bis heute ungeklärt. Beim Umstürzen zerbrach er in vier Teile, wobei beinahe gerade Bruchkanten mit weitgehend ebenen Flächen entstanden.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen