Sonntag, 10. Oktober 2021

Die Guesclin-Halbinsel unweit Saint-Malo

Die Pointe Du Grouin (bretonisch Beg an Trein) ist eine Landzunge an der Côte d’Émeraude in der nordöstlichen Bretagne Sie liegt etwa vier Kilometer nördlich der Gemeinde Cancale. Auf der Landzunge befindet sich das 1861 errichtete Semaphor zur Beobachtung des Schiffsverkehrs, von welchem auch Seenotrettungseinsätze geleitet werden und welcher als Wetterstation dient. Das Kap ist touristisch erschlossen durch zwei Restaurants und ein Hotel. Im Semaphor finden Kunstausstellungen statt. Außerdem findet man auf dem Kap noch Reste deutscher Bunkeranlagen aus dem Zweiten Weltkrieg.


Die mit Heidekraut bewachsene Pointe du Grouin ist Naturschutzgebiet und Teil des europäischen Netzwerks "Natura 2000". Die Pointe du Grouin besitzt eine außergewöhnliche Flora und Fauna. Über sechzig Pflanzenarten, Moorboden sowie diverse Sperlinge, Dompfaffen, Reptilien, diverse Schmetterlingsarten und Fledermäuse findet man hier.
Entlang des mit Farn bewachsenen östlichen Teils der Pointe du Grouin befindet sich die gegenüberliegende 1100 Meter lange und 100 Meter breite Insel Île des Landes. Die unbewohnte Insel Île des Landes ist ein ornithologisches und botanisches Reservat (Réserve ornithologique et botanique). Mantelmöwen (Goëlands marin), Kormorane, Austernfischer (Huîtrier pie) Brandseeschwalben (Sterne Caugek), Basstölpel (Fou de Bassan) und Lachmöwen (Mouette rieuse) nisten auf der Île des Landes.

Cancale, das Zentrum der bretonischen Austternzucht


Cancale ist aus der Zusammenlegung von zwei historischen Gemeinden entstanden: la Houle, heute „Port de la Houle“, und dem Marktflecken „Cancale d’en haut“, dessen Häuser sich um die alte Kirche Saint-Méen de Judicaël scharten. Bis 1830 hatten die beiden Gemeinden nebeneinander existiert. Dann beschlossen die kirchlichen Behörden, sie zu einer einzigen zusammenzuschließen. Die Rue du Port wurde gebaut, um die beiden Häusergruppen zu verbinden.

Mit seinen zahlreichen auf das Meer konzentrierten Aktivitäten lebt der Hafen im Rhythmus der Gezeiten. Er hatte sich in einer natürlich geschützten Bucht entwickelt und bekam mit der Errichtung zweier Uferdämme, die den gegenwärtigen Hafen umschließen, seine Struktur. Nach dem Niedergang der Bootswerften und der Hochseefischerei in Neufundland sind es heute die Austernzucht, deren Farmen bei Niedrigwasser sichtbar sind.

Cancale ist das Zentrum der bretonischen Austernzucht. Cancale liegt an der Spitze der Île du Guesclin, unweit Saint-Malo. Dieser hübsche Hafen ist ein Genuss für die Augen und den Gaumen. Die als "Site remarquable du goût", Ort mit besonders schmackhaften Spezialitäten, ausgezeichnete Stadt Cancale ist seit langem bekannt für ihre hervorragenden Austern und Muscheln. Eine weitere, zweifellos "schmackhafte" Beigabe ist, dass diese jodhaltigen Köstlichkeiten mit der wundervollen Aussicht auf den von der Bucht umgebenen Mont Saint-Michel genossen werden können.

Schon die Römer aßen hier Austern. Den Status als Stadt erwarb sich der Ort durch die Belieferung des Königshofes mit Austernkörben und Seeleuten. Im 19. Jahrhundert machen sich die Seeleute auf nach Neufundland und überlassen ihren Ehefrauen die Leitung des Marktes und des Handels.

Das Kommen und Gehen der Boote, die Arbeit der Austernzüchter und der Rhythmus der Gezeiten sorgen stets für ein lebhaftes Treiben im von Landungsbrücken gesäumten Hafen. Bei Ebbe bestimmen die Austernparks die Landschaft – und das auf einer Fläche von mehr als 360 Hektar. Die früher gefangenen Cancale-Austern werden heute gezüchtet. Der Planktonreichtum der Bucht des Mont Saint-Michel verleiht ihnen ihren typischen Geschmack.

Die idyllische Chapelle du Verger in der Biegung einer kleinen Sandbucht zeigt Votivbilder der Seefahrerfrauen. Eine bemerkenswerte Modellbootflotte wurde an Leinen aufgehängt.
Île und Fort du Guesclin


Das Fort du Guesclin liegt auf der Gezeiteninsel Île du Guesclin nordöstlich von Saint Coulomb, zwischen Saint-Malo und Cancale im Département Ille-et-Vilaine in der Bretagne in Frankreich.

Das erste Gebäude wurde im Jahre 1026 von einem Wachtmeister von Guesclin errichtet. Es war eine durch zwei Mauern, flankiert von drei Türmen und einem Donjon, geschützte Burg. Die Wasserversorgung erfolgte mittels einer 33 m tiefen Zisterne. Im Jahre 1207 besetzte Johann Ohneland, der König von England, die Festung, bis Juhel III de Mayenne sie zurückgewann. Die Guesclins verließen das Fort 1259 und ließen sich in Plessis-Bertrand nieder. Das um 1500 zerfallene Fort wurde im Jahre 1589 an Guillaume de Chateaubriant aus dem Hause Rieux verkauft. Das alte Gebäude wurde dem Erdboden gleichgemacht, und Sébastien Le Prestre de Vauban (1633–1707) erbaute später eine Festung, um die Küste vor den Engländern zu schützen.

Nachdem sein militärischer Wert im Jahre 1826 verloren ging, wurde das Fort verkauft und in ein Ferienhaus umgewandelt. Im Jahre 1942 wurden die Räumlichkeiten von der deutschen Armee besetzt und im Zuge der Errichtung des Atlantikwalls ein Flak-Geschütz installiert. Nach der alliierten Landung von 1944 gelangte das Fort in den Besitz des Bürgermeisters von Saint-Servan. Er verkaufte es im Jahr 1959 an den Sänger Léo Ferré (1916–1993), der dort bis 1968 lebte.

Das Fort wurde 1996 von den Erben Léo Ferrés an den Geschäftsmann Robert Porcher (1928–2011) verkauft, der das Gebäude restaurierte und als Wohnsitz nutzte.

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