Donnerstag, 14. Oktober 2021

Portivy, Côte Sauvage und unser "Hausstrand", "Quiberon-Rituale"

Saint-Pierre-Quiberon / Ortsteil Portivy: Ein pittoresker kleiner Hafen, kein Trubel, ein Ort zum "die Seele baumeln lassen". Unsere kleine Lieblingsbar auf einen Ricard ist das "Café du Port". Portivy ist der einzige Schutz für Seeleute auf der Atlantikseite der Halbinsel Quiberon.


Zum Abschluß unserer Tagesausflüge haben wir immer erst mal diesen kleinen Hafen angefahren.

Bei unseren Urlauben auf Quiberon haben wir nach unseren Ausflügen aufs Festland nach Rückkehr immer ab Portivy die Runde über die Corniche entlang der Côte Sauvage gefahren und uns den Atlantikwind um die Nase wehen lassen. Ein Erlebnis im offenen Auto. Feinstes Roadsterland: Die Corniche entlang der Côte Sauvage auf Quiberon. Der stürmische Wind ist herrlich.


Autohasser haben keine Ahnung, wieviel Spaß es macht, im Roadster oder Cabrio etwa über die Corniche an der Côte Sauvage auf Quiberon (Bretagne, Morbihan) zu cruisen und sich den Wind um die Nase wehen zu lassen. wer offen fährt, der ist der wahre Naturfreund, denn er kriegt hautnah mit, was da draußen ist: Der Salzgeruch des Meeres oder aber auch der Duft frisch gemähter Wiesen.

Schön und gefährlich:
Quiberons Wilde Küste, die Côte Sauvage


Es treibt uns immer wieder geradezu die Haare zu Berge, wenn wir sehen, wie bodenlos Leichtsinnige sich an Quiberons Wilder Küste verhalten und ihr Leben aufs Spiel setzen. Da können noch so viele Warnschilder aufgestellt sein, diese "Naturfreunde" müssen immer und immer wieder bis ganz nah an den Atlantik. Keine Ahnung, was sie davon haben. Dabei ist die Wilde Küste berüchtigt für ihre gefährlichen Grundwellen (die sich hier am steilen Festlandsockel bilden, wenn der Atlantik auftrifft und die bis zu 20 Meter in die Höhe schießen), die auch Jahr für Jahr immer wieder welche dieser Unbelehrbaren in den nassen Tod reißen. Die Gedenkstätten (auch für getötete Retter) entlang der Corniche legen davon beredtes Zeugnis ab.


Jahr für Jahr fordert - trotz all der vielen Warnschilder (in deutsch, englisch und französisch!) und trotz der allenthalben installierten Notrufanlagen die Wilde Küste ihre Opfer. Nicht nur unter den Leichtsinnigen selbst, sondern auch unter den Rettungskräften, die versuchen, diese Unbelehrbaren aus dem Atlantik zu retten.

Das Besondere der Halbinsel Quiberon ist ihre Vielfalt, die dadurch zustande kommt, dass eine Seite der Insel dem Festland (Bucht von Quiberon), die andere dem Atlantik zugewandt ist. Das Meer ist landseitig ruhig, im Gegensatz zur Wilden Küste (Côte sauvage) auf der Atlantikseite mit kleinen Sandstränden zwischen den felsigen Buchten Port Blanc und Port Bara, an denen jedoch striktes Badeverbot herrscht.

Es halten sich in der Tat viele nicht an das Badeverbot. Aber auch bei ruhigem Wetter können Strömungen und Grundseen (Grundwellen) an den Stränden der Côte Sauvage sehr gefährlich sein. Die treten auch bei Ebbe auf.

Grundwellen entstehen, wenn das Wasser in nicht-linearen Wellen auf den Festlandsockel trifft und völlig unvermittelt, wie aus dem Nichts, bis zu 20 Metern in die Höhe schießen kann.

Treffen zwei oder mehr Wellen in einem Winkel von 41 Grad aufeinander, können sie sich gegenseitig aufschaukeln. Faszinierend daran ist die Tatsache, dass aus zwei oder mehr nicht-linearen Wellen regelrechte Wellenpakete mit dreimal höheren Amplituden als bei einer einzelnen Welle entstehen. Die Energie des Wassers wird schmalbandig in einem engen Wellenlängenbereich und mit plötzlicher, großer Amplitude gebündelt.

Geschieht dies in Ufernähe, dann reißen sie von Land alles mit, was sich dort aufhält.

Einen Stopp legen wir dann immer noch bei Le vivier ein.
Das Château Turpault ist keineswegs eine Burg aus dem Mittelalter, das ließ Georges Turpault aus Cholet zu Beginn des 20. Jahrhunderts (von 1904 bis 1910) als Feriendomizil erbauen. Zwischen dem Fischerhafen von Port Maria und der wilden Atlantikküste ist es eine Art fotogenes Wahrzeichen des Ortes. Besichtigen kann man es nicht, da es auch heute noch Privatbesitz ist.

Genauso ein "Ritual" ist es dann noch, unseren "Hausstrand", die Plage de Kerbourgnec, an der Ostseite der Insel, der ruhigen Baie de Quiberon, anzusteuern.


Hausstrand deswegen, weil er fußläufig von unserem Hotel rd. in 5 Minuten erreichbar ist. Und nach einem üppigen Abendessen z.B. unternehmen wir immer noch einen kleinen Spaziergang dorthin.


Hotel Saint-Pierre in Saint-Pierre-Quiberon, 3 Jahre unser Quartier. Sehr familiär.
Und bestes Essen. Besonders die Meeresfrüchteplatten. Einmalig.



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